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Essen bei Fettstoffwechseltraining

Piti.Valv

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Hallo zusammen,

folgendes beschäftigt mich:
Ich ernähre mich grundsätzlich eher Low Carb und plane im moment viele lange Einheiten zur Verbesserung des Fettstoffwechsels. Jetzt habe ich das Problem, dass ich 4h trotz ordentlichem (Low Carb) Frühstück einfach nicht ohne Essen durchstehe.
Jetzt macht es wenig Sinn während des Trainings kohlenhydrathaltige Riegel oder gar Gel zu essen. Wie ernähre ich mich also am besten wöhrend einer Fettstoffwechseleinheit bzw auch davor und danach?



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Wenn Glycogen alle ist, dann bist Du alle. Wenn Du schon low-carb frühstückst, dann wird die Dauer bis zum Glycogennotstand eben kürzer sein - entweder in der Muskulatur oder in der Birne. Wie schnell es bergab geht, wird durch die Balance aus Trainingsstand, Speicherbefüllungsgrad und Nahrungs-KH während der Fahrt determiniert.

Wer ohne jegliche KH-Zufuhr während der Fahrt das Training auf 4 Std. und mehr dehnen will, der muss schon gleichmäßig und mit max. 55-60% der FTP kullern. Wer eine Minimalversorgung mit ca. 25 g/h KH auf der Fahrt zu sich nimmt, der sollte 60% der FTP schon über 4-6 Stunden bringen können.
 
Hallo zusammen,

folgendes beschäftigt mich:
Ich ernähre mich grundsätzlich eher Low Carb und plane im moment viele lange Einheiten zur Verbesserung des Fettstoffwechsels. Jetzt habe ich das Problem, dass ich 4h trotz ordentlichem (Low Carb) Frühstück einfach nicht ohne Essen durchstehe.
Jetzt macht es wenig Sinn während des Trainings kohlenhydrathaltige Riegel oder gar Gel zu essen. Wie ernähre ich mich also am besten wöhrend einer Fettstoffwechseleinheit bzw auch davor und danach?



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Seit wann hast du die Ernährung auf LowCarb umgestellt? Das kann einige Zeit dauern bis dein Körper in der Lage ist seinen kompletten Energiebedarf aus Fetten zu beziehen. Besorge dir am Besten mal die Ketosix von Bayer aus der Apotheke. Mit denen kannst du feststellen ob deine Leber überhaupt Ketonkörper aus den körpereigenen Fetten produziert.

Ich habe Anfang Herbst 2015 auf ketogene Ernährung umgestellt und fast ein Jahr gebraucht um meinen Körper richtig umzustellen das er effektiv mit körpereigenem Fett arbeitet. Also nicht aufgeben :daumen:
 
Mach doch einfach Nüchtern-Einheiten am Morgen:
Beim Radfahren reichen 1 bis 1,5 Stunden (langsam rantasten). Wenn es dir allgemein um das Training des Fettstoffwechsels geht, kannst du alternativ auch Nüchternläufe machen (1/2 bis 1 Stunden) oder morgendliches HIIT-Training (z.B. Freeletics oder sowas), da kommst du mit 20-30 min schon gut voran.
Kennst du denn schon deine Ausgangswerte? Man kann ja den Fettverbrennungsanteil sowohl im Ruhezustand als auch bei Belastung messen (lassen). Das wäre schon interessant, denn wenn der Anteil bei 0 Prozent liegt (nicht selten!), dann musst du erstmal runter auf "no Carb", also ketogene Ernährung, wie Levty schreibt. Und je weniger Muskelmasse du hast, desto schwieriger ist das mit der Fettverbrennung.
 
Da du wahrscheinlich morgens fährst, empfehle ich, sich zumindest vorübergehend umzustellen und auf das Frühstück komplett und auch an normalen Nichttrainings-Tagen zu verzichten. Das Hungergefühl ist ja nicht an ein Kaloriendefizit geknüpft, sondern an bestimmte eingespielte Essenszeiten. Diese kann man ändern und dann gewöhnt der Körper sich nach 3-4 Tagen dran. Du isst dann um 13-14 Uhr und um 19-20 Uhr und zwischendurch oder nach der 2. Mahlzeit vllt. noch kleinere Snacks (oder einige Milchkaffee), die du auch weglassen kannst, falls du zugleich abnehmen möchtest.

Ich kann bis 13-14 Uhr völlig problemlos 4 Stunden im GA-1-Bereich fahren, ohne vorher zu frühstücken oder bei der Fahrt irgendwas zu essen. Der Körper kennt es halt nicht anders. Im GA2-Bereich sieht es etwas anders aus, da muss man was zu sich nehmen, sonst droht nach 2-3 Stunden der Hungerast.
 
Zunächst vielen Dank für die Antworten.

Nüchterntraining mache ich zusätzlich auch einmal die Woche 1.5h.

Bleibe eigtl so gut es eben geht in meinem GA1 Bereich ziemlich mittig. Bereich wurde erst vor kurzem bei einer LD ermittelt.

Hintergrund: laut besagter LD ist mein Fettstoffwechsel eher schwach entwickelt. Merke das auch bei langen Rennen, dass ich hintenraus schon mal deutlich eingebrochen bin und möchte dies natürlich für 2018 verbessern.

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wenn du Rennen fährt solltest du dir nicht den KH-Soffwechsel abschießen, dann nützt dir auch der beste Fettstoffwechsel nichts. Z.b Hier wird eine Periodisierung der Ernährung vorgeschlagen. Stichwort: metabolische Flexibilität: Da train low - compete high nicht zu einern verbesserten Leistung geführt haben, mutmaßlich weil der KH Stoffwechsel geschädigt wurde, scheint mir die Periodisierung ein erfolgversprechenderer Ansatz zu sein
siehe auch Periodized Nutrition for Athletes
 
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Ist glutenfreie Ernährung ganz was anderes wieder? Mir geht es um diesen Bericht wenn das so stimmen sollte.
 

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Ist glutenfreie Ernährung ganz was anderes wieder? Mir geht es um diesen Bericht wenn das so stimmen sollte.
Bei dem "glutenfrei" in dem verlinkten Artikel geht es vermutlich in erster Linie um den modernen Hochleistungsweizen, der seit ca. 20-30 Jahren zu inzwischen gut 95% angebaut wird. Bei dieser Weizensorte wurde gentechnisch das Klebereiweiß Gluten so verändert, dass er weniger von Schädlingen befallen wird. Dieser Weizen bzw. dessen Glutenvariante steht im dringenden Verdacht, bei empfindlichen Menschen mehr oder weniger starke Schäden im Verdauungssystem auszulösen, da gibt es ganze Bücher dazu. Naja, und dann kommen die ganzen modernen toten "Lebensmittel" dazu mit Zusatzstoffen etc. Unverträglichkeiten verschiedener Art werden ebenfalls mit "moderner" Ernährung in Verbindung gebracht. Jedenfalls gibt es im Bereich des Hochleistungssports - und nicht nur dort - einen zunehmenden Trend in Richtung der Ernährung, für die das menschliche Verdauungssystem genetisch bedingt eigentlich ausgelegt ist, und das wird oft als "Paleo-" oder auch Steinzeiternährung bezeichnet. Beim Haustier nennt man das "artgerechte Ernährung", der Tierhalter hingegen stopft sich mit Nudeln, Chips und Kuchen voll, naja...
Wie alles kann man sicher auch Paleo übertreiben, aber der Ansatz ist mit Sicherheit auch für den Nicht- oder Hobbysportler interessant. Es gibt z.B. ein Buch "Paleoernährung im Ausdauersport", oder als Einstieg ins Thema die Internetseite hier: https://palaeo-gesellschaft.de/mit-palaeo-anfangen/

Ich persönlich verzichte seit etlichen Jahren so gut wie völlig auf Weizen und habe meinen Zuckerkonsum sehr, sehr stark reduziert, Letzteres fällt aber zugegebenermaßen vor allem in der kalten Jahreszeit schwer. Ich merke an meinem Wohlbefinden ziemlich deutlich, wenn ich zu sehr "sündige": Müdigkeit, Lustlosigkeit, unreine Haut, Zahnfleischbluten u.ä. treten nur dann auf und sind schnell verschwunden, wenn ich "artgerecht" esse. Das muss man aber für sich selbst ausprobieren.
 
@dapf, sorry, das ist, bzgl. Glutenunverträglichkeit ziemlicher Bullshit. Es gibt im wesentlichen Zöliakie, da ist es ziemlich egal, wie "gentechnisch verändert" das Gluten ist, und letztlich andererseits eine marketinggetriebene Modebefindlichkeit.
Daß unter ersterem ca. 1-2% der Bevölkerung leiden, unter zweiterem eher das 10fache, daß zu ersterem vergleichsweise wenige, zu letzterem ganze Regale an schlauen Büchern geschrieben werden hat nichts mit Relevanz oder halbwegs belegbaren Fakten zu tun sondern schlicht mit dem erschliessbaren Konsumentenpotential.
Nachdem ich bislang eigentlich bislang sehr genossen habe, daß die "Glutenunverträglichen" mein Leben erheblich vereinfacht haben (meine Partnerin hat Zöliakie), wächst, auch durch Berichte aus dem Mutterland aller Ernährungsmoden genährt, die Sorge, daß die Zusage "glutenfrei" demnächst von Herstellern nicht mehr sicher ernst genommen wird.

Was nicht alles "Paleo" genannt wird ist leider noch lächerlicher. Angeblich "natürliche" weil auf einer imaginären Lebensweise von vor ca. 5-10.000 Jahren abgeleitet.
Einerseits ist gerade die Lebensmittelverträglichkeit ein gutes Beispiel für die genetische Entwicklung des Menschen (such mal nach adulter Laktasepersistenz), andererseits schafft es wohl kein Comedian dieser Welt, einen Online-Order-Home-Delivery Service für steinzeitjägerkonforme Kost zu toppen.
 
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Dass "train low, compete high" nicht zu einer Leistungssteigerung geführt hat, glaube ich gerne. Aber das letzte Argument, dass mir dazu einfallen würde wäre, dass dadurch der KH-Stoffwechsel "geschädigt" werden könne. Wer kommt denn auf solche blödsinnigen Ideen?
Ok, wenn man mit niedrigem Blutzuckerspiegel losfährt, kann man keine hohe KH-Verbrennung erwarten. Aber sobald du dafür sorgst, dass der Blutzucker obenauf ist, ist auch wieder alles beim alten und sogar noch besser...
Es geht dabei um die Aufnahmefähigkeit. Wenn der Körper an hohe Mengen von Zucker nicht gewöhnt ist, rebelliert er halt mit Magen oder Darmprobleme. Wenn man im Training nur auf wenig Kohlenhydrate setzt, kann der Körper im Wettkampf nicht soviel umsetzen und zudem weiß man tendenziell auch nicht wieviel man verträgt ->zu wenig Leistung sinkt, zuviel kacke&kotze.

mal rübergenommen aus dem anderen thread bzgl. Wettkampfernährung mit Gels
@fatal-x in der Theorie kann man vorher berechnen, wie viel Energie man braucht und diese dann zu sich nehmen. Das gilt aber nur für eine normale, gesunde Ernährung. Dazu gehören die Beutel nicht. Nimmst du die Beutel, ist die KH-Zufuhr spekulativ, weil der Insulinausstoß unberechenbar ist.
Es gibt 3 Typen von Leuten, die die Beutel unbedingt brauchen:
1. du ernährst dich ungesund, isst z. B. in der Vorbereitungsphase zu wenig
2. du hast irgendwo im Internet gelesen, dass Insulin leistungssteigernd wirkt
3. du hast extreme Panik vor einer Hungerrast und nimmst die Beutel präventiv. Du bist noch nie im Hungerast gewesen, weil du auch im Training diese Beutel nimmst.
Die Wahrheit ist: man kann alles trainieren. Ist nur die Frage, ob man das will. Beide Welten können parallel existieren.[/QUOTE
8h Langdistanz bist bei sicherlich 9000kcal. Gylcogenspeicher voll sind ca. 2000kcal. Was ist jetzt die alternative Strategie zu konzentrieten Kohlenhydraten um den anteiligen Kohlenhydratverbrauch von 7000kcal zu.

Warum ist Insulin irgendwie ein Problem beim Wettkampf?
In wieweit spielt normale,gesunde Ernährung während des Carboloading und im Wettkampf eine Rolle? (Im Alltag natürlich klar)

Natürlich kannst ohne Gels oder ähnlichem lange Distanzen bewältigen, allerdings halt nicht auf einem so hohen Leistungslevel. Bin im Sommer unfreiwillig 4h nur auf Wasser nach bereits 12h Wettkampfdauer gefahren. Allerdings halt mit dann locker 30% weniger Leistung und damit schön im Rekom.

Wenn du mit beide Welten Optimierung von KH und Fettstoffwechsel meinst, dann wäre es schade um die Leistung, wenn man sich nur um eins der beiden Gedanken macht. Warum dann die Kritik an den Geltüten? Besonders in einem Profiwettkampf (relevant, da vorwiegend anderer Leistungsbereich als beim 0815 Amateuren).
 
Ok, wenn man mit niedrigem Blutzuckerspiegel losfährt, kann man keine hohe KH-Verbrennung erwarten. Aber sobald du dafür sorgst, dass der Blutzucker obenauf ist, ist auch wieder alles beim alten und sogar noch besser...
Was, wenn der Körper angesichts des ungewohnten KH-Angebots auf die glorreiche Idee kommt mitten im Rennen neue Fettpölsterchen anzulegen? Für mich die plausibelste Deutung des Scheiterns von train low compete high.
 
Du meinst man würde im Rennen die Fettzellen mästen?
Wenn man den Blutzuckerspiegel sonst immer auf knapp überm verhungern hält und dann plötzlich fast im Minutentakt KH-Beutelchen einwirft? Könnte mir schon vorstellen, dass der Körper dann die Gelegenheit beim Schopfe parkt und die Konservenproduktion hochfährt. Wer weiss wann es das nächste mal solchen Überfluss gibt. Das gestrampel was da noch nebenbei abläuft ist der trainierte Körper ja gewohnt, die Ausnahmesituation ist nach konsequent Gewichts- und Fettstoffwechsel-optimierter Vorbereitung die plötzliche KH-Schwemme.

Alles reine Spekulation, aber überraschend fände ich einen solchen Zusammenhang keinesfalls.
 
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