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Keine Leistungsverbesserung trotz Training

baggagetsarina

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Guten Morgen,

ich habe eine Freundin, die jedes Jahr eine Mitteldistanz im Triathlon bestreitet. Hierfür hat sie einen Trainer, der ihr auch den Trainingsplan schreibt.
Nun ist die Situation folgende, dass sie trotz Trainings auf dem Rad/Rolle keine Leistungsverbesserung zeigt & auch die Leistung an sich relativ schwach ist. Die Daten werden mit Wattmessung & Puls ausgewertet.

Hat jemand damit Erfahrung oder kennt solche Fälle? Auch gerne Lesempfehlungen, falls es irgendwo was darüber gibt.

Viele Grüße,
BG
 
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Ohne irgendwelche Daten zu den Leistungen und Umfängen etc. lässt sich dazu garnichts sagen...
 
Klar, fast jeder der sich mit Training befasst kennt wahrscheinlich solche Fälle bei denen sich die Leistung tortz aller Mühen nicht verbessert. Stagnation kann auch etwas völlig Normales sein. Auch Top-Athleten stagnieren irgendwann, denn die Leistung ist selbst bei hochtalentierten Sportlern nicht beliebig zu verbessern und für viele die längerfristig trainieren werden irrgendwann mal an den punkt kommen, wo das Training nicht das bringt, was man sich erhofft.

Ganz grob gesagt gibt es drei Bereiche, die nach meiner Meinung zu Stagnation führen


1. Kein Talent, d.h. der oder die Sportlerin verfügt nicht über die genetischen Voraussetzungen, um seine Leistung weiterzuentwickeln oder das vorhandene Talent ist bereits ausgeschöpft, d.h. der oder die Sportlerin hat zwar mehr oder weniger gute genetischen Voraussetzungen, aber aufgrund jahrelangen Trainings ist das Potenzial bereits ausgeschöpft

2. Der Trainingsreiz ist nicht ausreichend oder schlecht strukturiert. D.h. es wird eventuell nicht hart genug oder auch zu hart trainiert, nicht genug oder zu viel Umfang gemacht, zu wenig strukturiert (d.h. es wird nicht drauf geachtet, dass Be- und Entlastung in einem vernünftigen Verhältnis stehen), es wird das Falsche trainiert usw.

3. Es gibt irgendwelche Rahmenbedingungen die eine Leistungsentwicklung behindern, z.B. zu viel Stress durch Familie, Beruf, der oder die Sportlerin ist im Kopf blockiert, setzt sich selbst zu viel unter Druck usw.

Bei Anfängern wird man häufig im 2. Bereich nach Ursachen einer Stagnation suchen können, um genauer dahinter zu schauen was der Grund für die Stagnation bei Deiner Freundin ist, müsste man aber einfach noch viel, viel mehr Infos und Daten haben und idealerweise auch die Sportlerin mal interviewen können, wissen, wie lange sie trainiert usw. usf.
 
Vielen Dank! :)

Punkt 1 kann sein, aber da es kaum eine Leistungssteigerung bei ihr gab, würde ich kaum von Stagnation sprechen. Vielleicht gibt es Sportler, die 'so wenig Talent' haben, dass es auch bei Trainingseinstieg keine Entwicklung gibt. Im Trainingslager 2014 hatte ich auch einen Sportler kennengelernt, der meinte, dass es bei ihm keine Leistungssteigerung gibt & dass dieses Phänomen existiert- wenn auch sehr selten. Deshalb auch mein Post. Diesen Punkt würde ich sehr interessant finden. Ich habe bis auf diesen einen besagten Athleten davor noch nicht davon gehört.
Punkt 2, da sie mit einem sehr erfahrenen Trainer arbeitet, würde ich auch das erstmal ausschließen. Sie hat mit ihm darüber gesprochen & er kann sich das auch nicht erklären.
Punkt 3 klingt interessant. Kann man sich so viel Druck machen, dass es keine Entwicklung gibt?
 
Was sagt denn der Trainer? Der kennt doch alle Daten genau und müste, als Trainer was dazu sagen können.
 
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Punkt 1 kann sein, aber da es kaum eine Leistungssteigerung bei ihr gab, würde ich kaum von Stagnation sprechen. Vielleicht gibt es Sportler, die 'so wenig Talent' haben, dass es auch bei Trainingseinstieg keine Entwicklung gib
Es soll "non responder" geben, hab ich gelesen. Weis saber sonst nichts weiter drüber und kenne auch keinen
 
Es soll "non responder" geben, hab ich gelesen. Weis saber sonst nichts weiter drüber und kenne auch keinen

Ja gibt es, vielleicht nicht auf Training im Allgemeinen, wohl aber auf bestimmte Trainingsformen
Training kann man mMn druchaus vergleichen mit einer medizinischen Intervention/Behandlung/Therapie, in allen Fällen geht es darum, irgendwelche Anpassungen/Veränderungen - physische und psychische - zu erreichen.
Es gibt immer Menschen, die auf eine Intervention nicht so reagieren, wie man sich das wünscht. Dabei ist der Anteil der Non-Responder
bei der Anwendung einer Intervention "in freier Wildbahn" immer höher, als wenn man sie unter den kontrollierten Bedinungen eines Labors bzw. einer Studie durchführt. Außerdem gibt es auch immer Menschen, die auf die Maßnahmen auf die andere positiv (positv im Sinne von: mit Trainings- oder auch Therapieerfolg) reagieren, negativ reagieren.
 
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Vielen Dank! :)

Punkt 3 klingt interessant. Kann man sich so viel Druck machen, dass es keine Entwicklung gibt?

Ich bin kein Sportpsychologe, aber dass z.B. eine Erwartungshaltung, die Eigene oder auch die des Umfelds, leistungsrelevant ist, ist wohl nicht zu bestreiten. Auch Druck verträgt nicht jeder gleich gut. Da kann sich die Arbeit mit einem Trainer und die Erwartung "dass es doch nun endlich klappen muss" mit der Leistungsverbesserung durchaus kontraproduktiv auswirken.
Der andere Sachverhalt den ich noch angesprochen habe, sollte auch nicht ignoriert werden: Hat Sie Stress, wenn ja wodurch, ernährt sie sich gut, schläft sie genug usw. usf.
 
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Pjotr hat ja im Prinzip alles gesagt was es zu sagen gibt. Interessant wäre jetzt, um in der Diskussion weiter zu kommen, über welches Niveau wir hier reden. Welche FTP oder CP20 hat sie denn im Moment? Wenn sie entsprechende Werte die ein untalentierter Hobbysportler maximal erreichen kann, schon erreicht hat, ist die Situation eine Andere als wenn sie noch weit davon weg ist.
Ohne Zahlen kommen wir hier glaube ich nicht weiter.
 
Hallo BG,

wie hier bereits bemerkt, ist das so pauschal nicht zu beantworten. Beim Triathlon spielen bei der Leistung ja die Fähigkeiten in drei Sportarten eine Rolle. Sebastian K. hat mal gesagt "Triathleten sind die Sportler die alles ein bisschen können, aber nichts richtig". Aus meiner Erfahrung gibt es bei Triathleten immer Verbesserungsmöglichkeiten, rein über die Leistung heraus. Also in der Ausführung und der Ökonomisierung z.B.. Daraus ergibt sich eigentlich immer ein Verbesserungspotential.
Um die Möglichkeiten einer Verbesserung der jetzigen Leistungsfähigkeit Deiner Freundin einschätzen zu können, bedarf es einer Sportanamnese. Was wurde bis jetzt wie, wann und wie Intensiv über welchen Zeitraum trainiert. Erfolge und Entwicklung der letzten Jahre, Gesundheit, Gewicht, Unterbrechnungen usw.. Eine Leistungsdiagnostik gibt den Iststand wieder. Auf Grundlage dieser Daten und den Trainingsmöglichkeiten in der Zukunft kann man eine Aussage machen ob der/die Sportler/in sich weiter verbessern kann, oder ob er wahrscheinlich sein Biologisches Maximum bereits erreicht oder überschritten hat.
Es ist sehr unterschiedlich wie Personen auf Trainingsreize reagieren. Was beim einen funktioniert geht bei einem anderen gar nicht. Der eine braucht viele Stunden Training der andere nur wenige. Der Eine viel Regeneration der andere wenig. Der eine viele Wettkämpfe als Training der andere keine. Die Kurve der Möglichkeiten zur Verbesserung wir im laufe der Zeit schnell flacher und fällt irgendwann auch wieder.

Thorsten
 
Vielen lieben Dank!

@pjotr: Ja, die Situation mit dem Druck kann natürlich gegeben sein. Ich kann mir vorstellen, dass bei ihr der Druck hoch ist, weiss es aber nicht.

Ich verstehe, dass die Daten wichtig sind, damit wir weitere Erkenntnisse daraus ableiten können. Ich spreche gerne mit ihr, ob es für sie ok ist, dass ich die Daten 'veröffentliche'. Ich möchte das ungern, ohne ihrer Zustimmung machen.
 
Ist jetzt vielleicht ein bischen zu viel Input für die Unterhaltung hier aber auch in neueren Studien zu HIT ist es immer wieder nachzulesen, das 44% der Probanden gar nicht auf die Methode reagieren, also non-responder sind.
https://www.researchgate.net/public...Periodization_Models_on_Endurance_Adaptations

Gemäß dieser Studie haben 44% nicht auf das spezifische Programm mit Verbesserungen reagiert. Man sollte sich nicht dazu verführen lassen, daraus abzuleiten, dass für 44% der Menschheit hochintensive Trainingsinhalte nichts bringen. Übrigens wird man non-responder auch bei High-Volume-/Low-Intensity-Ansätzen finden.
... Eine Leistungsdiagnostik gibt den Iststand wieder. Auf Grundlage dieser Daten und den Trainingsmöglichkeiten in der Zukunft kann man eine Aussage machen ob der/die Sportler/in sich weiter verbessern kann, oder ob er wahrscheinlich sein Biologisches Maximum bereits erreicht oder überschritten hat.

Wie kann man denn das biologische Maximum (legal) überschreiten ?
 
Jetzt mal etwas unwissenschaftliches aus dem Alltag.
Ich kenne Leute die spielen den ganzen Tag am PC fressen Chips trinken Cola und sind trotz Bewegungsmangel recht fit teils so das man sich wundert...dann gibt's welche die bewege sich viel und bauen trotzdem kaum Muskeln auf..

Oder noch besseres Beispiel : Jeder hatte sicher jemanden in der Klasse der sportlich gesehen der beste war und dann welche die durchschnittlich waren und dann die langsamen die nie richtig sportlich werden auch wenn sie sich Mühe geben...

Genauso kenne ich einen der fährt 1000 Km Rad pro Jahr der fährt mir sowas von davon obwohl ich daß 5 fache fahre..gibt halt solche Leute mit Guten Genen.
 
Ohne das Leistungsniveau der angesprochenen Dame zu kennen zweifel ich jedoch daran, dass sie ihr genetisches Limit schon erreicht hat. Und vorallem im Ausdauersport kommt man mit schlechten genetischen Voraussetzungen immer noch sehr sehr weit. Im Triathlon hat man sogar 3 Ansatzpunkte für Verbesserungen.

Ich tippe entweder auf zu wenig Trainingsreiz oder zu viel Reiz bei schlechter Regeneration.
 
Gemäß dieser Studie haben 44% nicht auf das spezifische Programm mit Verbesserungen reagiert. Man sollte sich nicht dazu verführen lassen, daraus abzuleiten, dass für 44% der Menschheit hochintensive Trainingsinhalte nichts bringen. Übrigens wird man non-responder auch bei High-Volume-/Low-Intensity-Ansätzen finden.


Wie kann man denn das biologische Maximum (legal) überschreiten ?
Fe, es geht ja nicht um die Menschheit sondern darum das Viele Sportler auf Training gar nicht besonders reagieren. Ich weiß ja nun gar nichts zum Leistungsniveau der Sportlerin aber es wundert mich nicht das nicht bei Allen überhaupt was rauskommt. Weil es schlichtweg am Talent fehlt über ein gewisses Niveau hinauszukommen. Dazu sollte der Ersteller dieses Themas mal mehr sagen. Sonst ist das alles nur larifari.
 
Fe, es geht ja nicht um die Menschheit sondern darum das Viele Sportler auf Training gar nicht besonders reagieren. Ich weiß ja nun gar nichts zum Leistungsniveau der Sportlerin aber es wundert mich nicht das nicht bei Allen überhaupt was rauskommt. Weil es schlichtweg am Talent fehlt über ein gewisses Niveau hinauszukommen. Dazu sollte der Ersteller dieses Themas mal mehr sagen. Sonst ist das alles nur larifari.

Damit bei bestimmten Trainingsformen keine Leistungsverbesserung rauskommt muss es nicht mal an Talent mangeln, es können auch einfach die Rahmenbedingungen leistungshemend sein oder die Trainingsform wurde einfach nicht lang genug angewandt etc.
Man muss sich einfach damit abfinden, dass es keinen Automatismus nach dem Muster "tue im Training genau das, dann wird genau jenes mit deiner Leistung passieren" gibt. Selbst bei ein und demselben Sportler kann eine Trainingsform in einem Jahr gute Verbesserungen erzielen und im nächsten nur noch kleine oder keine.
 
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