• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Gibts hier eigentlich auch noch echte Fitnessfahrer?

Vagabunt

Mitglied
Registriert
3 Juli 2011
Beiträge
227
Reaktionspunkte
21
...ich bin immer wieder erstaunt, als ich mich heute erstmals einer kleinen Radgruppe angeschlossen habe, eher zufällig, war ich doch der einzige, der "nur" Strecken bis maximal 60km allein fährt (einfach weil mir 5 Stundentouren allein doch zu langweilig sind) und vor allem aber: Ich war der einzige ohne Pulsmesser, ohne Höhenmesser, ohne Trittfrequenzmesser, einfacher Tacho, Durchschnitt, maximale Geschwindigkeit und die bekannten Standardfunktionen. Man schaute mich an wie vom Mars und ich wurde gefragt, wie ich dann GA1 und GA2 trainiere. Auch wenn ich weiß, was das ist, irgendwie fahre ich nach der Arbeit oder am Wochenende nach Gefühl, nach Tagesform und Wetterlage, wie ich halt grad Lust hab.

Gibts überhaupt noch Fahrer, die das tun oder trainiert ihr hier tatsächlich alle nach elektronischen Vorgaben mit genauen Trainingsplänen ? Wenn ja, dann macht sowas für mich nur Sinn für Wettkämpfe und dann gleich die Frage, fahrt ihr Wettrennen, die ihr alle möglichen Hilfsinstrumente habt?

Irgendwie kam ich mir etwas außerirdisch vor, da ich einfach fahre, wie ich gerade Lust habe, bei Organböen wie heute kommts dann vor, dass ich nach 25 Kilometern abbreche, weil ich einfach keine Lust mehr hab im Regen und nahendem Gewitter weiterzufahren ;) wo ich morgen wieder zur Arbeit muss und heut abend noch Haushalt vor mir habe ;) :-P also noch ein bisschen Energie für den Rest des Lebens brauch und ... einfach keinen Bock mehr hatte, pausenlos dem Wind zu trotzen ;)
 
Du wirst selber wissen, dass nicht alle Forenmitglieder sklavisch nach einem Trainingsplan fahren. Warum auch? Ich persönlich liebe das Radfahren, das Gefühl von Freiheit, das gleichmäßig gleitende Fortkommen, mal bis zum Anschlag alles zu geben, um dann wieder gemächlich durch die Fauna zu rollen. Starre Vorgaben haben da keinen Platz. Wozu brauche ich Informationen über meine maximale Herzfrequenz und die verschiedenen Intensitätsstufen meiner körperlicher Beanspruchung, wenn Endorphin und Adrenalin entscheiden, wohin die Reise geht? Wenn Du mich nun Fitness-Fahrer nennst, dann ist das gebongt. Ich selbst sehe mich als jemanden, der das Radfahren liebt.

Aber: Wenn ich mehr möchte als das, wenn ich mich auf Wettkämpfen mit anderen Athleten messen will, dann führt kein Weg an einer vernünftigen Trainingsplanung vorbei. Ob es in jedem Fall die strengen Pulsbereichsvorgaben und Intervalleinheiten sein müssen, kann ich nicht beurteilen. Wenn ich die Radhelden der vergangenen Zeiten richtig verstanden habe, heißt die Hauptzutat aber ganz gewiss "fahren, fahren, fahren".
 
Sei beruhigt Vagabunt, auch ich fahre nach ähnlichen Grundsätzen wie Du. Es gibt lediglich einen winzigen Unterschied: Bei mir können es auch mal mehr als 60 km werden. ;)
 
Genau das meinte ich, Endorphin und Adrenalin entscheiden, ja die Bezeichnung, Fitnessradler, Spaßradfahrer oder wie auch immer ;-) wir verstehen uns! Der Blick in die Ferne, sich einfach mal zu entspannen, frei zu machen vom Büro, der Werkshalle, dem Transportband, dem Nadelstreifenanzug oder dem Blaumann, was auch immer man tut um Geld zu verdienen... um quasi wieder aufzutanken.

Beruhigend zu wissen, ja, in diesem Sommer will ich mir auch endlich mal Strecken über 60km rausradeln, dann halt sicher gemütlicher als manch anderer TdF Anwärter ;)
 
Pulsmesser und Trittfrequenzsensor können dem Anfänger helfen, ein besseres Körpergefühl zu entwickeln. Nach einer gewissen Zeit, werden sie eigentlich überflüssig, solange die Ziele nicht hochgesteckt in Richtung Hochleistungssport gehen.

Wer dann konkrete höhere Ziele hat, sollte eine LD machen und sich einen Powermeter zulegen. Nur das man sich dann ohnehin nicht mehr selbst darum kümmern muss, man hat da seine Leute für :D

Ich genieße nach meiner Laufbahn als Leistungssportler deshalb auch, dass ich keine konkreten Verpflichtungen mehr habe und mir die Freiheit leisten kann, so zu fahren, wie es mir selbst Spaß macht :D

Das kann man dann auch als Fitnessfahrer bezeichnen, allerdings ist eine ansteigende Fitness durchaus motivierend und anzustreben :D
 
ansteigende Fitness durchaus motivierend und anzustreben
... sehe ich als "Fitnessfahrer" auch so. Fahre auch für den Spaß, versuche aber durchaus, mich selbst zu fordern und zu verbessern (meine Leistung). Leistungssportliche Ambitionen kann ich mir alleine schon wegen der verfügbaren Trainingszeit abschminken.
Außerdem habe ich das Rennrad / den Radsport erst vor ca. 8 Jahren für mich entdeckt - und als mittlerweile über 50-Jähriger wohl auch keinerlei Chance mehr in einem leistungsorientierten Umfeld - will ich aber auch gar nicht, da ich seit meinem 12ten Lebensjahr immer aktiv Sport gemacht habe (von Schwimmen über Handball und Leichtathletik bis hin zum Radfahren allgemein sowieso immer); und das auch zeitweise im Wettkampf. Jetzt geht's mir darum, meine Fitness zu erhalten und die schon umfassend beschriebenen schönen Seiten des Rennradfahrens zu genießen (ist eben Fahradfahren in höchster Vollendung, finde ich:) ). Bei nassem Wetter oder Temperaturen unter 0 fahre ich auch nicht mehr; Wind dagegen stört mich weniger; sehe ich eher als zusätzlichen Trainingsreiz. Wenn ich dann allerdings merke, dass mir durch das Ankämpfen gegen den Wind viel Kraft verloren geht, passe ich die Länge der Strecke eben unterwegs an - bis zur vollständigen Erschöpfung powere ich mich nicht aus. Weh tun darf's aber schon mal ...;)
 
Ich fahr mit Puls, Höhenmesser und Trittfreq.-Sensor und habe trotzdem Spaß am Radeln. Ich muss sagen den Puls brauch ich nicht wirklich (auch, wenn ich ihn trotzdem immer an hab und die Werte dokumentiere). Anfangs fand ich es interessant und ab und zu schau ich noch mal drauf, wenn ich das Gefühl habe , dass ich ihn gerade besonders hoch treibe. Aber sonst trainiere ich auch nach Gefühl.
Höhenmesser war mir besonders wichtig, weil ich meistens im Bergischen fahre und zwecks Trainingsdokumentation und Interesse das wissen möchte, was da zusammen kommt.
Trittfreq. war eigentlich so ein unnötiges Beiwerk beim Kauf des Tachos. Falsch gedacht. Erst mit diesem Sensor hab ich festgestellt, dass meine Trittfrequenz viel zu niedrig war und hab sie innerhalb von ein paar Monaten auf 92-94 Umdrehungen/min erhöht.

Spaß am Radfahren (und Laufen und Schwimmen) habe ich auf jeden Fall. Und Ambitionen habe ich auch. Nach Bereichen trainiere ich nicht aber wenn es einen weiter bringt... Man kann ja strukturiert trainieren und trotzdem Spaß haben. Das eine schließt das andere ja nicht aus.

Wenn ich richtig nass werde und keine Aussicht auf baldige Trocknung besteht dann fahr ich auch nach hause (außer es ist gerade zufällig Rund um Köln:D) . Aber meistens nehme ich einiges in Kauf, weil ich einfach Bock auf Radfahren habe. Und wenn man schon mal auf dem Bock sitzt...Und das Problem mit der fehlende Zeit zum Radfahren.

Ich hoffe ich konnte einige deiner Fragen beantworten.
 
Ich bin einer der Kandidaten, die den technischen Schnickschnack am Lenker lieben, auch ohne Wettkämpfe. Da ich häufig allein unterwegs bin, bin ich dank Leistungsmessgerät inzwischen mein eigener Gegner. Mich motivieren die Zahlen die ich auf dem Display sehe ungemein. Die Auswertung später auf dem PC ist quasi eine Dokumentation der Leistungsentwicklung. Das hat Vor- und Nachteile. Denn es wird nicht nur eine Leistungssteigerung gnadenlos sichtbar gemacht.

Letztlich ist es ist eine Typfrage ob man sowas mag oder nicht. Technische Hilfsmittel allein machen Dich keineswegs besser. Sie informieren nur.
 
Jaja die Qualen bei ungünstigen Witterungsverhältnissen.:D ,ab da Weiß man, das Radsport Schinderei ist.

Tacho,Pulsmesser ja ist die Selbstkontrolle, rausnehmen, wenn zu lange im ungünstigen Bereich gefahren wird,aber jetzt nicht strikt danach.Geht der Spass verloren.
Nach Trainingsplan nein,aber auch nicht ganz ohne Plan..;)
Touren,Runden werden abwechslungsreich gelegt flach zum Sommer hin kommen immer mehr Hügel dazu.
 
Ich habe mich inzwischen an den Powermeter so gewöhnt, dass ich, wenn die Batterie leer ist, schon fast nervös werde und unbedingt eine neue brauche. Ich bin süchtig auf das Gerät.
Ich dokumentiere alles was ich fahre, probiere auch ein bisschen strukturiert zu trainieren (Bergrennen, Transalp, Alpen Brevet).

Gruss Lothi
 
Ich fahre auch gerne einfach so und auch meist alleine, weil für mehr als 60km sowieso nie Zeit ist. Eher noch weniger. Und dann meist zu Zeiten, wo andere gerade nicht können und auch nur dann, wenn ich nicht gerade krank bin. :) Aber mit einem Garmin und überhaupt einem mittelprächtigen Materialfetisch. :D

Ich kann aber alle verstehen, die sich in der Materie so richtig "amtlich" einbringen. Ich würde auch gerne täglich 2 Stunden für das Hobby aufbringen und meine Frau am Sonntag um 10 Uhr erzählen können, dass ich jetzt losfahre und abends wieder da bin.
Sobald sich dafür Gelegenheit ergeben sollte, wäre ich sofort mit einem Trainigsplan dabei.
 
Ich habe mich inzwischen an den Powermeter so gewöhnt, dass ich, wenn die Batterie leer ist, schon fast nervös werde und unbedingt eine neue brauche. Ich bin süchtig auf das Gerät.
... ja, genau SO ist es! :D ... wenn man nun wie ich noch den Joule mit seinem schwachen Akku hat, wird man öfters kribbelig unterwegs.
 
Also bei
Organböen wie heute ;)
mache ich mir auch erhelbich Sorgen, und checke sofort elektronisch alle Organe durch:D
Ansonsten finde ich einen Trittfrequenzmesser ganz hilfreich, den Tacho brauch ich eigentlich gar nicht (solange er mir nur Geschwindigkeit über Grund, nicht im Wind verrät ist das doch eh egal) und der KM-Zähler ist nur für die Wartungsintervalle des Materials wichtig ;)
 
Warum der Begriff "Fitness" als Gegenpol zu systematischem Training aufgestellt wird ist mir persönlich zwar ein Rätsel, aber wenn es so sein soll muss ich wohl auch zur "Fitness"-Gruppe gezählt werden. Ich versuche zwar, mindestens einmal pro Woche auf dem Rennrad zu sitzen (notfalls auf der Rolle) und nehme mir auch manchmal vor, eine Ausfahrt etwas strukturierter anzugehen als kontinuierlich hohes "Bauchtempo" zu fahren, aber unter systematischem Training würde man sicherlich etwas anderes verstehen.

Daten sammle ich dabei so viele wie mit vertretbarem Aufwand möglich, allerdings funktioniert das bei mir nur als Motivation "nach oben": eine neue Monats-, Jahres oder womöglich Gesamtbestzeit am Hausberg stoppen, "den schönen Schnitt nicht auf den letzten Kilometern kaputt bummeln" und so weiter, aber eben nicht von der Pulsanzeige eine Tempolimit aufzwingen lassen. Für mich sind diese Zahlen also bestenfalls Beratung ("bei der Trittfrequenz wäre noch Luft nach oben"). Der Hauptnutzen liegt darin, dass so eine zusätzliche Wahrnehmungsebene geöffent wird, die gelegentlich kleine Erfolgserlebnisse sichtbar macht ohne den anderen schönen Seiten des Rennradfahrens in irgend einer Weise Konkurrenz zu machen.

(solange er mir nur Geschwindigkeit über Grund, nicht im Wind verrät ist das doch eh egal)
Mir ist Geschwindigkeit über Grund zwar alles andere als egal, aber "Flug"-Geschwindigkeit relativ zum Wind hätte ich auch sehr gerne. Wenn die uns für ein paar Euro-Fuffzich eine barometrische Höhenmessung einbauen können, dann sollte ein einfaches Prantdlrohr doch laientheoretisch gesehen auch möglich sein? Vielleicht liest das ja zufällig jemand aus unserem cycle-silicon-valley rund um Mannheim. ;)
 
Hallo,
ich habe jetzt fast zwei Jahrzehnte alles Mögliche an Daten gesammelt und dokumentiert: Jahreskilometer, Jahreshöhenmeter, Haltbarkeit von verbauten Komponenten, Ruhepuls, Gewicht, Trainingseinheiten usw... Jetzt mit Ende 30 habe ich es satt. Der neu aufgebaute Crosser hat nichtmal mehr einen Halter für Pulsuhr oder Tacho montiert bekommen. Irgendwie hat mich der Kram im Laufe der Zeit immer weiter unter Druck gesetzt :eek: Das kann ich als Alltagsradler irgendwie nicht mehr ab. Also werde ich wohl in Zukunft auf Kontrolle und Dokumentation verzichten. Ich kenne meinen Körper und weiss was ich ihm zumuten kann/will und sehe es als eine Art Entschleunigung des Lebens an :)

Grüße
Tom
 
Ich war am WE mit einem "Fitness-Radler" unterwegs, d.h. einem Fahrer, der nicht auf Rennen trainiert, sondern nur zum Spaß für sich selbst. Der Kerl ist nicht nur fit, sondern übelst fit! :daumen: Er bezieht seine Bestätigung u.a. aus den Leistungsdaten eines Powermeters.

Anderes Beispiel: Manche Lizenz-Rennfahrer fahren auch ganz ohne Tacho/Pulsmesser/Garmin/PM. Darunter sind wahrlich nicht nur Hinterbänkler, sondern u.a. auch ein Seriensieger.

Ergo: es gibt keine simple Zuordnung in der Art von "Trainingshilfen = Wettkampfsportler". Selbst eine Zuordnung "Trainingsplan = Wettkampfsportler" trifft oft nicht die Realität, da es auch Leute gibt, die gerne nach einem Plan nur für sich selbst trainieren, Talente, die erfolgreich in Wettkämpfen bestehen auch ohne einer vorgeplanten Trainingsstruktur zu folgen, oder wieder andere, die trotz einer professionellen Trainingsberatung und -planung bei Wettkämpfen keinen einzigen Stich machen.
 
Ich war am WE mit einem "Fitness-Radler" unterwegs, d.h. einem Fahrer, der nicht auf Rennen trainiert, sondern nur zum Spaß für sich selbst. Der Kerl ist nicht nur fit, sondern übelst fit! :daumen: Er bezieht seine Bestätigung u.a. aus den Leistungsdaten eines Powermeters.

Anderes Beispiel: Manche Lizenz-Rennfahrer fahren auch ganz ohne Tacho/Pulsmesser/Garmin/PM. Darunter sind wahrlich nicht nur Hinterbänkler, sondern u.a. auch ein Seriensieger.

Ergo: es gibt keine simple Zuordnung in der Art von "Trainingshilfen = Wettkampfsportler". Selbst eine Zuordnung "Trainingsplan = Wettkampfsportler" trifft oft nicht die Realität, da es auch Leute gibt, die gerne nach einem Plan nur für sich selbst trainieren, Talente, die erfolgreich in Wettkämpfen bestehen auch ohne einer vorgeplanten Trainingsstruktur zu folgen, oder wieder andere, die trotz einer professionellen Trainingsberatung und -planung bei Wettkämpfen keinen einzigen Stich machen.

Das stimmt, aber alle haben etwas gemeinsam, fahren, fahren, fahren, fahren...
Und wenn man so viel fährt muss man Spass dran haben mit oder ohne Geräte mit oder ohne Rennen.

Gruss Lothi
 
Fitnessradler oder Spassradler?
Die Beschreibung des Threaderstellers passt eher auf Spassradler.
Ich dagegen bezeichne mich eher als Fitnessradler. Fahre keine Rennen, keine RTF aber meine Zielsetzung Fitness über das ganze Jahr bleibt bestehen. Dazu die rein individuelle Vorstellung, was man am Rad überhaupt für Touren fahren will. Da ich nahezu ausnahmslos >100km fahre ist GA1 Training zur Optimierung des Stoffwechsels unabdingbar.
Da ich auch gerne Berge fahre kommt GA2 dazu.
Da ich auch gerne schnell fahre Training im EB zusätzlich.
Einzig Sprints brauche ich nicht.
Um das aber "vernünftig" fahren zu können, benötige ich meine elektronischen Hilfsmittel.
Fitnessradeln und Trainingspläne sind für mich also definitionskonform.
Spassradler brauchen noch nicht mal einen Tacho, nur ne Klingel (ist nicht despektierlich gemeint)!
 
Zurück