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Wieviele km bei Radreise sind realistisch?

ryan79

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Hallo, ich plane meine erste große Radreise. Ich fahre alleine mit dem Crosser und 7 kg Gepäck. Ich habe Probleme bei der Strecke planung wegen der länge. Es soll von Barcelona zum Pico de Veleta, dann nach Madrid und zurück nach Barcelona gehen. Zusammen ca. 2200 km.

Ich fahre sonst mit dem RR viele Rtf's oder auch Marathons. Auch Drei Länder Giro oder Bimbach sind Konditionell kein Problem. Fahre dort meistens einen 26 - 30 Schnitt je nach HM. Was kann ich bei einer Radreise ansetzen? 24 km/h Schnitt mit täglich 7 bis 8 Stunden? Vorallem geht das mehrere Tage hintereinander? Was meint Ihr dazu. Danke
 
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Das wären dann am Tag knapp 200 km mit 2000 Hm. Also 11 Tage. Wie viel Zeit hast du denn? Meine Erfahrung sagt, dass man weniger schafft,als man sich vornimmt. Soll ja auch "Urlaub" sein und Spaß machen ;) Kommt ansonsten sehr aufs Profil und vor allem auf den Wind an. An nem Tag mit Rückenwind sind 200 km locker machbar, bei Gegenwind manchmal keine 100..ich würde vorsichtshalber nicht mehr als 130 km am Tag planen, so bleibt noch Zeit um mal was anzugucken. Bei 7 Kilo Gepäck übernachtest du wahrscheinlich in Hotels/Hostels/Herbergen?
 
Soll es Urlaub werden - oder ein Etappenrennen (Do-it-yourself-Vuelta?)?
Eine Eintages-Veranstaltung mit ausreichend Vorbereitung und Ruhe danach kann man nicht mit "jeden Tag 'nen 26-er Schnitt fahren" für 'ne Radreise als Vergleich heranziehen. Das WE zum ersten Mai bietet ja Gelegenheit, mal drei Tage hintereinander einen 26-er Schnitt über je acht Stunden zu fahren - dann ist die Frage
geht das mehrere Tage hintereinander?
auch beantwortet.
Ich setze für solche Mehrtages-Touren nie eine Durchschnittsgeschwindigkeit an, sondern plane lediglich die Tageskilometer, abhängig vom Geländeprofil / Übernachtungsangebot. Wenn es gut läuft, bin ich nach vier bis fünf Stunden durch - an schlechten Tagen (Wetter, Ausgeruhtheit, widerliche Anstiege) brauche ich für eine ähnliche Etappenlänge auch mal zwei Stunden mehr. Ein guter Ansatz sind ca. 120 km/Tag - das sind bei einem entspannten 24-er Schnitt ca. 5 Std. reine Fahrzeit. Wenn man gemütlich frühstückt, danach noch durch die Stadt zu 'nem Warm-up-Cappucchino rollt, unterwegs mal was anderes als nur den Asphalt / Vorderreifen sehen und nicht erst zur Schlafenszeit ankommen will, bekommt man einen Acht- bis Zehn-Stunden-Tag schon gut gefüllt.
Es gibt nichts entnervenderes, als nach 100 km hässlicher Gegenwind-Knechterei zu wissen, man hat noch weitere 60 - 80 km zu ackern. Das ist dann kein Urlaub mehr. Lieber 100 km Alpenpässe als 100 km Gegenwind auf irgendeiner trostlosen Hochebene....

Matze
 
meine erste große Radreise.
Die Erfahrung aus mehreren Deutschlandrundfahrten (9 Tage, ca. 1400 km, >20000 Hm, > 100 Teilnehmer; Gepäcktransfer) zeigt, dass solche Touren auch von weniger starken Teilnehmern erfolgreich gefahren werden können. Gegenwind-, Hitze- oder Regenwetteretappen können eine solche Fahrt allerdings zur Tortur ausarten lassen. Wie vom @Sesselpupser angeregt, würde ich die Tagesetappenlänge nicht daran festmachen, was auf einem einzelnen Marathon problemlos geht, sondern wesentlich kürzere Etappen planen, die auch Erholungszeit für den Fall bereithalten, wo eine sehr unangenehme Etappe bestritten werden muss. Mehr als 7h reine Fahrzeit würde ich nicht planen. Die Fahrzeit würde ich über die persönliche Langstreckensteigleistung in Hm/h und die Reisegeschwindigkeit auf Flachstrecken berechnen.
Nach meiner Beobachtung haben viele Teilnehmer einer solchen Reise an Tag 4 oder 5 einen Tiefpunkt, den es zu überwinden gilt. Eine "leichte" Etappe an diesem Tag könnte eine Hilfe sein.

Dass eine solche Reise nur mit absolut zuverlässigem Material angegangen werden soll, steht sicher außer Frage.

Viel Vergnügen und Erfolg!
 
Bei meinen Wochentouren gehe ich die ersten zwei Tage auf bis 200, danach eher auf 100 bis 140 und als Abschlusstag bis an 300, um am Tag danach dann wirklich platt zu sein.

Die Touren sind dann aber auch von/bis Haustüre, da ist Strecke machen nicht nur Selbstzweck und die Geographie spielt sehr stark mit in die Distanzplanung (die kürzeren mittleren Tage sind im Alpenraum). Aber auch so Dinge wie Revierkenntnis (am Anfang einfach nur möglichst schnell raus aus der “verbrauchten“ Gegend) und dass man am letzten Tag dass man am Abend keine Vorbereitung für den nächsten Tag machen muss, dass man zu Hause keinen Küchenschluss im Hotel beachten muss und zuguterletzt dass es kurz vor der Heimat mehr Pläne B gibt (ÖPNV, Zusatzübernachtung, einfachere Nachtfahrt mit Ortskenntnis).

Das dürfte in Spanien aber alles wegfallen. Vielleicht lieber etwas kürzer planen und dafür ein paar “plus-Varianten“ überlegen? Ich mache übrigens auch bei einer Woche schon gerne zumindest einen Tag als Rundkurs ohne Hotelwechsel, das lockert den Ablauf ungemein auf. Ich nehme an du machst zumindest das “Picolöchen“ ohne Gepäck von/bis Granada?
 
Vielen Dank für die Antworten. Also das Material ist super. Nagel neues Stevens Crossrad und Bioracer komplett Ausstattung. Dazu Vaude Packtaschen. Eure Tipps helfen mir schon stark weiter, sodas ich die Tourplanung angehen kann. Würde jetzt erstmal mit 150 km Etappen planen aber keine Pensionen vorbuchen. Dann bin ich flexibler. Jetzt im Mai mache ich einen 2 Tages test mit vollem Gepäck. Gerade bei den Packtaschen bin ich unsicher. Links und rechts eine und dafür nur halb voll oder oben drauf eine Rolle?

Nehmt ihr eigentlich zwei Radhose und Trikots mit?
 
Packtaschen am Crosser kann klappen, kann aber auch nicht passen. Hoffentlich hast du keine langen Füße ;)

2 Sätze Radklamotten würde ich schon mitnehmen.
 
2 Radhosen / Trikots extra oder nur ein zweiter Satz zu dem den man schon anhat?
Zweiter Satz empfiehlt sich immer falls der erste nicht pünktlich trocken wird oder was kaputt geht... noch ein weiter Satz zur Reserve nur, falls mit extremen Wetterumschwüngen von starker Hitze zu Eiskalt gerechnet werden muss, und Beinlinge etc. nicht mehr ausreichen. Oder falls man Monatelang unterwegs sein will.
 
Zweiter Satz empfiehlt sich immer falls der erste nicht pünktlich trocken wird oder was kaputt geht...

Im ersteren Fall würde ich eher in den sauren Apfel beißen und mich ins klamme Polster setzen als selbiges feucht in den Rucksack zu stopfen. Schlimmstenfalls muss man auf den ersten Kilometern eben durch forcierte Tempo für Wärme sorgen, wenn die übliche Morgenausstattung (man startet ja meist mit Armlingen und so) nicht ausreicht.

Im zweiten Fall... Wo man Minimalgepäcktouren machen kann sollte es notfalls auch Sportgeschäfte geben?
 
Soll es Urlaub werden - oder ein Etappenrennen (Do-it-yourself-Vuelta?)?
Das ist die entscheidende Frage.
Entsprechende Fitness und Willen vorausgesetzt, halte ich als Einzelfahrer 170 bis 180 km täglich über 2 Wochen für machbar. Man muss sich dann aber darüber im Klaren sein, dass man außer dem Vorderrad und Freßhalten am Straßenrand nicht viel sieht. Wenn das gewollt ist, würde ich aber auch ein Leichtzelt und den Schlafsack mitnehmen, um bei Übernachtungen flexibel zu sein, und keine Zeit mit der Unterkunftsuche zu verlieren.
Mein persönlicher Tagesrekord bei dieser Art "Radreisen" steht bei 235 km, und dass auch noch durch bergiges Terrain in Nordspanien von Valverde über den Cruz de Ferro durch die Montes de Oca nach Burgos, immer schön den Camino entlang. Gefahren bin ich das mit dem Crosser mit 10 Kilo Gepäck plus Wasser und Proviant, insgesamt 4200 Kilometer von Mittelhessen über Santiago de Compostela ans Cabo de Sao Vincente, und dann weiter nach Granada.
 
Jetzt im Mai mache ich einen 2 Tages test mit vollem Gepäck. Gerade bei den Packtaschen bin ich unsicher. Links und rechts eine und dafür nur halb voll oder oben drauf eine Rolle?
Ich fahre mit 2 Fronttaschen hinten, damit ich nicht mit den Hacken an die Taschen komme (große Taschen hoch und nach hinten zu hängen macht die Fuhre äußerst nervös)), längs oben drauf dann Zelt, Schlafsack und Wasser, dazu eine Rahmentasche und eine kleine Lenkertasche. 2 Sätze Radkleidung würde ich mitnehmen, wiegt ja nichts.

Teste besser mal 4 Tage am Stück, dann weist du sicher, was dein Sitzfleisch aushält, und wie's morgens mit der Motivation ausschaut.
 
150km Tagesdurchschnitt bei bergigem Gelände empfinde ich für mich schon lange und immer noch als sportlich, aber machbar. Das heißt nicht, dass da nicht auch mal ne 200km-Etappe dabei sein kann, aber 1.500km über 10 Tage sind schon echt ne Hausnummer. Meine Erfahrung - und ich bilde mir ein, mittlerweile über eine gewisse Radreise- und auch Langstreckenerfahrung zu verfügen.

In welchem Monat soll denn das Ganze stattfinden? Mitte Juni war's bei meiner Tour von Barcelona (über Granada und den Pico Veletta) schon grenzwertig heiß: Oft 40° auf dem Rad in der Sonne - wo man sich ja nunmal befindet. Der Wind kann einem übrigens auch in Spanien ordentlich ambitionierte Tagesetappen erschweren.

Eine zweite Radgarnitur ist für mich persönlich ein Muss: Ich finde es nämlich echt uncool, am nächsten Morgen in gewaschene klamme Klamotten zu steigen. Wenn Du einen Regentag hinter dir haben solltest, wird die Wäsche auch in Spanien über Nacht nicht trocken. Ansonsten hast Du da schon gute Karten. Eine zweite Garnitur mit Unterhemd und Socken wiegt ziemlich genau 0,5kg. Das habe ich für mich noch nie als erfolgs- oder spassrelevant angesehen.

Vorbuchen musst Du meiner Meinung nach in den meisten Regionen nicht. Du solltest bei der geringen Besiedlungsdichte im spanischen Binnenland aber unbedingt vorab wissen, wo Du übernachten möchtest. Die Möglichkeiten sind dort teilweise über zig Kilometer äußerst dürftig.

Meine Tour von Barcelona nach Granada würde ich jederzeit so wieder fahren. Wenn es Dich interessiert, mehr dazu hier:
http://www.rennrad-news.de/forum/th...ger-marokko-wer-kommt-mit.91983/#post-2057479

Auch meine Etappe von Madrid nach Osten raus bei einer anderen Reise würde ich durchaus so weiterempfehlen: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=pbmmgojqaqjjuwki

Insgesamt sind Radreisen in Spanien für mich einfach traumhaft. In diesem Sinne viel Spass und gute Fahrt :daumen:
 
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Eine zweite Radgarnitur ist für mich persönlich ein Muss: Ich finde es nämlich echt uncool, am nächsten Morgen in gewaschene klamme Klamotten zu steigen. Wenn Du einen Regentag hinter dir haben solltest, wird die Wäsche auch in Spanien über Nacht nicht trocken.

Kann ich so nicht bestätigen. Ein bisschen Infrastruktur braucht man eben (Hotelzimmer), die richtige Technik und außerdem viel Zeit. Nach einem Regentag mit “all out“ (also mit aller Ergänzungskleidung vom Überschuh bis zum langen Handschuh voll eingeweicht) ist das ein abendfüllender Job. Entscheidend ist dass man die Klamotten nicht direkt aus dem Becken ins Handtuch rollt (deren Kapazität zur ist sonst schnell erreicht) sondern erst mal aktiv abtropfen lässt. Damit meine ich so aufhängen, dass sich das Wasser gut unten sammeln kann und dann mehre Runden unten auswringen und wieder warten.

Wirkliche Probleme hatte ich bisher nur mit den Schuhen, da würde ich aber besonders ungern ein Ersatzpaar mitnehmen. Die besten Ergebnisse hatte ich damit, die Trinkflaschen über Nacht als Wärmflaschen zu verwenden und so weit wie möglich in die Schuhe zu stecken (vor dem schlafen noch mal warmes Wasser nachtanken). In der Gruppe habe ich aber auch gemerkt dass die Schuhe von Marke zu Marke sehr unterschiedlich schnell trocknen. Das wäre mal eine gut objektivierbare Wertungskategorie für Tour und Konsorten: nicht weil man Schuhe unbedingt nach Testergebnis kauft, sondern weil das ein prima Weg ist um die Hersteller zu sensibilisieren.
 
...Ein bisschen Infrastruktur braucht man eben (Hotelzimmer), die richtige Technik und außerdem viel Zeit. Nach einem Regentag mit “all out“ (also mit aller Ergänzungskleidung vom Überschuh bis zum langen Handschuh voll eingeweicht) ist das ein abendfüllender Job. Entscheidend ist dass man die Klamotten nicht direkt aus dem Becken ins Handtuch rollt (deren Kapazität zur ist sonst schnell erreicht) sondern erst mal aktiv abtropfen lässt. Damit meine ich so aufhängen, dass sich das Wasser gut unten sammeln kann und dann mehre Runden unten auswringen und wieder warten.

... In der Gruppe habe ich aber auch gemerkt dass die Schuhe von Marke zu Marke sehr unterschiedlich schnell trocknen. Das wäre mal eine gut objektivierbare Wertungskategorie für Tour und Konsorten: nicht weil man Schuhe unbedingt nach Testergebnis kauft, sondern weil das ein prima Weg ist um die Hersteller zu sensibilisieren.

Ich korrigiere meine Angabe zum Gewicht der 2. Radgarnitur auf 0,5kg - falsche Excelspalte summiert, hab mich schon gewundert. Das ist für mich absolut kein Gewichtsfaktor. Aber jeder wie er mag, oder meint, zu müssen...

Mit dem Abtropfen vor dem Auswringen, da mag was dran sein. Werde es mal ausprobieren. Weil so ein Wundermittel ist das mit dem Handtuchauswringen tatsächlich nicht.

Ja, Trockungsfähigkeit von Schuhen ist für mich echt ein Kaufkriterium. Bei meinen neuen (Diadora) bin ich mal gespannt. Da ist echt nicht viel saugfähiges Material dran. Aber so richtig patschnass hatte ich sie bisher noch nicht.
 
Nochmals Danke für die ganzen Tipps. Also Spanien ist für Anfang September geplant, damit es nicht mehr so warm ist aber Veleta noch befahrbar ist. Jetzt für Juni ist eine Deutschlanddurchquerung geplant bzw. schon gebucht. Das wird meine Generalprobe werden. Ich werde nächste Woche mal Probe packen. Dann doch lieber mit zweiter Garnitur. Mache die Deutschlandtour mit 130 bis 150 km täglich. Mal sehen. Vorher Formtest in Bimbach. Ich bin nicht der Typ der alle 30 km Anhält und einen Kaffee trinken geht. Fahre lieber die Strecke zügig durch und schaue mir den Zielort genauer an. Start soll immer zwischen 8 und 9 Uhr sein. Nach dem Frühstück im Hotel.
 
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