• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Wiedereinführung der allgemeinen Radwegebnutzungspflicht heute beschlossen

Ich werde heute eine Mail an den ADFC schreiben und ein Statement verlangen was sie sich dabei gedacht haben. Wenn es genug andere hier auch machen, vielleicht wachen Sie dann auf!

Ich könnte wetten, dass du dann einen Verweis auf die Niederlande oder Kopenhagen bekommst. ;)
Wahrscheinlich sind die ADFC-Leute im Bundesverband tatsächlich so naiv zu glauben, dass mit dem Plan dann jede Menge Kohle zur Verfügung steht, um flächendeckend neue breite Rad(schnell)wege mit traumhaftem Asphalt anzulegen. Allein die reale Erfahrung in anderen Bereichen lehrt, dass das ein Irrglaube ist. :rolleyes:
Ist wie mit der Pisa-Studie. Alle loben das finnische Schulsystem und wollen genauso gut sein/werden. Wenn es dann ans Eingemachte, sprich die Finanzierung, geht, will keiner mehr was davon wissen.
 

Anzeige

Re: Wiedereinführung der allgemeinen Radwegebnutzungspflicht heute beschlossen
Ich werde heute eine Mail an den ADFC schreiben und ein Statement verlangen was sie sich dabei gedacht haben. Wenn es genug andere hier auch machen, vielleicht wachen Sie dann auf!
Habe ich schon gemacht! Antwort erwarte ich von diesem "Verein" allerdings nicht. Zwischen Basis und Vorstand liegen leider Welten. Die Basis fährt Rad und der Vorstand Auto.
 
Bisher mussten Kommunen erst das erhöhte Unfallpotenzial eines Straßenzuges („besondere örtliche Gefahrenlage“) nachweisen, bevor sie dort einen benutzungspflichtigen Radfahrstreifen anlegen konnten. Das führte häufig dazu, dass gar keine oder nur unzureichende Radinfrastruktur geschaffen wurde. Durch die Neuregelung ist es künftig auch ohne Nachweis einer örtlichen Gefahrenlage möglich, Radfahrstreifen innerhalb geschlossener Ortschaften anzulegen.

Als ob irgendjemand daran gehindert wurde einen nichtbenutzungspflichtigen Radweg anzulegen. Wenn der Wille (und das Geld) dafür da wäre, wäre das Land voll mit wunderbaren Radwegen, die jeder gerne benutzen würde, ohne das auch nur ein Blauschild aufgestellt werden müsste.

Mit dem Nachweis der Gefahrenlage geht unser einziger Trumpf dahin. A***geigen. Ich werde morgen austreten. Vlt sollte man irgendwo ein paar Briefe sammeln, um sich gegenseitig zu inspirieren.
 
Ich habe gerade versucht etwas auf der Facebook Seite des ADFC zu schreiben. Es scheint aber nicht durchzukommen. Vlt. müssen sie den Beitrag erst freischalten, dann sehen sie ihn.
 
Als ob irgendjemand daran gehindert wurde einen nichtbenutzungspflichtigen Radweg anzulegen.
Nichtbenutzungspflichtige Radwege, die gerne benutzt werden sollen, brauchen eine anständige Breite und einen anständigen Belag. Das kostet was.
Insbesondere, wenn Radwege noch als Wirtschaftswege und Umleitungswege missbraucht werden. Ein billiger Belag ist da schnell hin und wird dann ewig nicht mehr erneuert.
Für weniger Geld bringt es es dem Autoverkehr mehr, wenn längere und möglichst billige benutzungspflichtige Radwege gebaut werden. Wenn ich das richtig sehe, geht es primär darum, dass der Autoverkehr nicht vom Radverkehr behindert wird. Eine willkommene teilweise Gegenfinanzierung wird darin gesehen, dass weniger um- und totgefahrene Radfahrer auch weniger Kosten für die Gesellschaft bedeuten. Der Aspekt, dass wir flüssig von A nach B und von B nach A kommen, spielt eher eine untergeordnete Rolle solange es keine vernünftigen Mindeststandards für benutzungspflichtige Radwege gibt.
Und es ist nunmal so, dass Rennrad-typische Geschwindigkeit weit entfernt von einem Standard angesehen wird. Auf Autobahnen übertragen wäre das ungefähr so, als müsste man die Richtgeschwindigkeit verdoppeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hätte da noch einige tolle Vorschläge „zur Wahrung eines sicheren flüssigen Verkehrsablaufes“:

2. Abschaffung sämtlicher Tempo 30 Zonen - Tempo 30 ist alleine schon ein eklatanter Widerspruch zu seinem flüssigen Verkehrsablauf und beachtet wird die Tempobeschränkung in der Regel sowieso nicht, kontrolliert schon garnicht (okay, da gibt es manchmal so lustige Anzeigetäfelchen die einem zeigen wie schnell man wirklich fährt, jedoch keine Konsequenzen für die vielen einsichtigen Menschen haben, die ihr Tempo unbeirrt beibehalten)

Die 30er Zonen sollte man aber belassen, endlich mal ne Stelle, wo ICH die Autofahrer bedrängen kann! Aber vllt. in Tempo 35 umwandeln, dann wird´s etwas sportlicher.
 
Eine willkommene teilweise Gegenfinanzierung wird darin gesehen, dass weniger um- und totgefahrene Radfahrer auch weniger Kosten für die Gesellschaft bedeuten.
Das Problem ist nur: Niemand kann belegen, dass außerörtliche Radwege einen Sicherheitsgewinn darstellen. Eine einzige Untersuchung dazu ist mir erst kürzlich bekannt geworden. „Das Potential des Fahrrads im Außerortsverkehr - Einsatzgrenzen für Radwege an zweispurigen Außerortsstraßen“ ist von 1982 (sic!) und kann keinen signifikanten Unterschied des Risikos für Radfahrer zwischen Straßen mit und Straßen ohne Radweg feststellen.
Das mantra des sicheren Radweges ist also sowohl innerorts als auch außerorts eine Mär. (Obwohl - innerorts gibt es zahlreiche Untersuchungen, da ist es schon keine Mär mehr, sondern glatte Lüge.)
 
Das Problem ist nur: Niemand kann belegen, dass außerörtliche Radwege einen Sicherheitsgewinn darstellen. Eine einzige Untersuchung dazu ist mir erst kürzlich bekannt geworden. „Das Potential des Fahrrads im Außerortsverkehr - Einsatzgrenzen für Radwege an zweispurigen Außerortsstraßen“ ist von 1982 (sic!) und kann keinen signifikanten Unterschied des Risikos für Radfahrer zwischen Straßen mit und Straßen ohne Radweg feststellen.
Das mantra des sicheren Radweges ist also sowohl innerorts als auch außerorts eine Mär. (Obwohl - innerorts gibt es zahlreiche Untersuchungen, da ist es schon keine Mär mehr, sondern glatte Lüge.)
Und wer sagt denn, dass sich politische Entscheidungsträger an fundierten Untersuchungen zu orientieren haben, geschweige denn solche zu veranlassen haben, falls keine existieren. Gibt es irgendwo so ein Gesetz? Politiker lassen sich nicht gern von Besserwissern dreinreden. Umso weniger, je weitreichender die Konsequenzen sind. Es gehört absolut nicht hierher, aber ein gutes Beispiel dafür ist das Bleiverbot in Elektronik, das die EU wider allen externen Sachverstands und bekannter schwerwiegender Risiken für alle Ewigkeit der Restwelt aufgedrückt hat.
 
Es geht doch nicht um den Sicherheitsgewinn. Es geht nur darum die Straßen für den Autoverkehr frei zu halten. Das kann man so natürlich nicht explizit sagen. Aber die Autofahrer verstehen den Subtext sehr wohl und das ist eben die große Mehrheit.
Deprimierend ist allerdings die Haltung des ADFC, hier wäre es vielleicht möglich gewesen effektiv Lobbypolitik z.B in Richtung Grüne zu machen
Sicherheitsgewinn
 
Es geht doch nicht um den Sicherheitsgewinn. Es geht nur darum die Straßen für den Autoverkehr frei zu halten. Das kann man so natürlich nicht explizit sagen. Aber die Autofahrer verstehen den Subtext sehr wohl ...
... und werden zum Maßregeln ermuntert. Erst neulich erlebt: Da wird dicht überholt, wo jede Menge Platz wäre, und dann auf gleicher Höhe gehupt, dass man sich erschrickt und beinahe von Rad fällt.
 
... und werden zum Maßregeln ermuntert. Erst neulich erlebt: Da wird dicht überholt, wo jede Menge Platz wäre, und dann auf gleicher Höhe gehupt, dass man sich erschrickt und beinahe von Rad fällt.

Ich denke da immer, was wäre denn wenn meine Trinkflasche mal vor Schreck in hohem Bogen aus der Halterung fliegt...
 
Erst neulich erlebt: Da wird dicht überholt, wo jede Menge Platz wäre, und dann auf gleicher Höhe gehupt, dass man sich erschrickt und beinahe von Rad fällt.
Klar, es geht darum die Radfahrer mit Gewalt von der Straße zu terrorisierten. Es ist halt eine Verteilungskampf um den Raum. Und mit Radwegebenutzungspflicht fühlen sich die Täter moralisch legitimiert.
Das ist wahrscheinlich die spürbarste Konsequenz. Mit der Polizei hatte ich in dem Kontext in den a 30 Jahren hingegen nie was zu tun. Mag aber natürlich regional anders sein
 
Das ist wahrscheinlich die spürbarste Konsequenz.

Die spürbarste Konsequenz ist IMO,daß jetzt keine sinnlosen und/oder gefährlichen Blauschilder mehr weggeklagt werden können und daß die Schilder, die bereits weggeklagt wurden, wieder aufgestellt werden. Jedenfalls etliche davon.

Die besorgten und hupenden Autofahrer wussten gar nicht, daß es keine generelle Benutzungspflicht gab. Die haben natürlich auch gehupt wenn sie im Unrecht waren und werden das weiterhin tun. Weil sie sich im Recht und als der Stärkere fühlen.
 
Die besorgten und hupenden Autofahrer wussten gar nicht, daß es keine generelle Benutzungspflicht gab. Die haben natürlich auch gehupt wenn sie im Unrecht waren und werden das weiterhin tun
Ich meine das es hier auf bestimmten Stecken, wo die Benutzungspflicht zumindest Abschnittsweise aufgehoben wurde, deutlich weniger gehupt wurde.
Ist natürlich nur meine subjektive Wahrnehmung
 
Das Problem ist nur: Niemand kann belegen, dass außerörtliche Radwege einen Sicherheitsgewinn darstellen

Naja, das ergibt schon doch schon aus der Logik. Wo es durch die Gegebenheiten nicht möglich ist, daß zwei in Kontakt kommen, können sie nunmal nicht zusammenstoßen.

Das Problem ausserorts sind ja auch nicht die Radwege an sich, sondern deren Ausgestaltung.

- Zu schmal,
- zu kurvig,
- zu schlechter Belag,
- häufige und unmotivierte Wechsel der Fahrbahnseite,
- unvermittelte, nicht einsehbare Übergänge von Radweg auf Straße.

um nur mal die gröbsten zu nennen.

In Holland kommt keiner auf die Idee ausserorts Radwege zu ignorieren. Das liegt an deren Qualität und auch Breite. Die Radwege sind dort oft fast so breit wie die Fahrbahn (die in der Regel aber etwas schmaler ist als bei uns), dazwischen liegt ein breiter Grünstreifen.

Darauf zu hoffen, daß in der BRD von einer gutwilligen Regierung alle ausserörtlichen Radwege so umgebaut werden, daß sie gut benutzbar sind, ist aber völlig illusorisch. So eine Regierung gibt es nicht und es wäre auch viel zu teuer.
 
- häufige und unmotivierte Wechsel der Fahrbahnseite,

Man könnte mal damit anfangen, dass es ein Unding ist, dass bei solchen Seitenwechseln auf der Fahrbahn 100 erlaubt ist. Jede Piefkreuzung bekommt 70er Schilder weil man Autofahrern nicht zumuten kann eigenverantwortlich abzubiegen ohne sich dabei weh zu tun, aber Radfahrer sollen gefälligst irgendwie unbemerkt mit “Querungshilfe“ durchhuschen. Wenn da zumindest der gleiche Tempostandard gelten würde wie an einer Kreuzung (wohlgemerkt: für Leute, die theoretisch den gleichen Vorrang haben!), dann würde die Motivation drastisch sinken, Radfahrer für ein paar Meter linksseitige Buckelpiste auf die Reise zu schicken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten