Mir ist heute etwas passiert, ich kann es immer noch nicht glauben und bin nun völlig irritiert.
Ich fuhr in der Innenstadt auf dem verpflichtenden Radweg. Konnte an einer Stelle nicht weiter, da ein Auto quer über den Radweg stand. Rechts dran vorbei ging nicht so ohne weiteres da dort eine U-Bahn Treppe ist. Hätte absteigen und es über den Gehweg schieben können. Hätte ich es nur gemacht ...
Ich habe aber den Autofahrer gebeten, der hinter seinem Auto herumstand, das Auto doch einen Meter zurückzufahren, dass man den Radweg wieder benutzen kann. Er hat sich dann sofort direkt vor mir aufgebaut und mich aggressivste beleidigt und eingeschüchtert. Mit allem Erdenklichen. Ich habe dann mein Handy aus dem Rucksack geholt während er mich weiter beleidigt und angeschrien hat, da ich ein Photo von der Situation, also Auto von der Seite auf dem Radweg machen wollte. Ich hoffte wohl irgendwie, dass das ausreicht, dass er sein Auto wegfährt und weg geht. Ich lief dann ein paar Meter weg um das Photo zu machen. Er lief mir immer wieder ins Bild und riss mir dann mein Telefon aus der Hand. Ich bat ihn es mir wiederzugeben, er sagte Nein. Ich bat daraufhin eine Passantin die Polizei zu rufen. Sie rief die Polizei, die auch recht zügig mit Blaulicht ankam. Während wir warteten, kam dieser Typ immer wieder zu uns und hat uns beide beleidigt und versucht einzuschüchtern. Wir haben das beide ignoriert.
Wir wurden beide gebeten die Situation zu beschreiben, die Zeugin auch. Daraufhin gab mir die Polizei mein Telefon und ich musste die drei Photos von ihm löschen. Hatte leider keine PIN drin, da ich den wegen einer Präsentation heute Mittag rausgenommen hatte. War nur eine Hand drauf zu erkennen, denn es sei verboten Photos zu machen. Ich hätte damit eine Straftat begangen. Auf meine Frage, ob das völlig Ok ist, jemand das Telefon wegzunehmen und es auf Bitte nicht mehr zurückzugeben, meinten sie, nein, aber er sei kein Raub, da keine Gewalt angewendet wurde und Diebstahl sei es ja auch nicht, da er es sich ja nicht aneignen wollte. Ich müssen den Herrn auch verstehen. Auf meinem Handy darf aber wohl jeder ungefragt herumstöbern. Das ist wohl OK.
Auf meine Frage, wie ich als Radfahrer hier weiterkommen soll, hieß es, dass hier auch eine Hauseinfahrt währe, die über den Radweg läuft und der Herr alles richtig gemacht hätte, da müsse ich eben absteigen und schieben. Schliesslich war die Sicht auf die Straße für den Herrn durch einen Lieferwagen der blöd stand eingeschränkt, und das wäre schon alles richtig gewesen. Auf meine Frage, wie man hinter dem Auto stehend die Verkehrssituation vor der Einfahrt beurteilen könne wurde nicht eingegangen.
Die ganzen Beleidigungen (Schwein, Zirkusdirektor, Pappnase, Hartz4 Empfänger, Junkie ...) soll ich vergessen und wir sollen uns gegenseitig entschuldigen und damit wäre alles OK. Ich meinte, dass das für mich nicht OK wäre und habe darum gebeten Anzeige zu erstatten. Müsse ich auf der Wache machen. Die Zeugin hat die ganze Zeit nur noch den Kopf geschüttelt und hat auch mehrfach Wort für mich ergriffen, dass ich ja gar nichts gemacht hätte, der Herr mit dem Auto aber total aggressiv gegen mich gewesen sei und ich immer ruhig geblieben wäre. Konnte dann weiterfahren.
Ich mache mir nun Sorgen, da dieser aggressive Typ meine Anschrift hat und verstehe irgendwie die Welt gerade nicht mehr so ganz. Ich hatte den Eindruck, dass dieser Herr in Schutz genommen wurde und ich alles falsch gemacht habe, der böse aggressive verständnislose Radfahrer halt. Es wurde von Strafanzeige gegen mich wegen dem Photo und Nötigung gesprochen. Der Ton der Polizei mir gegenüber war auch sehr fragwürdig, wenn ich das mal so umschreiben darf. Der Zeugin ging es genau wie mir, sie verstand die Welt auch nicht mehr.
