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Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

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Die Gleichung: Polizist auf Fahrrad führt zu freundlicheren, geduldigeren und friedlicheren Kfz-Führern dürfte so wohl nicht ganz aufgehen: http://www.rad-spannerei.de/blog/2013/12/09/studie-zum-ueberholverhalten-von-autofahrern/

Da ging es nur um den Abstand. (Aggressives) Hupen, vorsätzliches Schneiden, beschimpfen, usw ist da gar nicht erfasst. Und genau diese Spinner könnten die sich dann mal vor nehmen. Ist ja auch gut, wenn die Ordnungshüter mal selber die Perspektive erleben, die bestimmte Verkehrsarten haben. Gut ist jetzt schon, dass die mal erleben dürfen, wie wenig manche mit Schulterblick oder Vorfahrtreglungen mit Radwegen anfangen können. Nur alle vorsätzlichen Gefährdungen werden die mit Uniform so sicher nicht erleben.
 
man müsste den Paragraph 1 nur konsequent umsetzten. Da immer auf den schwächeren Rücksicht genommen werden muß hätten Fußgänger absoluten Vorrang und LKW´s sind eben hinten dran außer auf speziellen Straßen die es ja heut schon giebt.
das wäre ein ganz neues Verkehrskonzept mit viel umdenken und wenig Verkehrszeichen. Würde in der Stadt aber bestimmt funktionieren und so mancher könnt sein Auto gleich stehen lassen wenn er´s eilig hätte.:rolleyes:
jedem Verkehrsteilnehmer seinen eigenen Raum zu geben wird auf dauer nicht funktionieren da der Platz nicht reichen wird
 
Dafür gibt es bereits Beispiele. Aber die Lobbyisten der Verkehrszeichenproduzenten würden wohl in Form eines Zunamis das BM für Verkehr überrollen, sollte sowas zur Regel werden.
Hmmh. Ohne selbst in so einer Stadt gewesen zu sein...
Ich befürchte, dass solche völlig "regelfreien" Projekte einfach daran scheitern, dass die Verkehrs-Teilnehmer (so wie sie jetzt sind) nach einer gewissen Eingewöhnungszeit genauso unkooperativ miteinander umgehen würden wie vorher. (Stadt Bohmte, SZ-Artikel: Und was ist aus der gegenseitigen Rücksichtnahme geworden? "Gehen Sie doch als Fußgänger mal fünf Minuten die Straße entlang, dann merken Sie's selbst", ruft ein Anwohner, der an der Hauptstraße auf den Bus wartet. Was er von Shared Space hält, will er dann aber doch nicht für sich behalten: "Eine teure Luftnummer, sonst nichts". 2,35 Millionen Euro hat der Umbau gekostet, die EU hat 576.000 Euro beigesteuert. Der Verkehr fließt tatsächlich ohne Behinderung - allerdings nicht ganz so, wie sich das die Planer vorgestellt haben. Statt vorsichtig zu fahren, rauschen die Autos mit normaler Geschwindigkeit über die Straße. Am Kreisverkehr wird ein Fußgänger prompt angehupt - in den Augen der Autofahrer war er wohl zu weit auf die vermeintliche Fahrbahn geraten. [....] Doch gesunken sind die Unfallzahlen nicht [...] Was passiert zum Beispiel, wenn es im Rondell in Bohmte kracht? Da kein Verkehrsschild einen Kreisverkehr ausweist, müsste eigentlich "rechts vor links" gelten - oder doch nicht? "Darüber sind sich bei uns selbst die Fahrlehrer und die Polizei nicht einig", räumt Bohmtes Bürgermeister Klaus Goedejohann ein.")
Ausserdem mag ich maßvoll aufgesetzte Verkehrs-(Vorfahrts-)Regeln, denn sie vereinfachen unser aller Vorankommen. Im Ausland gibt es Regionen, wo sich keiner an die Regeln hält, aber alle irgendwie aufpassen. Angenehm ist das definitiv nicht, eher super-stressig.

Die ultimative Lösung ist doch einfach, nicht mehr in Fahrzeug-Kategorien zu denken und zu planen (IHR Radfahrer, IHR Taxifahrer, IHR Kfz-ler, IHR Mopped-Fahrer) und einfach dem Andern, egal womit er unterwegs ist, die gleichen Rechte zuzugestehen, die man sich selber wünscht, und sich selber an die Regeln (sinnvoll festgelegte Höchstgeschwindigkeit, Halten bei Rot) zu halten. Einzig die Kategorien Fahrzeug und Fußgänger würde ich aufrechterhalten, damit Fußgänger, und speziell auch Alte, Behinderte und Kinder, weiterhin die Möglichkeit haben, auf Gehsteigen und Zebrastreifen gefahrlos unachtsam rumzutapern.
Leider hakt's auch bei mir schon mit der Nicht-Kategorisierung. V.a. da ich ständig selber als Radfahrer kategorisiert werde... :(
 
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Ausserdem mag ich maßvoll aufgesetzte Verkehrs-(Vorfahrts-)Regeln, denn sie vereinfachen unser aller Vorankommen. Im Ausland gibt es Regionen, wo sich keiner an die Regeln hält, aber alle irgendwie aufpassen. Angenehm ist das definitiv nicht, eher super-stressig.

Die ultimative Lösung ist doch einfach, nicht mehr in Fahrzeug-Kategorien zu denken und zu planen (IHR Radfahrer, IHR Taxifahrer, IHR Kfz-ler, IHR Mopped-Fahrer) und einfach dem Andern, egal womit er unterwegs ist, die gleichen Rechte zuzugestehen, die man sich selber wünscht, und sich selber an die Regeln (sinnvoll festgelegte Höchstgeschwindigkeit, Halten bei Rot) zu halten. Einzig die Kategorien Fahrzeug und Fußgänger würde ich aufrechterhalten, damit Fußgänger, und speziell auch Alte, Behinderte und Kinder, weiterhin die Möglichkeit haben, auf Gehsteigen und Zebrastreifen gefahrlos unachtsam rumzutapern.
Leider hakt's auch bei mir schon mit der Nicht-Kategorisierung. V.a. da ich ständig selber als Radfahrer kategorisiert werde... :(

Da liegt doch schon wieder ein Konfliktpunkt. Was ist sinnvoll? Das sieht der Porschefahrer sicherlich anders als der Trabbifahrer geschweige denn der Radler. Würde sich ein Rennradler an Tempo 30 in der Stadt halten? Die Oma, die zum Bäcker fährt, hätte damit sicher kein Problem. Und Regelungen, die nicht einsichtig sind, werden als sinnlos bezeichnet und einfach ignoriert. Damit sind wir wieder am Ausgangspunkt. :confused:
 
Da liegt doch schon wieder ein Konfliktpunkt. Was ist sinnvoll? Das sieht der Porschefahrer sicherlich anders als der Trabbifahrer geschweige denn der Radler. Würde sich ein Rennradler an Tempo 30 in der Stadt halten? Die Oma, die zum Bäcker fährt, hätte damit sicher kein Problem. Und Regelungen, die nicht einsichtig sind, werden als sinnlos bezeichnet und einfach ignoriert. Damit sind wir wieder am Ausgangspunkt. :confused:
Ich habe nix von Tempo 30 erzählt...;) ich glaube auch nicht, dass Tempo 30 die Lösung unserer Probleme in der Stadt ist.

Es geht aber doch nicht darum, welche Regeln man als XXX-Fahrer-Kategorie grad gerne hätte, sondern was man als für Alle als sinnvoll erachtet - respektive was das Gesetz (festgelegt von hoffentlich vernunftbegabten, nicht-vorurteilsbehafteten Menschen) als vernünftig vorgibt (und was von den Behörden vernünftig umgesetzt und angeordnet wurde (Träum....)).

Die geringe Beachtung der Verkehrsregeln momentan entstand m.E. aus
1. Ungleichbehandlung von Radfahrern gegenüber anderen VT (=halten sich nun für Fußgänger)
2. sinnlosen Anordnungen von Tempolimiten, siehe unten (VT setzen sich drüber hinweg)
3. sinnlose Anordnungen von roten Wellen in der Stadt bei Einhaltung der v max (VT fahren schneller, weil sie sonst an JEDER Ampel stehen)
3. zu wenig Kontrolle

Wenn das Gesetz im Allgemeinen sinnvoller umgesetzt würde, käme man auch nicht so schnell in Versuchung, Anordnungen zu missachten. Wenn man aber erst mal zu viel Verkehrsregel-Murks gesehen hat, ist die eigene Compliance natürlich nicht mehr so hoch. Und da sind wir heute leider.

Ich halte mich z.B. auf dem Rennrad tatsächlich an Tempo 30, wenn da rechts-vor-links-Ecken sind ;-) Dann ist es ja absolut nachvollziehbar.
Im Wald z.B. ohne Einmündungen und mit vorhandenem Fußweg empfinde ich Tempo 30 mittlerweile als sinnlos, da fahre ich auch mal schneller, da könnte man nämlich gefahrlos Tempo 40, evtl sogar 50, anordnen. Ich habe den Eindruck, dass man das dewegen nicht tut, weil dann entweder noch mehr Autofahrer diese Strecke als Ausweichstrecke nutzen würden, oder weil das Gros der Leute mit >60km/h dahindüsen würde. Falscher Ansatz. Jetzt fahren sie i.d.R. mit >=45 km/h bei Tempomax 30.
 
Liebe @Veloma, genau das, was du hier schreibst, habe ich befürchtet. Auch du befolgst nur die Regeln, die dir gerade sinnvoll erscheinen. Dann darfst du aber nicht jammern, dass anderen andere Regeln sinnlos erscheinen, die du für erforderlich hältst. ;)
 
Liebe @Veloma, genau das, was du hier schreibst, habe ich befürchtet. Auch du befolgst nur die Regeln, die dir gerade sinnvoll erscheinen. Dann darfst du aber nicht jammern, dass anderen andere Regeln sinnlos erscheinen, die du für erforderlich hältst. ;)
Schrub ich doch. Und auch warum.
übrigenzz: Ich habe noch keinen getroffen, der Tempo 30 generell im Grunewald als sinnvoll erachtet. p.s: Mit den Wildschweinen hab ich mich noch nicht unterhalten. Denen gehört die Havelchaussee aber eh nachts (für KFZ gesperrt). Der Fuchs, der letztens reglos auf der Fahrbahn stand, hat sich auch nicht beschwert. Er blieb einfach stehen und guckte sich die Havel (???) an:cool:, während ich einen langsamen Bogen um in fuhr. Also...
Aber ich lass mich gerne eines besseren belehren.
Komm doch mal nach Berlin, und wir fahren ne Runde auf der Havelchaussee - aber maximal mit Tempo 30 ;).
 
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Komm doch mal nach Berlin, und wir fahren ne Runde auf der Havelchaussee - aber maximal mit Tempo 30 ;).

Ich kann gar nicht schneller als 30, bin schließlich ein alter Sack. :p
Sollte es mich mal mit Rad nach Berlin verschlagen, komme ich gerne auf dein Angebot zurück. :bier:
 
Mal so aus langjähriger Erfahrung mit den beiden gängigsten Individualverkehrsmitteln mitgeteilt:
PKW 50-60 tkm p.a.
Räder 5-8 tkm p.a.

Subjektiv empfundene Vorfälle als Betroffener von Vorfahrtverletzungen/zu dicht überholt bzw. aufgefahren worden/geschnitten worden/sonstwie genötigt worden/parkend behindert worden/beleidigend angemacht worden:
Im Auto- vielleicht einmal pro Woche
Auf dem Rad- fünfmal pro Woche!!!

Bin ich jetzt ein Opfertyp?
(Nein, ich habe keine Strichliste geführt.)

Wenn ich auf dem Rad nicht gewohnheitsmäig misstrauisch wäre, innerorts beide Hände nicht an den Bremsen hätte, und nicht immer mit der Dummheit/Rücksichtslosigkeit der anderen Verkehrsteilnehmer und dem Schlimmsten rechnen würde, dann kämme ich jedes Jahr viermal in die Klinik und einmal auf dem Friedhof.

Das hat mich letzten Donnerstag nicht davor bewahrt, mit einer um die Ecke kommenden Geisterradlerin zusammenzustoßen, die auf dem diesseitigen Radweg nichts zu suchen hatte. Scheiß-Radfahrer!
Ich hatte zwei Prellmarken und eine lockere Speiche, sie dafür einen richtigen Achter und mußte schieben. Ein wenig Gerechtigkeit...
 
10cm Abstand sind nicht mehr unhöflich, das ist grob Fahrlässig und bei Vorsatz auch Nötigung. Dahinter würde ich schon eine Gewaltandrohung erkennen. Es sagt aus: "Ich will dich hier nicht und bin auch bereit dein Leben in Gefahr zu bringen." Ohne Vorsatz ist ein klares Zeichen, dass jemand nicht die nötigen Fähigkeiten hat ein Kraftfahrzeug zu lenken. Es ist sehr schade, dass dieses Verhalten so selten korrekt geahndet wird. Denn egal ob mit oder ohne Vorsatz bei so geringen Abständen wäre die Fahrerlaubnis weg.

Ein großer Fortschritt sind ja Polizisten auf Fahrrädern. Hoffentlich gibt es die bald auch mal in Zivil. Die deutlich beschriftete Uniform dürfte zu sehr viel freundlicheren Kraftfahrern führen; die Geduld dieser stark erhöhen und das Aggressionspotential sehr senken.

Bravo! - Das unterstütze ich vollkommen:daumen:

MfG
KLR
 
Ein großer Fortschritt sind ja Polizisten auf Fahrrädern. Hoffentlich gibt es die bald auch mal in Zivil. Die deutlich beschriftete Uniform dürfte zu sehr viel freundlicheren Kraftfahrern führen; die Geduld dieser stark erhöhen und das Aggressionspotential sehr senken.
Das war bei mit letztens nicht so. Ich wurde von einem Polizeimotorrad gestoppt, weil ich nicht auf dem Radweg (links-geführt in beide Richtungen mit Fußgängern - solche Radwege benutze ich echt widerwillig) gefahren bin. Ich bin auf den Gehsteig zum Anhalten gefahren und er blieb mit seiner BMW auf der Straße neben einer Verkehrsinsel stehen und fing an mich zu belehren - ich war höflich und habe ihm meine Sichtweise erkärt.
Hinter uns bildete sich dem entsprechend eine Schlange. Es gab 2 Autofahrer, die den Polizisten derart im Vorbeifahren beleidigt haben (1x Ar***loch, 1x Wi**r), dass ich mir gedacht habe: "Na, der hat ja ein dickes Fell!", denn ich hätte lieber mir einen der beiden geschnappt, als einen RR-Fahrer weiter zu belehren. Zumal er mich dann doch hat ziehen lassen. Was ich sagen will, machen Leuten ist auch eine Uniform völlig egal - im Auto mutieren die zu echten Proleten und Aggressoren.
 
Heute hat mir ein motorisierter Verkehrsteilnehmer einen riesigen Schrecken eingejagt: Ich war unterwegs auf einer Landstraße, auf der Gegenfahrbahn kam ein Auto entgegen. Von hinten hörte ich, wie sich ein weiteres Auto mit großer Geschwindigkeit näherte. Kurz bevor der Gegenverkehr auf meiner Höhe war, kam von hinten lautes Reifenquietschen, ich wäre fast von der Straße gesprungen. Der Autofahrer von hinten hat entweder mich erst im letzten Augenblick gesehen oder erst spät realisiert, dass er bei Gegenverkehr nicht vorbei passt. An der Sichtbarkeit kann es um die Mittagszeit auf einem komplett geraden Straßenstück eigentlich nicht gelegen haben. Derjenige hat wohl ziemlich gepennt.
 
A propos ein anderes Gerät bedient:

Durch tägliches Pendeln mit dem Rad im morgendlichen Berufsverkehr zwischen PKWs, LKWs und Linienbussen bin ich es inzwischen gewohnt "übersehen", geschnitten, eng überholt oder ausgebremst zu werden. Meist sehe ich das schon kommen und kann reagieren, inzwischen auch sehr gelassen.

Aber gestern hätte ich einem Autofahrer fast den Spiegel abgetreten und nur die Tatsache, dass ich so ein besonnener Mensch bin und gerade guter Laune war, hat mich davon abgehalten:

Am Abend in der Dunkelheit fuhr ich eine beleuchtete Straße leicht abfallend mit ca. 30 kmh bergab. MMn. gut sichtbar mit ordentlicher Frontleuchte, Reflektor und weißem Helm mit Reflektor nach vorn. Ich hätte deutlich schneller fahren können, aber es war ja dunkel und die Straße feucht. Die Straße war relativ eng und vollgeparkt (was auch sonst), so dass an vielen Stellen der Verkehr nur in eine Richtung möglich war. Hinter mir fuhr (zum Glück mit genügend abstand) ein PKW.
in ca. 200m Entfernung bog ein PKW auf die Straße ein und kam mir entgegen. Auf seiner rechten Seite standen einige Autos parkend am Straßenrand. Er wurde zunächst langsamer und ich begann an den Autos vorbei zu fahren, der andere PKW noch immer hinter mir. Wir waren definitiv NICHT zu übersehen.
Der entgegenkommende PKW-Fahrer entschied sich dann plötzlich dafür, auf seine LINKE Seite rüber zu schwenken. Erst dachte ich: "Ist der Blind? Ich pass da vielleicht noch an ihm vorbei, aber der PKW hinter mir sicher nicht". ... ich begann schonmal abzubremsen, wird ja eng. Der entgegenkommende PKW sah scheinbar auch ein, dass das nicht passt und bremste ab, dabei zog er aber nicht, wie man annehmen würde wieder auf seine rechte Seite rüber, sondern nach ganz links an den Fahrbahnrand. Ich war natürlich schon weit nach rechts gefahren, damit ich an ihm vorbei komme, was nun nicht mehr möglich war. Zwischen ihm und den Parkenden Autos war noch ein guter Meter Platz, aber da kam ich so schnell nicht rüber. Mit schlingerndem Hinterrad und grad noch ohne wegbrechendes Vorderrad kam ich (mir war ganz schön warm geworden) direkt vor dem "Geisterfahrer" zum stehen. Der PKW hinter mir hat das zum Glück auch noch rechtzeitig geschafft!
Aus dem Blendbereich seiner Frontscheinwerfer raus konnte ich auch den Grund für sein seltsames Verhalten erkennen: Er hielt mir schuldbewusst mit den Schultern zuckend sein Smartphone entgegen, auf dem gerade ein Telefongespräch lief!!!
 
A propos ein anderes Gerät bedient:

Durch tägliches Pendeln mit dem Rad im morgendlichen Berufsverkehr zwischen PKWs, LKWs und Linienbussen bin ich es inzwischen gewohnt "übersehen", geschnitten, eng überholt oder ausgebremst zu werden. Meist sehe ich das schon kommen und kann reagieren, inzwischen auch sehr gelassen.

Aber gestern hätte ich einem Autofahrer fast den Spiegel abgetreten und nur die Tatsache, dass ich so ein besonnener Mensch bin und gerade guter Laune war, hat mich davon abgehalten:

Am Abend in der Dunkelheit fuhr ich eine beleuchtete Straße leicht abfallend mit ca. 30 kmh bergab. MMn. gut sichtbar mit ordentlicher Frontleuchte, Reflektor und weißem Helm mit Reflektor nach vorn. Ich hätte deutlich schneller fahren können, aber es war ja dunkel und die Straße feucht. Die Straße war relativ eng und vollgeparkt (was auch sonst), so dass an vielen Stellen der Verkehr nur in eine Richtung möglich war. Hinter mir fuhr (zum Glück mit genügend abstand) ein PKW.
in ca. 200m Entfernung bog ein PKW auf die Straße ein und kam mir entgegen. Auf seiner rechten Seite standen einige Autos parkend am Straßenrand. Er wurde zunächst langsamer und ich begann an den Autos vorbei zu fahren, der andere PKW noch immer hinter mir. Wir waren definitiv NICHT zu übersehen.
Der entgegenkommende PKW-Fahrer entschied sich dann plötzlich dafür, auf seine LINKE Seite rüber zu schwenken. Erst dachte ich: "Ist der Blind? Ich pass da vielleicht noch an ihm vorbei, aber der PKW hinter mir sicher nicht". ... ich begann schonmal abzubremsen, wird ja eng. Der entgegenkommende PKW sah scheinbar auch ein, dass das nicht passt und bremste ab, dabei zog er aber nicht, wie man annehmen würde wieder auf seine rechte Seite rüber, sondern nach ganz links an den Fahrbahnrand. Ich war natürlich schon weit nach rechts gefahren, damit ich an ihm vorbei komme, was nun nicht mehr möglich war. Zwischen ihm und den Parkenden Autos war noch ein guter Meter Platz, aber da kam ich so schnell nicht rüber. Mit schlingerndem Hinterrad und grad noch ohne wegbrechendes Vorderrad kam ich (mir war ganz schön warm geworden) direkt vor dem "Geisterfahrer" zum stehen. Der PKW hinter mir hat das zum Glück auch noch rechtzeitig geschafft!
Aus dem Blendbereich seiner Frontscheinwerfer raus konnte ich auch den Grund für sein seltsames Verhalten erkennen: Er hielt mir schuldbewusst mit den Schultern zuckend sein Smartphone entgegen, auf dem gerade ein Telefongespräch lief!!!
So einen würde ich ja am liebsten aus der karre ziehen, das handy zerschmettern und davonfahren...
 
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