• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Wo bitte habe ich geschrieben, dass du etwas falsch gemacht hast? Ich habe nur geschrieben, warum die die Lösung Gehweg + Radfahrer frei (auch) nicht mag. Ich würde dort auf der Fahrbahn fahren. Das Problem sind dann nur ausrastende Autofahrer, die ihr Revier verteidigen wollen.
Ja und? Ich habe dafür auch keine Lösung.
Verkehrsüberwachung findet ja kaum noch statt. Und wenn, dann so, dass die geplanten Einnahmen auch ja das Stadtsäckel erreichen.
Wir besorgen unserer Polizei lieber punktuell extrem teuere Technik, anstatt das Personal entsprechend aufzustocken und auszurüsten, dass sie ihrer ureigensten Aufgabe nachgehen könnte.
Ich habe hier sogar ähnliche Probleme, da wird diese Kombination von Schildern gerne genutzt um Radwege mit einer teilweisen Benutzungspflicht zu schaffen. Hier (in Kleve) wissen die Planer immerhin das so ein Radweg mind. 1,5m breit sein muss. Alles andere wissen die aber nicht. Deren Trick ist einfach die engen Teilstücke dann zu Gehweg+Radfahrer frei zu widmen und den Rest zum Radweg mit Pflicht.
Ganz toll ist dabei, dass es keine Hilfe Einfädeln auf die Fahrbahn zurück gibt. :mad:
Kenne ich auch. Und so einige dieser "Unmöglichkeiten" spreche ich an geeigneter Stelle auch an. - Und tatsächlich verschwindet daraufhin so manches blöde Schild.
Ist ja nicht immer so dass man die Radfahrer ärgern will. :cool:
Zum Teil nerven nämlich viele Radfahrer auch rum, weil sie ihre Reservate haben wollen. "Was, kein Radweg? Wie soll man denn da fahren?" - Tempo-30-Zone anstatt wie bisher 50km/h. - Viele Radfahrer wollen ihre eigenen Wege, so wie sie glauben, wenn sie mit dem Auto unterwegs sind, gehöre ihnen auch die Fahrbahn ganz allein.

Die Separierung wurde denen so lange eingetrichtert, ... :mad:
 
Du hast mich falsch verstanden. Ich empfinde es ebenfalls höchst irritierend, wenn hier jemand etwas von "Fortpflanzungsverbot" schreibt, obwohl ich vermute (oder hoffe), dass dies lediglich eine geschmacklose Übertreibung ist. Was ich mich fehlender Sachlichkeit bemängele, ist, dass du die AFD in diesem Zusammenhang nennst. Vielleicht ist das aber auch nur Unkenntnis deinerseits. Auf die NPD hätten wir uns hier als Sündenbock einigen können ;)

Yes, it was ! Sehr gut erkannt
 
Du hast mich falsch verstanden. Ich empfinde es ebenfalls höchst irritierend, wenn hier jemand etwas von "Fortpflanzungsverbot" schreibt, ...
Nun ja, der Gedanke kommt bei mir auch ab und an mal hoch. - Nur ziemlich oft scheine ich dann andere Kreise zu meinen, als die, die das eventuell ernsthaft fordern. ;)
Was ich mich fehlender Sachlichkeit bemängele, ist, dass du die AFD in diesem Zusammenhang nennst. Vielleicht ist das aber auch nur Unkenntnis deinerseits. Auf die NPD hätten wir uns hier als Sündenbock einigen können ;)
Nun ja, ich sehe das Problem auch nicht. Zumindest hier vor Ort übernimmt die AfD nicht nur Parolen, sondern auch Personal von der NPD. - Ganz demokratisch natürlich. :rolleyes:
Wobei ich den "Sündenbock" auch weit weniger in irgendwelchen Parteien, als vielmehr in vielen iherer Wähler und handelnden Personen sehe. :D

Ach ja, zum Thema:
Ich radele gar nicht so ungerne in "Bonzenvierteln" rum. Die mögen dort zwar keine Fremden und Radfahrer anscheinend auch nicht so recht, dafür wollen die aber auch keine Kratzer im Lack ihres Rolltempels.
Während die typischen GTI- und sonstige Prollkistenfahrer durchschnittlich gesehen, doch etwas knapper zu Werke gehen.

Außerdem nahmen mir, als Radfahrer, heute 2 Radfahrer die Vorfahrt. ;)
 
Einfach mal so ein paar Gedankenspiele, warum wir es eigentlich als normal empfinden, dass überall Autos rumstehen, aber eben keine Bänke. Warum ist unsere Gesellschaft so KFZ-zentriert?
Da sprichst du mir aus dem Herzen. Wollte mal ne Fotosafari als Tourist in einer deutschen Stadt machen. Standen nur fast überall Autos - und das heißt heutzutage gesichtslose Blechkisten, statt mal nem hübschen knallroten Käfer, nem kantigen alten Daimler oder nem knuffigen Fiat - rum. Da kamen mir fast die gleichen Gedanken. Und in den Fußgängerzonen ist es auch nicht besser, zwar keine Autos (stimmt nicht: Lieferautos gabs zur Genüge), dafür Standard-Kettengeschafte mit Einheitsfassade. Wegen der Menge an Autos, die ständig aus allen Richtungen kommen und überall herumstehen macht es als Radfahrer in den Städten wenig Spaß.
 
Tja, das ist ein Dilemma. - Wir haben einfach zu viele Autos. Wir wollten das ja aber so. Und nun fährt davon nicht nur zu viel rum, die Dinger belegen einfach so rumstehend noch viel zu viel öffentlichen Raum.

Stelle dir mal vor, du würdest anstatt Autos mal ein paar Bänke auf die Straße stellen ... Mit welchem Recht? Nun, mit welchem Recht stellen wir unseren privaten Müll (Autos) auf öffentlichen Flächen ab?

Einfach mal so ein paar Gedankenspiele, warum wir es eigentlich als normal empfinden, dass überall Autos rumstehen, aber eben keine Bänke. Warum ist unsere Gesellschaft so KFZ-zentriert?
Wollen wir das eigentlich (noch)? Muß das überhaupt so sein?

Die wenigsten Leute machen sich Gedanken über Dinge, die sie seit Jahr für selbstverständlich erachten. Genauso eingefahren wie die die aktuelle Mobilitätssituation, ist auch das Denken der meisten Menschen.

Das größte Problem sind natürlich die Kurzstrecken, der Innenstadtbereich, die Großstädte. Die Straßen sind voll mit Autos, die Sitzplätze meist nur zu 1/4 besetzt. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt im Verkehr oftmals nur bei um die 30km/h. Die Autos sind für diesen Zweck übermotorisiert und zu groß. 99% der Zeit stehen sie herum nehmen Platz weg, den man, wie du schon angedeutet hast, besser nutzen könnte. Aber vielleicht tut sich da in der Zukunft mal was. Ein Auto wie der Renault Twizy ist für den genannten Anwendungsfall wesentlich effizienter.

Langstrecken machen mit dem Auto auch kaum Sinn. Nur mal ein Beispiel: Ich bin zuletzt von Hamburg nach Essen gefahren. Benutzt habe ich dazu HKX (privates Eisenbahnverkehrsunternehmen). Bezahlt habe ich 25Euro. Fahrtzeit 3:10. Diese Werte erreicht man mit dem Auto praktisch kaum und man muss immer noch selber fahren ;)
Neue Verkehrskonzepte müssen her, besonders für die Innenstädte. Wer einmal in Utrecht war (getrennte Verkehrführung Auto/Fahrrad), der kann nur noch mit dem Kopf schütteln, wenn er z.B. in einer Ruhrgebietsstadt fährt.
 
Da sprichst du mir aus dem Herzen. Wollte mal ne Fotosafari als Tourist in einer deutschen Stadt machen. Standen nur fast überall Autos - und das heißt heutzutage gesichtslose Blechkisten, statt mal nem hübschen knallroten Käfer, nem kantigen alten Daimler oder nem knuffigen Fiat - rum.
Tja weißt du, diese "Charakterautos" störten früher schon genauso. - Nur eben, weil in geringerer Stückzahl, etwas weniger. Klar sind die Dinger heute alle irgendwie anonym und unterscheiden sich oft nur noch durch unterschiedlich designte Leuchtbänder. Aber die Verklärung der alten Karossen ist dann doch nicht so mein Ding.

Ich finde es nur irgendwie ... pervers(?), dass ich nicht mal eben ein Straßenfest machen kann. Sperrmüll kann ich anmelden, der darf aber nicht auf der Fahrbahn abgestellt werden, sondern lediglich im Fußgängerbereich. - Wie ich bei nicht einmal 1,5m Breite des Gehwegs die Fußgänger nicht behindern soll, bleibt mir schleierhaft. Spätestens alls Rollator- oder Rollstuhlfahrer ist man dann kräftig gearscht.

Aber parken? Kein Problem! Mit Anwohnerparkausweis oder Parkschein, kein Problem. Rechtsseitig sogar noch halb auf dem schmalen Gehweg, weil sonst keine 2 Parkspuren möglich gewesen wären. - Ist es so, dass wir für das bißchen Geld auf die Lebensqualität der Nichtautomobilisten einfach scheißen?
Und letztlich sind ja auch die Autofahrer alle nur zeitweise Autofahrer und müssen dann die Auswirkungen des motorisierten Individualverkehrs von der anderen Seite ertragen.
 
Langstrecken machen mit dem Auto auch kaum Sinn. Nur mal ein Beispiel: Ich bin zuletzt von Hamburg nach Essen gefahren. Benutzt habe ich dazu HKX (privates Eisenbahnverkehrsunternehmen). Bezahlt habe ich 25Euro. Fahrtzeit 3:10. Diese Werte erreicht man mit dem Auto praktisch kaum und man muss immer noch selber fahren ;)
Neue Verkehrskonzepte müssen her, besonders für die Innenstädte. Wer einmal in Utrecht war (getrennte Verkehrführung Auto/Fahrrad), der kann nur noch mit dem Kopf schütteln, wenn er z.B. in einer Ruhrgebietsstadt fährt.
Das kommt ganz darauf an von wo nach wo du mit der Bahn fahren willst. Es gibt nämlich Strecken da macht das Auto (zumindest was die Zeit angeht) sehr wohl Sinn.
Als Beispiel: Ich wohne im Raum Amberg, und fahre relativ regelmäßig(mehrmals im Jahr) zwei längere Strecken. Die eine ins Ruhrgebiet, die andere nach Dresden.
Ins Ruhrgebiet ist mit dem Auto in der Tat Blödsinn. Die Bahn braucht etwa 5h. Das schafft man mit dem Auto nur sehr selten. Zumal, wenn meine Kinder dabei sind muss man auf der Strecke auch min. 1x Pause machen (Eher 2x da die Kinder noch recht klein sind). Teurer ist die Bahn, wenn man rechtzeitig bucht auch in keinem Fall, Stressfreier ist es in der Regel auch.
Nach Dresden sieht die Sache schon anders aus. Mit dem Auto ist die Strecke normalerweise in 3h zu schaffen (Stauprobleme gibt es auf der Strecke eher selten). Die schnellste Bahnverbindung braucht 5. Preislich liegt das i. d. Regel auch etwa gleich. In dem Fall nehme ich normalerweise das Auto.
Die Forderung nach neuen Verkehrskonzepten besonders für Innenstädte würde ich aber sofort unterschreiben.
 
Das größte Problem sind natürlich die Kurzstrecken, der Innenstadtbereich, die Großstädte. Die Straßen sind voll mit Autos, die Sitzplätze meist nur zu 1/4 besetzt. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt im Verkehr oftmals nur bei um die 30km/h. Die Autos sind für diesen Zweck übermotorisiert und zu groß. 99% der Zeit stehen sie herum nehmen Platz weg, den man, wie du schon angedeutet hast, besser nutzen könnte. Aber vielleicht tut sich da in der Zukunft mal was. Ein Auto wie der Renault Twizy ist für den genannten Anwendungsfall wesentlich effizienter.
In Vielem gebe ich dir recht. Den letzten Satz finde ich allerdings falsch. Die Lösung bei der Überwindung der Autoprobleme wird sicher nicht ein Auto sein können.

Ich denke, wir sollten weniger so an die Sache herangehen, dass wir das Auto isoliert betrachten.
Das Auto wurde mal überwiegend als Luxus- und Statussymbol angeschafft. Wirklich gebraucht wurde der private PKW doch eher nicht.
Weil man aber zunehmend auf das Autoi setzte, wollte man nun auch nicht mehr den Einkauf schleppen. - Ok, waren nur 200m, aber warum schleppen? Und so entstanden zunehmend die Supermärkte mit ausreichend Parkplätzen.
Buslinien wurden eingestellt, gar Straßenbahnlinien abgerissen.
Wir(!) wollten das so.

Und nun meckern wir, dass es keine Tante-Emma-Läden mehr gibt, man Nachts nicht einmal mehr in Großstädten eine ÖPNV-Verbindung hat, ...
Neue Verkehrskonzepte müssen her, besonders für die Innenstädte. Wer einmal in Utrecht war (getrennte Verkehrführung Auto/Fahrrad), der kann nur noch mit dem Kopf schütteln, wenn er z.B. in einer Ruhrgebietsstadt fährt.
Ich glaube nicht, dass neue Verkehrskonzepte uns wirklich weiterhelfen.
Letztlich brauchen wir Ideen für unsere Gesellschaft.
Nicht immer die Frage, wie komme ich da hin, sondern, wo muß/will ich hin?

Will ich in der Nähe arbeiten und wohnen? Will ich in der Nähe einkaufen können? ... - Dann stellt sich die Frage nach einem Auto vermutlich vielfach schon gar nicht mehr.
Wir sollten uns wenigstens mal trauen, solche und ähnliche Fragen und eventuell daraus abgeleitete Forderungen zu stellen.

Denn mal ernsthaft: Wenn ich zum Einkaufen mit dem Auto fahren muß, habe ich doch auch kein Geld gespart. - Egal, ob der Supermarkt nun billiger ist, als Wurst-Helga um die Ecke.
Ich glaube auch nicht, dass Arbeitswegzeiten von über einer Stunde (einfach) wirklich die Lebensqualität verbessern. (Selbst mit dem Fahrrad nicht. - Wenn ich mehr fahren will, kann ich das ja machen. Aber so zwanghaft?)

Ich denke, wir sollten endlich wieder die Frage stellen, wie wir leben wollen. Mal ganz grundsätzlich! Wenn ich so vor mich hinträume, kommen Autos kaum und Kriege gar nicht darin vor. ;)
 
Ich glaube, der Niedergang der Tante Emma Läden ist nicht darin begründet, das viele menschen alles mit dem Auto erreichen wollen-...
 
Neue Verkehrskonzepte müssen her, besonders für die Innenstädte. Wer einmal in Utrecht war (getrennte Verkehrführung Auto/Fahrrad), der kann nur noch mit dem Kopf schütteln, wenn er z.B. in einer Ruhrgebietsstadt fährt.

Bei getrennter Verkehrsführung bin ich immer sehr skeptisch. Das mag in den Niederlanden ja gut klappen. Aber in Deutschland ist dafür einfach kein Raum da. Der Grund ist simpel, siehe nachfolgender Witz:

Sitzen ein Autofahrer, ein Radfahrer und ein Fußgänger an einem Tisch mit 10 Keksen auf einem Teller in der Mitte. Nimmt sich der Autofahrer 9 Kekse und sagt zum Radfahrer: Passe gut auf, das der Fußgänger gerecht seinen Keks mit dir teilt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube, der Niedergang der Tante Emma Läden ist nicht darin begründet, das viele menschen alles mit dem Auto erreichen wollen-...
Kläre mich bitte auf!
Der Siegeszug der Supermärkte kam erst ins Rollen, als die "Alles-da-Haber" auch endlich genug Parkplätze hatten.
Denn damit sich der Weg zu ihnen überhaupt "lohnte", wurde gleich für die ganze Woche eingekauft. Schließlich lohnt es ja nicht, wegen 5 Pfennig weniger, nur einen Joghurt mitzunehmen. - Und diese Massen mußten schließlich noch befördert werden.

Supermärkte gab es auch früher schon. Nur hatte diese in den Innenstädten, so wie Tante Emma, keine Parkplätze. Also kauften die Leute auch noch nicht die Masse. Und oft auch nur das, was als Lockangebot interessant erschien.
 
In Vielem gebe ich dir recht. Den letzten Satz finde ich allerdings falsch. Die Lösung bei der Überwindung der Autoprobleme wird sicher nicht ein Auto sein können.

So wollte ich mich auch nicht verstanden wissen :) Ich denke schlichtweg weniger radikal, oder du würdest vielleicht sagen, konsequent genug. Aber ich bin realistisch. Die Nachfrage nach Autos steigt jeher an und jeder Autofahrer ist potenzieller Wähler. Trotzdem sind die Menschen an Effizienz interessiert. Autofahren ist in den letzten Jahren ja nicht gerade billig geworden. Im Stau stehen will auch niemand. Ich nehme das Auto mit ins Kalkül, wohlwissend, dass es damit nicht getan ist. Die Zahl der Autos steigt ja weiter an und irgendwann wird selbst für die kleinsten Autos zu wenig Platz da sein.

Ich denke, wir sollten weniger so an die Sache herangehen, dass wir das Auto isoliert betrachten.
[...]

Ich bin bei deiner Argumentation ganz bei dir aber du stellst im Grunde genommen die Systemfrage und damit bist du in Deutschland automatisch Terrorist ;) Oder du wählst die Linken. Also fast das gleiche :D

Die Fahrradfahrerlobby ist in Deutschland einfach (noch) zu klein. Man muss die Autofahrer mit ins Boot holen und das schafft man nicht, wenn man Autofahren abschaffen will. Viele Lenkradhalter sind ja ebenfalls nicht zufrieden. Deswegen bin ich für gemeinsame, intelligente Konzepte, von denen alle profitieren und nicht nur eine Interessensgruppe.
 
Das kommt ganz darauf an von wo nach wo du mit der Bahn fahren willst. Es gibt nämlich Strecken da macht das Auto (zumindest was die Zeit angeht) sehr wohl Sinn.
Als Beispiel: Ich wohne im Raum Amberg, und fahre relativ regelmäßig(mehrmals im Jahr) zwei längere Strecken. Die eine ins Ruhrgebiet, die andere nach Dresden.
Ins Ruhrgebiet ist mit dem Auto in der Tat Blödsinn. Die Bahn braucht etwa 5h. Das schafft man mit dem Auto nur sehr selten. Zumal, wenn meine Kinder dabei sind muss man auf der Strecke auch min. 1x Pause machen (Eher 2x da die Kinder noch recht klein sind). Teurer ist die Bahn, wenn man rechtzeitig bucht auch in keinem Fall, Stressfreier ist es in der Regel auch.
Nach Dresden sieht die Sache schon anders aus. Mit dem Auto ist die Strecke normalerweise in 3h zu schaffen (Stauprobleme gibt es auf der Strecke eher selten). Die schnellste Bahnverbindung braucht 5. Preislich liegt das i. d. Regel auch etwa gleich. In dem Fall nehme ich normalerweise das Auto.
Die Forderung nach neuen Verkehrskonzepten besonders für Innenstädte würde ich aber sofort unterschreiben.

Das stimmt natürlich und soll nicht unerwähnt bleiben.
 
Ich bin bei deiner Argumentation ganz bei dir aber du stellst im Grunde genommen die Systemfrage und damit bist du in Deutschland automatisch Terrorist ;) Oder du wählst die Linken. Also fast das gleiche :D
Wenn die Linke denn die Systemfrage wenigstens mal diskutieren würde. - Schweigen im Walde!
Die Fahrradfahrerlobby ist in Deutschland einfach (noch) zu klein. Man muss die Autofahrer mit ins Boot holen und das schafft man nicht, wenn man Autofahren abschaffen will. Viele Lenkradhalter sind ja ebenfalls nicht zufrieden. Deswegen bin ich für gemeinsame, intelligente Konzepte, von denen alle profitieren und nicht nur eine Interessensgruppe.
Tja siehst du, ich will keine stärkere Radfahrerlobby. Dieses ganze Lobbygesülze geht mir aber auch so etwas von auf den letzten Zahnkranz.
Ich stelle zumindet mir einfach die Frage, wie ich leben will. Das beinhaltet auch, mir die Frage zu stellen, was für ein Leben ich Kind und Enkeln wünsche. - Und davon leite ich dann Einzelheiten ab.
Mir ist dabei auch erst einmal völlig Wurscht, ob und warum eventuell der Spritpreis um wieviel zu hoch ist.
Mir(!) reicht es nicht, irgendwelche Kosten aus dem Zusammenhang gerissen zu betrachten.

Frage: Wer bezahlt wohl die Instandsetzung oder Erneuerung der vielen maroden Straßenbrücken? Kleine Hilfestellung: KFZ-Steuer und Maut reichen schon dafür bei Weitem nicht aus. - Und dann kommen ja noch ganz andere Kostenstellen hinzu.
Wir leisten uns also nicht nur Fehlplanungen, sondern ein gesamtgesellschaftlich betrachtet extrem teures Verkehrskonzept. Kann man ja gerne machen, wenn man es denn wirklich will.

Was ist eigentlich so sinnvoll an den weiten Arbeitswegen? - Ist ja erschreckend, wenn man sich die Verschwendung von Lebenszeit mal so anschaut. Damit das nicht so auffällt, haben wir mobiles Internet?

Wir leben um zu konsumieren. Aber leben wir weniger, wenn wir weniger konsumieren? - Fragen, die mir kamen, als ich auf Urlaubsfahrt mal im Berufsverkehr durch den Ruhrpott "fuhr". (Schlich - träfe es wohl besser.)
 
@mimesn:

Dr. Coyote klärt auf ;)


Generell: Die "Geiz-ist-Geil" Mentalität plus das (durch die Marketingmaschinerie geschürte) Verlangen alles haben zu müssen....ob mans nun braucht oder nicht.
Angefangen hat das ganze bei einem grossen, Unterhaltungselektronikmarkt (Korrektur, Danke Heshthot), der dies lauthals in seiner Werbung propagiert.

Dazu kommt noch die unterschwellig vermittelte Botschaft eines roten, Unterhaltungselektronikdealers (Korrektur !), wir wären blöd wenn wir da nicht kaufen würden.
Das zieht sich mittlerweile auf alle Ebenen des Konsums durch.
Kaufste deine Unterhosen, Socken, Faltreifen, Schlauchflicken, dein Waschmittel oder deine Haferflocken beim X anstatt bei Y biste doof, weils bei X 3 Cent mehr kostet.

Kommen wir zum ersten Punkt...der Preis ist heiss:
Aldi, Lidl, Penny sind grosse Ketten, die z.B. Raviolidosen in rauhen Mengen einkaufen und somit auch billiger anbieten können als Tante Emma, die im Monat 20 Dosen kauft gegenüber dem Discounter der 50000 Dosen kauft (als Beispiel)...in der Woche. Man muss kein studierter BWLer sein um sich ausrechnen zu können das die Discounterkette gnadelos unterhalb dem EK von Tante Emma liegt und selbst mit einem VK unterhalb von Tante Emma noch ordentlich Gewinn einstreicht. Und wird der Lieferant zu teuer...wählt man nen billigeren. Hauptsache der Nachschub rollt und die Kundschaft geht nicht zur Konkurrenz sondern kommt weiterhin in den eigenen Supermarkt und kauft die Ravioli dort.
Und zudem ist ein Supermarkt RIESIG. Und hat halt fast alles was das Werbungsversaute Herz begehrt. Die Tante Emma hat halt nur ne kleine Fläche und da gibts halt nur das nötigste. Und es ist bequemer alles an einem Ort zu kaufen als Geschäfte abzuklappern. Dazu aber später.

Ein weiterer Punkt ist, das die Nachfolge fehlte:
Viele Tante Emma's haben Kinder und die wollen nunmal nicht wie die Mama im Lädchen stehen weil sie sehen wie wenig Freizeit das bedeutet, weil man u.a. auch nach Ladenschluss zur Oma Hüppelmann fahren muss um ihr die Einkäufe zu bringen weil die nimmer gut zu Fuss is. Macht man ja für gute Kunden... Dann noch den Wareneinkauf erledigen und die Buchhaltung..alles per Hand (wir reden von den 50er-70er Jahren). Dann noch den Laden fegen , Schaufenster putzen. Morgens isses auch nicht nur mit dem Aufschliessen der Ladentür getan.
Ne, das war nix für die Kinder. Da lockten dann zb. die grosse Firmen in der grossen Stadt, die Autowerke zum Bleistift wo man (damals) viel Geld für einfache Fliessbandarbeiten bekam und geregelte Arbeitszeiten hatte. Urlaub gabs auch und es gab am Ende der Arbeitszeit auch noch ne Rente.
Das gabs als Tante Emma nicht (siehe oben, Arbeiten nach Ladenschluss, Buchhaltung etc.). Die musste für alles selber (vor)sorgen !
Ich kenn das selbst. Wir hatten eine Schreinerei, die mein Vater leider nicht mehr halten konnte. Das war bevor mit mir die Übernahme besprochen wurde. Damals war ich 5 und die Gründe sind anderer Natur.

Familiensituation Damals - Heute:
Ein weiterer Punkt ist, das heute beide Elternteile arbeiten gehen und die Mama nicht wie früher zuhause blieb, den Haushalt schmiss und eingekauft und gekocht hat während die WaMa wummerte und Wäsche wusch. Beide Elternteile müssen heute Arbeiten um die Familie ernähren zu können und auch finanziell abgesichert zu sein. Da red ich jetzt nicht von der neuesten Plasma-Glotze sondern um die Absicherung für die Rente und div. Zusatzversicherungen. Das muss auch erstmal bezahlt werden.
Bei vielen kommt noch dazu, das ein Häuschen abbezahlt werden muss.
Um dann die knappe Freizeit (im englischprachigen Raum gibts da den Begriff "quality-time"...wohl nicht zu unrecht) mit er Familie verbringen zu können, kauft man dann in einem Laden ein, der alles hat (Real: Einmal hin - alles drin) und klappert nicht einzelne Fachgeschäfte ab..Feinkost Erna, Weinhandel Palhuber & Söhne, Eisenwaren Schmidt, Nähbedarf Käthe Kruse, Audiotechnik D.Purple, Radsport-Fachgeschäft R. Altig... ;)
Und: es ist halt bequemer, alles auf "einen Rutsch" zu kaufen und es liegt sicherlich nicht an den schönen Parkplätzen.
Zudem kommt noch dazu, das die Arbeitszeiten länger wurden und es sich keine Tante Emma erlauben konnte ihren Laden bist 20 Uhr geöffnet zu lassen (alleine schon wegen den Gesetzen damals nicht), denn sie musste den Arbeitstag noch nachbereiten (siehe oben). Es reicht mir zum Beispiel das ich in einen Supermarkt gehen kann der bis 20 Uhr (in garnicht mal so grossen Städten haben die sogar bis 24 Uhr auf oder rund um die Uhr !) auf hat aber hätte er nur bis 18 Uhr auf, hätte ich u.U. ein Zeitproblem !
Klar gings früher auch als die Läden nicht so lange auf hatten, aber..siehe Oben. Da war halt die Mama Hausfrau.

Das sind jetzt mal drei Punkte die meiner Meinung nach daran "Schuld" sind das es keine Tante Emma läden mehr gibt.
Meiner Meinung nach siehst Du zu sehr durch die Radbrille und projezierst alles auf Deinen Feind, den Autofahrer. So kommts mir halt grad vor.

Es ist aber jedem selbst überlassen im Discounter einzukaufen oder den (noch vorhandenen) lokalen Einzelhandel und die Fachgeschäfte zu unterstützen indem man dort das Angebot von Beratung UND Kauf in Anspruch nimmt. Ich für meinen Teil bring meine Räder lieber zum kleinen, gewissenhaften Radladen als in die Werkstatt einer Radkette oder geb meine Gitarren zum Service zum Instrumentenbauer anstatt in die Werkstatt von einem grossen Musikhaus.
 
Zuletzt bearbeitet:
@mimesn:

Dr. Coyote klärt auf ;)


Generell: Die "Geiz-ist-Geil" Mentalität plus das (durch die Marketingmaschinerie geschürte) Verlangen alles haben zu müssen....ob mans nun braucht oder nicht.
Angefangen hat das ganze bei einem grossen, roten Unterhaltungselektronikmarkt, der dies lauthals in seiner Werbung propagiert.
Kurze Korrektur

"Geiz ist geil" war nicht der rote Elektronikmarkt, sondern der mit dem einem Planeten unseres Sonnensystems nachempfundenen Namen.
 
Der rote Elektronikschacher ist der, der uns alle für blöd erklärte...

... und leider selbst zu blöd ist, Spaß richtig zu schreiben!

98jy4olz.jpg
 
Kurze Korrektur

"Geiz ist geil" war nicht der rote Elektronikmarkt, sondern der mit dem einem Planeten unseres Sonnensystems nachempfundenen Namen.

Ups...hab das gleich mal korrigiert !
Danke Heshthot !

Noch kurz, da ich vorhin nicht fertig wurde, da sich ein Kunde noch angemeldet hatte:

Durch die Veränderung am Arbeitsmarkt (keine Nachfolge für den Feinkostladen), die Veränderung der Arbeitszeit und der Familienstruktur (vom Hausmütterchen zur Karrierefrau) gab es nach und nach eine gesteigerte Nachfrage an Einkaufsmöglichkeiten wo man in kurzer Zeit alles was man benötigt einkaufen kann.

Die Gebr. Albrecht (Aldi) haben nicht "einfach so" einen rieeesen Supermarkt voll mit allem was man braucht und auch nicht braucht in die Botanik gemörtelt mit dreiundzwölfizigtausend Parkplätzen...wenn keine Nachfrage danach bestand
Der Markt bzw. die Verbraucher haben danach "gerufen" und die Supermarktketten sind entstanden bzw. Handelsketten haben dementsprechend drauf gut oder schlecht drauf reagiert.
Es lag (meiner Bescheidenen Meinung nach) nicht daran, das ein Tante Emma Laden mal zwie Parkplätze mehr hatte als der Tante Gertrude Laden ums Eck.
Durch die Veränderungen wie im ersten Absatz beschrieben änderte sich auch das Konsumverhalten und somit auch das Warenangebot bzw. die Tante Emma Läden verschwanden nach und nach und es folgten Supermärkte, Malls, etc.
 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben Unten