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Wie merke ich wann der Reifen Grip verliert?

Bischen lustiger als das Obere.:(

... beim Rennen: Stürze, getränkte Kakteen





Irgendwann und irgendwo in OÖ - Rennsonntag: Der Verein hatte keinen Fahrer und mein Vater war nicht bereit, mich 150 km zum Rennen zu fahren. Ich war noch in der Lehre und mußte samstags bis 13.00h arbeiten. Mein Gedanke „Alles Arschlöcher", und dann kam mein Dickschädel durch. Die letzten Schillinge zusammengekratzt, einmal auf die Landkarte geguckt (zur Vorsicht auch mitgenommen), kleinen Rucksack gepackt, 1 Satz Kriteriumlaufräder auch noch auf den Rucksack, und ab die Post. Hatte mir zurechtgelegt Samstag 13.30h Start zu Hause, fahren bis abends, übernachten und am nächsten Morgen den Rest und das Rennen. Nach Hause komm ich schon irgendwie.

Gesagt getan, pünktlich aufgebrochen erst mal 500 Höhenmeter und danach nur bergauf und bergab. Am Tag ca. 100 km bis hinter Linz geschafft und dann ein Quartier (Landgasthaus) gesucht. Die Nacht werd ich nie vergessen! Kleines Bett ca. 180 cm lang, dickes Plümo (Tuchent), die ganze Kiste knarrte und ich hatte einen Druck auf der Blase! An den kann ich mich am Besten erinnern. Das Plumpsklo draußen im Hof, ich wußte nichtmal, in welcher Ecke. Große Not. Ich übern Flur geirrt bis ich die Kakteen entdeckte. Alle schön auf den Fensterbänken genau in Pinkelhöhe. Ich glaub, ich hab mindestens 10 gegossen und davon 5 ertränkt.

Nächsten Tag weiter bis zum Start. Stinknormales Kriterium, ich weiß nichtmal, warum ich darauf so heiß war. Ich fühlte mich sauwohl, vieleicht wegen meiner Anreise.16 Jahre und 150 km quer durch die Prärie macht ja nicht jeder. Auf alle Fälle hab ichs allen gezeigt das mich nichts aufhält.

Wie gesagt, ich fühlte mich Saustark. Startzeichen, ich volle Pulle ab und lag gleich in der ersten Runde auf der Nase. Lenker geradegebogen und hinterher. Ich war im wahrsten Sinne übermotiviert und hatte jede Menge Adrenalin im Körper. Innerhalb kurzer Zeit wieder ins Feld rein, vorne raus, und da lag ich schon wieder. Vorderrad krumm! Ich einen am Rand stehenden das Vorderrad ausgehängt. Er wollte noch protestieren, da war ich schon wieder weg. Wieder dem Feld hinterher. Bloß bei dem „geliehenen" Vorderrad war der Schlauchreifen nicht festgeklebt und so machte ich meinen dritten Abgang. Ich sah aus, echtgut.

Auf drängen meiner kleinen Schwester, damals 10 Jahre alt, hatten sich meine Eltern breitschlagen lassen, doch zum Rennen zu fahren. Mein Glück. Den nach Hauseweg verbrachte ich liegend im Kombiheck, unfähig mich noch zu bewegen.

Achso: Mein Vater hat in die Tasche gelangt und ein neues Vorderrad bezahlt.

Seither bin ich der festen Überzeugung, daß speziell für mich eine lange Warmfahrphase von Vorteil ist. Machte ich danach auch immer. Standart war nämlich 4 Uhr morgens Treffen, zwischen 7 und 8h Ankunft, vorbereiten - bißchen warmfahren - dann Rennen. Da hatten die Wiener schon 5-10 km Anfahrt in den Beinen, und ich gerade das letzte mal gegähnt.
 
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mit dem Titelthema auch etwas Probleme habe.
Habe seit März mein erstes Rennrad, fahre aber bereits seit April 2013 MTB, und das auch nicht ganz so knapp.

Wenn ich gleiches mit gleichem Vergleiche (100mm Hardtail mit schnellen CC-Reifen) bin ich auf dem Mountainbike verhältnismäßig ein echt sehr guter Abfahrer und mache in Rennen bergab eigentlich IMMER Boden gegenüber meinem Umfeld gut wenn es auf den Trail geht.
Und das meist sogar deutlich. Wenn es wirklich richtig Trail ist dann bin ich in der Regel immer mit ganz vorne.
https://www.strava.com/segments/9935939?filter=overall
Dieses Jahr sogar von 29 Leuten die schnellste Zeit.

Oder hier mal was ausm heimischen Wald.
http://videos.mtb-news.de/43360/flow_wiehengebirge

Das bestätigt sich auch auf Strava. Also im MTB-Bereich.
Auf den Downhillsegmenten sind in der Regel nur Leute mit Downhillbike oder Enduro/Allmountain vor mir.
(Spricht deutlich breitere grobere Reifen mit mehr Grip und Auflagefläche, deutlich mehr Federweg vorne und vor allem halt auch Federweg hinten)
Und natürlich die Leute, die wirklich richtig was können. Sind aber wenige.
Und das obwohl ich in meinen Augen noch sehr viel Verbesserungspotential habe.
(Realistisch betrachtet sollte das auf dem Video mit meinem Bike noch etwa 20sec besser gehen)




Auf dem Rennrad hingegen fühle ich mich auf den Abfahrten nach nunmehr über 2000 Kilometern und auch einigen Tagen im Schwarzwald einfach oft nicht sicher und auch noch immer echt langsam.
Wobei ich unterm Strich ganz sicher nicht so langsam bin wenn ich mal auf Strava schaue.
In die ersten 15% Fahr ich bergab schon wenn ich es denn möchte.

Aber ich fühl mich einfach irgendwie immer völlig unwohl dabei und das wird auch nicht besser mit der Zeit.
Traue mich auch nicht, mich weiter ans Limit ranzutasten obwohl ich weiß, das ich die Technik dafür absolut draufhaben müsste.
Bin selbst mit dem MTB zumindest in den Kurven schneller als mit dem Rennrad obwohl das MTB auf der Straße im Kurvengrip sicher eher Nachteile denn Vorteile hat.
Und das obwohl ich eigentlich keinerlei kritische Erlebnisse hatte (bis auf einen heftigen Sturz im Sprint bei >50km/h)

Sehe auch einfach keinen Fortschritt.
War mal im Schwarzwald mit Rennrad und da war ein excellenter Abfahrer mit dabei.
Und obwohl er locker die Berge runter ist hatte ich extreme Probleme selbst für eine Kurve am Hinterrad zu bleiben.


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Eins noch abschließend angemerkt:
Halte nichts davon, Straßensegmente wirklich gänzlich auf Anschlag zu fahren.
Wenn man versucht wirklich auf Zeit zu fahren riskiert man ab und an doch mehr als vielleicht richtig und gut ist.
Man fährt vielleicht 2% schneller als man sonst fahren würde wenn man gefühlt schon richtig schnell fährt, aber das Sturzrisiko steigt sicher um ein Vielfaches.

Also im Wald fahr ich bergab schon völlig anschlag wenn ich Lust dazu habe. (Dann aber nicht alleine sondern wenn noch ein Mitfahrer dabei ist)
Da ist das Risiko allerdings auch kalkulierbarer.
Zum einen ist der Grenzbereich deutlich breiter. Wenn man schnell fährt rutscht man über beide Reifen. Aber man rutscht halt kalkulierbar.
Auf dem Rennrad rutscht nix bis es plötzlich kracht. Da ist dann auch nichts mehr zu retten.

Außerdem:
Wenn ich mich auf dem MTB vertue dann wartet vielleicht das Unterholz oder ich leg mich halt auf den Pin. Oder ich Treff mit dem Lenker einen Baum.

Aber es kommt halt im worstcase nicht plötzlich ein Auto von vorne oder solch ein Quatsch.
Da ist das Verletzungsrisiko dann deutlich größer und ich will es auch keinem Antun es erleben zu müssen wie er einen Rennradfahrer rammt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zunächst mal kann ich nur die Aussage von waldfrucht bestätigen: KOM wird man bergauf! Ausserdem ist schnell bergab fahren eine Frage der Fahrtechnik und nicht der Fahrradtechnik.

Niemals, es zählt einzig und allein die Hangabtriebskraft und schnelle Laufräder von Campagnolo.

Ich weiss, wovon ich spreche.
 
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