Welche Intervalle fahrt ihr? Und Warum?

[Bergbüffel]

L2 auf der Rolle halte ich kaum länger als eine Stunde aus. Da helfen Intervalle schon sehr um alleine nur die Zeit rum zu bekommen.

Ich denke das kommt auf die Rolle und die Abwechslung an. Wenn ich den TV mitlaufen lasse, dann gehts für 90min. Komischerweise ist die erste Stunde mental die härteste. Nach 90min wirds mental da irgendwie deutlich leichter.
Auch Tacx-Videos bringen schon mal Abwechslung, nur dann ist das mit L2 echt schwierig, da nie so flach. Aber das muß jeder selber austesten, was ihm am meisten bringt, womit er sich wohlfühlt und was er am Besten im Alltag unterbringt. Crosser hab ich auch mal probiert, aber das macht mit Familie und Beruf am meisten Stress, da es früh dunkel wird. Dann lieber Rolle ohne soviel Stress.
Ich werd mal schauen wieweit ichs druchhalte. Fahre eh keine Rennen, will nur für mich schneller werden auf meinen Runden.

 

[To.Wa.]

Meine Lieblingsintervalle sind 30mins Intervalle an der FTP... je nachdem ob es sehr weh tun soll oder man auf Schwefelgeruch und schafsfüßige Gestalten steht 2-3, im Anschluss gerne auch noch 45min-90min L3... Warum? Gibt meines Erachtens kaum was besseres um die muskuläre Ausdauer zu trainieren, die Teile machen einen in der Hinsicht zu nem echten Viech. Gerade für Marathonfahrer denke Ich auch sehr wettkampfspezifisch. Auch ne nette Variante von der Ich gehört hab ist erstmal mit einer Stunde SST die Beine bisschen warm fahren und dann erst die 2-3x30m FTP zum Ende hin, hab ich aber leider noch nie durchziehen können, war einfach zu hart. Ich denke für die meisten Leute (für mich auf jeden Fall) ist das natürlich schon ganz schön die Keule, Ich heb mir sowas auch eher für den letzten Trainingsblock vor nem Alpenmarathon auf. Aber für mich persönlich gibts nichts besseres um den Speed aus den 15-20min Intervallen dann auch auf längere Fahrten umzusetzen, auch psychologisch. Früher hab ich eher nur 2-3x20min FTP gemacht und die extra 10minuten machen doch nen krassen Unterschied, für mich jedenfalls. Mit den längeren Intervallen in den Beinen weiß ich dann auch vom Kopf her dass ich, wenns unbedingt sein muss, das Tempo annem Alpenpass auch mal 40 oder 50 Minuten durchstehe. Das war bei den 2x20 Dingern bei mir sonst eher nicht so der Fall.

Ich fahre öfter 1h SST, aber wenn du danach noch L4 Intervalle fahren kannst war das vorher definitiv kein SST

 

[h.g. stallion]

@To.Wa. Wie gestaltest du den Rest der Einheit um die 1h SST herum, sagen wir bei einer 3h Ausfahrt?

 

[To.Wa.]

So eine SST 60 Einheit fahre ich eigentlich nur mit Ein- und Ausrollen. Dann werden es knapp 1,5h. In einer längere Einheit hab ich das ganze noch nie eingebaut. Wenn dann fahre ich meistens eine 95km Runde mit 1500hm bei der ich jeden Anstieg SST fahren.

 

[h.g. stallion]

Verstehe, gezielt als einzige Einheit. Mache ich auch, mit 3x20min plus Ein- und Ausrollen, gesamt 1:50 h. Ich versuche halt gerade, ein Gefühl dafür zu kriegen, wie man Intervalle in längeren Runden am besten einbaut. Vor allem, welche Intensitäten man dann zwischen den Intervallen fährt. Konkret stehen am Samstag 85km/1000Hm an. Ich könnte da 2x30 SST einbauen, nur was mach ich mit dem Rest der Zeit? Tempo? Fahre mit Leistungsmesser...

 

[Fe der Bergfloh]

Schwerer ist m.E. eins ganz am Anfang und eins ganz am Ende. Leichter wäre es m.E. die beiden nacheinander zu fahren. Nach den 2 Intervallen fällt Dir L3 vielleicht leicht.

Wenn Du eins am Anfang und eins am Ende fährst. Hmm. Kucken was geht, würde ich sagen. Vor dem letzten SST würde ich aber nochmal etwas L2 mit hoher Trittfrequenz einstreuen würde, um den Kreislauf für das letzte Intervall in Wallung zu bringen.

 

[To.Wa.]

Ich finde das kommt immer sehr auf das Profil der Strecke an...
Eine typische SST Einheit (nicht 1h) sieht bei mir so aus: https://www.strava.com/activities/354445420/analysis
(kann leider gerade irgendwie keine Grafiken hochladen)
Zwischen den Intervallen versuche ich so gut es geht L2 zu fahren.

 

[Tom33]

Ich fahre seit ca. 3 Jahren Intervalle, allerdings nicht minutengenau. Zum einen ist es schwer, genau passende Abschnitte zu finden und auch wegen der ungenauen Messung mittels HF. Ich lege meine Intervalle hauptsächlich auf Anstiege oder TT Segmente, die werden dann aber auch meist voll durchgedrückt. Rolle bin ich eigentlich immer nur ~90 Minuten GA1 gefahren.

Das wird sich aber ändern, ein PM ist schon seit Wochen geplant und war auch schon bestellt. Nun soll es aber nicht mehr lange dauern... Allerdings will ich mich auch nicht zu sklavisch an Trainingspläne halten, da ich ansonsten den Spaß verlieren könnte.

Auf jeden Fall ein interessantes Thema und ich werde fleißig mitlesen

 

[h.g. stallion]

Danke euch, das sind gute Hinweise. Auf längeren Runden L2 zwischen den Intervallen werde ich probieren, mal schauen wie es mir dabei ergeht

 

[h.g. stallion]

@To.Wa. 195er Herzfrequenz in den SST Intervallen, wow. Bist ein echter Hochtourer.

 

[To.Wa.]

@To.Wa. 195er Herzfrequenz in den SST Intervallen, wow. Bist ein echter Hochtourer.

Ja bei mir ist erst bei 217 Schluss

 

[MAMILakolyth]

Ich fahre öfter 1h SST, aber wenn du danach noch L4 Intervalle fahren kannst war das vorher definitiv kein SST

Ich schrieb ja, ich habs nicht geschafft. Aber gibt schon Leute die können das, kommt immer aufs Gesamttrainingsvolumen und Ermüdungsresistenz an. Ich würde eher sagen wenn du auf Gedeih und Verderb nicht noch mindestens 20mins an der FTP hinterher schieben kannst war dein SST kein SST sondern Schwelle.... 90% sollten ja schließlich deutlich weniger Stress sein als 100% Die angegebene Trainingseinheit ist sogar was das Mister H. Allen höchstpersönlich verordnet, daher denke ich schon dass es machbar ist. Gibt auch andere Leute außer einem selbst die relativ hart trainieren ;-)

 

[Fe der Bergfloh]

Man muss schon gut im Pacing sein - und einen klaren Plan vor Augen haben - wenn man (über-)lange Intervalleinheiten fährt. Das es effektiv ist, z.B. 3 x 20, 2 x 60 (...) o.ä. in einer 5- oder 6-Stundeneinheit unterzubringen glaube ich aber auch.

 

[Neve]

Ich fahre die SST oder FTP Intervalle als Anfänger was Powermeeter betrifft momentan nur als Rundenanzeige Mittelwert am Edge oder bei kürzeren Intervallen auf 30sec gemittelt. Das hilft schon ungemein zumal ich hier kaum topfebene Strecken sondern eher leicht welliges Profil habe. Pacing ist schon eine Kunst für sich!

 

[Leon96]

Ich fahr immer 3sec Anzeige.

Gibt auch Leute die 1sec-Anzeige fahren @To.Wa. du oder?
Damit entwickelt man eigentlich relativ schnell auch das Pacing für welliges Terrain!
Probiers mal aus!

 

[Fe der Bergfloh]

Soeben 3 Blöcke zu 8 x 30/30 für die Rolle programmiert.
Intensität halte ich eher mal noch lasch: 130% und 65% in den Pausen.
Zwischen den 3 Blöcken gibt's 5 Minuten im L2-Bereich bei etwa 75%.

Mal schaun wie mir das bekommt. Die dunkle Jahreszeit soll auf jeden Fall nicht nur mit rumgedaddel vorm Fernseher verbracht werden. Geplant ist auch gelegentliches Joggen, das mit Sprints angereichert wird, so dass etwas Intensität vom Wohnzimmer ins Freie verlagert wird.

 

[Fe der Bergfloh]

Tag1: die 30/30er bin ich nun wie oben beschrieben gefahren. 130% ist wahrscheinlich für die hartgesottenen zu lasch. Ich ziele aber weniger auf anaerobe Fähigkeiten, sondern mehr die VO2max und Schwelle. Daher kamen nach dem 30/30-Block auch noch u.a. 20 harte Minuten SST hinterher.

Tag2: 3 Blöcke mit 8 x 60/60 mit ca. 115% und 65% in den Pausen. Und auch da noch ein paar SST-Blöcke hinterher...

Herzfrequenz ging bei den 30/30ern etwas höher, das lag aber vermutlich daran, dass ich am Tag 1 noch ausgeruhter war. Die 60/60er waren m.E. härter, immerhin habe ich mit denen 24 Minuten bei 115 % angesammelt, bei den 30/30ern 12 Minuten bei 130%.

Finde beide Intervallformen interessant. Ich habe sie aber nicht als kurze HIT-Einheiten absolviert, sondern in jeweils gut 2stündige Trainings eingebaut. Für Kurztrainierer wäre mehr Intensität sicher besser.

 

[ronde2009]

@bergfloh; hört sich so an wie viel hilft viel. Ich trainiere lieber nur eine Methode dafür häufiger. Erst systematisch, danach in Blöcken. dann sehe ich den Effekt klarer und weiß, was ich an trainingszeit einsparen kann.

 

[Fe der Bergfloh]

Kritik habe ich aufgenommen. Bei den 2h Trainingszeit bleibt es. Die Intensität in den Intervallen will ich aber steigern. Ich werde jetzt versuchen, die 60/60er mit 130% und 55% in den Erholungsphasen zu fahren. Die 30/30er und andere Intervalle werde ich auch dahingehend verändern, dass ich mehr Intensität in die Belastungshasen einbaue und die Erholungsphasen noch leichter gestalte.

Da das ganze ein Rollenprogramm ist, habe ich darüber hinaus auch ein paar "rumgedaddel"-Abschnitte mit 100 Watt eingefügt, denn trotz Ventilator hat mich v.a. die erste Intervalleinheit in der letzten Woche zu viel Wasser gekostet und die Pulswerte waren auch zu hoch.

 

[Bergbüffel]

@Fe der Bergfloh: Sorry wenn ich nachfrage, aber dir trau ich viel zu: 60/60er Blöcke heißt doch 60sek bei 130% und 60sek bei 55%FTP im Wechsel oder? In Minuten schafft das doch keiner.