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Verhalten der Herzfrequenz beim Powermetertraining

Aus meiner Sicht geht es beim Grundlagentraining insbesondere darum sich an lange, aber nicht übermäßige Belastungen des Herz-Kreis-Laufsystems zu gewöhnen - und anders als der Powermeter gibt mir die Herzfrequenz eben auch ein unmittelbares Feedback dazu, wie stark die Belastung dieses Systems ist.

Ich geb Euch dennoch Recht. Für mich ist der Wattmesser schon auch das mächtigere Instrument. Die Herzfrequenz will ich aber doch auch nicht unbedingt missen.
 

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Re: Verhalten der Herzfrequenz beim Powermetertraining
Na ja, kann man auch als Kontrolle nutzen. Wenn die HF beim GA1 Training höher liegt und Du nicht gerade pausiert hattest dann kommt was auf Dich zu oder man geht mit der Frische runter oder der FTP Test gaukelt zu hohe Schwellenleistung vor. Habe ich zumindest mal so gesehen bevor ich zum Powermeter-Klan konvertiert bin. Oh, ja für mich ist der Wattmesser natürlich auch ein machtvolles Instrument.
 
Nach meiner Erfahrung taugt Pulsmessen am ehesten für lange Anstiege. Bei ner Grundlageneinheit, weiss ich auch ohne Hf obs anstrengender oder weniger ist. Und wenn schon, lieber etwas mehr als weniger. Am Berg kanns dir halt sagen ob du (langfristig) aufgrund hoher Motivation überziehst und bald knülle bist. Natürlich ist ein Powermeter besser, aber halt auch teurer.
 
Vielleicht passt die Frage ganz gut in diesen Threat:

Wenn ich nach einer 1 h intensiven Trainingsstunde (z.B. L4) für 2h in leichteres Training (L2/L3) übergehe, dann ist der Puls in dem leichteren Bereich (L2/L3) höher, als im Fall, dass ich 3h nur L2/L3 trainiere. Was bedeutet dies nun, welche Schlüsse sind daraus zu ziehen? Verschwendet mein Körper in diesem Fall nicht überflüssige Energie durch die höhere hf? Und wie ist die Auswirkung auf den Kalorienverbrauch? Verbrennt mein Körper mehr Kohlenhydrate, wenn ich einen höheren Puls habe und mehr Fett, wenn ich einen niedrigeren Puls habe?
 
Oha, da musst Du mal warten. Erst mal kostet alles Energie, was aufgebracht werden muss für kühlung, restitution also wiederherstellung. Auch hohe Herzfrequenz kostet Energie.
Den Effekt kenne ich auch sehr gut. Beispiel: 1 std hochintensives Spinning und danach noch mal auf den Ergometer mit puls 130. da kommt kaum noch leistung. Dein effekt ist auf jeden fall mal normal reproduzierbar.
 
Vielleicht passt die Frage ganz gut in diesen Threat:

Wenn ich nach einer 1 h intensiven Trainingsstunde (z.B. L4) für 2h in leichteres Training (L2/L3) übergehe, dann ist der Puls in dem leichteren Bereich (L2/L3) höher, als im Fall, dass ich 3h nur L2/L3 trainiere. Was bedeutet dies nun, welche Schlüsse sind daraus zu ziehen? Verschwendet mein Körper in diesem Fall nicht überflüssige Energie durch die höhere hf? Und wie ist die Auswirkung auf den Kalorienverbrauch? Verbrennt mein Körper mehr Kohlenhydrate, wenn ich einen höheren Puls habe und mehr Fett, wenn ich einen niedrigeren Puls habe?

Es gibt keine deterministische Beziehung zwischen Hf und Substratnutzung. In Deinem Fall ist es vermutlich sogar eher so, dass dein Körper in den letzten beiden Stunden mehr Fett verstoffwechselt, weil der Anteil des Fettstoffwechsels mit der Trainingsdauer zusammenhängt und Du in der ersten Stunden deine KH-Speicher bereits abgebaut hast. Dass die Hf in den letzten beiden Stunden nach L4 in der ersten Stunde relativ höher liegt kann dabei wohl auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, u.a. Dehydrierung, Wärmeregulation, Abnahme des Schlagvolumens des Herzens durch Ermüdung, Abnahme der Fähigkeit der Muskulatur den angebotenen Sauerstoff zu verstoffwechseln, auch die schon angesprochene Erschöpfung der Gylcogen-Speicher und die Erhöhung des Fettanteils an der Substratnutzung kann theoretisch die Hf anheben, Fett benötigt mehr Sauerstoff als KH zur Verstoffwechselung.
 
Besten Dank für die Antwort - wenn ich so drüber nachdenke, vermute ich die Hydration beim L4-Training ist bei mir das Kernproblem.

Dass der Puls bei der Fettverbrennung höher gehen sollte als im Falle der Verarbeitung leicht verfügbarer Kohlenhydrate hätte mir auch klar sein dürfen.

Mein Gedanke war, dass der Körper es vielleicht "nicht kapiert", dass das Training nun leichter wird und er munter weiter die Kohlenhydratreserven und zugeführte Kohlenhydrate anzapft - also insoweit eigentlich kein sinnvolles Fett-Verstoffwechselungs-Training mehr stattfindet.
 
"Früher" hat man mal die Auffassung vertreten, dass ein Training des Fettstoffwechsel nur dann funktioniert, wenn man keine hohen Intensitäten in eine Trainingseinheit einbaut, eine Erhöhung der Intensität führe dazu, das der Fettstoffwechsel zeitweise zum Erliegen komme, was die Effektivität des Grundlagentrainings erheblich mindere. Ich kann mich sogar dran erinnern, dass behauptet wurde, Thomas Frischknecht (Silbermedalliengewinner bei Olympia 96 im MTB-Rennen – nur als Info für die Jüngeren unter uns ;-) ) schiebe sein Rad lieber Berge hinauf, als beim Grundlagentraining die vorgegebene Intensität zu verlassen. Tatsächlich hängt der Anteil der verstoffwechselten Fette u.a. von der Laktatakkumulation ab. D.h. wenn man im Training z.B. Intervalle fährt wird der Anteil der Fette an der Substratnutzung reduziert. Im Hinblick auf deine Anmerkung, dass nach L4 kein „sinnvolles Fett-Verstoffwechselungs-Training mehr stattfindet“ kann ich indes aber nur davon abraten, isolierte physiologische Prozesse wie den FSW zum primären Gegenstand des Trainings zu machen. Ob sich der Fettstoffwechsel durch spezielle Trainingsinterventionen überhaupt gezielt trainieren lässt ist doch fraglich. Man kann zwar durch Interventionen den Fettstoffwechsel im Training erhöhen, dass dies aber tatsächlich auch zu einer generellen und leistungsrelevanten Erhöhung des Fettanteils am Stoffwechsel führt, wenn man die Intervention wieder weglässt ist sehr fraglich*. Aus meiner Sich gilt für FSW immer noch das, was ich hier schon mal vor längerem dazu geschrieben habe.

*In dem Zusammenhang ist interessant, dass man durch eine fettreiche Diät den Anteil des Fettstoffwechsels an der Energiebreitstellung bei Ausdauerleistungen zwar erhöhen kann, dass dadurch aber die Fähigkeit hohe Intensitäten abzurufen, leidet. Eine solche Fett-Adaption ist also nichts für Wettkampfsportler.
 
Es gibt keine deterministische Beziehung zwischen Hf und Substratnutzung.
Es ist eher das beides,Hf und Substratnutzung, ein Funktion der Intensität sind, aber die Intensität auch nicht die alleinige erklärende Variable ist. Deshalb ist es nicht immer ganz einfach die HF richtig zu interpretieren.

Abgesehen von der Tatsache das, wie pjotr richig erwähnte, es zumindest umstritten ist, ob er Fettstoffwechsel überhaupt trainierebar ist, erreicht der Fettstoffwechsel bei relativen hohen Intensitäten sein absolutens Maximum. Das ist individuell ziemlich verschieden ,ist aber bei ca. 60-65% VO2Max oder 70-75% HFmax der Fall.

Ich persönlich tainieren deshalb übrigen nie speziell den Fettstoffwechsel, selbst in der speziellen Marathonvorbereitung nicht. auch 30km läufe absolviere ich bei ~ 70HFmax, zumidnst nehme ich mir das vor ;)

Solle sich der Fettstoffwechsel nicht tainieren lassen, so wird das Training sicher auf andere leistungsbestimmende Parameter. Sollte er doch trainierbar sein, dann wird er in dem Intensiätsbreich auf jeden fall maximal gefordert. So zumidnst mein Kalkül bei unvollständiger Information _)
 
Hallo Fe: Ich habe da noch mal drüber nachgedacht. Man kann jetzt natürlich alles Lesen und dabei vergessen weiter zu trainieren. Vielleicht trainierts ja nicht dies oder das.
Ich meine auch bei mir bemerkt zu haben was die Vorredner berichten oder sagen: nur GA1 in Reinform ist echt unnötig und macht einsam.
Aber:
1. Wenn überhaupt dann ein paar mal hintereinander ausprobieren, Dosis steigern und dann selber auswerten mit seinen Instrumenten und nächstes Jahr gezielt einbauen:)
2. Die Frage nach dem Effekt Deines Trainings

2. Ist schwierig: Man macht alles zusammen und nachher ist man besser oder schlechter. Woran lags dann? Wenn Dich das nervt, dann würde ich zumindest priorisieren und eine Phase von 1 Monat einplanen.
Ich selber habe das im Dezember so ähnlich mit Spinning und nachher Ergometer indoors gemacht. Da wars gefahrlos und hat viel Zeit gespart.
Zu der Zeit haben andere draußen stundenlang gefroren. Mal sehen ob sie mirs im Frühjahr zeigen oder nicht:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich selber habe das im Dezember so ähnlich mit Spinning und nachher Ergometer indoors gemacht. Da wars gefahrlos und hat viel Zeit gespart.
Zu der Zeit haben andere draußen stundenlang gefroren. Mal sehen ob sie mirs im Frühjahr zeigen oder nicht:)
Hoffentlich habe ich nicht umsonst gefroren... :D


Kurz ontopic-randnotiz
@Fe der Bergfloh @#6
Heute hab ich den Puls mal da gehabt, wo er besser sein sollte. 73% vom Schwellenpuls bei 61% der FTP.
Allerdings Samstag ne schnelle Stunde, Sonntag 4,5h mit etwas SST, Montag 2h alternative Sportart, gestern, wenn auch eher unfreiwillig, gester 1250hm auf den mittleren 21km mit 56er TF. L2/L3 und im letzten Anstieg noch ne Segmentattacke mit fast neuem CP5-Rekord. (insgesamt 2:45h)
Heute dann der Versuch von 2,5h L2, da ich morgen und übermorgen nicht aufs Rad kann. Naja, kläglich gescheitert.
So zermatschte Beine hatte ich schon länger nicht mehr. Komplettes Gegenteil zu gestern, da hätt ich Bäume ausreißen können...:D



So, bitte mit "Offtopic" weiter machen. Die Diskussion ist interessant! :) :daumen:
 
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