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Varibike = 4 Kurbeln = mehr Vortrieb

Mal ganz ehrlich, etwas seltsam sieht es schon aus, das Varibike. Zwei Kurbeln unten, zwei oben, schmaler Lenker, mittendrin ein dickes Rohr... Auf der Eurobike konnten wir diesen Exoten unter die Lupe nehmen und uns mit dem Erfinder Martin Kraiß unterhalten.


→ Den vollständigen Artikel "Varibike = 4 Kurbeln = mehr Vortrieb" im Newsbereich lesen


 
Mal ganz ehrlich, von dem Kaliber kommen 3-5 neue beste Erfindungen seit Brot in Scheiben pro Jahrzehnt heraus (und da zähle ich nur diejenigen, die es zumindest in eine Serienfertigung geschafft haben). Und das seit über 100 Jahren.
Erstaunlicherweise sind trotzdem die wesentlichen Konstruktionsmerkmale eines Fahrrades in der Breite nach wie vor seit über 100 Jahren unverändert.
Oder anders herum gesagt, das einzige, was sich neben dem klassischen Fahrrad zumindest als permanente Nische durchgesetzt hat, sind Liegeräder und Tretroller (incl. Kickboards).
Warum ist die Menschheit nur so engstirnig?
 
Es gibt keine Möglichkeit die Leistung des Motors " Mensch " mechanisch zu verstärken oder zu erhöhen , die abrufbare maximale Leistung ist einfach Fakt und nicht verstärkbar, und Leute , die so was komisches immer wieder kreieren , haben irgendwie in Physik immer einen Fensterplatz gehabt .....
Mein Senf dazu :rolleyes:
 
Es geht offensichtlich nicht um eine Verstärkung der Leistung, lediglich um eine Methode, das Leistungspotenzial durch Beteiligung von einem größeren Anteil der Muskelmasse am Vortrieb besser auszuschöpfen. Da mag auf den ersten Blick die Idee, auch die Arme über eine Kurbel am Vortrieb zu beteiligen durchaus interessant erscheinen. Die Macher dieses Vehikels haben nur übersehen, dass das Fahrrad per se schon in der Lage ist, dass menschliche Leistungspotenzial sehr weitgehend auszuschöpfen und es schon ohne mechanische Zusatzausrüstungen möglich ist, einen sehr großen Anteil seiner Muskelmasse in die Erzeugung des Vortriebs einzubeziehen, nämlich im Wiegetritt. Selbst wenn rein theoretisch betrachtet die Konstruktion diese Vehikels Vorteile zu versprechen scheint, erkauft man sich die dann aber mit erheblichen offensichtlichen Nachteilen: Mehrgewicht, eine deutliche Verschlechterung der Aerodynamik durch die aufrechte Position und Probleme im Handling bei der Lenkung. Unter Strich mal wieder eine Idee, die nicht zu Ende gedacht wurde.
Den Machern ist zu wünschen, dass sie nicht zuviel Geld in das Projekt gesteckt haben ...
 
Fahrräder sind halt auch ein Graus für Marketing-Schwachlaberer. Jeder hat eines und um mehr zu verkaufen, muss man den Leuten irgendwelche Gründe geben. Innovationen z.B. Und am grundsätzlichen Konzept gibt es nun mal seit Ewigkeiten nicht mehr viel zu verbessern. Vielleicht muss man einfach etwas um die Ecke denken:

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Trotz großer Zustimmung zu allem bereits geschriebenen möchte ich der Vollständigkeit halber anmerken, dass es bei diesen immer wiederkehrenden Konzepten üblicherweise weniger um die absolute Leistungserhöhung geht (was natürlich ausgemachter Blödsinn wäre, da man auf jedem Trainingsstand Herz und Lunge nur mit den Beinen innerhalb von wenigen Sekunden ans Limit bringen kann), als um die Verteilung des Trainings auf mehr verschiedene Muskeln. Oberarme statt Oberschenkel, das hat theoretisch tatsächlich eine gewisse Zielgruppe.

(Und es fällt mir immer noch schwer, meinen Augen zu trauen, aber vor ein, zwei Jahren ist mir tatsächlich mal so ein Ding auf offener Straße entgegengekommen!!!! War glaube ich das Modell “Crosstrainer auf Rädern“)
 
Darf man das Varibike überhaupt im Straßenverkehr bewegen?
Nach STVO muss immer mindestens eine Hand am Lenker sein. Wenn man aber mit beiden Händen/Armen kurbelt, kann man nicht lenken. (bzw nur durch Gewichtsverlagerung wie beim Freihändigfahren)
 
Hi zusammen. Tatsächlich haben wir das Varibike des Ganzkörper-Trainings wegen entwickelt. Doch nebenbei erreicht man auch eine deutlich höhere Antriebsleistung. Hier ein paar Fakten dazu.

Viele Fahrradfahrer fragen sich, ob sie mit dem Varibike überhaupt eine Mehrleistung gegenüber dem normalen Fahrradfahren haben. Denn wenn man beim Fahrradfahren an seinem Leistungslimit fährt, könnte das Herz dann überhaupt noch zusätzliche Oberkörpermuskeln versorgen?
Die Antwort lautet: Ja! Der Antrieb mit Arm- und Beinkurbeln bringt eine beträchtliche Mehrleistung gegenüber dem normalen Fahrradfahren. Und das ist keine Marketingbehauptung von Varibike, sondern evidence prooved. Eine wissenschaftliche US Studie zeigt: Bei gleicher Herzfrequenz erreicht man mit einem Arm- und Beinkurbelantrieb 31% mehr maximal Antriebsleistung als mit dem Fahrrad. Zudem ist die Dauerleistungsabgabe höher. Diese Mehrleistung beim Varibiken erreicht man wohlgemerkt „bei gleicher Herzfrequenz“. Die Studie ist nachzulesen unter http://www.varibike.com/dateien zum...rm- und Beinkurbelantrieb Mehrleistung_DE.pdf
 
Hi zusammen. Tatsächlich haben wir das Varibike des Ganzkörper-Trainings wegen entwickelt. Doch nebenbei erreicht man auch eine deutlich höhere Antriebsleistung.
Das sind eigentlich die beiden interessanten Aspekte:
Das klassische Fahrrad ist mehr als ein Trainingsgerät (oder dieses im allgemeinen nur sekundär). Verkehrsmittel, Transportmittel, für Kurzstrecke oder als Reisefahrzeug. Fahrradfahren ist als "Basiskulturtechnik" inzwischen ähnlich verbreitet wie schwimmen (was aktuell im Abwind ist) und beides verbreiteter als Autofahren! Es stellt einen offensichtlich sehr vielseitigen Kompromiss zwischen Wirkungsgrad und Kontrolle dar (könnte Martin Ashton, (wenn er es denn noch könnte,sigh!:() Varibikeparty 3 drehen? Und es ist vergleichsweise leicht zu transportieren und zu verstauen (was ja für Lieger ein erheblicher Nachteil ist)

Hört sich jetzt nach fürchterlicher Werbung an, aber klar ist, dahin wäre es für Varibike noch ein paar Schritte Weg. Die höhere Antriebsleistung bringt in der Richtung sicherlich einen ganzen Mückenschxxx...

Sehen wir den sportlichen bzw. Leistungsaspekt. Gerade die höhere Antriebsleistung heißt ganz klar, im Wettbewerb gehören die nicht zu den Fahrrädern. Ich weiß, um die vorletzte Jahrhundertwende hat man Fahrräder (Hoch und mit Kette) neben Pferden und Benzindroschken starten lassen. Aber ernsthaft, heute differenzieren wir Rennklassen nach Reifenbreiten und Details in der Lenkerform. Soll heißen, das als neue Sportrichtung incl. Rennen und allem PiPaPo zu etablieren (was auch der Breitenattraktivität zugute käme) braucht deutlich mehr Differenzierungspotential, als nur mit den Armen zu wedeln. Gerade heute, wo sich das Publikumsinteresse deutlich weg von absolutem schneller/höher/weiter hin zu Werten wie Originalität, Spektakel, und Einbindung in Umwelt/Landschaft bewegt.
Kurz gesagt, mit dem Ding kann man keine krasseren Abfahrten fahren, als mit nem Downhill, nicht besser auf der Slackline als mit 'nem Trial, keine schöneren Abfahrten auf Malle oder GC als mit dem Renner, so what? Laaangweilig;)

Bleibt ein weiteres Trainingsgerät, mit dem Charme eines Crosstrainers, für das man aber geeignetes Terrain suchen muss, bei dem es reinregnet, man die Mucke selber mitbringen und die Bar zum After-Workout-Chillen auch noch finden muss.

Hört sich nach einem bösen Verriss an, das soll es nicht sein. Nur eine Begründung, warum ich nicht gerade versuche alle Eure Aktien zu kaufen.
 
Hört sich jetzt nach fürchterlicher Werbung an, aber klar ist, dahin wäre es für Varibike noch ein paar Schritte Weg.

Hey Whitewater, ich verstehe was du meinst, Radfahren ist ein etablierter Sport und deine Passion. Varibiken ist neu und anders. Doch eins ist es bestimmt nicht – langweilig. Ich versuch mal Varibiken zu beschreiben. Es ist viel intensiver. Schon die Beschleunigung mit Hilfe des ganzen Körpers ist eine Wucht. Deine Lungen pumpen sich auf, um den Sauerstoff für diese Orgie an Körperdynamik ranzuschaffen. Und nach einer knackigen Runde mit dem Varibike lässt du dich in den Sessel fallen und spürst jeden Muskel in Armen, Schultern, Rumpf und Rücken, nicht nur die Beine. Ein unbeschreiblich gutes Körpergefühl. Das gefällt mir und dieses Feedback bekommen wir auch von unseren Kunden.

Doch nicht nur zum Auspowern ist Varibiken ideal. Es ist auch klasse für lange Touren, denn man kann zwischen verschiedenen Antriebsstilen abwechseln. z.B. mit den Armen gegengleich oder synchron kurbeln oder nur normal Radfahren.
Abwechseln macht nicht nur Laune, sondern macht dich auch ausdauernder, da du bereits während der Fahrt einzelne Muskelgruppen erholen kannst.

Um Varibiken beurteilen zu können, muss man eben selber mal probieren.
Wer also mal testen möchte, ist bei uns in Ulm herzlich kommen.
 
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Varibike_Robert Förstemann.png

Gut gebaut - eindeutig Robert Förstemann. Ein wahres Kraftpaket!

Und das ist absolut neu im Rennradsport - als Crosstraining nutzt Robert seit neuem ein Varibike. Und so geht’s: durch den größeren Muskeleinsatz beim Varibiken wird mehr Sauerstoff verbraucht als beim Radfahren. Als Folge stößt die Sauerstoffaufnahme an ihre Grenzen und muss durch eine höhere Herzfrequenz kompensiert werden. Dies ist ein Reiz zur Vergrößerung des Schlagvolumens des Herzens. Die max.Sauerstoffaufnahme und somit die Gesamtleistung des Rennradfahrers wird verbessert.
 
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Moin Martin! Arbeitet ihr an einem Konzept, um mit den Händen an den Kurbeln bremsen zu können?
 
Moin Martin! Arbeitet ihr an einem Konzept, um mit den Händen an den Kurbeln bremsen zu können?
Moin Ben. Bremsen an den Handkurbeln sind nicht geplant. Unser Bremssystem funktioniert sehr gut.
Zum Bremsen greift man einfach von den Handkurbelgriffen zum Direktlenker. Dies geht sehr einfach und schnell. Es ist vergleichbar mit dem Umgreifen beim Mountainbike, wo man von den Lenkerhörnchen, außen am Lenker, zum Bremsen nach innen an den Lenker umgreift.
Wenn ich auf das Umgreifen verzichten möchte (z.B. wenn ich ganz knapp im Windschatten eines Kollegen fahre) dann fahre ich in der Ein-Arm+Cycling-Technik, d.h. ich trete mit den Beinen und kurble mit einem Arm. Die Hand des anderen Arms ist bremsbereit am Lenker.
Die Ein-Arm+Cycling-Technik verwende ich sowieso sehr gerne. Bei dieser Technik gibt ein Arm ordentlich Zusatzpower und man ist sehr ausdauernd. Das geht so: ein Arm kurbelt, der andere Arm ruht sich aus. Nach ein paar Hundert Metern wechselt man. Dadurch hat immer ein Arm frische Energie. Man fährt mit hoher Leistung und ist dabei maximal ausdauernd – ideal für Zweikämpfe.
 
Als Folge stößt die Sauerstoffaufnahme an ihre Grenzen und muss durch eine höhere Herzfrequenz kompensiert werden. Dies ist ein Reiz zur Vergrößerung des Schlagvolumens des Herzens. Die max.Sauerstoffaufnahme und somit die Gesamtleistung des Rennradfahrers wird verbessert.
Sorry, wenn ich hier einen Einwand habe. Du beschreibst das, was jeder sportliche Radfahrer auf jedem handelsüblichen Fahrrad erleben kann. Diesbezügliche wissenschaftliche Tests werden an Universitäten mit handelsüblichen "Tretkurbelmaschinen" ohne jeden Zweifel der daran beteiligten Mediziner durchgeführt.
Diese "Hand-und-Fußkurbeltechnik" ist - mit Verlaub - Unsinn.
 
Sorry, wenn ich hier einen Einwand habe. Du beschreibst das, was jeder sportliche Radfahrer auf jedem handelsüblichen Fahrrad erleben kann. Diesbezügliche wissenschaftliche Tests werden an Universitäten mit handelsüblichen "Tretkurbelmaschinen" ohne jeden Zweifel der daran beteiligten Mediziner durchgeführt.
Diese "Hand-und-Fußkurbeltechnik" ist - mit Verlaub - Unsinn.
Diese Untersuchung haben ja nicht wir gemacht, sondern es ist eine US-Amerikanische Studie der New Mexico State Univeristy. Das sind Sportwissenschaftler. Alles nachzulesen auf http://www.varibike.com/dateien zum...rm- und Beinkurbelantrieb Mehrleistung_DE.pdf
 
Es wird also von einem Testaufbau, der in der Mehrzahl aller Probanden keine 15 Minuten Dauer (incl. Warmfahrzeit) erreicht und mit einer für Radsportler untypisch niedrigen Trittfrequenz von 50/Min durchgeführt wird, auf eine höhere Dauerleistungsfähigkeit geschlossen. Da war wohl die Ergebniserwartung des Studienauftraggebers ergebnisrelevant.
In der Zusammenfassung des "Forschungsergebnisses" hab ich unter Punkt 2 ja noch diese präzise Aussage gefunden:

"Die Effizienz der Ausdauerleistung kann durch kombinierte Arm und Bein Arbeit
verbessert werden.
Wir können nicht präzise sagen wie hoch der Vorteil ist..."

Wie wäre es, wenn ihr versuchen würdet, mit dieser "genialen" Konstruktion inoffiziell den Stundenweltrekord anzugreifen?
 
Sorry, wenn ich hier einen Einwand habe. Du beschreibst das, was jeder sportliche Radfahrer auf jedem handelsüblichen Fahrrad erleben kann. Diesbezügliche wissenschaftliche Tests werden an Universitäten mit handelsüblichen "Tretkurbelmaschinen" ohne jeden Zweifel der daran beteiligten Mediziner durchgeführt.

Natürlich kann jeder Radfahrer auch auf dem normalen Rad seine VO2max erreichen, allerdings zeigt ein Blick in die Literatur, dass Ski-Langläufer tendeziell eine höhere VO2max haben, jedenfalls wenn man Spitzenathleten aus beiden Sportarten miteinandern vergleicht. Der Sauerstoffbedarf st offenbar in Sportarten, die einen größeren Anteil der Muskelmasse des Körpers beanspruchen, größer. Die offene Frage ist: Ist die höhere VO2max bei Langläufern antrainiert, Veranlagung und Selektion oder - das ist die wahrscheinlichste Variante - eine Mischung aus beidem?

Der Vergleich der VO2max bei Langlauf und Radsport zeigt, dass diese kein Selbstzweck im Training ist. Was bringt eine durch das Varibike möglicherweise antrainierte höher VO2max, wenn ich die im Wettkampf nicht nutzen kann, weil dort eben nur ganz normale Räder erlaubt sind? Analysen von Radsportlern verschiedener Leistungsstufen zeigen auch, dass Sportler mit unterschiedlicher VO2max trotzdem ähnliche Schwellenleistungswerte aufweisen können, weil die Stoffwechselprozesse in der Muskulatur Unterschiede bei der Saufstoffaufnahme zumidenst teilweise kompensieren können.
Anwendungsfälle für das Konstruktionsprinzip des Varibikes sehe ich daher eher im Bereich von Fitness-Studios. Bei stationärem EInsatz entfällt dann naturgemäß auch das Lenk- und Brems-Problem.
 
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