@ Bergrunterradler: Danke für Deine guten Wünsche.
Meine Belastbarkeit hält sich in Grenzen, auch wenn sie weit besser als erwartet ist. Probleme machen hier sehr starke Belastungsschmerzen im Brustkorb, die öfter auch unerwartet auftreten. Man hat sie immer in Zusammenhang mit der Kompressionsfraktur in der Brustwirbelsäule gebracht, mein eigenes Gefühl war oft, ich versuche mich, gegen den Widerstand von Rohren und Schrauben zu beugen und verursache den Schmerz dadurch.
Schmerzmittel nehme ich noch immer, wobei ich damit sehr bewusst umgehe, mein Ziel ist und kann auch nicht Schmerzfreiheit sein. Ich will ja noch ein wenig leben und zum leben braucht man auch die Leber.
Wie ich endgültig zurecht kommen werde, das kann ich noch nicht sagen, hier gilt es das Ergebnis nach der aktuellen Operation abzuwarten. Vor der jetzigen Operation war mein Zustand medizinisch betrachtet weit besser als man es für möglich gehalten hat.
Für die Zukunft bringt das einiges an Ungewissheit, aber ich habe durchaus ganz konkret eine Vorstellung davon, wie es weiter gehen soll und wird. Aber erst muss das ganze ausgestanden werden und der endgültige Zustand mal erreicht sein. Bis dahin wird noch einiges an Wasser den Rhein herunterlaufen. Entdecke die Langsamkeit, vieles was ich mir mühsam zurück erkämpft habe und nur viel langsamer kann als früher, ist heute viel schöner als früher.
Das ganze Drama hat nicht nur negative Seiten, bei weitem nicht. Es hat mich als Mensch verändert, ich denke mal, nicht negativ. Zukunftsangst ist mir fremd, auch wenn die Situation ungewiss ist. Ich sage immer, ich habe da gelegen, wusste sofort, was passiert ist, und habe dem Sensenmann ins Gesicht gegrinst. Nachdem das hinter mir liegt, muss ich vor den Dingen, die einem im Alltag so wichtig sind, keine Angst mehr haben.
Wichtig war mir immer, dass ich im Alltag zurecht komme, ohne auf ständige Hilfe angewiesen zu sein. Mein Leben selbstbestimmt führen zu können, das war das Ziel und da sieht es richtig gut aus.
Meine Beerdigung wurde verschoben, meine irdische Aufgabe - wie immer sie auch aussieht -, sie war nicht erfüllt. Also nehme ich es wie es kommt und mache das Beste daraus.
Ein Hallo in die Runde,
der aktuelle weitere Verlauf ist gut, ich habe gerade angefangen für Montag zu packen. 22:30 Uhr, ich bin noch auf, auch daran sieht man, dass es mir gut geht, sonst würde ich jetzt sicher im Bett liegen.
Es ist weiter nichts passiert, was sich lohnen würde, zu berichten. Es wird jeden Tag ein wenig besser, in Richtung Anschlussheilbehandlung freut mich das sehr, es wird es mir leichter machen, auch am Sozialleben ein wenig teilzunehmen. Es wird ganz sicher nicht so kommen, dass ich nach dem Abendessen direkt ins Bett fallen werde, weil ich einfach nicht mehr kann.
Ich bin mal gespannt, was man so mit mir anstellen wird, heute denke ich, dass schon mehr möglich sein wird, als ich es vor zwei oder drei Tagen noch gedacht habe.
Morgen noch, dann unter Leute, das wird es mir die nächsten paar Wochen erst einmal leichter machen.
Weiter fällt mir nichts mehr ein, deswegen wünsche ich fürs Erste allen einen schönen Abend und morgen einen schönen ersten Advent.
Thommy