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textillenkerband - bis wann üblich?

feelthesteel

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Bis in die 80er jahre war Textillenkerband üblich. Es ist angenehm griffig, auch bei Nässe. Es polstert nicht und verschleißt schnell. Helle Farben werden sehr schnell schmuddelig. Abhilfe: mit Schellack oder Nitrolack lackieren. Sehr gut geeignet als Unterlage für Gel oder Korklenkerband, das dann weniger zum Verrutschen neigt.
Einfach mal ausprobieren, teuer ist es ja nicht.
 
Bis in die 80er jahre war Textillenkerband üblich. Es ist angenehm griffig, auch bei Nässe. Es polstert nicht und verschleißt schnell. Helle Farben werden sehr schnell schmuddelig. Abhilfe: mit Schellack oder Nitrolack lackieren. Sehr gut geeignet als Unterlage für Gel oder Korklenkerband, das dann weniger zum Verrutschen neigt.
Einfach mal ausprobieren, teuer ist es ja nicht.

Genau. Für den häufigen Einsatz kann ich nur die Farbe schwarz empfehlen. Wenn du noch nicht oft "gewickelt" hast und an Altlagerbestände kommst, bestell gleich 3 Rollen, mindestens...

Die bunten Bänder taugen für den harten Alltag nicht viel, sind daher nur für "Steherräder" zu gebrauchen.
 
Es gibt unterschiedliche Bänder - hier mal die gängige Auswahl:
- Tressorex (von Velox): Relativ dünn
- Tressostar (auch von Velox): Etwas dicker - das sollte man mindestens nehmen
- Newbaums: Noch etwas dicker und sehr gute Qualität - leider nicht in Deutschland zu bekommen und auch etwas teurer, aber was soll's? In England bestellen - fertig.
- Exoten (Gardinen-Saum etc.) kann man machen - kann man aber auch lassen.

Am Oberlenker kann man das Band doppelt wickeln, damit's etwas mehr polstert. Oder auch mit Isolierband darunter wickeln...
Wenn buntes Band, dann evtl. mit ein- zwei Schichten gebleichtem Schellack beschichten. Die Farbe wird damit etwas dunkler (nicht so viel dunkler wie bei Natur-Schellack) und das Band wird etwas haltbarer.
Schwarzes Band beschichte ich deswegen auch mit mindestens ein- zwei Schichten.
 
Lenkerband ist Verschleissmaterial wie Bremsklötze/Reifen/Kette/Ritzel/Lagerkugeln etc..
Ich mache da keinen Aufriss drum , sonder neu wenn fällig und gut .
Ich finde Textilband noch am angenehmsten am Renner , auch Preislich .
Schwarz ist da irgendwie die einzig akzeptable Farbe.
Am Tourer verwende ich einfach diese Schaumstoffwürste , da ist das unschlagbar , am Renner habe sogar ich Skrupel , aber wenn es nur um den Gebrauchswert geht : Unschlagbar.:eek:
Wenn es um Optik geht .... nicht meine Baustelle :p
Und wer wann was da verwendet hat ....ist mit wurscht.
Aber bis in die 80er war das Textile Standard .




Bitte nicht hauen :D
 
Schaumstoffwürste

nicht schlecht :)

Am Oberlenker kann man das Band doppelt wickeln

mache ich generell, ich habe klo-deckel-pfoten, ich kann mit spillerigen lenker-röhrchen nichts anfangen, vor allem an klassischen rennern sind die ja pflicht, an modernen rennern kann man sich mit ergonomischen lenkern behelfen

ein trick hier ist: vor dem wickeln und dem verlegen der züge fasse ich probe, so lange, bis die züge irgendwie angenehm in der hand am lenker liegen, dann befestige ich sie entstprechend, der effekt ist, dass der lenker an den stellen quasi dicker wird, also der effekt wie bei ergo-lenkern, wenn man dann in diesem bereich doppelt wickelt, sind auch pranken-biker wie ich gut bedient


o_O wird wohl ein "hingucker", oder "immer-an-der-wand-häng-rad" sein, oder?


generell stehe ich unheimlich auf Brooks-lederbänder, obwohl ja böse zungen behaupten, diese seien aus lederresten zusammengeschustert (weiß nicht) und völlig überteuert (d'accord) , im zusammenhang mit einem farblich passenden sattel der selben marke gerate ich immer ins schwärmen :rolleyes:
 
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... vor dem wickeln und dem verlegen der züge fasse ich probe, so lange, biss die züge irgendwie angenehm in der hand am lenker liegen,...
Hähhh? Wieso greifst du denn in die Züge? Am Lenker sollst'e anfassen o_O;):D

Brooksband kommt mir nicht an den Klassiker. Das Zeug ist übelstes Retrogedöns, wie diese ganzen aktuellen retrösen Leder-"Accessoires".
Auch diese lederähnlichen, gelochten Bänder aus Microtex (oder so - Fizik z.B.) sehen für mich am 70'er Klassiker - oder älter - echt gruselig aus. Am schlimmsten sind die Teile in Braun mit den weiß durchschimmernden Kanten. Würg. Gleiche Schublade wie 90'er-Jahre-Laminatfussböden und ...
Da finde ich Ambrosio- oder Pelten-Ribbon besser. Greift sich auch gut und ist extrem haltbar, wenn man's korrekt wickelt.
Am Carbonflitzer nehme ich das Fizik dagegen wirklich gerne und am sog. Neo-Klassiker geht's auch manchmal.
Einen Lenker in Leder einnähen könnte ich mir vorstellen, finde ich aber auch zu wenig authentisch und irgendwie ein Quäntchen "drüber".
Wenn, dann Almarc mit Reißverschluss. DAS war wenigstens so drüber, dass es schon wieder gut war.
 
Servus Andreas,

bei so manchem neumodischem Zeug soll es Aufbauten geben, bei denen die Züge nicht in Bögen von dem Bremshebel hinter dem Lenker und eng am Vorbau entlang in Richtung Oberrohr verlegt sind sondern die Züge in sehr engen und die Handkraft beim Bremsen erhöhenden Bögen an der Lenkerinnenseite entlang und unter dem Lenkerband geführt werden.

Das hat sich die "Jugend" wahrscheinlich bei uns "alten Herren" abgeschaut, als wir damals die Schaltzüge für Lenkerendschalthebel am Unterlenker in Baumwollband eingewickelt haben ... :cool:
 
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Moin Rolf,
ich habe auch schon Züge von Lenkerendhebeln gesehen, die bis zum Vorbau unter'm (Textil-) Lenkerband verlegt waren. Natürlich nur bei neu aufgebauten Rädern.

Ich hab's hier
large_DSC00002.JPG

bis zum Anfang der ersten Lenkerkrümmung unter'm Lenkerband verlegt.
Ist aber auch einfache Bremshülle und diese im Bereich der Wicklung vom Plastik befreit, damit's nicht so dramatisch dick aufträgt.
 
Servus Andreas,

ein sehr schicker Brite und perfekt aufgebaut ... so gehören die Schaltzüge ja auch nach alter Väter Sitte verlegt ... :daumen:

... unter dem Lenkerband bis zum Vorbau ist - egal ob für Bremszüge oder Schaltzüge - eine neumodische Unsitte ... :D :bier:

PS.:

Als ich mein Köthke kaufte, hatte der Vorbesitzer neben einigen anderen NOGOs auch noch Schmarrn bei den Schaltzügen verbrochen ... eine echter Profi ohne Hirn ...

IMGP7519.jpg


Er führte die Schaltzüge von den Lenkerendschalthebeln am Unterlenker vorbei bis ungefähr auf Höhe der Bremshebel und dort erst ins Freie ... das ist Schaltungstechnisch Murks und man kann den Oberlenker nicht mehr ordentlich greifen ...

... aber so ist das eben, wenn Rennradklassiker zum Hype werden und jeden dahergelaufenen Hinz und Kunz zum Schrauben animieren ...

... das war aber nicht der einzige Murks, den der Knabe an dem Radl verbrochen hat.
 
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Es ist ja nicht so, dass ich die Züge nur aus puristischen Gründen und völlig dogmatisch so gelegt habe.
Es macht so auch technisch mehr Sinn. Die Züge werden weniger eng gebogen (die Züge laufen leichter) und die Lenkfreiheit ist so wenig wie möglich beeinträchtigt. Außerdem nerven keine Wülste am Oberlenker unter'm Band.

Ich muss übrigens noch loswerden, dass das Wickeln von Textilband meiner Ansicht nach mit am anspruchvollsten ist. Um es einwandfrei und knitterfrei zu verlegen, braucht man schon etwas Akkuratesse. So'n doofes Korkband wickelt sich dagegen puppig, ähnlich das Ribbon. Das Fizik ist allerdings auch schon etwas zäher und man muss aufpassen, dass keine kleinen Falten gewickelt werden.

Ich bekomme wirklich die Krätze, wenn ich wunderschön restaurierte und wertvolle Klassiker sehe, bei denen das Lenkerband falsch und/oder schlecht gewickelt ist. Das kostet richtig Abzug in der B-Note. Nee, vielleicht sogar in der A-Note...?
 
Zuletzt bearbeitet:
Superschick!
Den Schleifer vorn wuerde ich aber noch aendern, sonst himmelst du den wohlmoeglich.

Ich kenne auch Raeder in den 60ern mit Lenkerendschaltern, deren Zuege bis oben an den Vorbau gefuehrt waren. Ehrlich gesagt habe ich das auch haeufiger gesehen als die Halbunterputzten (und besser funktionierenden) oben.
 
... ich sehe das ja auch wirklich nicht dogmatisch ... solange es technisch gesehen kein Pfusch ist, darf und kann jeder seine Züge dort verlegen, wo er/sie/es will ...

Das hier war auch eher scherzhaft gemeint ...

... da ich aber mehrheitlich alte Zossen habe, kommt der neumodische Style bei mir eigentlich nicht vor ... so besitze ich nur zwei Radln mit STI/ Ergos und keines mit Aero-Style ... also eigentlich wirklich nur "Wäscheleinen"-Radln ... :D

PS.:

Baumwolle war mWn bis in die 80er up to date, auch wenn sich ab ungefähr Mitte der 70er schon Cello-Tape immer mehr verbreitete. Der hier bekannteste Hersteller war wohl Benotto ...

... diese Kunststoffbänder gab es übrigens auch schon in den 50ern ... und ich glaube sogar schon in den 40ern.

Schellacken ist bis auf die französische Cyclotoursite-Fraktion wohl eher schon seit den 60ern eher aus der Mode ... zumindest wurde es nicht mehrheitlich verwandt.

Insofern ist beim Lenkerband auch eher erlaubt, was gefällt.
 
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Ich versuche bei Nicht-Franzosen-Randonneusen die Schellackbeschischtung so unauffällig wie möglich zu machen. Man erkennt bei nur ein- zwei Schichten die Gewebestruktur noch sehr deutlich.
Nicht wie bei klassischen Randonneusen, wo das Textil quasi nur noch als Schellackträger funktioniert. Haltbar ist sowas allerdings - extrem haltbar sogar.
 
Superschick!
Den Schleifer vorn wuerde ich aber noch aendern, sonst himmelst du den wohlmoeglich.

....
Ja,
mit dem "Nagelreißer"... ach: Ich nenne ihn jetzt einfach "Flintcatscher" - ist ja auch ein Engländer.
... Da habe ich mir auch relativ lange überlegt, in welcher Richtung ich den montiere. Es ist der Pelissier, der relativ nachgiebig mit einer Feder gebaut ist. Ich denke, der kann diese nicht-schleppende Position einigermassen vertragen.
 
Ja,
mit dem "Nagelreißer"... ach: Ich nenne ihn jetzt einfach "Flintcatscher" - ist ja auch ein Engländer.
... Da habe ich mir auch relativ lange überlegt, in welcher Richtung ich den montiere. Es ist der Pelissier, der relativ nachgiebig mit einer Feder gebaut ist. Ich denke, der kann diese nicht-schleppende Position einigermassen vertragen.
Die Frage ist halt immer, was dann passiert, wenn das Vorderrad irgendeinen Gegenstand mit hochreißt, der dafür sorgt, dass sich der Nagelreißer verbiegt und zwischen Reifen und Gabelkrone verkeilt - mir wäre das jedenfalls so zu riskant.

Und zur Frage des Threaderstellers: Textil-Lenkerband war 1985 definitiv noch der Standard (bzw. die "Default-Lösung") an Rennrädern, auch, wenn es schon andere Ausführungen gab.
Ich konnte mich seinerzeit mit den dicklichen gepolsterten (mit Schaumstoff unterspritzten) Bändern überhaupt nicht anfreunden, deswegen war für mich immer Baumwollband angesagt. Allerdings sollte man dann auch mit Handschuhen fahren (was ich damals noch nicht getan habe - ich war jung & hart im Nehmen (oder so ähnlich) ... ;)).
Und Kunststoff-Band a la Benotto kam für mich seinerzeit schon gar nicht in Frage, da es weder dämpft, noch besonders "griffsicher" ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit dem Benotto konnte ich mich auch nie anfreunden. Weder optisch noch in praktischer Hinsicht.

Und nochmal zum Nagelreißer: Wenn der durch einen Stein nach vorne gerissen werden würde (halte ich für unwahrscheinlich), dann ist der nicht stabil genug, um zu verkeilen. Das Ding würde schlicht wegbiegen und sich irgendwie unter der Gabel wiederfinden. Das Teil kann nicht genug Widerstand erzeugen.
 
...
Schellacken ist bis auf die französische Cyclotoursite-Fraktion wohl eher schon seit den 60ern eher aus der Mode ... zumindest wurde es nicht mehrheitlich verwandt.

Insofern ist beim Lenkerband auch eher erlaubt, was gefällt.

Das mit dem Schellacken ist m.E. eher eine Unsitte der heutigen Retro-Fraktion. Irgendein Rennfahrer wird das damals schon gemacht haben. Ich habe ihn, unter den vielen alten Rennfahrern die ich bisher traf nur noch nicht gefunden. Die sagten immer nur auf meine Frage nach Schellack und Lenkerband : "So alt ist bei uns kein Lenkerband geworden". Will sagen, wenn verschlissen , dann neu!

Baumwoll-Lenkerband ist übrigens bis heute up-to-date. Gäbe es sonst welches neu im Laden? Und wer Polster braucht, soll doch zu Hause auf dem Sofa sitzen bleiben!

Gruß

Rabe
 
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