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Taubheitsgefühl in den Fingern

Hihi, es ist wirklich kaum zu glauben, was hier so vertreten wird...

Nochmal zum Verständnis: mein Akupunkteur ist Arzt mit Kassenzulassung, der sein Handwerk versteht,
und sich mit dem zufrieden gibt, was er von meiner Krankenkasse für die Behandlungen erhalten hat.
Ich habe nicht einen Cent dazubezahlt :daumen:
Also: keine Geldscheffelei und er steht zu dem was er tut, was der Freund mit dem "easy money" eben nicht tut...

Aber jedem das Seine - eigentlich ging´s hier ja um die tauben Fingerchen und nicht um die Weltanschauung
über Heilmethoden :cool:
 
Nochmal zum Verständnis: mein Akupunkteur ist Arzt mit Kassenzulassung, der sein Handwerk versteht,
und sich mit dem zufrieden gibt, was er von meiner Krankenkasse für die Behandlungen erhalten hat.
Ich habe nicht einen Cent dazubezahlt :daumen:
Also: keine Geldscheffelei und er steht zu dem was er tut, was der Freund mit dem "easy money" eben nicht tut...

Akupunktur auf Kasse ist auch Geldscheffelei. Mal angenommen dein Arzt ist Allgemeinmediziner, dann kriegt er für dich je nach Alter maximal etwa 30 Euro für ein ganzes Quartal, egal wie oft du kommst. Wenn du Akupunktur willst, kriegt er für eine lange Sitzung mit mindestens 20 Minuten Liegedauer mindestens ca. 47 Euro pro Sitzung (!) für 12 Sitzungen. Wenn er einen höheren Aufwand abechnen will, kann er das auch, irgendwie mit einen höheren Faktor multiplizieren oder so. Wieviel man maximal pro Sitzung abrechnen kann, wüsste ich auch gerne. Zusätzlich dazu kann ein Arzt noch bis zu 200 Euro einmalig pro Quartal für irgendwas abrechnen, plus die Kosten des Verbrauchsmaterials. Die Akupunkturbehandlung soll in max. 6 Wochen durchgeführt werden, d.h. er kriegt in diesem Zeitraum pro Patient und Akupunkturbehandlung mindestens 564 Euro, plus vielleicht 200 Euro einmalig, plus für "höheren Aufwand" noch mehr. Nochmal, willst du nur richtige Medizin, kriegt er bis zu 30 Euro im Quartal, plus ein paar Zerquetschte für ne Gesundheitsuntersuchung alle paar Jahre und vielleicht ein paar Zerquetschte mehr, wenn er psychosomatische Grundversorgung abrechnen darf.

Überleg mal, was dein werter Arzt für dieses Geld machen muss: Nadeln anlegen, Patient liegen lassen, dann Nadeln entfernen. Das ist die Definition von easy money. Ein Arzt, der auf Akupunktur spezialisiert ist und einen guten Ruf in der Szene der gläubigen Patienten hat, also im industriellen Maßstab Akupunktur macht, kann locker, LOCKER, mehrere 100.000 Euro nur damit im Jahr verdienen. Dass sowas überhaupt legal ist, für eine Behandlung, die nicht mit unserem modernen Verständnis von Wissenschaft kompatibel ist, finde ich persönlich skandalös.
 
was er von meiner Krankenkasse für die Behandlungen erhalten hat.
Ich habe nicht einen Cent dazubezahlt
Ohne mich damit beschäftigt zu haben, meine ich das es bei chronischen Schmerzen zumindest möglich ist das ein Wirkung da ist. Und in diesem Fall ist dann auch gerechtfertigt das es bezahlt wird.
Grundsätzlich ärgert es mich extrem das die KK Mehoden für die jeder Wirkungsnachweis fehlt bezahlen, Stichwort z.b. Homöopathie, aber anderseits Menschen die eine optimal wirksame Medizin vorenthalten wird. Das ist nämlich Klassenmedizin. Bestimmte gut situierte Schichten sind in der Lage ihre "Luxusbehandlung" auch Kosten z..b von chronisch Kranken durchsetzen.
Ahh, ein Thema wo ich ich echt aufregen kann.....
 
Ohne mich damit beschäftigt zu haben, meine ich das es bei chronischen Schmerzen zumindest möglich ist das ein Wirkung da ist. Und in diesem Fall ist dann auch gerechtfertigt das es bezahlt wird.

Ne, is nicht möglich. Akupunktur ist für Rückenschmerzen und manche Gelenkschmerzen erstattungsfähig, weil es tatsächlich ein paar Studien gibt, die eine Wirksamkeit nachgewiesen haben wollen. Das hat der gemeinsame Bundesausschuss vor ein paar Jahren zum Anlass genommen, die Akupunktur abzusegnen. Aber rein nüchtern-wissenschaftlich betrachtet sind diese Studien nicht genug, um eine Wirkung plausibel zu belegen. Eine jede Heilmethode muss nunmal gegen ihre eigene a-priori-Wahrscheinlichkeit (=Plausibilität) gemessen werden. Dinge, die a priori sehr unwahrscheinlich sind, so wie Akupunktur oder Homeopathie, müssten rein statistisch gesehen einen viel ausführlicheren wissenschaftlichen Nachweis führen als Methoden, die sehr wahrscheinlich sind. Man sagt, je außergewöhnlicher eine Behauptung ist, desto außergewöhnlicher muss auch der Nachweis sein. Im Fall der Akupunktur wurde alles mit gleichem Maß gemessen, was falsch ist, außerdem wurden Gegenbelege nicht genügend gewürdigt. Vielleicht hat das politische Gründe, keine Ahnung, was da im Hintergrund los ist. Oft passiert das Gegenteil, es werden z.B. neue Medikamente nicht zugelassen, weil angeblich kein zusätzlicher Nutzen im Vergleich zu bisherigen Medikamenten nachgewiesen wurde - obwohl die Studien einen Zusatznutzen durchaus nahe legen. Nur wollte man es halt nicht, und im Fall der Akupunktur wollte man es. Die Methode, die die größte Wirksamkeit bei Schlaganfällen hat (die sog. mechanische Rekanalisierung) wird heute immernoch nicht vergütet, weil der gemeinsame Bundesausschuss das nicht will. Es gibt auch einzelne Studien, die Homeopathie als wirksam belegen wollen, oder Gedankenlesen, oder Handauflegen, etc. Es kommt halt darauf an, wie blöd der gemeinsame Bundesausschuss im Einzelfall ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vor allem haben selbst die Studien, die einen Nutzen in Akupunktur sehen, keinen Unterschied nachweisen können, ob man die Nadel korrekt einsticht (also traditionell chinesisch) oder einfach wie man lustig ist.
 
So, habe mir nun den Lenker und den Vorbau meines Sohnes an mein Rad gebastelt. Bin dann einmal meine Hausrunde gefahren und es waren keine Taubheitsgefühle da. Was 2cm breiter ausmachen.
 
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