DidiZ
Team Langen
Seit längerer Zeit hatte ich mit aerodynamischeren Laufrädern spekuliert. Ich war hin und her gerissen zwischen Vollcarbonfelgen für Schlauchreifen oder Faltreifen oder Alufelgen mit Carbonverkleidung.
Wenns ums Gewicht geht, sind Vollcarbonfelgen für Schlauchreifen nicht zu schlagen und im Vergleich gar nicht so teuer. Am teuersten sind Carbonclincher; am schwersten aber auch am günstigsten die Alu/Carbonclincher.
Bremsverhalten und Seitensteifigkeit konnte ich bei meinen Recherchen fast überhaupt nicht vegleichen; es blieben also Aerodynamik und Gewicht.
Nach dem Bericht in Tour 10/2014 habe ich dann letztendlich Anfang November bestellt. Vermutlich aufgrund der erhöhten Nachfrage nach dem positiven Bericht war die Lieferzeit mit ca. 8 Wochen doppelt so lang wie angekündigt. Im November/Dezember war das aber sowieso egal.
Entscheidend für meine Wahl waren für mich die sehr gute Aerodynamik und der akzeptable Preis von 999,- €. Die Aerodynamik liegt nach Aussage von Swiss Side und unabhängigen Messungen im Windkanal auf dem Niveau der Zipp 808. Das Setgewicht von angeblich 1686g erscheint realistisch; mangels präziser Waage konnte ich es nicht nachprüfen. In der Tour 2/2015 wurden die Hadron 625 als preisgünstiges Aerotuning für günstige Aero-Räder verwendet. Diese Räder konnten damit fast die Aerodynamikwerte von einigen fast doppelt so teuren Rennern erreichen.
Bestandteil der Lieferung waren neben den Felgen noch die Schnellspanner, Ersatzspeichen, zwei Ventilverlängerungen, Aufkleber, ein Distanzring 10/11-fach und zwei Trinkflaschen. Felgenbänder sind bereits montiert.
Ich habe dann Conti-Schläuche und Continental GP 4000 SII montiert. Die Felgen waren einige mm breiter als meine Mavic Ksyrium SLS. Die Bremsen musste ich etwas öffnen; weitere Einstellungen waren nicht nötig.
Negativ fiel mir auf, dass das hintere Industrielager zu lose eingestellt war. An der Felge hatte das HR einige mm Spiel. Mit zwei Inbusschlüsseln war es aber eine Sache von Sekunden das Lagerspiel korrekt einzustellen.
Das hüpfende Komma sind natürlich die Fahreigenschaften. Nach 150 km kann ich natürlich noch nichts über die Langzeitqualität sagen.
In der norddeutschen Tiefebene mit viel Wind und kaum Steigungen erscheinen mir Aero-LR eine sinnvolle Investition. Wenn die Aerodynamik viel bringt, sind es gefühlt vielleicht max. 1 km/h - das kann ich aber natürlich nicht belegen.
Bei 90° Seitenwind von 40 - 50 km/h werden die 625 mm hohen Felgen etwas unangenehm aber nicht unfahrbar. Man muss bei Gruppenausfahrten allerdings sehr konzentriert fahren. Bei Rücken- und Gegenwind (Einfallwinkel bis zu ca. +/- 25°) ist das Fahrverhalten bei den o.a. Windgeschwindigkeiten absolut problemlos. Angeblich sind andere Aerofelgen noch wesentlich problematischer bei Seitenwind; beurteilen kann ich das aber nicht.
Die Seitensteifigkeit ist für mich (70 kg) absolut in Ordnung. Ein Unterschied zu meinen Mavic Ksyrium SLS ist für mich nicht spürbar. Ein Schleifen beim Sprint habe ich nicht bemerkt.
Das Bremsverhalten mit den Aluflanken ist bei Nässe und Trockenheit über jeden Zweifel erhaben.
Die Laufräder fallen optisch und vor allem akustisch auf. Mir wurde bei Ausfahrten Lärmbelästigung unterstellt; ich könne mich auch nicht mehr von hinten anschleichen.
Fazit:
Die Hadron 625 sind eine preiswerte aber keineswegs billige Alternative zu anderen Aerolaufrädern, die teilweise mehr als doppelt so teuer sind. Bisher bin ich rundum zufrieden und freue mich auf die nächste Ausfahrt mit vielleicht etwas weniger Wind.
Stand 1.000 km:
Ich habe jetzt nach knapp 1000 km noch etwas bemerkt. Ab ca. 35 km/h mit Wind von vorne oder schräg von vorne wird das Lenken deutlich schwerer. Es ist nicht schlimm - mich hat's nur überrrascht. Ich habe mal mit einem Kollegen (Luft- und Raumfahrtechnik-Ing.) drüber gesprochen. Er meinte, dass sei aufgrund des Profilkörpers bei einer laminaren Strömung kein Wunder. Die Felge verhalte sich ähnlich wie ein Leitwerk bei einem Flugzeug.
Stand 3.000 km:
Laufräder sind völlig unauffällig in puncto Verschleiß. Die Abrollgeräusche und die Lautstärke des Freilaufs sind immer noch sehr auffällig.
Stand 3.500 km:
Ich musste hinten das Lagerspiel nachstellen. Das ist sehr einfach. Man nimmt erst den Schnellspanner heraus. Dann kann mit zwei 5mm Inbusschlüsseln das Lager mit etwas Gefühl nachstellen - das war's.
Stand ca. 10.000 km:
Laufräder laufen ohne Beanstandung
Stand ca. 12.500 km:
Hinterradlager nachgestellt
Vergleich zu Mavic Cosmic Elite:
Für mein Zweitrad habe ich mir dieses Jahr als Ersatz für die verschlissenen Mavic Ksyrium R
Equipe einen Satz Mavic Cosmic Elite geholt. Das sind Alu-LR mit einem ca. 30mm hohen klassischen quasi dreieckigem Querschnitt. Der "Segeleffekt" bei Anströmung schräg von vorne ist bei diesen LR im Vergleich zu dem toroidalen Profil der Hadrons nicht vorhanden. Es gibt also nach meinem subjetivem Empfinden Unterschiede auch zwischen verschiedenen Aero-LR.
Wenns ums Gewicht geht, sind Vollcarbonfelgen für Schlauchreifen nicht zu schlagen und im Vergleich gar nicht so teuer. Am teuersten sind Carbonclincher; am schwersten aber auch am günstigsten die Alu/Carbonclincher.
Bremsverhalten und Seitensteifigkeit konnte ich bei meinen Recherchen fast überhaupt nicht vegleichen; es blieben also Aerodynamik und Gewicht.
Nach dem Bericht in Tour 10/2014 habe ich dann letztendlich Anfang November bestellt. Vermutlich aufgrund der erhöhten Nachfrage nach dem positiven Bericht war die Lieferzeit mit ca. 8 Wochen doppelt so lang wie angekündigt. Im November/Dezember war das aber sowieso egal.
Entscheidend für meine Wahl waren für mich die sehr gute Aerodynamik und der akzeptable Preis von 999,- €. Die Aerodynamik liegt nach Aussage von Swiss Side und unabhängigen Messungen im Windkanal auf dem Niveau der Zipp 808. Das Setgewicht von angeblich 1686g erscheint realistisch; mangels präziser Waage konnte ich es nicht nachprüfen. In der Tour 2/2015 wurden die Hadron 625 als preisgünstiges Aerotuning für günstige Aero-Räder verwendet. Diese Räder konnten damit fast die Aerodynamikwerte von einigen fast doppelt so teuren Rennern erreichen.
Bestandteil der Lieferung waren neben den Felgen noch die Schnellspanner, Ersatzspeichen, zwei Ventilverlängerungen, Aufkleber, ein Distanzring 10/11-fach und zwei Trinkflaschen. Felgenbänder sind bereits montiert.
Ich habe dann Conti-Schläuche und Continental GP 4000 SII montiert. Die Felgen waren einige mm breiter als meine Mavic Ksyrium SLS. Die Bremsen musste ich etwas öffnen; weitere Einstellungen waren nicht nötig.
Negativ fiel mir auf, dass das hintere Industrielager zu lose eingestellt war. An der Felge hatte das HR einige mm Spiel. Mit zwei Inbusschlüsseln war es aber eine Sache von Sekunden das Lagerspiel korrekt einzustellen.
Das hüpfende Komma sind natürlich die Fahreigenschaften. Nach 150 km kann ich natürlich noch nichts über die Langzeitqualität sagen.
In der norddeutschen Tiefebene mit viel Wind und kaum Steigungen erscheinen mir Aero-LR eine sinnvolle Investition. Wenn die Aerodynamik viel bringt, sind es gefühlt vielleicht max. 1 km/h - das kann ich aber natürlich nicht belegen.
Bei 90° Seitenwind von 40 - 50 km/h werden die 625 mm hohen Felgen etwas unangenehm aber nicht unfahrbar. Man muss bei Gruppenausfahrten allerdings sehr konzentriert fahren. Bei Rücken- und Gegenwind (Einfallwinkel bis zu ca. +/- 25°) ist das Fahrverhalten bei den o.a. Windgeschwindigkeiten absolut problemlos. Angeblich sind andere Aerofelgen noch wesentlich problematischer bei Seitenwind; beurteilen kann ich das aber nicht.
Die Seitensteifigkeit ist für mich (70 kg) absolut in Ordnung. Ein Unterschied zu meinen Mavic Ksyrium SLS ist für mich nicht spürbar. Ein Schleifen beim Sprint habe ich nicht bemerkt.
Das Bremsverhalten mit den Aluflanken ist bei Nässe und Trockenheit über jeden Zweifel erhaben.
Die Laufräder fallen optisch und vor allem akustisch auf. Mir wurde bei Ausfahrten Lärmbelästigung unterstellt; ich könne mich auch nicht mehr von hinten anschleichen.
Fazit:
Die Hadron 625 sind eine preiswerte aber keineswegs billige Alternative zu anderen Aerolaufrädern, die teilweise mehr als doppelt so teuer sind. Bisher bin ich rundum zufrieden und freue mich auf die nächste Ausfahrt mit vielleicht etwas weniger Wind.
Stand 1.000 km:
Ich habe jetzt nach knapp 1000 km noch etwas bemerkt. Ab ca. 35 km/h mit Wind von vorne oder schräg von vorne wird das Lenken deutlich schwerer. Es ist nicht schlimm - mich hat's nur überrrascht. Ich habe mal mit einem Kollegen (Luft- und Raumfahrtechnik-Ing.) drüber gesprochen. Er meinte, dass sei aufgrund des Profilkörpers bei einer laminaren Strömung kein Wunder. Die Felge verhalte sich ähnlich wie ein Leitwerk bei einem Flugzeug.
Stand 3.000 km:
Laufräder sind völlig unauffällig in puncto Verschleiß. Die Abrollgeräusche und die Lautstärke des Freilaufs sind immer noch sehr auffällig.
Stand 3.500 km:
Ich musste hinten das Lagerspiel nachstellen. Das ist sehr einfach. Man nimmt erst den Schnellspanner heraus. Dann kann mit zwei 5mm Inbusschlüsseln das Lager mit etwas Gefühl nachstellen - das war's.
Stand ca. 10.000 km:
Laufräder laufen ohne Beanstandung
Stand ca. 12.500 km:
Hinterradlager nachgestellt
Vergleich zu Mavic Cosmic Elite:
Für mein Zweitrad habe ich mir dieses Jahr als Ersatz für die verschlissenen Mavic Ksyrium R
Equipe einen Satz Mavic Cosmic Elite geholt. Das sind Alu-LR mit einem ca. 30mm hohen klassischen quasi dreieckigem Querschnitt. Der "Segeleffekt" bei Anströmung schräg von vorne ist bei diesen LR im Vergleich zu dem toroidalen Profil der Hadrons nicht vorhanden. Es gibt also nach meinem subjetivem Empfinden Unterschiede auch zwischen verschiedenen Aero-LR.
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