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Stürzen trainieren durch Sturztraining?

Das Wichtigste beim Stürzen ist, den Bodenkontakt zu vermeiden¹.

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¹ Das Fliegen, sagt der Reiseführer Per Anhalter durch die Galaxis, ist
eine Kunst oder vielmehr ein Trick. Der Trick besteht darin, daß man
lernt, wie man sich auf den Boden schmeißt, aber daneben. Such dir
einen schönen Tag aus und probier’s.
Der erste Teil ist ganz leicht. Er erfordert nichts weiter als die Fähigkeit,
sich mit dem ganzen Gewicht nach vorn zu werfen, und den
festen Willen, sich nichts daraus zu machen, daß es weh tut.
 
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Re: Stürzen trainieren durch Sturztraining?
Ich halte es für unmöglich sich gezielt auf Stürze vorzubereiten oder diese zu trainieren.
Es gibt Auswertungen für Profis, danach stürzen die durchschnittlich alle 14 Monate so schwer, dass sie mehrere Tage Trainingsausfall haben. Rolf Aldag hat mal in einem Interview nach dem Ende seiner Karriere aufgezählt, welche Knochen er sich alle gebrochen hatte im Laufe seiner Karriere, das etwas überspitzte Fazit war, es wäre einfach die Extremitäten zu benennen, die nicht schwer verletzt waren als die welche verletzt waren.

Angesichts dieses offensichtlichen Gefährungspotenzials im Profisport läge es ja sehr nahe, wenn man sich gerade dort mit Sturzübungen oder anderen Trainingsmethoden zur Minimierung von Sturzfolgen beschäftigen würde. Davon habe ich aber noch nie was gehört oder gelesen. Das Sturzrisiko gehört bei dem Sport einfach dazu, selbst bei defensiver Fahrweise.
 
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Ich denke wenn man nicht auf die hände fällt, fällt man eben auf die schulter. Bis zum kopf oder gesicht ist es dann auch nicht mehr weit. Ich hoffe, im Falle, eher auf den gesunden reflex als mich krampfhaft am lenker festzuhalten
 
Viel Sturzerfahrung habe ich ja zum Glück nicht. Mein einziger richtiger Sturz (abgesehen von Klickieumfallern :D) war auf einer Ölspur in einer schnellen Kurve bei Tempo ~50. Das ging so schnell, dass noch nicht einmal ein reflexhaftes Zucken der Hände möglich war. Ich lag am Ende der Rutschpartie auf der Seite wie ich vorher gefahren war. Beide Hände an den Ergos, beide Füße eingeklickt, obwohl das linke Pedal reichlich verbogen war. Wahrscheinlich hatte ich deshalb keinen Schlüsselbeinbruch, sondern eine Becken- und Rippenfraktur. :confused: Trainierbar ist sowas imho nicht.
 
Das Wichtigste beim Stürzen ist, den Bodenkontakt zu vermeiden.

:D

Ich weiß gar nicht was da wieder (aus Reflex?) gemeckert wird.

Ich habe, als ich 9 Jahre alt war, angefangen intensiv Judo zu trainieren. Das habe ich bis zu meinem 13. Lebensjahr exzessiv betrieben. Seitdem können mich Stürze nicht mehr schrecken. Ein ordentliches Abrolltraining wirjt Wunder.

Dito (fängt aber mit A an)

Wie willst Du Dich den abrollen, wenn Dir das Vorderrad wegrutscht? Da schaffst Du es nicht mal aus den Pedalen.

Abrollen geht natürlich (vielleicht) nur bei Überschlag.
Wegrutschen des Vorderrads: Hände fest, aber nicht (!) starr am Lenker lassen, Ellbogen (etwas) nach aussen.
alternativ (bei Sturzhindernissen) die (nichtdurchgestreckten!) Arme als Schutz vor's Gesicht.
Nie mit der flachen Hand abstützen! Wenn, dann mit der Handaussenkante.

Die Reaktionszeit auf Eis ist natürlich sehr schmal.... (Und ja, das fallen auf Eis kenne ich).
Aber es ist schon ein Unterschied ob man hart und angespannt wie eine Vase fällt oder wie ein Sandsack. Bei meinem Kollegen war's beim Massensturz ein Beckenbruch, bei mir 'nur' die Tapete, beide sind wir ziemlich gleich gefallen.

Allerdings glaube ich nicht,daß es einfach ist realistische Situationen trainingsweise nachzustellen und sich dann trainingsweise so aufs Maul zu legen, daß weder dem Fahrer noch der Karre etwas passiert. Ich halte also das Training für nicht wirklich möglich.

Aus dem Kampfkunsttraining: Für Wirksamkeit geht es primär NICHT darum 'realistische Techniken' zu können, sondern den Körper an flexible Situation anzupassen. das 'Hartfallen' in den Kampfkunsttechniken ist meist 'nicht unnötig hart'.

Aber wenn man einen Weg finden würde, wie man Abrollen mit Rad üben könnte, dann würde das beim nächsten Abflug sicher nichts schaden.
Nur so als Idee: Wir sind als Jugendliche bei Schnee auf dem Eis am zugefrorenen See mit dem MTB 'gefahren'. Ähnliches gutes Training erscheint mir mein spät erlerntes Snowboardfahren und Inlineskaten (in Bezug auf's Stürzen :rolleyes: )
 
Man sollte auch nicht die schwindende Sehkraft mit zunehmenden Alter unterschätzen - das betrifft alle, welche eher kurzsichtig sind. Manch einer kann sich mit einer neuen Sehhilfe noch nicht so recht anfreunden, da man ja bis jetzt immer ohne auskam. So kann man schnell ein auf der Straße liegendes Hindernis übersehen (muß leider auch immer öfter zur Brille greifen - aber glücklicherweise nur zum nah sehen -> wie lesen :confused:)
 
In dem Video wird wohl am Ende der Gegenstand gezeigt der den Sturz ausgelöst hat. Ich hätte nicht gedacht, dass so ein klein erscheinendes Teil solch einen Überschlag auslöst, eher, dass das Vorderrad seitlich weggeht.
 
ich habe das mal so ähnlich mit dem MTB erlebt... Kollege voraus und urplötzlich macht der einen Vorwärtssalto, bleibt liegen und wimmert. Dem ist ein Ast ins Vorderrad und hatte ihn schlagartig zum Stehen gebracht (ich glaube er war damals mit den Spengle Tri-Spoke unterwegs). Er landete auf einem Steinhaufen, glücklicherweise war nicht viel passiert, wir konnten langsam wieder heim rollen. Allerdings wurde Wochen später ein Bruch an einem Wirbel festgestellt, er hatte riesiges Glück. Genau wie der Radler im Video, nicht auszumalen, wenn der aufs Gesicht geknallt wäre...
 
Motorradprofis hauen vor jedem Rennen auch erstmal 10 - 15 Maschinen absichtlich ins Kiesbett...
Mal ehrlich... Stürzen trainieren - geht´s noch?
Wenn Dir Deine Reflexe nicht reichen, dann reihe Dich in die Jodoka ein und gut ist, aber gewollt mit dem Bike abmaulen kann echt nicht Dein ernst sein...
 
Ich mache auch schon lange Kampfsport und kann eine vernünftige Fallschule nur empfehlen. Gerade auf dem Mtb stürze ich eher regelmässig, das gehört imi einfach dazu, wenn man sich (technisch) steigern will. Kenne aber auch Stürze auf Asphalt und auch im Pulk beim Strassenrennen.
Dass mir bisher nix ernsteres passiert ist, liegt mit Sicherheit auch an der Fallschule. Klar Glück hab ich auch gehabt, manchmal hat man natürlich keine Chance.


Wie man auf dem Video mit der Gabel (Aua!) erkennen kann ist Abrollen, (bzw. zusammenrollen, beim Fallen) ein natürlicher Reflex. Macht ja Evolutionstechnisch auch irgendwie Sinn. :)
Leider funktioniert der halt genauso wie andere komplexe Reflexe (z.B. Gleichgewicht) unterschiedlich gut und/oder ist durch z.B. einen Steifen Rücken, schlecht ausgebildete Muskulatur etc. gehemmt.

Beim Judo bspw., wird dieser und andere nützliche Kleinigkeiten zur schonenden Kontaktaufnahme mit dem Boden (z.B. Kopf rausnehmen!), trainiert. Hat man diese verinnerlicht, steigt die Chance, den Fall unbeschadet zu Überstehen.

Wie das aussieht, wenn es ein Professionell auf dem Rad betrieben wird, kann man hier sehen:

 
Und "tolle" Tricks wie Hände am Lenker behalten funktionieren in solchen Situationen auch nicht wirklich. Jegliche Reaktion ist da reflexgesteuert...

Reflexe lassen sich aber trainieren. Hier macht Übung also schon Sinn. Wobei man Stürze (da scheint man sich ja mittlerweile einig zu sein) nicht wirklich trainieren kann. Aber wenn man z.B. einen Zusammenstoß oder Unfall nicht mehr verhindern kann, aber noch die Möglichkeit hat, etwas Einfluss zu nehmen, dann muss man schnell das Richtige tun. Sich das vorher überlegt bzw. ggf. eingeübt zu haben, ist da von Vorteil.
Ein Bekannter hat z.B. bei einer Abfahrt in den Alpen gemerkt, dass er die Kurve nicht mehr bekommt. Er war dann so kaltschnäuzig (und geistesgegenwärtig), absichtlich frontal in den grasbewachsenen Steilhang reinzufahren. Das war die beste aller Varianten und reine Schadensbegrenzung.
 
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