• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Sitzposition - unsicher bei Sattel und Vorbau

Fr__rad

Mitglied
Registriert
17 April 2015
Beiträge
59
Reaktionspunkte
4
Hi Leute,

Ich fahr seit einem Jahr ein Canyon Endurace CF in Größe L, bei einer Körpergröße von 181. Hatte mich damals bei Canyon "vermessen lassen", und da ich insgesamt so ziemlich"Standardmaße" hatte, wurde mir eher zu L geraten.

Jedoch hatte ich nach Touren >60km immer leichte Beschwerden im Sitzbereich (Sitzknochen). Daraufhin habe ich etwas mit der Sattelposition experimentiert, was ein wenig geholfen hat. Jedoch kommt dazu, dass ich immer das Gefühl habe, nur im vorderen Bereich des Sattels zu sitzen, also nicht wirklich hinten auf der breiten Fläche... Und das fühlt sich nicht so richtig an.

Was meint ihr, ist der Abstand vielleicht einfach etwas zu lang zwischen Sattel und Vorbau? Oder fehlt mir nur etwas Core-Training, um den Hintern mehr auf den Sattel drücken zu können? ... Andere Tipps?
 
Hallo
1. Hast du wenn du am Sattel sitzt mit dem Lot nach unten aufs Pedal gemessen wenn es waagerecht steht und du eingeklickt bist sollte zum Zehenballen gemessen etwa bei der Pedalachse sein +/- 0,5 cm nach vorne oder nach hinten.
Sattelhöhe draufsetzen Ferse aufs Pedal und das Bein muss durchgestreckt sein!
Wie unten am Bild. Im Pedal eingeklickt hast du dann das Knie leicht angewinkelt
Falls du von deiner Vermessung noch die Daten hast von der Schrittlänge kannst du den wert x 0,885 nehmen ist die Sitzhöhe muss aber leider aus erfahrung sagen bei dem wert wo rauskommt 10-15 mm weniger nehmen

25457_659649.jpg

2. Wenn du am Gesäß Knochen schmerzen hast kann das zum einen sein das der Sattel nicht eingesessen ist du zu empfindlich bist oder der Sattel zu weich ist da der Schaumstoff zusammengedrückt wird und du dann die Hardschalle vom Sattel spürst. Sollte er zu hart sein wirst du ihn noch etwas einfahren müssen kann aber bis 1000 km vielleicht schmerzen.
 
Hallo
1. Hast du wenn du am Sattel sitzt mit dem Lot nach unten aufs Pedal gemessen wenn es waagerecht steht und du eingeklickt bist sollte zum Zehenballen gemessen etwa bei der Pedalachse sein +/- 0,5 cm nach vorne oder nach hinten.
Sattelhöhe draufsetzen Ferse aufs Pedal und das Bein muss durchgestreckt sein!
Wie unten am Bild. Im Pedal eingeklickt hast du dann das Knie leicht angewinkelt
Falls du von deiner Vermessung noch die Daten hast von der Schrittlänge kannst du den wert x 0,885 nehmen ist die Sitzhöhe muss aber leider aus erfahrung sagen bei dem wert wo rauskommt

Das werde ich sofort mal ausprobieren, danke! Nur: Woran richte ich das Lot aus, um die Distanz zu messen? Sattelspitze? Mitte?
 
So wie in dem Foto nur nicht über die Kniescheibe, sondern neben der Kniescheibe runter aber sonst wie am Foto.
 
Ich würde mich mal von jemandem, der sich auskennt, aufs Rad setzen lassen (Bike Fit). Wenn ich das Knielot auf dem Bild sehe, wird mir anders. So könnte ich nicht auf dem Rad sitzen. Ich sitze deutlich weiter vorne.
Klar kann man selber rumexperiementieren, aber dann würde ich zumindest mal den Comp. Bike Fit Calculator bemühen, um eine Grundlage zu haben. Hier ist wichtig einen 2ten Mann/Frau zum Vermessen zu haben. Alleine geht das nicht. Aber auch dies ist nur ein Anhalt, denn meiner Meinung nach spuckt der Calculator für Langbeiner zu kleine Rahmen aus. Die Abstände Sattelspitze/Tretlagermitte und Sattelspitze/Lenker finde ich aber ganz gut.
 
Jedoch hatte ich nach Touren >60km immer leichte Beschwerden im Sitzbereich (Sitzknochen). Daraufhin habe ich etwas mit der Sattelposition experimentiert, was ein wenig geholfen hat. Jedoch kommt dazu, dass ich immer das Gefühl habe, nur im vorderen Bereich des Sattels zu sitzen, also nicht wirklich hinten auf der breiten Fläche... Und das fühlt sich nicht so richtig an.

Bevor du wie wild am Radl rumbastelst und an 4711 Stellen was verstellst, würde ich doch erst mal das Sattelthema betrachten. Die übliche Mehrheit und ein Teil der Industrie geht davon aus, dass die beste Sitzposition auf dem Sattel dann gegeben ist, wenn die Last vornehmlich auf den Sitzknochen ruht. Die Sättel der Fa. SQLab sind da beispielsweise genannt. Jetzt kann es aber sein, dass du -wie ich- zu den Leuten zählst, die eine Hauptbelastung der Sitzknochen eben nicht so gut abkönnen. Und da wird es dann etwas schwieriger. Es gilt dann einen Sattel (und dessen Position) zu finden, der die Last zwischen Damm und Sitzknochen so verteilt, dass es eben funktioniert.
Für mich hat es sich als hilfreich erwiesen, dass ich erst mal raus gefunden hatte, dass ich mit (bei seitlicher Draufsicht) gerade geschnittenen Sätteln besser klar komme, als mit "gebogenen" Sätteln, die meist das Belasten der Sitzknochen und Entlasten des Damms zum Ziel haben.
Und dann gilt es halt den besten geraden Sattel zu finden.
Ich würde mir an deiner Stelle mal so einen "geraden" Sattel besorgen oder halt, wenn du so einen hast, einen "Sitzknochensattel" und zwar einen in schwerer, billiger Version. Wenn klar ist in welche Sattelrichtung es geht, kann man immer noch aufrüsten.

Noch ein paar Punkte:
Moderne Sättel kann man nicht einfahren. Da ändert sich nicht mehr viel am Sattel über die Kilometer.
Nach so 1.000 bis 3.000km verringern sich meist die Sitzprobleme, aber m. E. weniger, weil man sich dran gewöhnt hat, sondern weil die Form besser wird und man mit mehr Druck radelt, also den Hintern entlastet. Ich kann ohne besondere Sitzprobleme 250km Radln, aber wenn ich 80km mit einer Gruppe unterwegs bin, die sehr (!) langsam unterwegs ist, merke ich bald den Hintern.
Die grundsätzliche richtige Sattelstellung ist horizontal hinsichtlich der eigentlichen Sitzfläche. Vorne einige ganz wenige Millimeter hoch oder runter können was bringen, aber da geht es um Nuancen.
Sattel vor oder zurück kann man mit diesem Knielot machen, aber alleine die Diskussion, wo jetzt das Lot am Knie anzusetzen ist, führt in den Wald der Ungenauigkeit/Scheingenauigkeit. Ausprobieren macht schlau: Wenn die Arm-/Oberkörperposition passt, einfach mal den Sattel 1cm oder zurück. Man merkt dann schon, ob man noch richtig auf dem Sattel sitzt. Es muss nicht immer alles aus der Theorie passen; man muss es selbst für sich herausfinden. Das dauert halt und macht Mühe. Und es ist in Kleinigkeiten ein "ewiger" Prozess, denn es ändert sich mit Form/Gewicht usw. auch wieder was an der "richtigen" Sitzposition.
 
Ich danke euch vielmals für eure Ratschläge. Habe gestern den Abstand zwischen Knie und Pedalachse gecheckt, aber sehr unterschiedliche Werte erhalten... Allerdings habe ich auch die Distanz Ballen zu Achse geprüft u d bemerkt, dass die Cleats zu weit vorn sind.

Bei der Ausfahrt heute war es deutlich besser (habe auch Sattelneigung etwas nach vorn korrigiert) - abgesehen von Nässe und Kälte...

Grundsätzlich wollte ich ja lieber etwas weiter hinten sitzen. Bringt da ein kürzerer Vorbau überhaupt was?

Ich habe bisher auch eher auf dem Damm gesessen, nicht auf dem Knochen. Der wurde dann wund etc... Allerdings habe ich so nen Fizik Sattel mit einer "Rille" in der Mitte - dadurch kann man gar nicht den Sitzknochen belasten oder? Die Kraft wird ja dadurch eher nach außen verteilt...
 
Zum Sattel kann ich mal sagen ist kein schlechter Sattel ist aber sehr gewöhnungsbedürftig weil sehr Hart!
Ein kürzerer Vorbau bringt dich nicht weiter nach hinten es wird nur der Oberkörper etwas aufgerichtet.
Wenn die Sitzposition jetzt nach Testfahrt soweit gut ist (Kraft aufs Pedal) würde ich da nichts mehr machen was die Sattelposition angeht!
Ein kürzerer Vorbau hätte vielleicht jetzt in deiner Situation möglicherweisse sinn damit die Belastung am Damm nicht so stark ist außer du neigst die Sattelspitze noch etwas nach unten aber nicht so weit das du das Gefühl hast vom Sattel zu rutschen.!
 
Ich habe bisher auch eher auf dem Damm gesessen, nicht auf dem Knochen. Der wurde dann wund etc... Allerdings habe ich so nen Fizik Sattel mit einer "Rille" in der Mitte - dadurch kann man gar nicht den Sitzknochen belasten oder? Die Kraft wird ja dadurch eher nach außen verteilt...

Rille hat mit Sitzknochewn überhaupt nix zu tun. Die "Rille" soll den Damm entlasten, aber ob du auf den Sitzknochnen sitzt, entscheidet sich hinten am Sattel.
 
Meine Erfahrungen mit Sätteln & Vorbaulängen:

1.) Selle Italia Flite Classic

Nur kurz probiert, da nach meinem Empfinden sehr hart und völlig unnachgiebig. Problem dabei war, dass Schläge quasi ungefiltert ins Kreuz gingen. Alu-Rad mit Carbon-Stütze, 23mm Reifen, 8-9 Bar.

2.) Brooks Cambium C17 Carved.

Die Carved-Variante federt sehr gut. In C17 sehr breit, was nicht sonderlich sportlich aussieht, besser optisch ist der C15 Carved. Ideal für lange Touren und vor allem für schlechte Straßen und 23mm Reifen. Alu-Rad mit Carbon-Stütze, 23mm Reifen ca. 9 Bar.

3.) Fizik Antares.

Ein interessanter Sattel. Wenig Polsterung, aber so dünn gebaut, dass er in der Mitte leicht federt, ähnlich dem Cambium Carved (natürlich federt der Cambium deutlich mehr). Momentan mein Sattel. Auf Carbon-Rad mit Carbon Stütze und 25mm Reifen bei 7 Bar werden Schläge auch auf schlechten Wegen ausreichend gut weggesteckt.

Länge Vorbau:

Einfach so lang nehmen, dass nicht zu viel Gewicht auf den Händen lastet und der Rücken nicht übermäßig gestreckt ist. Hängt stark davon ab, wie hoch der Lenker angebracht ist bzw. werden kann (ob noch Spacer da sind). Ich habe einen Cube GTC Race mit vorne eher "rennmäßig" tiefem Gabelschaft. Ein nur 7-8cm langer und nach oben gedrehter Vorbau mit 17 Grad Winkel hat sich da inzwischen als ideal erwiesen, wobei die Sattelüberhöhung aktuell ca. 6 cm beträgt (ich kann bis zu 10 cm Differenz fahren, das macht im normalen Training aber wenig Freude).
 
@Biggie661 hast du den Vergleich zwischen dem Cambium carved und normal? Ich fahre einen normalen 15 er am Renner, für den Crosser wollte ich auch einen besorgen, da könnte es aber etwas flexibler sein.
Sonst müsste ichnoch einen Team Pro einreiten (aua), und der ist dann doch empfindlich gegen den Dreck beim Crossen.
 
C15 normal habe ich mal probiert und sofort zurückgegeben, war mir zu hart, es fehlt komplett die vom Carved gewohnte "Federung". Da der C17 Carved an einem schnittigen Carbon-Renner nicht so toll aussieht, habe ich kürzlich den C15 Carved geholt. Eine längere Ausfahrt hat allerdings gezeigt, dass der für mich zu schmal ist, da sitze ich automatisch zu weit hinten. Weil die Satteldecke abgerundet ist, ist er schmaler als er aussieht.

Einen Unterschied zu einem normalen Sattel wie dem Antares merkt man bei schlechter Fahrbahn, da wirkt der Carved in etwa wie eine gefederte Sattelstütze bzw. 28er Reifen. Ich habe mit dem C17 Carved bei längeren Touren über 100 km auch weniger Sitzbeschwerden als beim Antares.

Falls du den C15 Carved haben möchtest (1x benutzt, mit OVP) - bitte PN.
 
Bevor du wie wild am Radl rumbastelst und an 4711 Stellen was verstellst, würde ich doch erst mal das Sattelthema betrachten....
Die grundsätzliche richtige Sattelstellung ist horizontal hinsichtlich der eigentlichen Sitzfläche. Vorne einige ganz wenige Millimeter hoch oder runter können was bringen, aber da geht es um Nuancen.
Sattel vor oder zurück kann man mit diesem Knielot machen, aber alleine die Diskussion, wo jetzt das Lot am Knie anzusetzen ist, führt in den Wald der Ungenauigkeit/Scheingenauigkeit. Ausprobieren macht schlau: Wenn die Arm-/Oberkörperposition passt, einfach mal den Sattel 1cm oder zurück. Man merkt dann schon, ob man noch richtig auf dem Sattel sitzt. Es muss nicht immer alles aus der Theorie passen; man muss es selbst für sich herausfinden. Das dauert halt und macht Mühe. Und es ist in Kleinigkeiten ein "ewiger" Prozess, denn es ändert sich mit Form/Gewicht usw. auch wieder was an der "richtigen" Sitzposition.

@Fr__rad:
Hier mal mein Kommentar dazu:
1. Rahmengröße sollte stimmen...
2. Es wird immer von der optimalen Position ausgegangen und dann etwas nach Geschmack variiert
3. Sattel vorn eine halbe Blase der Wasserwaage etwas runter oder in der Waage
4. Sattel horizontal ist oben schon genannt wurden mit dem Knielot und vorher Pedalplatten zur Fußachse und Pedalachse
(Hinweis hierfür: hilfreich ist hier den Fuß-Ballenknochen neben dem Schuh auf den Schuh mit nen Bleistift übertragen)
5. Sattelhöhe: Mit getreckten Bein sollte der Schuhhacken auf dem Pedal sein.
6. Jetzt kommt die Sitzlänge, sprich Vorbaulänge. Diese sollte so bemessen sein, dass ich in Unterlenkerhaltung gerade so an den Ellenbogenknochen und den rotierenden Knien vorbei komme. Eselsbrücke: Ellenbogenlänge mit ausgestreckten Fingern von Sattelspitze in Richtung Mitte Lenker: ein, zwei oder drei Fingerbreiten sollten noch fehlen. Dann paßts! Wenn mehr als drei Fingerbreiten fehlen ist definitiv der Vorbau zu lang oder der Rahmen zu groß!

Aus dieser "Grundposition" kannst Du dann geringfügig variieren d.h. eventuell den Sattel wieder etwas anheben oder noch etwas höher oder tiefer (alles in mm!)
Beim Sattel noch der Hinweis: lieber etwas härter, weil da die Walkbewegungen der Polster nicht mehr stören...
Loch im Sattel ist nicht zu empfehlen, weil an den Lochkanten verstärkt Druck aufgebaut wird!
Sattelbreite wiederrum sollte zur Breite der Sitzknochen passen.

Nicht zu empfehlen ist den Sattel nach den Einstellungen 1 cm !!! vor oder zurück zu stellen um an den Lenker zu kommen....! Warum? Weil Deine Krafteinleitung zum Tretlager damit wieder versaut wird!

HTH
 
Zuletzt bearbeitet:
@Fr__rad:
Hier mal mein Kommentar dazu:
1. Rahmengröße sollte stimmen...
eh klar

2. Es wird immer von der optimalen Position ausgegangen und dann etwas nach Geschmack variiert
3. Sattel vorn eine halbe Blase der Wasserwaage etwas runter oder in der Waage
Eine "halbe Blase" ist aber schon mächtig geneigt; schönen Gruß an die Handgelenke und die Oberarme ;-)

4. Sattel horizontal ist oben schon genannt wurden mit dem Knielot und vorher Pedalplatten zur Fußachse und Pedalachse
(Hinweis hierfür: hilfreich ist hier den Fuß-Ballenknochen neben dem Schuh auf den Schuh mit nen Bleistift übertragen)
5. Sattelhöhe: Mit getreckten Bein sollte der Schuhhacken auf dem Pedal sein.
Alleine hier hast du schon locker einen Spielraum von 2cm "eingebaut". Das fängt damit an, wo man das Knielot am Knie ansetzt. Da gibt es 4711 Meinungen mit einem Spielraum, der größer ist, als ein um 2cm "falscher" Rahmen. Und dann die Frage Fußaches-Pedalachse. Auch da ist je nach Geschmack, Meinung usw. gut 1cm variabel.
Das gestreckte Bein und die Hacke sind auch so ein Thema mit Variablen. Schuh mit oder ohne Absatz; dicke oder dünne Sohle; Hüfte wirklich nicht abgekippt; Pedalaufbauten... usw.

6. Jetzt kommt die Sitzlänge, sprich Vorbaulänge. Diese sollte so bemessen sein, dass ich in Unterlenkerhaltung gerade so an den Ellenbogenknochen und den rotierenden Knien vorbei komme. Eselsbrücke: Ellenbogenlänge mit ausgestreckten Fingern von Sattelspitze in Richtung Mitte Lenker: ein, zwei oder drei Fingerbreiten sollten noch fehlen. Dann paßts! Wenn mehr als drei Fingerbreiten fehlen ist definitiv der Vorbau zu lang oder der Rahmen zu groß!
Die Faustformel wurde schon kurz nach Entdeckung des Feuersteins als nicht besonders hilfreich festgestellt. Sie mag für den Normmenschen, den es so nicht gibt, passen, aber es gibt halt Menschen mit kurzen oder langen (Unter-)Armen, dicken oder dünnen Fingern, kurzen oder langen Händen/Fingern. Da sind mehr als 2cm variabel.

Aus dieser "Grundposition" kannst Du dann geringfügig variieren d.h. eventuell den Sattel wieder etwas anheben oder noch etwas höher oder tiefer (alles in mm!)
Da diese "Grundposition" eine Bandbreite von "passt überhaupt nicht" bis "passt noch weniger" hat, bringt das unterm Streich auch nix.
Ich bleib dabei: Passende Rahmenhöhe nach Beinlänge, Im Zweifel bei halbwegs normalen Proportionen lieber der kleiner Rahmen und dann mit dem Sattel und dessen Stellung nach vorne oder hinten anfangen. Vom Gefühl leiten lassen.

Beim Sattel noch der Hinweis: lieber etwas härter, weil da die Walkbewegungen der Polster nicht mehr stören...
Loch im Sattel ist nicht zu empfehlen, weil an den Lochkanten verstärkt Druck aufgebaut wird!
Hm, da wird es mindestens so viel Leute geben, die da andere Erfahrungen haben, wie Leute, die deine Meinung teilen. Beim Sattel hilft wirklich nur probieren. Das Blöde ist halt, dass erst die Sitzposition stimmen sollte, bevor man sich an die Qual der Sattelwahl macht.


Nicht zu empfehlen ist den Sattel nach den Einstellungen 1 cm !!! vor oder zurück zu stellen um an den Lenker zu kommen....! Warum? Weil Deine Krafteinleitung zum Tretlager damit wieder versaut wird!
Hm; ok, die Sattelstellung sollte nicht dazu dienen, näher an den Lenker zu kommen, sondern ausgehend vom Sattel sollte die Entfernung zum Lenker über den Vorbau/Oberrohrlänge bestimmt werden, aber das mit der "Krafteinleitung" zum Tretlager ist auch so eine Sache. Da Triathleten ja niemals nie nicht radeln können und auch Zeitfahrer eh das Potential der "Krafteinleitung zum Tretlager" verschenken, kann diese Aussage stimmen, wenn meine zu den Triathleten und Zeitfahrern stimmt ;-) Wenn man sich anschaut, wie man selbst seine Sitzposition auf dem Sattel immer wieder ändert, scheint das mit der "Krafteinleitung zum Tretlager" wohl auch nicht zentimetergenau zu stimmen.

Das Finden der richtigen Position ist nicht einfach uns sehr individuell. Da kann schon mal eine halbe Saison drauf gehen, bis man wirklich alles optimiert hat. Für den Anfänger eine fast unlösbare Aufgabe, weil er eben noch nicht spürt, ob es wirklich passt. Ganz schwieriges Thema. Aber die o. g. Faustformeln haben mich vor Jahrzehnten auch nicht wirklich weiter gebracht, sondern eher verunsichert. Aber wenn man sich anschaut, wie "bescheiden" nach herrschender Ansicht manche Profis auch heute noch auf den Rädern sitzen, scheint das schwierige Thema doch nicht so wichtig zu sein ;-)
 
@Blechroller
Die Faustformel wurde schon kurz nach Entdeckung des Feuersteins als nicht besonders hilfreich festgestellt. Sie mag für den Normmenschen, den es so nicht gibt, passen, aber es gibt halt Menschen mit kurzen oder langen (Unter-)Armen, dicken oder dünnen Fingern, kurzen oder langen Händen/Fingern. Da sind mehr als 2cm variabel.
ein langer Oberkörper hat auch lange Arme, oder!? Bsp.Dein Rad ist auf Deine Beinlänge eingestellt. Du hast nen kurzen Oberkörper und auch damit verbunden kurze Arme und Finger. Jetzt kommt ein "Kerl" der hat genau die gleiche Beinlänge wie Du. Sein Oberkörper ist aber sehr lang und damit auch die Arme und vll. auch die Finger aber er brauch definitiv nen längeren Vorbau wenn er die gleiche sportliche Position will. verstehst?
"Pedalaufbauten"....hab ich nie am Rennrad gesehen!
"Zeitfahrrahmen"....sind eine besondere Spezies...wir reden hier vom klassischen Rennrad!
usw.
bei den Profis täuscht Du Dich aber auch. Da sitzt keiner zu hoch eher zu tief. Soll bei extremer Ausdauer besser sein (kannste jetzt wieder in den Wind schreiben und zerreden...) Rahmengröße immer ein, zwei Nummern kleiner ! Warum? Weil dadurch die Überhöhung größer wird und damit der sportliche Fahrstil.
Beim Sattel geht man logischerweise von seinem "Untergestell/Ars..." aus...muß aber nicht. Sollte nur als Orientierung dienen. Ich hab z.B. wieder mit nen Gel-Sattel angefangen und bin nun bei Carbon (allerdings AX-Lightness Modell Phönix) gelandet, Hab keinen besseren Sattel bis jetzt gefahren. Flite, San Marco habe ich alle durch!
Mit Deinen cm Angaben liegts auch falsch. Wenn man das vernüftig macht, paßt das schon. Knielot...- da kannste jetzt noch diskutieren, ob das Rad gerade steht oder in China ein Erdbeben ist. Auf jeden Fall sollte man hier hinter oder auf der Achse das Knielot fällen. Das bekommst man ohne weiteres hin! Und dann paßt eben oder man bewegt sich um mm nach vorn oder hinten!

Um es jetzt abzukürzen: Du kannst Dich auch vermessen lassen usw. kommst letzlich auf fast die selben Einstellungen. Soviel zu den Faustformeln!
Die passen schon! Ob Du jetzt Rennradschuhe mit leichten Absatz hast...oder nicht. Du sitzt aber mit dieser o.g. "Faustformel" nie zu hoch! Nur darum gehts. Dann kannst Du wieder mm höher oder runter usw.


HTH
 
OMG....soviel recycelte Elektronen verschwendet, um Kaffee, der schon seit Jahren kalt ist wieder anzupreisen.
Knielot, Hacke aufs Pedal, Ellenbogen an die Sattelspitze...Faust- und Dicke-Daumenregeln aus dem letzen Jahrtausend.
Warum nicht gleich dieses Wundertier?
http://www.ergon-bike.com/de/de/product/fitting-box-comfort
Da darf man für den ollen Müll noch ablatzen:D
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn die Arm-/Oberkörperposition passt, einfach mal den Sattel 1cm oder zurück. Man merkt dann schon, ob man noch richtig auf dem Sattel sitzt. Es muss nicht immer alles aus der Theorie passen; man muss es selbst für sich herausfinden. Das dauert halt und macht Mühe. Und es ist in Kleinigkeiten ein "ewiger" Prozess, denn es ändert sich mit Form/Gewicht usw. auch wieder was an der "richtigen" Sitzposition.

Umgekehrt wird ein Schuh draus. Sattel einstellen und dann Lenker und Vorbau!

um den ewigen Prozeß abzukürzen dienen solche Faustformeln(ist keine Theorie!). Das wichtigste ist aber, dass die Pedalplatten und das Knielot stimmen. Das muß man schon gewissenhaft machen.

Wenn die Form ansteigt, dann nehme ich höchstens ein paar Spacer vorn raus nach oben, aber an der Sitzhöhe und sonstigen Position ändere ich nichts!
 
Zurück
Oben Unten