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Sitzposition kleiner Rahmen Canyon

Ich sehe fast bei jeder Tour jemanden, den ich sofort zum Fitting schicken möchte....:D:D Aber was weiß ich schon:idee:
allerdings sehe ich auch immer wieder Pro's bei den Sportübertragungen wo ich mich frage ob die überhaupt auf dem richtigen Rad sitzen.....
Aber im Ernst: es wird in der Tat eine Menge Schindluder mit unbedarften Kunden getrieben.
Will ich nicht glauben ;) kann mich aber lebhaft an einen Kunden beim Radhändler erinnern der gerade vom Fitting für ein Tri Rad kam, mit Radempfehlungen. Der gute Mann hatte allerdings, deutlich sichtbar, 30kg zu viel auf den Rippen.....da frag' ich mich dann schon
 

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Re: Sitzposition kleiner Rahmen Canyon
Na ja, auch ein "dicker" Mensch kann vernünftig auf ein Rad positioniert werden. Auf einem Tri / TT ist das sogar fast einfacher, weil da relativ mehr Platz für die Plautze ist.

Die Radempfehlungen sind im Zweifel aber auch wieder mit Vorsicht zu genießen: Da wird nur das ausgespuckt, was vorher eingegeben wurde und nicht zufällig just die Marken, die "Partner" der Fitting-Bude sind, bzw. just die, die im Laden rumstehen. Es gibt ja auch genug Menschen, unabhängig von deren Figur, die auf die Geometrien der meisten Räder ( von der Stange) eigentlich gar nicht passen.
 
allerdings sehe ich auch immer wieder Pro's bei den Sportübertragungen wo ich mich frage ob die überhaupt auf dem richtigen Rad sitzen.....
Da gabs in dem Fred, aus dem ich mich weiter oben zitiert habe eine interessante Diskussion wg. Adam Hansen:
http://www.mtb-news.de/forum/t/zeigt-her-eure-rennraeder-teil-2.490723/page-176#post-13462717 und folgende Beiträge:
sptdw265_001_670.jpg

Heutzutage gehe ich davon aus, daß sowas nicht irgendwie brebelig als "persönliche Vorliebe" sondern mit Sinn und Verstand durch"konstruiert" gemacht wird.
Leider kommt man da wenig an Primärinfos ran, z.B. wie hier die Zielvorstellung ist, die zu einer solchen Position führt.
 
Die Zielvorstellung ist doch ganz einfach und wird durch den kompakteren Rahmen erreicht:
Knie vor der Pedalachse
starke Überhöhung
dadurch vorne tiefer = weniger Windwiderstand.
So kompensiert man die konstruktiven Unterschiede zum Tria-Rad, insbesondere wichtig, wenn man weiss, dass man nicht Windschatten fahren kann oder damit plant alleine zu fahren.
Ich bekomme auf einem kompakteren Rahmen auch mehr Druck aufs Pedal als auf einem "Komfort"-Rahmen in der langestreckten Sitzposition.
 
Die Zielvorstellung ist doch ganz einfach und wird durch den kompakteren Rahmen erreicht:
Knie vor der Pedalachse
starke Überhöhung
dadurch vorne tiefer = weniger Windwiderstand.
So kompensiert man die konstruktiven Unterschiede zum Tria-Rad, insbesondere wichtig, wenn man weiss, dass man nicht Windschatten fahren kann oder damit plant alleine zu fahren.
Ich bekomme auf einem kompakteren Rahmen auch mehr Druck aufs Pedal als auf einem "Komfort"-Rahmen in der langestreckten Sitzposition.
Das ist mir, vor allem wenn der Betreffende damit auch längeres als ein Zeitfahren macht, also z.B. "normale" Rennetappen zwischen 100km und 200km und davon evtl. mehrere hintereinander (*), zu kurz gesprungen.
Wäre es so einfach, würden alle (Pros) so fahren. Tun sie aber nicht, weil eigentlich die Kontrolle leiden müsste, und auch keiner die aus dem weiter vorn liegenden Schwerpunkt resultierenden Last auf den Armen so einfach halten kann (das ist extrem was anderes, als wenn man im Auflieger liegt).
Vielleicht formuliere ich die Frage nach der Zielvorstellung um:
Wie soll sich diese Position "anfühlen"? Doch bestimmt nicht, wie ein Tria-Position ohne Auflieger, oder?

(*) Daß der abgebildete Kollege tatsächlich normale Pro-Strassenveranstaltungen so zu fahren scheint, legen Fotos des Rades nahe, wie im verlinkten Beitrag abgebildet. Das "kann nach nomalen Fittingregeln nicht funktionieren". Warum funktioniert es bei ihm trotzdem?
 
Das ist glaube ich auch eine Frage des Trainingsstandes. Wenn der Rücken gut trainiert ist und die Arme und Handgelenke auch was abkönnen (er hat auch keine RR-Ärmchen), hält man das schon aus. Zusätzlich sieht mir das nach Attacke!-Haltung aus. Außerdem stellt sich die Frage, wieviel er dabei den Knien aufbürdet.
 
Natürlich ist das obige Foto "Attackehaltung". Wer ständig soweit vorn auf dem Sattel sitzt muss unanständig schmerzfrei sein;)
Das Rad ist trotzdem noch jenseits von gut und böse, zumindest nach gängiger Lehrmeinung.
Wie gesagt, der Kollege ist damit offensichtlich nicht erfolglos unterwegs. Deshalb fände ich es interessant, das Konzept zu verstehen.
Wie gesagt, wenn das einfach nur mit "starkem Rücken und Armen" zu erklären wäre, warum versuchen dann nicht mehr Leute die Vorteile einzufahren.
2N4A8777.jpg
 
Wie wäre es mit "persönlicher Vorliebe" ? Oder "weil er es kann!" ?
Hier liest man immer wieder von den Grundregeln der Sitzposition, als wären diese in Stein gemeißelt. Ich sehe diese als eben eine Grundeinstellung. Wenn einem diese aber nun nicht passt und zu Problemen führt, dann ist es doch ganz normal, dass man sich davon schrittweise entfernt, bis man sich wohl fühlt. Natürlich ist das bei dem Kollegen auf dem Bild extrem, aber vielleicht ist das einfach seine Wohlfühlhaltung (selbst wenn er "richtig" auf dem Sattel sitzt)?!
 
Weil ich drei bis vier Beiträge vorher schon geschrieben habe, warum ich das nicht ausreichend als Erklärung finde?
Mit "schrittweise bis wohlfühlen" ohne klare Zielvorstellung hast Du vielleicht vor 50 Jahren was gerissen, heute arbeiten Pros anders.
Und nein, es geht mir nicht darum, daß Er "falsch sitzt", ich würde nur gern verstehen, wie er sitzt.
Aber gut, die Frage ist hier wahrscheinlich fehl am Platz.

Edit: natürlich kann ich mich da irren, und im Radsport kommt man, im Gegensatz zu allen anderen mir bekannten Sportarten mit Gewalt und teurem Material durch.
Ach ja, nicht, daß ich die ganzen Doktorarbeiten zur Ernährung und zur Optimalen Trainingsplanung unterschlage.
Fände ich desillusionierend, aber manchmal ist die
die Welt ja wirklich so einfach.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was die Fähigkeit angeht eine ungewöhnliche Sitzposition einzunehmen angeht sollte man nie von sich auf andere schliessen.
Du schreibst, gem dem Bild lastet das Gewicht auf den Händen. Ist aber nicht so, denn dann wären die Arme gerade durchgestreckt.
Wenn du es mal probieren willst setze dich auf einen Hocker und lass den Oberkörper vornüber fallen. Das kann er nur bis zu einem gewissen Punkt (Gelenkigkeit) und an dem Punkt scheint der Fahrer zu sein, mehr kann der Orberkörper in der Sitzstellung nicht mehr einknicken und hält sich den "Anschlag". Die Arme stabilisieren nur noch was hinter dem Schwerpunkt liegt, stabilisieren, nicht halten. Schwer ist hierbei nur die dauernde, überstreckte Haltung des Kopfes.
Ich kann so auch ganz gut fahren, dabei liegt durch den verlängerten Reach meines Lenkers um 2cm gegenüber dem Standard ein Teil des Unterarmes noch auf dem Lenker auf. Das ist Tria-Haltung und merkt man im Wind und bei Alleinfahrten extrem.
 
Weil ich drei bis vier Beiträge vorher schon geschrieben habe, warum ich das nicht ausreichend als Erklärung finde?
Mit "schrittweise bis wohlfühlen" ohne klare Zielvorstellung hast Du vielleicht vor 50 Jahren was gerissen, heute arbeiten Pros anders.
Und nein, es geht mir nicht darum, daß Er "falsch sitzt", ich würde nur gern verstehen, wie er sitzt.
Aber gut, die Frage ist hier wahrscheinlich fehl am Platz.

Edit: natürlich kann ich mich da irren, und im Radsport kommt man, im Gegensatz zu allen anderen mir bekannten Sportarten mit Gewalt und teurem Material durch.
Ach ja, nicht, daß ich die ganzen Doktorarbeiten zur Ernährung und zur Optimalen Trainingsplanung unterschlage.
Fände ich desillusionierend, aber manchmal ist die
die Welt ja wirklich so einfach.

Ich verstehe auch nicht, wie Kollege Hansen in der Haltung Leistung bringen kann. :confused:
Hast du Ahnung vom Klavierspielen? Wenn du dir ein paar von den alten Virtuosen (z.B. Glenn Gould, Horowitz) bzgl. Finger-/Handhaltung anschaust, denkst du auch, das geht gar nicht. :confused: Aber offensichtlich kamen die damit klar, sehr gut sogar. Jeder andere hätte nach einem Tag eine Sehnenscheidenentzündung. Nur eine Regel sollte man aus solchen Sonderfällen nicht ableiten.
 
Ich habe bei meinen eigenen Bikefitting Versuchen festgestellt, dass es durchaus Sitzpositionen gibt, die ein gutes Stück das Knie vor die Pedalachse ziehen, aber damit lag ich so weit vorne, dass bei der Geometrie des Rennrades ein regelrechtes Übergewicht nach vorne entstand. Das machte locker 15-20 Watt mehr an Leistung aus, allerdings hätte ich in der Position nicht lange fahren können. Im Wiegetritt hatte man das Gefühl man fällt gleich kopfüber und bei steilen Abfahrten mit Bremsen stellt sich das Gefühl ein gleich geht es kopfheister über den Lenker.
Ist halt immer die Frage wie der eigene Körper funktioniert und auch trainiert ist. Auch in dieser Beziehung ist jeder Jeck anders.
Nachdem ich selbst nun Räder zwischen 54 und 57er Rahmengrösse habe bei bis zu 4cm Unterschied in der Oberrohrlänge muss ich sagen, dass ich auf dem kompaktesten Rad auch die höchste Leistung bringe, obwohl es messtechnisch um 1,5cm Oberrohrlänge zu klein ist.
Ich würde auch jedem der Powern will raten immer zum minimal kleineren Rahmen zu greifen als zu einem zu grossen!
 
(...)
Nachdem ich selbst nun Räder zwischen 54 und 57er Rahmengrösse habe bei bis zu 4cm Unterschied in der Oberrohrlänge muss ich sagen, dass ich auf dem kompaktesten Rad auch die höchste Leistung bringe, obwohl es messtechnisch um 1,5cm Oberrohrlänge zu klein ist.
Ich würde auch jedem der Powern will raten immer zum minimal kleineren Rahmen zu greifen als zu einem zu grossen!

Wenn man zwischen zwei Größen ist, würde ich immer das kleinere Rad nehmen. Das lässt im Nachhinein deutlich mehr Handlungsspielraum.
 
Ich habe bei meinen eigenen Bikefitting Versuchen festgestellt, dass es durchaus Sitzpositionen gibt, die ein gutes Stück das Knie vor die Pedalachse ziehen, aber damit lag ich so weit vorne, dass bei der Geometrie des Rennrades ein regelrechtes Übergewicht nach vorne entstand. Das machte locker 15-20 Watt mehr an Leistung aus, allerdings hätte ich in der Position nicht lange fahren können.
Exakt das ist Ursprung meiner Frage. Einer der wenigen Artikel (die ich kenne), die sich wirklich mit einer vom Fahrer aus und nicht vom Rad aus der Problematik nähern ist witzigerweise aus dem letzten Jahrtausend http://www.sheldonbrown.com/kops.html
Keith Bontrager beschreibt darin, daß er eine mittlere Position so zu ermitteln versucht, daß der Körperschwerpunkt 1-1,5" vor dem Tretlager liegt.
Meine Ableitung dessen lautet, daß ich mich in einer solchen mittleren Sitzposition quasi alleine über die Beine aus dem Sattel heben kann, ich muss weder mit den Armen schieben, noch ziehen. Die von Bontrager genannten 1-1,5" reflektieren das durch die Trittkraft erzeugte Drehmoment um den Sattel als Drehpunkt.
Das ist erstmal maximal komfortabel, im Sinne daß keine unnötige Anstrengung nötig ist. Deshalb empfehle ich das grundsätzlich für Anfänger oder Leute, die ihr Potential oft ausfahren. Man hat ja immer noch die Möglichkeit per Sattelspitze und/oder Unterlenker 'ne Schippe draufzulegen.

Jetzt fängt die Schacherei an:
Pro mehr Kraft auf dem Pedal? Schwerpunkt nach vorn. Trade-Off: Permanent Stütz/Haltearbeit in den Armen notwendig. Zusätzlich muss die Spannung in den Armen auch durch den Rumpf gehalten werden. Die Haltekraft wird beim Auflieger abgefangen, bzw. allein durch den Schultergürtel erbracht, die Rumpfspannung kann entsprechend niedriger ausfallen.
Nebengewinn: bei gleichem Hüftwinkel mehr/tiefere Vorlage möglich, Nebenverlust: mehr Halsüberstreckung.

Was die Fähigkeit angeht eine ungewöhnliche Sitzposition einzunehmen angeht sollte man nie von sich auf andere schliessen.
...
Richtig. Sonst müsste ich an Tagen, an denen mich mein Rücken ärgert der ganzen Welt Rollstühle vorschreiben :mad:

Deswegen schliesse ich ja nicht von mir auf andere, sondern vergleiche mehrere andere. Eigentlich ist die Leistungsdichte bei den Pros recht hoch. Erhebliche "Ausnahmetalente" hatten in der Vergangenheit meist einen "Ausnahmearzt". (nein, ich will nicht darauf raus, daß der Kollege da gezielt Rumpf/Halsdoping betreibt).

Insofern drängt sich für mich bei so einer Sitzposition ab des üblicherweise erfolgreichen der Vergleich mit einem Ausnahmehochspringer auf, der mit der ganze floppenden Konkurrenz straddelnd mithalten kann.

@Schwarzwaldyeti wenn Du Ahnung vom Klavierspielen hast verstehst Du vielleicht, was mir in der Diskussion beim Radfahren fehlt:
Jeder gute Musiker weiß vorher, wie seine Musik klingen soll, je nach Schule mehr oder weniger bewusst weiß er auch vorher, wie sich das anfühlen muss, damit sie so klingt. Und dann klingt sie auch so.
Das ist im (Nicht-Rad-)Sport durchaus auch ein üblicher Ansatz (das Surf-Magazin hatte sogar mal eine Zeit, in der "mentales Halsentraining" genausoviel Raum einnahm, wie Equipmentbesprechungen).

Insofern erinnern mich viele der Diskussionen hier (besonders hübsch immer "Was xx die Profis?" an die Hobbymucker früher, die abendelang über Billy Gibbons (alternativ Eric Claptons) Klampfe diskutieren konnten.
 
Der Rennfahrer Hansen ist von daher ein Sonderfall, weil er den Fuß auf dem Pedal unnormal weit vorschiebt.
Der Relation Kniespitze/Pedalachse folgend muß er den Sattel scheinbar auch nach vorn schieben,kollidiert aber scheinbar mit der UCI-Regel,das das Lot der Sattelspitze des serienmäßig hergestellten(und nicht modifizierten) Sattels mindestens 5cm hinter der Tretlagerachse liegen muß.
Erlaubte Gründe sind die morphologischer Art,die bei ihm wg. ausreichend großer Körpergrösse nicht zum tragen kommen sollten-es sei denn -er hätte eine Ausnahmegenehmigung.
Zudem sieht es Sch.... aus!
 
Das mit der Pedalposition wäre eine Möglichkeit, Joe Friel propagiert das ja recht euphorisch, andere auch.
Ich meine nur, daß dies auf den Bildern nicht so aussieht, aber da kann man sich ja täuschen.
Die 5cm für die UCI ergeben sich bei der Größe wohl doch.
 
Habe nochmal nachgemessen: 5cm hat er sicher. Durch den flacheren Sitzrohrwinkel gibt es eine optische Täuschung.
Er wird zum Start zugelassen-sieht aber immer noch Kagge aus...
 
Guten Abend. Bin hier gerade drauf gestossen, da ich auch ein Rennrad besitze welches größentechnisch problematisch ist (zu groß). Zu der Frage mit der Sattelstütze, ist auf dem Bild ersichtlich, ob es eine Stütze mit setback ist (war ein kleinanzeigen Kauf)? Bzw. welche gerade stürze wäre zu empfehlen, wenn ich noch 1-2 cm nach vorne rutschen möchte.
 

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Syntace P6 wird 0 Setback angegeben.

Bei der Sattelstütze kann man den unteren Teil umdrehen und damit den Verstellberein nach vorne verlängern.
 
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