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Senioren-Fräd

Alle Achtung, Chapeau, Hut ab! Und ich frage mich, wie ich denn mal die 200 knacken kann...

Ganz einfach. Setz dich in den Zug, fahre 200 km und radel heim. :D
Die Geschichte meines ersten 200ers:
Nach ~9 Monaten RR-Erfahrung begab es sich, dass Herr und Frau Yeti zu einer Hochzeit im Raum Freiburg eingeladen waren. Auch Yetis Freund Ulli war eingeladen (begeisterter Rennradler, der das Stilfser Joch in seiner Jugend noch mit 42/25 hochgekurbelt ist) und kam auf die Idee, man könnte doch am nächsten Tag die Frauen mit dem Auto alleine zurückschicken und den Rückweg zweirädrig in Angriff nehmen. Herr Yeti, der zu dem Zeitpunkt als längste Strecke einmal 116 flache Kilometer zu Buche stehen hatte, überschlug kurz die Entfernung. Freiburg - Karlsruhe sind durch das Rheintal ~150km und stimmte zu. Dabei vergaß er allerdings, seinem Freund Ulli mitzuteilen, wie er sich die Route vorstellte. Und Ulli fand es am nächsten Tag blöd, 150 km langweilig durchs Rheintal, womöglich bei Gegenwind, zu zuckeln. Also ging es durch den schwarzen Wald in Richtung Heimat. Am Ende standen 202/2800 auf dem Tacho und ich wollte eine Woche kein Rad mehr sehen. Aber geil war es schon. :cool:
 

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Re: Senioren-Fräd
Klasse Bauknecht !! Schöner Bericht, sehr unterhaltsam.

Wie schafft dein Garmin die 20 Stunden ?? Oder hast du Akkupacks mit für unterwegs ?
Mein Garmin 1000 schafft kaum die 10 Stunden für meinen 234er, deshalb die Frage.
ich war sogar mit zwei Garmins unterwegs! :confused:
Sicherheitshalber.
Aber das schafft keiner der beiden. Das geht in meinem Fall nur mit Powerbank, wie das neudeutsch heißt
Wenn ich mit Karte und Track auf dem Edge fahre, dann macht der nach ca. 8h die Grätsche und nachts braucht man
ja auch noch etwas Beleuchtung...
Andere Leute arbeiten mit Nabendynamo. Dafür gibt es Adapter zu USB.
 
Krank.... ihr seid krank....
Alle Achtung, Chapeau, Hut ab! Und ich frage mich, wie ich denn mal die 200 knacken kann...
Wenn ich hier so mitbekomme, was Du so fährst, habe ich grundsätzlich keine Bedenken bei Dir!
Zwei Dinge sind wichtig: Der Kopf und der Hintern. Wenn beide das wollen klappt das.
Ich hab mir bei meinem ersten 200er die ersten 160 km immer gesagt, ich muß mich schonen für die letzten 40 :D
Das ist in meinen Augen eine gute Strategie. Ist ja kein Wettrennen, das ganze.
 
Hallo Theo, lang nix gehört, wir haben dieses Jahr SF- Treffen in Wolfsburg, wie wär's-
Gruß
Lothar

Ciao Lothar,
danke für den Hinweis. Ehrlich gesagt, es ist mir einfach zu weit weg. Vor allem nachdem ich schon vorher im Juli wieder in die Pyrenäen fahre. Und wahrscheinlich im August/September nach Sanary-sur-Mer.
Auf jedenfalls wünsche ich euch schönes Wetter.

Liebe Grüsse an Dich und Anhang

Theo
 
Auch wenn es mein erster 400er war, kann ich, glaube ich, ohne Übertreibung behaupten: Das war ein hartes Stück Arbeit, nicht nur für mich!:eek:

Nach dem 300er hatte ich massive Sitzbeschwerden, so daß ich mir eine längere Rennradabstinenz verordnete, um den Abheilprozess nicht zu gefährden. Abgesehen davon, daß es sich schon fast wie seelische Grausamkeit anfühlte, nicht Rad fahren zu dürfen, hat es offensichtlich geholfen. Ich bin angekommen! :D
In diesem Jahr konnte man praktisch zwischen zwei parallelen Brevets wählen: ein 400er im und einer gegen den Uhrzeigersinn. Leider waren beide Strecken nur manchmal identisch, so daß ich nur einmal entgegenkommende Randonneure euphorisch grüßen konnte.
Der überwiegende Teil der Teilnehmer entschied sich für die Variante "im Uhrzeigersinn", da nach ca 75 km mit der ersten Kontrolle auf dem Erbeskopf der vermeintliche Hammer der Tour warten würde und man hoffte, danach das schlimmste geschafft zu haben. Nur wenige wie auch @Crocodillo und @sickgirl entschieden sich für die Variante "links herum", die auch noch knapp 30 km länger war.

Herrliches Wetter mit angenehmen Temperaturen und mein Radl am Start um 8:00h:
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Locker pedalierend und auf die steilen Rampen wartend ging es auf den Erbeskopf zu. Dieser enttäuschte was die Steigungsprozente angeht auf der ganzen Linie. Es war mehr ein gemütliches Bergaufrollen.

Dementsprechend gutgelaunt wurde oben beim Hunsrückhaus der erste Kuchen vertigt:
Anhang anzeigen 454153


Weiter gehts:
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Bis hier hoch hatte sich auch eine recht große Gruppe von 10 Teilnehmern herauskristellisiert, die für den Rest der Runde wirklich zusammenhielten und ohne deren Hilfe und Zuspruch ich deutlich größere Probleme gehabt hätte. Wobei wir bei Thema wären:
Die folgenden 120 km bis nach Worms hatte ich "keinen Kopf" für Fotos.
Es ging zuerst in rauschender Fahrt bergab, durch eine wunderbare Hunsrück-Landschaft und dann kamen sie, die Rampen. Im Höhenprofil gegenüber dem Erbeskopf nur kleine Zacken, aber die hatten es in sich. Viele davon mit 2-stelligen Steigungsprozenten und wenn man hoffte, nach der nächsten Kurve alles überstanden zu haben, wurde man meist eines besseren belehrt :confused:
Die Sonne tat ihr übriges und viele Radcomputer zeigten Temperaturen jenseits der 35° an. Ich fühlte mich abgekocht und wie ich später erfahren habe, gab es auch Teilnehmer, die der Hitze Tribut zollen und aufgeben mußten....
Mich plagten inzwischen nicht nur die Hitze und ein süßes Verlangen, an den ganz steilen Rampen einfach abzusteigen und zu schieben, sondern auch heftige Schmerzen im rechten Knie. Im Schatten eines Baumes, unter dem die Gruppe auf mich gewartet hatte, erinnerte ich mich an Schilderungen von @MartinL, wie er ähnliche Probleme durch Verstellen des Sattels in den Griff bekommen hatte. Ich entschied mich für die Variante ein paar (ungemessene) mm hoch und oh Wunder, es wurde langsam, aber stetig besser mit den Schmerzen :)
Mühsam näherten wir (ich) uns durch eine wunderschöne Landschaft, für die ich aufgrund der Umstände leider viel zu wenig Sinn hatte, dem Rheintal. In einer der letzten rauschenden Abfahrten überkam mich plötzlich ein schwammiges Gefühl... der rechte Bremsgriff war locker....
Das hat mich abgelenkt, bis ich plötzlich merkte, daß mein Garmin heftig dudelte - Strecke verloren -
Leider ettliche Meter zu spät weiter unten und mit mir die Hälfte der Truppe... Frust...
Wenigstens war am Griff nur eine Schraube locker (sowas hatte ich noch nie!), so daß ich das ohne großen Aufwand reparieren konnte.
Irgendwann erreichten dann alle aus unserer Gruppe endlich die 2. Kontrolle bei REWE in Worms, wo wir wirklich herzlich empfangen und bewirtet wurden. Viele Getränke, Gebäck und auf Wunsch Döner!:cool::D waren für die Randonneure gesponsert und vorbereitet vielen Dank nochmal dafür, wir konnten uns unter dem eigens aufgestellten Pavillon und an dem Biertisch im Schatten bestens regenerieren!
Die Stimmung stieg an und die Temperaturen fielen (sie näherten sich langsam von oben der 30° Grenze:p), so daß wir gegen 18:00h zu den letzten 210 km aufbrechen konnten.


Durch die Rheinebene entlang der Pfälzer Weinstraße ging es durch malerische Ortschaften:
Anhang anzeigen 454167 Freinsheim

Ein Bier- ääh Weingarten am Straßenrand wurde spontan überfallen :bier:
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@Francis Bacon und Bauknecht lassen es sich gut gehen:
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Crosseinlagen wegen Baustelle auf der Strecke gab es auch....
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Und dann wurde es langsam Nacht
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Wir fuhren durch den dunklen Pfälzer Wald, gelegentlich vorbei an wild tobendem Partyvolk, mit hell leuchtendem Lagefeuer. Die Pace wurde zurückhaltender und an den immer wiederkehrenden Anstiegen konnte ich plötzlich wieder ohne Probleme mit der Gruppe mithalten :):daumen:

Letzte Kontrolle in Bitche:
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Irgendwann erreichten wir auch den Saarradweg und so ging es auf den knapp letzten 50 km dem Ziel entgegen. Immer wieder vorbei an Anglern, die sich wahrscheinlich genauso wie wir wunderten: "wie kann man nur um diese Zeit...?!"

Letztlich erreichten wir nach ca. 20:30 Std mit ca. 3900 hm alle wohlbehalten das Ziel, wo Andrea mit Frikadellen, Kartoffelsalat und Getränken auf uns wartete.
Anhang anzeigen 454178

Und jetzt?
Für mich war vorher schon klar, es war mein letzter Brevet für dieses Jahr. Das "andere" Leben will auch gelebt werden...:daumen:
Aber trotz aller Strapazen und Schmerzen: Es war geil!! :D:cool::bier:
Als Limiter erscheint für mich momentan mein Stizfleisch, welches sich dankenswerterweise zusammengerissen, aber gegen Ende doch heftig geschmerzt hat.
Der Rest des Körpers war zwar auch angezählt, aber ich bin sicher, da wäre noch was gegangen :D

Vielen Dank nochmal an Andrea und Stefan für diese tolle Veranstaltung!:daumen: Für das "schöne" Wetter konntet Ihr ja nix!!:cool::D:crash:

Gut gemacht! Ich bin links herum gefahren. Die längere Strecke wurde dadurch ausgeglichen, dass die langen Rampen in die kühlen Abendstunden fielen. Da die meisten rechts herum gefahren sind, war ich bereits nach 60km allein. Schön war es trotzdem.
 
Die längste Strecke waren mal 145 km, Vennbahnradweg ab Troisvierges (neben Paletti's Zuhause)
nach Aachen mit kleinem Abstecher...

Es war heiß, und der ungecremte Popo war schon pavianartig.... bei den restlichen knapp 100 km nachhause am
nächsten Tag hab' ich öfter mal Wiegetritt geübt...:cool:
 
@Onni
@Sadwick
Irgendwann werdet ihr euch sagen, "warum hab ich die 200 nicht früher versucht", so ähnlich wars bei mir auch.
Allerdings ist das zur Zeit bei mir nicht drin, aufgeschoben ist nicht aufgehoben.....
Werde demnächst mal wieder versuchen, die 100 unter 4h zu fahren, ohne zu japsen....
Geniesst die Woche
Michael
 
@Onni
Von 150+ ist es eigentlich nicht mehr viel bis 200, und der Passo Stelvio liegt sicher auch nicht auf den letzten 50Km.
Also hau rein, und zeig deiner Triathletin morgen mal, wie man einen Klassiker von vorne fährt....
Grüße Michael
p.s.: 20 mal bin ich bis jetzt 200+ gefahren
:daumen: Da muss ich aber ordentlich aufholen, wenn ich da noch hin will.
Morgen funktionieren 200 aus Zeitgründen nicht, sie muss bis 16:00 Uhr ihre Tochter aus der Kita holen. Irgendwie habe ich auch noch eine Sperre im Kopf... Ich denke, der Kopf spielt sowieso eine große Rolle. Wenn ich weiß, die Strecke hat 150 Km, bin ich nach 120 Km unleidlich. Wenn es eine 90 Km Strecke ist, bin ich nach 60 Km unleidlich. Das spielt sich ja nur im Kopf ab.
@Fiets20823 hat mir mal den Tipp gegeben, die Strecke zu zerlegen.
 
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