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Saison schon zu lange?

Rayon

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Hi!

Ich hatte mir für die Saison 2014 einiges vorgenommen (Ötztaler unter 8h, Glocknerkönig unter 1h30min, ein spezielles Bergzeitfahren unter 8min) und konnte tatsächlich alle Ziele erreichen. Nach dem Ötztaler hatte ich am letzten Wochenende noch ein Double Race (Bergzeitfahren und 2h später ein Einzelzeitfahren) und dabei ist folgendes passiert: Beim Bergzeitfahren top motiviert Platz 2 erreicht aber beim Einzelzeitfahren kam dann der mentale Einbruch... ich dachte mir "he, du hast schon alles in der Saison erreicht was du wolltest und es tut grad verdammt weh also sche... drauf". Ich habe den inneren Kampf, die Watt bei den angestrebten 380W zu halten verloren und kam mit 366W im Schnitt sehr enttäuscht und sogar 6sec langsamer als letztes Jahr ins Ziel.
Diese Woche hat mir mein Trainer eine Testwoche verordnet (30min all-out und 3min all-out) und gestern versuchte ich mich am 30min all-out Test und wieder das Gleiche wie beim Zeitfahren. Nach 20min habe ich den Test abgebrochen aber nicht weils körperlich nicht mehr ging, sondern weil ich mental nicht stark genug war, mich dermaßen zu quälen.
Möglicherweise war die Saison schon zu lang (23 Rennen) oder zu intensiv (hatte sehr viele unangenehme Trainingseinheiten im tief roten Bereich)? Ich mache mir jedenfalls Sorgen, weil ich das noch nie hatte, mich nicht quälen zu können/wollen. Kennt das wer von euch?

Eine komplette 2-wöchige Pause (so wie ich das normalerweise Ende Oktober mache) will ich jetzt aber auch nicht einlegen, da das Wetter doch noch recht freundlich ist. Jetzt überlege ich, für 1 Monat auf Laufen umzusatteln mit dem Ziel Mitte Oktober bei einem 10km Lauf teilzunehmen. Danach dann 2 Wochen Ausdauersportpause und hoffentlich ist dann die Lust am Radtraining wieder da.

Habt ihr schon Ähnliches erlebt?
 
ich hatte schon oft nach dem erreichen "großer Ziele" ein Motivatonsloch, obwohl (vielleicht auch grade deshalb ?) ich gar nicht so viele Wettkämpfe bestreite. Ich war dann einfach erschöpft und ein intensives Training (z.b. mit viel Intervalltraining) war in Relation zu dem was ich noch erreichen konnte nicht attraktiv genug um sich dafür zu quälen.
Einfach mal was anders machen ist sicher ne gute Sache. Ob ich mir ausgerechnet ein 10km Lauf aussuchen würde ist ne andere Frage. Wenn du vorher gar nicht gelaufen bist ist ein Monat verdammt kurz, Ich wechsele ja viel vom laufen und rad hin und her, aber auch im radtraining laufe ich im Schnitt mindesten einmal die Woche. Von da aus geht es dann ganz gut mit 3 Wochen Training einen ordentlichen Wettkampf zu machen.
Ne totale Ausdauersportpause mache ich übrigens nie. Im Winter geht ich allerdings oft nur locker laufen ohne jede Technik um gar nicht erst irgendwelche Leistungsanreize zu setzen. Da komme dann irgendwann die Motivation von ganz alleine wieder
 
Deine aktuellen Wettkampfplanungen und das Trainingsproramm sind glaube ich deutlich zu anspruchsvoll. Dass man nach dem Ötzi versucht, die gut Form nochmal für einen Wettkampf mitzunehmen, ok, das kann ich nachvollziehen, aber dann gleich zwei Wettkämpfe hintereinander und nochmal ein All-Out-Test ein paar Tage später ist doch arg viel. Es spricht natürlich nichts dagegen, sich trotz des Erreichens seiner Saisonziele im Training und Wettkampf noch mal richtig "die Kante zu geben", wenn man noch intrinsisch motiviert ist. Wenn aber die die Motivation nach solchen Highlights nicht mehr da ist, ist meiner Erfahrung nach sehr nachvollziehbar, erst recht bei Deinem Wettkampfprogramm. Mir geht das am Ende einer Saison genauso, mal ist das schon im September der Fall mal im Oktober. Ich mach dann einfach weniger (i.d.R. ergibt sich im Herbst berufsbedingt bei mir ohnehin eine Umfangreduktion), rolle nur rum und genieße die Landschaft oder mache irgendwelche wilden Experimente im Training. Und wenn ich gar keine Lust hab zum Training habe, finde ich auch genügend andere Beschäftigung an Haus und Garten. Irgendwann kommt die Lust auf "Quälen" von alleine zurück.
Jetzt auf Laufwettkämpfe umzusatteln würde ich mir an deiner Stelle auch nochmal kritisch überlegen, Laufen als Abwechslung (auch Wettkampflaufen) ist völlig ok, sich neuen Druck mit Wettkämpfen zu machen, wenn man eigentlich keine Motivation hat, ist aber keine gute Idee.

BTW: Ich fahre seit fast 20 Jahren RR, und zwar vergleichsweise viel. Das Wichtigste, um langfristig Spass zu haben und dabei zu bleiben, ist sich den Spaß und „Hunger“ zu bewahren – ggf. auch mal, in dem man sich vom Kopf her Abstand verschafft.
 
... beim Einzelzeitfahren kam dann der mentale Einbruch ...

Möglicherweise war die Saison schon zu lang (23 Rennen) oder zu intensiv (hatte sehr viele unangenehme Trainingseinheiten im tief roten Bereich)? Ich mache mir jedenfalls Sorgen, weil ich das noch nie hatte, mich nicht quälen zu können/wollen. Kennt das wer von euch?

Eine komplette 2-wöchige Pause (so wie ich das normalerweise Ende Oktober mache) will ich jetzt aber auch nicht einlegen, da das Wetter doch noch recht freundlich ist. Jetzt überlege ich, für 1 Monat auf Laufen umzusatteln mit dem Ziel Mitte Oktober bei einem 10km Lauf teilzunehmen. Danach dann 2 Wochen Ausdauersportpause und hoffentlich ist dann die Lust am Radtraining wieder da.
Klar kennt man das. Wenn die Saison sehr lang war, nicht zwei-/mehrgipflig angelegt wurde und nun keine größeren Ziele mehr locken, dann ist es ganz natürlich, wenn jetzt eine gewisse Kopfmüdigkeit einsetzt. Das ist eine völlig gesunde Reaktion, die es Deinem Körper erlaubt, auch mal wieder tiefgreifender zu regenerieren und Dauerstress-induzierte, latente Schädigungen auszuheilen. Dass dieser Schweinehund sogar in einem Wettkampf die Oberhand gewinnt, deutet auf ein halbwegs fortgeschrittenes Stadium der Motivations-Schwäche hin. Da das Ergebnis dann entsprechend enttäuschend war, wurde diese Negativ-Spirale weiter verstärkt. Manchmal ist halt so ein kleines Erlebnis schon der Wendepunkt, der ein Saisonende einleitet.

Ob Du nun über Alternativ-Sportarten, zeitweise Umstellung der Radsport-Ziele von Leistung auf Genuss oder komplett herausnehmend mal 2 Wochen die Beine still hältst, dass kannst Du wenigstens ein Mal im Jahr durch eine rein Lust-getriebene Entscheidung ausgewählen. Je nach Ausprägung der Kopfmüdigkeit wird man nach 2 Wochen oder 2 Monaten wieder hungrig und trainiert von ganz alleine wieder gerne intensiv. Da Dein Argument mit der Ausnutzung des Spätsommers nachvollziehbar ist, würde ich an Deiner Stelle auf Landschafts-Genussfahrten umsatteln, wobei idealerweise ein nettes Grüppchen zusammengetrommelt wird und der Kopf dadurch nicht auf Zahlen starrt oder anderweitig leer dreht.
 
...Da Dein Argument mit der Ausnutzung des Spätsommers nachvollziehbar ist, würde ich an Deiner Stelle auf Landschafts-Genussfahrten umsatteln, wobei idealerweise ein nettes Grüppchen zusammengetrommelt wird und der Kopf dadurch nicht auf Zahlen starrt oder anderweitig leer dreht.

Ich mach das jetzt auch so. Die Rennen sind durch, Trainingsplan habe ich keine Lust mehr. Jetzt kann ich über das Wochenende wieder schöne lange Ausfahrten machen und während der Woche es gemütlich nehmen. Radtouren mit Kollegen, MTB Touren in die Alpen und so weiter...

Gruss Lothi
 
was noch gut geht ist mal neue Sachen zu erlernen oder technische Fähigkeiten zu verbessern. Auf jeden Fall was wo die Leistung nicht gemessen wird. Letztes jahr hab mich im Herbst viel mir MTB Trails auseinandergesetzt dich ich bisher nicht zu fahren getraut hab. Später bin ich da teilweise sogar mit dem Crosser drauf los. In andern Jahren war das auch mal schwimmen oder ich hab mich sogar mal am olympischen Gewichtheben versucht, zumindest am Stoßen. Am Reißen bin ich dann gescheitert ;)
Einfach mal viel experimentieren, ohne das man von sich eine messbare Leistung erwartet. Alles so Sachen die man vielleicht interssant findet, die aber im Wettkampftraining keinen Platzt haben
 
Das ist doch im September nach den letzten Rennen normal. Ich bin mental jetzt auch schon in eine lockere Touri-Rumrollphase übergegangen. Ist doch auch nicht weiter schlimm mal eine Zeit lang nur locker herumzugondeln. Letztes Jahr habe ich Ende September auch mal schon eine zweiwöchige Trainingspause eingebaut. Hat dann auch was schönes im Oktober bei sonnigem und mildem Herbstwetter mit dem Grundlagenaufbau für die nächste Saison zu beginnen!
 
Das beruhigt dann doch etwas, dass sowas durchaus normal sein kann nach einer langen und harten Saison und ich damit nicht alleine bin.
Hatte gestern meine erste Laufeinheit nach fast 5 Monaten Pause und es hat nicht nur mega Spaß gemacht sondern mich hats auch gewundert, offensichtlich nicht langsamer geworden zu sein. Hab mich über 4:50 Grundlagenpace sehr gewundert. Wobei hier denke ich spielt das Gewicht auch eine große Rolle und das ist seit dem Ötzi halt um rund 2km niedriger.
Ich glaube die einzige Gefahr ist, hier zu überziehen. Vom Herz-Kreislaufsystem bin ich starke Belastungen gewohnt aber meine Muskeln/Sehnen rebellieren bei schnellen Läufen.
 
ich hatte nach einem Unfall eine 12 Wochen Laufpause in der ich zumindest 6 Wochen auf dem Ergometer trainieren konnte. Als ich dann wieder das erste mal laufen war, war ich auch überraschend schnell. Hatte aber danach einen Mördermuskelkater, dafür das "nur" Easy Pace war. Das war aber auch nach 2 Wochen gegessen
 
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