So ein Vorderrad hat im "Normalbetrieb" (also ohne Unfälle, Straßenbahnschienen, Bordsteinkanten ...) nicht viel auszustehen, da reichen selbst die schlichtesten Flachboden-Felgen ohne weitere Verstärkung völlig aus. Im Hinterrad habe ich hingegen gerne verstärkte Eindickend-Speichen, wenn ich sie kriegen kann, und natürlich Scheibchen ...
Zum Vergleich mal meine 30mm-Felge, mit der ich bei 40-50km/h auf einen Bordstein geknallt bin:
Das sind zwar jetzt sicherlich Extremfälle, aber im Prinzip kann man daran gut den Unterschied zwischen "historischen" und modernen Felgen sehen.
Übertragen auf klassische Räder wäre das dann sozusagen die andere Seite der Medaille, die man bei "Verbesserungen" im Auge behalten sollte - man hat dann z.B. ganz toll steife und robuste Laufräder, aber dafür erwischt es beim nächsten (relativ leichten) Crash Rahmen und/oder Gabel ... Ich weiß auch von einem Fall, in dem jemand an seinem Alltagsrad (nur ein Wasserrohr-Hercules) die Gabel gegen eine mit Cantisockeln getauscht hat, um eine bessere Vorderbremse (in dem Fall eine V-Brake) montieren zu können. Als ihm dann mal ein BMW-Fahrer die Vorfahrt genommen hat (ich erwähne die Automarke nur, um deutlich zu machen, dass es einem jederzeit und überall passieren kann ...
), ist er voll in die Eisen gegangen, das Hinterrad hat kurz abgehoben, und er hat einen Zusammenstoß um Haaresbreite verhindern können. Dafür war hinterher der Rahmen hinter der Lenkkopf kräftig krumm (und der BMW-Fahrer hat sich natürlich für den Schaden nicht verantwortlich gefühlt, weil es ja faktisch nicht zu einem Zusammenstoß gekommen ist).
Das kann schon sein; offenbar kommt es bei solchen Crashs immer auch auf (relative) Kleinigkeiten an, wie z.B. die Speichenspannung, den Luftdruck des Reifens oder einen (minimalen) Lenkeinschlag. Wir hatten's ja schon mal in einem anderen Thread - bei Frontalunfällen kann tatsächlich jede einzelne Komponente (Vorderrad, Gabel, Rahmen) Schaden nehmen, ohne dass unbedingt andere Komponenten in Mitleidenschaft gezogen werden, und vor allem muss es durchaus nicht immer die (vermeintlich) schwächste Komponente sein, die den größten Schaden abbekommt - gerade bei alten Fahrrädern staunt man oft, was dann einknickt, und was nicht ... Eventuell hatte die Felge in diesem Fall exakt die richtige Kombination aus Festigkeit und Elastizität - so ein Speichenrad kann erstaunlich flexibel sein, während ein Rahmen ja bei einem Frontalaufprall kaum elastisch ausweichen kann.
