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Rundlauf/Planlauf von (gebrauchten) Felgen

Ich nehme Edelstahlscheiben. Warum auch nicht? Das Alu der Felge ist weicher, das Messing der Speichennippel auch. Irgendwelche Probleme hatte ich damit bisher noch nicht.
Daraus schließe ich, daß Du die Unterlegscheiben zwischen Felge und Nippel montierst. Wozu?
Mein Kenntnisstand lautet, daß Messingunterlegscheiben zwischen Speichenkopf und Nabenflansch die Gefahr von Speichenbrüchen reduzieren, insbesondere in den Fällen, wo die Speichen in den Löchern des Nabenflansches deutliches Spiel haben.

LG Helmut
 
da überträgt sich die zugkraft nicht auf die gerundete seite, sondern auf denn u-scheiben rand, der sich in der dünnen aluwand abdrücken könnte :)
 
da überträgt sich die zugkraft nicht auf die gerundete seite, sondern auf denn u-scheiben rand, der sich in der dünnen aluwand abdrücken könnte :)

Der U-Scheibenrand drückt sich so dezent in die Felge, dass die Spuren geringer ausfallen, als von den Speichennippeln. Nicht nur dass die Kraft etwas besser verteilt wird, gerade bei relativ weichen Alufelgen "fressen" die Speichennippel auch beim zentrieren nicht mehr am Felgenboden. Das Zentrieren fällt so leichter und das Material wird geschont.
Selbst bei den Speichenköpfen könnte man das machen. - Früher nahm man Messingscheiben, weil es die in V2A einfach nicht gab. Rostende Stahlscheiben wollte man an der Nabe eher weniger. Da reichten schon die Speichen. ;)
 
Wo bekommt man eigentlich Ösen?
Als Austausch für alte, korrodierte. Hat das mal jemand gemacht? Wird ja nun auch kein Hexenwerk sein...!?
Es müssten ja nichtmal diese Doppelösen sein, sondern einfach nur Ösen.
 
Wo bekommt man eigentlich Ösen?
Als Austausch für alte, korrodierte. Hat das mal jemand gemacht? Wird ja nun auch kein Hexenwerk sein...!?
Es müssten ja nichtmal diese Doppelösen sein, sondern einfach nur Ösen.

Wie willst die die alten Ösen raus, und die neuen Ösen reinbekommen? Zumal ich bei einfachen Ösen auch keinen Vorteil zu U-Scheiben sehe. Da bleibe ich lieber bei ungeöst.
 
- Wenn die ziehende Speiche nicht außen am Flansch anliegt
Und da geht der Glaubenskrieg auch schon los: Es gibt Mechaniker, die legen die ziehende Speiche innen an, weil sie dann durch die Kreuzung geradegedrückt werden und damit gerade am Flansch zieht. Das soll vorteilhaft sein.
Dass das nicht richtig ist, sollte aber in Fachkreisen inzwischen bekannt sein ... Ich sage das als jemand, der früher aus eigener Überlegung zum selben Denkfehler gekommen ist, weil ich angenommen habe, dass die Innenspeichen, die beim Aufspeichen bzw. generell im Laufrad ihre Ausgangsform weniger (oder gar nicht) ändern müssen, weniger stark zum Brechen (normalerweise immer in der Biegung) neigen müßten als die Außenspeichen, denen das Köpfchen ja kräftig heruntergebogen wird - das stimmt aber nicht, bzw. ist "im Betrieb" nicht der entscheidende Punkt (mein bisher letzter Speichenbruch vor 3 Jahren ging genau auf diesen Irrtum zurück ... :cool:). Die "Fachkunde Fahrradtechnik", das Berufsschul-Lehrbuch für Zweiradmechaniker, schreibt denn auch eindeutig vor, dass vor allem bei Trommelbremsen die auf Zug belasteten Speichen immer außen liegen müssen (in Bezug auf die "Antriebsbelastung" legen sie sich nicht so eindeutig fest, aber da die Physik da ja im Prinzip die gleiche ist, speiche ich sinngemäß entsprechend auf - man kann bzw. muss die beiden Speichensterne ja sowieso getrennt betrachten).
Ich finde genau das Gegenteil richtig, weil sich dann die ziehende Speiche mit einer größeren Auflagefläche auch gegen den Flansch legt. So ist meiner Ansicht nach weniger Bewegung an der Kröpfung möglich.
Ob die Bewegung(smöglichkeit) der Speiche dabei das Entscheidende ist, weiß ich nicht, aber jedenfalls kann sie sich auf dem Flansch abstützen (und tut das auch fleißig, wie man häufig an den entsprechenden Druckspuren sehen kann ...), und wird daher vor allem nicht in der Kröpfung hin- und hergewalkt (was aus meiner Sicht noch mal etwas anderes ist, als wenn die Speiche allzu lose im Speichenloch des Nabenflansches sitzt und daher nur sehr geringe Anlageflächen hat, weswegen ich inzwischen häufig diese Messingscheibchen (... ja, ja, 101.20 ... ;) ) verwende, auch, wenn sie in ästhetischer Hinsicht eher "prothetisch" wirken ...).
 
Bei flachem Felgenboden tun es einfache V2A-Scheiben vom Schraubenhändler genauso gut. Dafür dann noch etwas billiger.
Ich verwende diese M 4-Scheiben vor allem bei nicht gepunzten (Edelstahl-)Blechfelgen; bei Flachboden-Alufelgen ist sehr häufig durch die innenliegenden Kantenprofile nicht genug Platz dafür (nicht mal, wenn man die Scheiben tangential abkneift/abschleift).
Bei den meisten Felgen empfiehlt es sich, die Scheiben etwas vorzuwölben, weil man das mittels Speichenspannung nicht hinbekommt (ich nehme dazu immer zwei Wasserpumpenzangen). Und ich habe mich grundsätzlich entschieden, immer die "Stanzseite" der Scheiben (das ist die mit den rundlichen Kanten) nach oben, zum Nippel hin, zeigen zu lassen, damit sich der Nippel da besser "kardanisch" hinlagern kann, und vor allem, damit die scharfe untere Stanzkante nicht in den Hals des Nippels einschneidet - das ist nämlich lästig beim Zentrieren, führt später zur beschleunigten Korrosion und potentiell sogar zum Bruch des Nippels. Der Felge schaden die scharfen Außenkanten der Unterlegscheiben hingegen nicht nennenswert, weil sich die Zugspannung der Speichen ja in diesem Fall auf eine wesentlich größere Fläche verteilt (und man die Scheibe ja - wie erwähnt - bereits perfekt vorgewölbt hat, so dass sie sich der Innenform der Felge harmonisch anschmiegt ... ;) ). Das ist ein ziemlich zeitaufwendiges Spielchen, aber es lohnt sich m. E. bei Flachboden-, und vor allem bei ungepunzten Blechfelgen auf jeden Fall, zumindest am Hinterrad.
 
Selbst bei den Speichenköpfen könnte man das machen. - Früher nahm man Messingscheiben, weil es die in V2A einfach nicht gab.
Na, ich glaube, dass hier die erhebliche "Duktilität" des Messings schon sinnvoll ist, da die Scheiben ja beim Spannen der Speichen immer in kleine Konen umgeformt werden (müssen). Entsprechend dünne Edelstahlscheiben würden das tendenziell eher nicht so mögen und dann brechen, und auf jeden Fall der Umformung einen erheblich höheren Widerstand entgegensetzen, was das Spannen der Speichen und das Zentrieren des Laufrades behindern würde.
Edelstahl ist ja schon ein tolles Material, aber es hat auch seine Grenzen, weswegen man leider oft "rostende" Stahlschrauben mit definierter Festigkeit nicht durch Edelstahl-Äquivalente ersetzen kann bzw. sollte (z.B. an Vorbauten und Sattelstützen).
 
Die "Fachkunde Fahrradtechnik", das Berufsschul-Lehrbuch für Zweiradmechaniker, schreibt denn auch eindeutig vor, dass vor allem bei Trommelbremsen die auf Zug belasteten Speichen immer außen liegen müssen (in Bezug auf die "Antriebsbelastung" legen sie sich nicht so eindeutig fest, aber da die Physik da ja im Prinzip die gleiche ist, speiche ich sinngemäß entsprechend auf - man kann bzw. muss die beiden Speichensterne ja sowieso getrennt betrachten).

Die Antriebskräfte sind nicht so groß, als dass das eine Rolle spielen würde. Deswegen ist das eher kosmetisch. (Bei Trommel und Scheibenbremsen sollte man aber verstärkt darauf achten.) ;)
 
Bei den meisten Felgen empfiehlt es sich, die Scheiben etwas vorzuwölben, weil man das mittels Speichenspannung nicht hinbekommt (ich nehme dazu immer zwei Wasserpumpenzangen). Und ich habe mich grundsätzlich entschieden, immer die "Stanzseite" der Scheiben (das ist die mit den rundlichen Kanten) nach oben, zum Nippel hin, zeigen zu lassen, damit sich der Nippel da besser "kardanisch" hinlagern kann, und vor allem, damit die scharfe untere Stanzkante nicht in den Hals des Nippels einschneidet - das ist nämlich lästig beim Zentrieren, führt später zur beschleunigten Korrosion und potentiell sogar zum Bruch des Nippels.

Das mache ich aus denselben Gründen auch so. Bei flachen Felgenböden biege ich die Scheibchen nicht extra. Bei Felgen, die hohe Speichenspannungen vertragen, erledigt sich das beim Zentrieren von selbst. Bei den eher empfindlichen flachen Felgen speiche ich ein und zentriere nur notdürftig. Nach 50-100 km Fahrt, werden die LR noch mal zentriert. Danach mache ich im Normalfall jahrelang nichts mehr an den Teilen.

Der Felge schaden die scharfen Außenkanten der Unterlegscheiben hingegen nicht nennenswert, weil sich die Zugspannung der Speichen ja in diesem Fall auf eine wesentlich größere Fläche verteilt (und man die Scheibe ja - wie erwähnt - bereits perfekt vorgewölbt hat, so dass sie sich der Innenform der Felge harmonisch anschmiegt ... ;) ). Das ist ein ziemlich zeitaufwendiges Spielchen, aber es lohnt sich m. E. bei Flachboden-, und vor allem bei ungepunzten Blechfelgen auf jeden Fall, zumindest am Hinterrad.

Außer das Vorbiegen, machte ich dieselben Erfahrungen. Ich mache auch keinen Unterschied zwischen Vorder- und Hinterrad. Die Bekommen ihre Scheibchen und fertig. Der Gewichtsunterschied dürfte so im Bereich von 2 Flaschenhalterschrauben liegen. Dafür erhält man aber bessere LR. :bier:
 
Ich mache auch keinen Unterschied zwischen Vorder- und Hinterrad. Die Bekommen ihre Scheibchen und fertig. Der Gewichtsunterschied dürfte so im Bereich von 2 Flaschenhalterschrauben liegen. Dafür erhält man aber bessere LR. :bier:
Das macht natürlich jeder, wie er es für richtig hält, aber da das Scheibchen wölben seine Zeit kostet (und auch auf die Fingerkuppen geht ... :cool:), und zudem die Nippel plus Scheibchen relativ hohe "Buckel" bilden, was für Felgenband und Schlauch dann wieder nicht so toll ist, spare ich mir das im Vorderrad gerne, weil ich es von der Belastung her einfach für unnötig halte.
Wie sich die Lasten am Fahrrad nun exakt verteilen, wird unterschiedlich beurteilt (und hängt natürlich auch vom Fahrradtyp ab); im Extremfall geht man von einer Gewichtsverteilung 70:30 (hinten:vorne) aus, aber selbst bei 60:40 ist immer noch klar, dass das Hinterrad in jedem Fall erheblich höher belastet wird (nicht zufällig treten ja die meisten Speichen-, Felgen- und Flanschbrüche, wie auch Reifenpannen, am Hinterrad auf ...).
So ein Vorderrad hat im "Normalbetrieb" (also ohne Unfälle, Straßenbahnschienen, Bordsteinkanten ...) nicht viel auszustehen, da reichen selbst die schlichtesten Flachboden-Felgen ohne weitere Verstärkung völlig aus. Im Hinterrad habe ich hingegen gerne verstärkte Eindickend-Speichen, wenn ich sie kriegen kann, und natürlich Scheibchen ... :)
 
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