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(Roll)Widerstand Trekkingrad

AP0C

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Mein Stadt/Trekkingrad begleitet mich nun sein mitlerweile über 13 Jahren. Eigentlich würde ich das Rad gerne in den Ruhestand schicken und ihm nach 60.000+ km einen Ehrenplatz geben dafür ist jedoch als Student kein Geld da somit werde ich das Rad noch einige Zeit fahren. Demnächst steht malwieder eine Generalüberholung an und da würde ich gerne nochmal gucken ob ich den Rollwiderstand nicht etwas verringern kann. Der ist nämlich in meinen Augen zu hoch für dieses Rad. Das merke ich vorallem wenn ich mit meiner Freundin fahre. Da muss ich mich schon etwas anstrengen um mitzukommen. Auf dem Rennrad sieht das Ganze komplett anders aus. Da fahre ich ihr so weg. Und auch wenn ich auf ihrem Rad sitze merke ich: Ja es rollt besser. Nur an meiner Form kann es also nicht liegen. Das Rad ist vom Prinzip her nicht minderwertig. Habe dafür 2003 immerhin für das quasi nackte Rad 850 € bezahlt. Die ganze Nachrüstungen hätten den Preis eher auf 1200 € gesteigert. Also kein Baumarktrad, LX Ausstattung usw..

Nun nochmal zum Fahrwiderstand. Das Rad ist nicht unbedingt leicht. Das ist aber eher ein Problem beim Beschleunigen. Ich überlege nun einfach woher dieser Widerstand kommt.

So ein paar Gedanken habe ich mir dazu schon gemacht. Was meint ihr dazu:

1) Reifen: Schwalbe Marathon mit Green Guard. Ja das ist nicht mehr der alte Marathon den ich früher gefahren hab. Das ist auch aktuell mein Hauptverdächtiger. Ich vermute, dass der trotz 4,5 bar recht stark gewalkt wird.

2) Tretlager, Kette usw. halte ich für unwahrscheinlich. Ist beides relativ neu. Auch kann ich mir schwer vorstellen, dass der Rahmen so unglaublich weich geworden ist. Ich weiss garnicht ob es sowas bei Alu gibt?! Was ich machen werde ist hinten eine feiner gestufte Kassette zu montieren. Ich brauche die kleinen Gänge einfach nicht und die Stufung ist mir zu groß.

3) Evtl. noch im Verdacht habe ich den Nabendynamo vorne der da mitlerweile seit zehn Jahren dreht und die Hinterradnabe. Lager hinten sind okay und den Dynamo mache ich nicht auf. Beides läuft zwar im Leerlauf gut. Das hat aber bekanntlich wenig mit dem Belastungsfall.

Und da bin ich nun etwas ratlos. Ich möchte nicht auf blauen Dunst hin irgentwas tauschen (Studenten und Geld ist immer so eine Sache)
 
Meiste liegt an schweren Laufrädern mit vielen Speichen und den Reifen. Rest ist fast zu vernachlässigen. Dynamo wiegt auch ordentlich. Aber greift meist nur 3-4 W ab.
 
Gewicht - auch das der Laufräder - ist aber ein Problem beim Beschleunigen. Danach gilt Energieerhaltung. Beschleunigen ist auch nicht das Problem weil ich dieses Jahr relativ fit bin. Deswegen auch meine - und wohl auch deine - Vermutung mit den Reifen.
 
Wenn es gut rollen soll breite leichte Reifen mit dem passenden, nicht zu hohem Druck. Ich fahre den Vittoria Zaffiro Pro in 32mm Breite auch auf stillgelegten Bahndämmen, hauptsächlich natürlich Asphalt.
Ist nicht allzu teuer und recht leicht - dazu noch ein passender Rennradschlauch wie Schwalbe SV15 und es wird anders rollen.
Nachteil - die Pannensicherheit des Marathons wirst Du nicht erreichen. Entweder oder :)
 
Will es mal so sagen: Der Marathon hat viele Qualitäten, Leichtlauf gehört nicht dazu.

Weichgefahrene Rahmen gehören, für alle Materialien, ins Reich der Legenden. Solange sich da kein Riß o.ä. bildet, bleibt es praktisch unverändert.

Ganz schön bremsen können übrigens trocken laufende und zugedreckte Schaltröllchen. Reinigen und fetten dauert keine 15 min und hilft. Die Naben und das Innenlager kann man schnell kontrollieren und, solange da nichts spürbar ist, ausschließen.
 
Würde auch mit den Reifen anfangen. Ich komme - bei reinem Asphaltbetrieb, da ohne Profil - mit Schwalbe Supreme gut klar. Rollt gut, kaum Platten.

Wenn sich beide Räder "im Leerlauf" gut drehen lassen, bremsen die Lager auch nicht im Betrieb.

Ich vermute du hast schon nachgesehen ob die Bremse oder sonstwas schleift.
 
Noch eins: Ab ca. 20km/h bremst eine zu aufrechte Sitzposition deutlich
Meine Tipps:
- Vorderad ohne Licht von Hand drehen; mit Freundin vergleiche, Nady OK?
- Vorderrad vom Rennrad einbauen, besser?
- Hinterradmantel vom Rennrad nehmen (falls die Felge das erlaubt)
Meine Vermutung: Mit der Rennradbereifung ist es besser, aber die zu aufrechte Sitzposition bremst immer noch merklich.
Ein großer Teil der Rennradgeschwindigkeit kommt von der gestreckten, optimierten Sitzposition und danach vom niedrigen Rollwiderstand der Bereifung; alles andere ist fast egal (wenn es technisch in Ordnung ist).
 
Schaltröllchen prüfe ich mal kann ich aber schon so relativ sicher ausschließen weil da Schaltwerk noch nicht viel gelaufen ist. Schaue ich aber mal nach. Habe vor einiger Zeit Schaltwerk und Umwerfer ersetzt. Ja Bremse schleift nicht. Schwalbe Surpreme hatte ich auch schon um Kopf. Ansonsten Marathon Racer. Ist das der "alte" Marathon?

Vorder- und Hinterrad laufen ohne Last - mehr kann ich ja nicht prüfen - gut. Aber wie gesagt das hat wenig mit dem Fall unter Last zutun. Sitzposition ist auch auf dem Rad relativ sportlich und mehr als 20 km/h fahre ich damit kaum weil es echt hart wird ;) . Vorderrad vom Renner bauer ich rein. Darf dann nur nicht vergessen, dass ich vorne nicht bremsen kann :D . Wie soll ich den Nady prüfen?
 
Marathon Racer hat mit dem alten Marathon nicht viel gemeinsam, läuft aber richtig gut.
Wenn der Nady ohne Last leicht läuft ist alles i.O. Vermute mal, daß das ein einfacher Shimano Nady ist - die Dinger laufen ab ca. 20 km/h bei eingeschaltetem Licht leichter als im Leerlauf.
 
Bevor ich mir ein Rennrad gekauft habe, bin ich einige Jahre mit dem MTB auf der Straße gefahren. Zunächst mit Stollenreifen, weil es ab und zu auch noch ins Gelände ging. Das habe ich dann immer seltener gemacht und das Rad zunächst auf Marathon Supreme umgerüstet. Ich habe dann erwartet, dass ich deutlich schneller unterwegs sein würde, weil man die verlorene Leistung bei den Stollenreifen ja richtig hören kann und die Supreme nun gerade als besonders schnell beworben werden. Ich war extrem überrascht, dass es mich im Schnitt nur um vielleicht 1km/h bis 1,5km/h schneller gemacht hat. Bei dem Schnitt meine ich nicht eine einzige Fahrt, sondern den Mittelwert bei typischen, häufig von mir gefahrenen Touren.

Da ich das Rad auch für den Weg zur Arbeit eingesetzt habe und mich die angeblich auch ganz besonders gute Pannensicherheit der Supremes so gar nicht begeistert hat, habe ich dann auf Marathon Plus umgerüstet. Auch da wieder ein wesentlich geringerer Unterschied als man so denken würde. War sicher weniger als 0,5km/h im Mittel. Sauschwer die Reifen (über 1kg bei 26 x 2.0, doppelt so schwer wie der gleich große Supreme!!), aber nach Tacho kein großer Unterschied. Dafür habe ich gerne den exzellenten Pannenschutz mitgenommen, denn danach hatte ich über Jahre keinen Platten mehr mit dem Rad (beim Supreme auf dem Arbeitsweg wegen weggeschmissener Bierflaschen etwa alle 2 Monate ein Plattfuß).

Für mich ist das Thema Rollwiderstand eher ein überbewertetes. Klar, 1,5km/h Unterschied im Gesamtschnitt zwischen Stollenreifen und glatten Reifen ist schon ein Wort. Bei gleichem Material muss man dafür schon ein wenig trainieren. Hier geht es aber ja nicht um Stollenreifen im Vergleich zu glatten Reifen, also wird es sich um Unterschiede unterhalb von 0,5km/h handel. Ob das der Grund sein kann, dass die Freundin gefühlt schneller ist? Vielleicht trainiert sie ja heimlich um es Dir mal richtig zu zeigen!:)

Ich würde da beim Vergleich zum Rennrad eher die Sitzposition mit dem verminderten Luftwiderstand verantwortlich machen.

Als Lektüre hier zwei Artikel zu Reifentests mit Rollwiderstand:
Der zweite Artikel zeigt zum Beispiel, dass Schwalbe Kojak und Marathon Plus bei 20km/h nur 10 Watt auseinander liegen. Auf 30km/h umgerechten macht das 15W. 15 W mehr oder weniger bei 30km/h machen irgendetwas knapp über 0,5km/h im Schnitt aus. Das deckt sich in etwa mit meinen Erfahrungen.

Die Watt-Zahlen der beiden Artikel sind nicht direkt vergleichbar, weil die Rennradreifen bei 35km/h und die Tourenreifen bei 20km/h vermessen wurden. Man kann es aber recht gut umrechnen, weil der Rollwiderstand weitestgehend unabhängig von der Geschwindigkeit ist. Damit geht die Geschwindigkeit multiplikativ ein. Nehmen wir zum Beispiel den Testsieger Conti GP 4000 mit 34,1 Watt (35km/h) und den Schwalbe Marathon Plus mit 28,5W (20km/h). Auf 35km/h umgerechnet hat der Marathon Plus eine Widerstandsleistung von 28,5*35/20 W = 49,9W. Das sind also 15,8 Watt mehr. Nach Kreuzotter kann man nun rechnen: Für 35km/h muss man ziemlich genau 220Watt treten. Ziehe ich davon die 15,8 Watt ab, dann bleiben 204,2 Watt übrig. Damit ergibt sich eine Geschwindigkeit von 34km/h. Ein Rennrad mit Marathon Plus (tolle Vorstellung!) ist also bei 35km/h nur um 1km/h langsamer. Überraschend wenig, deckt sich aber 100%ig mit meinen eigenen Erfahrungen.
 
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Ne ich habe auch schon selber im Vergleich zu anderen Rädern gemerkt, dass da irgentwas anders ist. Sowohl das Rad meiner Freundin als auch die Räder meiner Eltern mit 26'' und Schwalbe Big Apple ;). Die Artikel lese ich gleich mal.
 
Guck auch mal nach, ob die Speichen noch richtig stramm sind. Bei älteren Billigrädern (ich weiß, deins ist keins) sieht man im Extremfall die Felgen manchmal richtig rumwabbeln. Ich wundere mich aber auch immer darüber, wie viel langsamer mein ordentlich in Schuss gehaltenes Stadtrad ist als mein Rennrad -- sicher auch ein psychologischer Effekt, weil sich so ein Rad einfach schwerfälliger und damit langsamer anfühlt, auch wenn es perfekt leicht läuft.
 
Hallo,

Reifen wie der Conti Grand Prix 4000 Sii oder ähnliche rollen geschmeidiger ab und dämpfen besser. Ich glaube, das dies bessere Abrollverhalten mit geringerem Rollwiderstand gleich gesetzt wird und das ist meiner Meinung nach nicht immer richtig. Vielleicht erklärt die den psychologischen Aspekt!

Gruß Mathias
 
Leichtere Schläuche bringen auch weniger Rollwiderstand.

Bei Trekkingreifen, Schwalbe SV18

und

bei Rennreifen: Schwalbe SV20

Dünneres Gummi = weniger zäh = weniger Rollwiderstand
Wirklich ? Um wieviel Watt geht es denn da ?
2 oder 3 ?
Das meiste, was hier als "Rollwiderstand" bezeichnet wird, ist in Wahrheit vernachlässigbar
und allenfalls auf dem Mond wirklich "erfahrbar": Dort fehlt es nämlich am Gegenwind.
Allen, die hier über "Rollwiderstände" fabulieren, empfehle ich eines: Training !
 
Wirklich ? Um wieviel Watt geht es denn da ?
2 oder 3 ?
Das meiste, was hier als "Rollwiderstand" bezeichnet wird, ist in Wahrheit vernachlässigbar
und allenfalls auf dem Mond wirklich "erfahrbar": Dort fehlt es nämlich am Gegenwind.
Allen, die hier über "Rollwiderstände" fabulieren, empfehle ich eines: Training !

Immer diese Rumätzerei - mit guten Reifen sind es gern auch mal 5 Watt (pro Reifen) und mehr.

Und gerade auf schlechten Straßen macht viel Gummi am Reifen und den Schläuchen einiges an schlechteren Fahrens aus.

Ich habe inzwischen so vielen Leuten diese Tipps gegeben, die zuerst skeptisch aber letzendlich begeistert waren.
Das sind Fahrer, die auf einem höheren Leistungsniveau fahren als ich und teils von Sportwissenschaftlern betreut werden.

Und das gilt nicht nur für schnelle Fahrer. Meine Liebste greift auch lieber zu ihren Laufradsatz mit Michelin Pro2Race und 70 Gramm Schläuchen.
Damit landet sie dann immerhin über 20 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit.

Mein alter Teamchef, aus einem Hobbyverein, ist auch begeistert von guten Reifen. Endlich rollt er gegenüber seinen Bruder bei der Vätterrundan schneller die Hügel hinab. Früher musste er immer mittreten um mitzuhalten. Und da vergleichen wir Rennreifen, die gerade einmal 10 € pro Stück auseinander liegen. (Und sein Bruder fährt keine schweren Plus Modelle oder welche mit Flankenschutz oder sonstigen extremen Pannenschutz, der die Flexibillität des Reifens stark beinflussen würde.)

Ich bin auch kein Fetischist von teurem Material, aber selten kann man ein angenehmeres Fahrgefühl und etwas weniger Rollwiderstand für so wenig Geld bekommen wie bei den Schläuchen und den Reifen.
Wir reden von vielleicht 30 € Aufpreis zu einem Satz besserer Reifen und Schläuche. (Müssen ja keine teuren Spezialized oder Vittoria Top Reifen für über 40 € sein.)
 
Und das gilt nicht nur für schnelle Fahrer. Meine Liebste greift auch lieber zu ihren Laufradsatz mit Michelin Pro2Race und 70 Gramm Schläuchen
ist bei meiner Frau ähnlich. Sie bevorzugt ganz klar bestimmte Reifen und das sind die die auch niedrigere Rollwiderstände haben. Und sie interssiert sich nicht für die technsichen Details und kennt die auch nicht. Ob jetzt der Rollweiderstand sprürbar oder es das gesammte Fahreindruck ist, sein mal dahingestellt
 
Wenn Messungen unter kontrollierten Bedingungen und mit den Ergebnissen der Messungen durchgeführte Berechnungen auf Basis allgemein anerkannter physikalischer Zusammenhänge mit der Argumentation "Ne, bei mir nicht, ich habe es ja selbst gespürt!" beiseite gewischt werden, kann die Diskussion als beendet eingestuft werden.
 
Wenn Messungen unter kontrollierten Bedingungen und mit den Ergebnissen der Messungen durchgeführte Berechnungen auf Basis allgemein anerkannter physikalischer Zusammenhänge mit der Argumentation "Ne, bei mir nicht, ich habe es ja selbst gespürt!" beiseite gewischt werden, kann die Diskussion als beendet eingestuft werden.

Laborbedingungen sind Idealbedingungen und haben gerade bei der Vielfalt der befahrenen Untergründe nicht viel mit der Realität gemein.
Aus geringen Vorteilen können gerade bei rauheren Untergründen deutlich größerer Vorteile werden.
Was übrigens, oh Wunder, ein aktueller Test der Tour mit zumindest einem Typ rauhen Untergrundes auch gemessen hat.
 
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