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Restauration einer Dürkopp Vorkriegs-Rennmaschine

So ... alles ab bis auf eine Schutzblechschraube samt Mutter die nicht aufgehen will und schwer zu erreichen ist.
Da muss wohl bald der Drehmel ran.
Die Lager muss ich auch noch öffnen.
Gab es da originale Schlüssel oder die üblichen Hakenschlüssel ?
Mehr Bilder bald.
 
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Re: Restauration einer Dürkopp Vorkriegs-Rennmaschine
Die Lager muss ich auch noch öffnen.
Gab es da originale Schlüssel oder die übliche Hakenschlüssel ?
Bei Dürkopp gab es selbstverständlich für solche speziellen Lösungen auch immer das passende Werkzeug - das war ja einer der großen deutschen Qualitätshersteller, (ähnlich wie Mercedes bei den Autos (bis in die 1960er Jahre hinein)), allerdings neben anderen vergleichbar guten Fahrradfabriken wie Adler, Miele und Wanderer, die eher kleine Stückzahlen, dafür aber immer in hoher Qualität, produziert haben. Und Dürkopp war ja auch Nähmaschinenhersteller - da kam es immer auf Präzision und das richtige Werkzeug an ... ;)

Allerdings bekommt man solche Schlüssel heute nur noch schwer, die sind meistens schon lange in Sammlerhänden, deswegen wird es wohl ein Hakenschlüssel tun müssen, würde ich meinen ...
 
In Anbetracht der suboptimalen Ersatzteillage, würde ich für das Lager die Suche nach, oder ggf. Anfertigung eines Nutmutternschlüssels ins Auge fassen. Sowas lässt sich fein aus einer passenden Nuß fertigen. Da ist dann auch gleich ein anständiger Antrieb dran.

Maschinisten-Grüße
 
Das hier ist die rechte Lagerschale.
Weiß jemand wierum die aufgehen sollte ?
Mein Freund muss glaub mal wieder eine Schlüssel anfertigen:



Hier ist die linke Seite:



Die Kontermutter ging gut runter.

Darunter verbirgt sich die einstellbare Schale mit Nuten direkt im Gewinde.
Auch dafür sollte man besser einen perfekt passenden Schlüssel haben:



Was hat es mit der Schraube samt Mutter auf sich ?
Arretiert die die einstellbare Lagerschale ?

 
Was hat es mit der Schraube samt Mutter auf sich ?
Arretiert die die einstellbare Lagerschale?

Ja, genau. Dann kannst Du die Hülse direkt und einfach ausschrauben.

Für die rechte Schale kannst Du einen (gut passenden) Hakenschlüssel nehmen. Bei meiner Diana hat die rechte Schale Linksgewinde.

Gruß radltandler

edit sagt: Crocodillo war schneller
 
Für mich sieht das so aus, als wären die Konen hier die Außenseite und nicht wie später üblich die Innenseite des Lagers. Zerlegen ginge dann etwas anders als sonst. Eventuell lässt sich ein Konus von der Welle abschrauben, ansonsten muß man möglicherweise erst eine Lagerschale weiter ins Tretlagergehäuse einschrauben und die Kugeln rauspulen, um die Welle entnehmen zu können. Vielleicht weiß oder erkennt ja jemand noch genaueres?

(auf die Beschriebene Weise könnte man dann übrigens auch das Lager zerlegen und warten ohne die rechte Lagerschale zu entfernen, falls das ein Problem ist - und von der linken Seite aus kann man dann evtl. die Drehrichtung des rechten Gewindes erfühlen.)
 
Heute habe ich die letzte Schutzblechschraube ohne Flurschaden weggedremelt.
Jetzt müssen nur noch die Lager raus:



Beim reinigen viel mir dann leider die abgelöste Lötstelle am Steg der Sattelstreben auf:




Was gibt es da für Reparaturansätze ?
 
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Heute habe ich die letzte Schutzblechschraube ohne Flurschaden wegdedremelt.
Jetzt müssen nur noch die Lager raus:



Beim reinigen viel mir dann leider die abgelöste Lötstelle am Steg der Sattelstreben auf:




Was gibt es da für Reparaturansätze ?

Löten, schade um den Lack, aber da musst du durch.
MfG Jens
 
Schade um den Lack kann man ber den starken Unterrostungen am Hinterbau finde ich nicht sagen. Da ist es bestimmt nicht verkehrt im Zuge der Reparatur den Hinterbau komplett "nackig" zu machen und den Lack neu aufzubauen. Wenn man was passendes an Farbton findet b.z.w. mischen lässt und den Hinterbau komplett bis zu den Muffen hin lackiert fällt es unter Umständen nicht großartig auf, abgesehen vom "besseren" Lackzustand, den der Hinterbau dann aufweist.

Wenn der Rahmenbauer den Bremssteg repariert würde ich ihn gleich verstärken lassen, da die Bremsstege damals nicht für die Aufnahme einer Bremse konstruiert waren und dann oft beim festschrauben der Bremse plattgedrückt wurden. Ein Konstruktionsmangel der sich im Zuge der Reparatur locker korrigieren lassen sollte.

Vllt. fragst Du Jens mal nach der Adresse seines Rahmenbruzzlers;). Der ist da glaube ich die richtige Adresse dafür.

Gruß

Rabe
 
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Wenn der Rahmenbauer den Bremssteg repariert würde ich ihn gleich verstärken lassen, da die Bremsstege damals nicht für die Aufnahme einer Bremse konstruiert waren und dann oft beim festschrauben der Bremse plattgedrückt wurden. Ein Konstruktionsmangel der sich im Zuge der Reparatur locker korrigieren lassen sollte.

Das ist also kein Bremssteg, sondern nur ein Befestigungssteg für das Schutzblech, wie an der Bohrung leicht erkennbar ist. ;)
Verstärken ist gut, aber eigentlich nicht nötig, wenn die Bremse mit den passenden U-förmigen Unterlegscheiben montiert wird. Es gab in Frankreich auch entsprechende Adapter, mit denen sich Bremse und Schutzblech montieren ließen.
 
O.K. I see!

Diese Bremse ist natürlich sehr speziell und muß unbedingt so beibehalten werden. Fakt ist aber, daß in der Zeit bis zum 2.Weltkrieg der Steg oft in der Mitte nicht verstärkt war und dann, wurde eine Felgenbremse montiert zusammengedrückt wurde. Frag mal einen der Diamanttreter hier.

...und klar, natürlich ist das ein "Bremssteg", aber den hätten meine Bahnräder auch, wenn ich den Bohrer ansetze!!!

Gruß

rabe
 
Mein Diamant 35 707 hat im Bremssteg ein eigelötetes Verstärkubgsrohr. Das ist die unauffälligste Lösung und wäre auch hier empfehlenswert.

Ansonsten gehören diese U-Scheiben auf den Bolzen, dann verformt sich nichts:
IMG_2357.JPG
 
Für mich sieht das so aus, als wären die Konen hier die Außenseite und nicht wie später üblich die Innenseite des Lagers. Zerlegen ginge dann etwas anders als sonst. Eventuell lässt sich ein Konus von der Welle abschrauben, ansonsten muß man möglicherweise erst eine Lagerschale weiter ins Tretlagergehäuse einschrauben und die Kugeln rauspulen, um die Welle entnehmen zu können. Vielleicht weiß oder erkennt ja jemand noch genaueres?

(auf die Beschriebene Weise könnte man dann übrigens auch das Lager zerlegen und warten ohne die rechte Lagerschale zu entfernen, falls das ein Problem ist - und von der linken Seite aus kann man dann evtl. die Drehrichtung des rechten Gewindes erfühlen.)

Genau so wars !

Nachdem mir ein Freund zum Geburtstag das geschenkt hat:





konnte ich die linke Hülse weiter einschrauben und nach Entnahme der Kugeln die Achse rausholen:





Die 33 auf der Achse könnte gut auf das Baujahr hinweisen.
Mit der rechten Lagerschale noch eingebaut (da muss das Werkzeug noch etwas angepaßt werden) wiegt der Rahmen in den Abmessungen RH MO55,5 und OR MM58 2100 Gramm.
Nicht schlecht für 30iger Jahre.
 
Das war halt noch richtige Qualität, Wertarbeit. Heute muß alles schnell kaputt sein....
Na ja, aber Dürkopp war ja damals im Vergleich zum sonstigen Angebot auch nicht bloß Durchschnittsware, sondern ganz klar Oberklasse, und sicherlich entsprechend teuer - das kaufte sich (wer es sich leisten konnte) dann eben auch nur ein Mal, also im Normalfall dann eben gleich "für's Leben" ...

Und wenn man heute (nach Kaufkraft bemessen) entsprechend viel Geld für ein Fahrrad ausgibt (natürlich nicht für ein Plaste-Rennrad mit Taiwan-Rahmen ... :D), bekommt man m. E. durchaus eine vergleichbare Qualität - einen guten Stahlrahmen, vielleicht z. B. eine Rohloff-Nabe und einen SON-Dynamo, damit ist man ja dann genauso für Jahrzehnte sorgenfreien Radfahrens gerüstet.

Ich finde hingegen sogar eigentlich, dass die Qualität der (im Fahrradhandel, nicht beim Discounter, zu findenden) "Einstiegsklasse" bei den Fahrrädern heute generell besser ist als vor 80 Jahren - wenn man diese Räder ein bißchen pflegt, funktionieren sie auch sehr gut und im Großen und Ganzen problemlos; wenn man sich die Billig- und Konfektionsräder der 1930er Jahre anschaut (... was tatsächlich schwierig geworden ist, da sie meistenteils schon lange verbraucht und verschlissen sind ...), wird man das sicherlich eher so nicht sagen wollen - nur brünierte, schnell rostende Teile, schlechte Lackierung, abblätternder Nickel, unzuverlässige Lichtanlage, weiche Tretlagerachsen, mies geschnittene Gewinde, weiche Schlitzschrauben, rostende/brechende Speichen und Felgen, schlechte Reifen und Schläuche etc.
Im Vergleich dazu radelt man heute auch schon mit wenig Geld vergleichsweise komfortabel und dauerhaft ...
 
Seit den 90er/00er Jahren ist die Qualität wirklich besser geworden. Man kann das leicht an der Verwendung rostfreier Schrauben sehen, die seitdem üblich ist. Seitdem gibt es auch ordentliche Bremsschuhe mit komfortabel tauschbaren Belägen, wartunxfreie und trotzdem lang haltbare Industrielager allerorten und ordentlich zu justierende Bremsen.
Also, alles in allem könnten moderne Räder ja soooo viel besser sein als die alten Rinden, mit denen wir uns befassen. Wenn da nicht so ein paar Formschwächen wären, die die offensichtlichen Vorteile anscheinend überwiegen.
 
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