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Rehasport ("Gymnastik") sinnvoll für Radsportler??

Veloma

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Nach einem Rennrad-Unfall (miese Hüftverletzung) habe ich nach 3 Monaten Physiotherapie + Gehhilfen nun "Rehasport" verschrieben bekommen, da ich beim Gehen noch sehr hinke (Kraft- und Koordinationsprobleme).

Nach einiger Recherche im Internet stelle ich mir dies nun als Kürs-chen mit ü60-Jährigen vor - ich hab jedenfalls gelesen, dass Rehasport in Gruppen stattfindet und Geräte- und Funktionstraining NICHT zu Rehasport dazugehören. Fotos zeigen meist irgendwelche 70-Jährigen, die zufrieden auf einem Ergometer in der Gruppe strampeln oder ähnlich :confused::eek:.

Da ich (bis vor 3 Monaten ziemlich sportlich, mit >6000 Sport-Rad-km/ Jahr) zwecks Muskelregeneration seit kurzem im Fitness-Studio angemeldet bin und 3x pro Woche Geräte-Krafttraining mache (+ Spinning zu Hause), sehe ich den Sinn dieser Maßnahme (bisher) nicht. Kann mich jemand beruhigen? Habt Ihr Erfahrungen damit? Wie kann ich in meiner Heimatstadt geeignete Angebote (mit ähnlich sportlichen "Behinderten") finden?

Oder soll ich beim Arzt was anderes erbetteln? (Ich dachte ja, das was er mir verschrieben hatte, wäre Gerätegestütztes individuelles Training oder sowas :( - das fände ich sinnvoll und voll auf mich anpassbar)
 
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Re: Rehasport ("Gymnastik") sinnvoll für Radsportler??
Verzichte einfach auf den Rehasport und zieh Dein eigenes Training durch. Ist wahrscheinlich viel effektiver.

Durch die 3 Monate Physiotherapie weist du ja selbst worauf es ggf. ankommt.
 
Verzichte einfach auf den Rehasport und zieh Dein eigenes Training durch. Ist wahrscheinlich viel effektiver.
Durch die 3 Monate Physiotherapie weist du ja selbst worauf es ggf. ankommt.
Hab ich mir auch schon überlegt. Nur dass ich ab jetzt ganz andere Sachen machen darf, als während der Physio bisher möglich war... von dem her weiß ich eben doch nicht so genau, welche Übungen ab wann OK sind.
 
ich kann dir nix raten, nur von eigener Erfahrung beichrichten. Nach einem Unfall wo ein Halswirbel angebrochen war, wurde meine Hals 10 Wochen stillgelegt, mit der Folge das ich so viel Kraft verloren hatte, das ich meinen Kopf kaum aus eingener Kraft halten konnte.
Dann zu Physio: die ersten vier wochen haben mich echt gefordert und auch wirklich weitergebracht. Hätte auch wenig Ideen gehabt wie ich anfangen können zu trainieren.. Nach viel Wochen stagnierte das aber, die machten weiterhin mehr oder weniger dasselbe und das hatte dann auch keinen Trainingseffekt mehr. Hatte auch das Gefühl die Physio wussten das auch und kamen mir dann damit Verspannungen lösen zu wollen, von denen ich selbst nix gemerkt hätte :)
Ich hab dann angefangen mein ganz normales Kraftprogramm wieder auszunehmen. Erst mit homöopathischen Widerständen, aber dann mit einem recht steilen Leistungszuwachs. Merke dann bei einigen Übungen das der Hals ne wichtige Rolle spielt, was mir vorher so nicht klar war. Z.b. Klimmzüge.
Wenn ich bei dem Weg bisschen mehr Support bekommen hätte, dann hätte mir das sehr geholfen. Aber da hab es kein Angebot. Wenn es nach meiner Physio und/oder meines Orthopäden gegangen wäre, dann hätte meine Genesung Monate länger gebraucht.
Glücklicherweise hat mir die Unfallchirurguin Mut gemacht das ich mich fordern kann und das das nix passieren kann. Denke es kommt das sehr drauf an an welche Leute man gerät
 
Hat der Arzt dir einfach empfohlen, Rehasport zu machen, oder hat er wirklich etwas "verschrieben", also schriftlich?

Wäre ich an deiner Stelle, und das war ich schon ein paar mal, dann würde ich mich mit progressivem Krafttraining wieder hochzüchten. Männliche Übungen, männliche Gewichte, und immer richtig nah an die Belastbarkeitsgrenze (aber nicht zu nah, 80% ist genug), damit es auch wirkt. Da geht im Zeitraum von Wochen, was man sonst vielleicht garnicht mehr aufholen würde. Ich war vor 2 Jahren nach nem Unfall ein Wrack, hatte in 3 Gelenken nur 50% der normalen Beweglichkeit, teilgerissene Sehnen und Muskeln, Schmerzen immer und fast überall. Hab dann sobald ich den Weg ins Fitnessstudio durchstehen konnte, mit dem Krafttraining begonnen, obwohl das zu dem Zeitpunkt nach Medizin noch verboten war. Zuerst ganz ohne Gewichte, mit der leeren Hantelstange, dann jede Einheit ein kleines bisschen mehr. In 2 Monaten war ich ganz wundersam wiederhergestellt. Meine Ärzte waren erstaunt, die haben was von 1-2 Jahren vorhergesagt.

Das soll keine Empfehlung sein, war nur eine Anekdote zur Motivation.
 
Männliche Übungen, männliche Gewichte
wusste gar nicht das es geschlechtsspezifische Widerstände gibt, man lernt nie aus ;)

obwohl das zu dem Zeitpunkt nach Medizin noch verboten war
Wohl weniger nach "Medizin" sondern nach Meinung bestimmter Mediziner. Der Trend in der Medizin geht eindeutig dahin sich schon sehr früh, sehr stark wieder zu belasten. Soweit ich am Rande mitbekommen hat steht das jetzt auch in der Kritik.
Es scheint da mindestens zwei Fraktionen zu geben.
 
wusste gar nicht das es geschlechtsspezifische Widerstände gibt, man lernt nie aus ;)

Hanteln für Frauen sind rosa und bestimmt mit Plüsch gefüllt. :rolleyes:;)

Hanteln für Männer erkennt man hingegen an der Kilogrammangabe in Tonnen:
Monty-Python-Calibration-Mass.jpg
 
Ich denke anders und halte Gewichtstraining allein nicht für den Stein des Weisen. Nach einer gravierenden Verletzung ist meist einiges im Ungleichgewicht durch Schonhaltung und entsprechend höhere und oft auch falsche Belastung anderer Muskeln und Gelenke. Kraft ist nur eine Komponente, die wieder auftrainiert werden muss, Beweglichkeit und Koordination halte ich für ebenso wichtig. Beim Rehasport wird natürlich nicht unbedingt die Spaßgraante gezündet, aber mit der Last des eigenen Körpergewichts, Theraband, Pezziball, etc. kann man auch für die Kraft eine Menge erreichen.

Ich würde es mir einfach mal angucken - das kann gut und sinnvoll sein, muss es aber nicht. Entscheidend ist die Kompetenz des Kursleiters. Grundsätzlich ist es aber schon sinnvoll, dass geschulte Augen die Ausführung der Übungen nach einer Verletzung, sofern man nicht selbst ganz genau weiß, was man macht.
 
Wohl weniger nach "Medizin" sondern nach Meinung bestimmter Mediziner. Der Trend in der Medizin geht eindeutig dahin sich schon sehr früh, sehr stark wieder zu belasten. Soweit ich am Rande mitbekommen hat steht das jetzt auch in der Kritik.
Es scheint da mindestens zwei Fraktionen zu geben.

Richtig, der Trend in der Forschung geht zur frühestmöglichen Belastung, auch durch Schmerz hindurch (z.B. Kreuzheben trotz Rückenschmerz nach Bandscheibenvorfall). "Use it or lose it" trifft am meisten nach Verletzungen zu.
 
wusste gar nicht das es geschlechtsspezifische Widerstände gibt, man lernt nie aus ;)
:D
wenn ich mir so ansehe, was sich manche Frauen und Mädels für Gewichtchen "auftun", um diese dann 200x während des Lesens eines Buchs oder des Hörens eines Hörbuchs mit Schwung hoch und runter zu bewegen, habe ich ne gewisse Vorstellung davon, was @cmus meinen könnte ;).

@Kaugirl : ja, hab auch gemerkt, dass Geräte-Krafttraining alleine nicht reicht, da man gewisse Muskelgruppen mit Geräten nicht trainieren kann. Zuhause hab ich mittlerweile ein ganzes Arsenal an Therabändern, Ball und Sitzwürfel, ...
Die Kurse versuche ich mir mal anzuschauen (war eh mein Plan - falls sie mich reinlassen). Aber was ich mir momentan drunter vorstelle (anhand der vielen Bilder im Netz), ist eher n Kürschen, wo 20 Mann mit unterschiedlichsten Gebrechen zusammengepfercht werden, um dann relativ unspezifisch "Gymnastik" zu machen - m.E. voll sinnlos für sportliche Menschen mit Eigeninitiative halt. Drum bin ich so an Erfahrungen diesbezüglich interessiert.
Ich hatte mal sone Art Sport-Physio, keine Ahnung wie das hieß. Quasi Kraft- und Koordinationstraining mit und ohne Geräte mit Personal Trainer. DAS war super... aber das war nur 6x und da müsste ich wohl betteln, zumal ich für den XXX schon 5x6 normale Physio-Einheiten hatte.

Bin übrigens mittlerweile auch der Meinung, ich hätte etwas früher mit der Belastung anfangen sollen. Aber zu früh wäre bei mir (nicht optimale "Knochenmontage", weiterbestehende Gefahr der Nekrose) auch n Risiko gewesen... Naja.
 
Hat der Arzt dir einfach empfohlen, Rehasport zu machen, oder hat er wirklich etwas "verschrieben", also schriftlich?
Er hat mir den Antrag für die Krankenkasse vorbereiten lassen. Da steht konkret "Rehasport" (Edit: Rehabilitationssport) und "Gymnastik" + evt "Wassergymnastik" drauf, EDIT: 50x, 2x/Woche (Beim Rehasport geht ja nix von seinem "Verschreibungskonto" drauf). Und er hat mir gesagt, falls der Rehasport nicht anfängt, ehe die letzten Physio-Einheiten aufgebraucht sind, soll ich nochmal n Schein für Physio abholen.

Anhand seiner kurzen Beschreibung dachte ich, das wäre sowas wie Kraft- und Koordinationstraining, direkt auf meine Situation zugeschnitten, und angepasst an meine Fortschritte, je nachdem schneller oder langsamer.

Im Netz steht aber konkret, dass Krafttraining an Geräten, etc, davon ausgenommen ist, und dass Rehasport immer in Gruppen stattfindet. (Seit 2011 oder so). Ich kann mir nicht vorstellen, dass man in ner heterogenen Gruppe gut aufgehoben ist mit sowas. Aber eben... bisher nur mein Vorurteil.
EDIT: und 50x (die man ja dann auch machen soll) ist schon hart, wenn sich's als mistig und sinnlos rausstellt.
 
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Dieser Reha Sport wird momentan von den Ärzten rausgehauen wie Gummibärchen :D

Nach Berichten klingt das aber eher nach Bewegungstherapie für Rentner.
Und der Nutzen von 2x 30 Minuten pro Woche ist wohl auch überschaubar; vor allem wenn es nichtmal individuell geplant ist sondern es nach der Leistungsfähigkeit der 70 Jährigen Teilnehmer ausgelegt wird.

Erwarte dir nicht zu viel.
 
Hatte vor einem Monat eine OP an der Schulter. Davor schon 2 Monate Physio gemacht, nach der OP wurden nochmal 3 Monate geplant. Der Doc meinte er könne mir noch Rehasport verschreiben, hat aber im selben Satz gleich gesagt, dass es vermutlich wenig bringen würde aus zwei Gründen. Der erste ist, dass ich eine relativ seltene Op hatte und dementsprechend nicht in ein "allgemeines" Heilungskonzept passe und zweitens, dass ein allgemeines Trainingsprogramm -vor allem am Anfang- mehr schaden kann als es hilft. Habe deswegen dankend abgelehnt und ich denke mit der Physio fahre ich besser.

Gruß
 
Wende dich mal an @Chris-AC, der kennt sich leider nur zu gut mit dem Thema aus.
Ansonsten würde ich herausfinden, wo bei Euch Leistungssportler zur Reha hingehen. In Stuttgart wäre das z.B. Rehamed in Feuerbach. Dort kann man dir am ehesten ein zweckmäßiges Training anbieten. Gruppentraining ist an sich keine schlechte Idee.
 
Was @Crocodillo schreibt, unterschreibe ich zu 100%. Was du brauchst, nennt sich "Krankengymnastik am Gerät". Ich habe das während meiner Reha-Phase übrigens mindestens viermal/Woche gemacht. Das war jedes Mal direkt im Anschluss an eine Stunde Physio in einer Physio-Einrichtung, wo auch die Karlsruher Profisportler wieder aufgepäppelt werden. Das waren individuell angepasste Kraft- und Koordinationsübungen, die auch individuell überwacht wurden. In dem Konzept war anfangs übrigens auch eine halbe Stunde/Woche Wassergymnastik dabei (2-3 Mann), was höllisch anstrengend war und nix mit Rentnerwellness im Thermalbad zu tun hatte.
Also, erkundige dich, wo Berliner Sportler Reha machen und gehe dann da hin.
 
@Veloma: bei uns gibt es eine Rehasportgruppe, die so eine Art Rücken-Stabbi-Training macht - das ist sehr gut für Radfahrer, und für viele Instabilitäten :) .... Vielleicht gibts das bei Euch auch.

Und: rede persönlich mit den Leuten von einem Fitnesstudio, die auch Rehasport anbieten: der Leiter in meinem Studio (wird bei uns vom Sportverein betrieben) hat mir ohne Probleme meine Rehasport-Verordnung für "ein halbes Jahr lang einmal pro Woche" umgewandelt in eine 26er-Karte fürs Geräte-Training, und mir eine prima Einweisung an die Geräte verpasst :) ... Rede mit denen, es geht immer mal was ;)
Nicht nur internet-Recherche bringt einen weiter....

ich lese gerade, Aquasport wäre auch in der Verordnung... hätteste da denn Spaß dran? dann mach das, da steuerst Du selber die Intensität, und es bringt immer was ;) !

Gruß und weiter gute Besserung!
 
Was @Crocodillo schreibt, unterschreibe ich zu 100%. Was du brauchst, nennt sich "Krankengymnastik am Gerät". (...)
Also, erkundige dich, wo Berliner Sportler Reha machen und gehe dann da hin.
Ah, das war's. Krankengymnastik am Gerät. Danke. Das hab ich damals ebenfalls in ner Einrichtung gemacht, die auch Berufs-Ballsportler betreut. War echt super. Die bieten aber natürlich keinen "Rehabilitationssport" an... (die werden schon wissen, warum).
 
(....)
Ansonsten würde ich herausfinden, wo bei Euch Leistungssportler zur Reha hingehen. In Stuttgart wäre das z.B. Rehamed in Feuerbach. Dort kann man dir am ehesten ein zweckmäßiges Training anbieten. Gruppentraining ist an sich keine schlechte Idee.
Die Rehamed bietet auch keinen offiziellen "Rehabilitationssport" an. Das bestärkt mich immer mehr darin, dass dieser "Sport" für mich nicht das Richtige ist...
 
OK. Hast Du das von Bekannten gehört, die sowas machen mussten? Also quasi aus erster Hand? (Das wäre ja genau meine Befürchtung)
Meiner Mutter wurde das verschrieben und meinem Onkel auch.
Es klang wie ein Aufwärmprogramm, was auch zu der Dauer von 30 Minuten ganz gut passt.

Wie du schon geschrieben hast, belastet wohl nicht das Budget und bekommt wohl erstmal jeder damit man keine richtige Behandlung fordert.
 
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