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Rückenschmerzen durch zu großen Rucksack?

Auch wenn der Oberkörper beinahe horizontal ist?
jepp, mit der sattelüberhöhung liege ich fast horizontal. selbst in unterlenkerposition spüre ich nicht dass ich einen Rucksack dran hab. Er sitzt satt auf der Hüfte und man hat Teile am Rücken frei zum 'atmen' die bei nem normalen Rucksack verdeckt sind und zu Hitzewallungen führen :)

 
Fahre den vaude Cluster 10+3, aber die "+3" nutze ich fast nie.
Fahre damit täglich zur Arbeit (57 km).
Bisschen Futter, Ersatzklamotten, Windjacke, auch mal ne Trinkblase, Telfon, Geldbeutel, Kleinkram.
Das Volumen reicht völlig, der Rucksack ist manchmal nur halbvoll.

Ich liege auf dem Renner mit 11 cm Überhöhung bei 181 cm.
Ob ich den Rucksack per Hüftgurt eben dort fixiere oder den Gurt etwas höher (eher im Nierenbereich) sitzen habe, macht ganz entschieden was aus.
Im ersten Fall kann ich damit stundenlang fahren, im zweiten Fall habe ich schon nach 20 Minuten keine Lust mehr.
Höheres Gewicht platziere ich dabei tendenziell im Schulterberreich.

Die Belüftung erfolgt über einen Netzrücken und nach meinem Empfinden schlägt sie die AirStripes-Belüftung um Längen.
Die AirStripes sind keine schlechte Lösung, aber der Netzrücken bringt (mir) viel mehr.
Das zielt aber nicht nur auf die Belüftung (obwohl die Schweißflecken da schon eine überdeutliche Sprache sprechen), sondern auch auf die Belastungszonen. Beim vaude-Netzrücken habe ich nicht das Gefühl, dass der Rücken überhaupt Last abkriegt. Die geht voll auf Schultern und Hüfte. Nur deshalb kann ich damit auch lange Strecken fahren.

Kurz: Ich würde nach einem deutlich kleineren Rucksack mit Netzrücken schauen und den gut anlegen.
 
Hey leute hier mal ein zwischenstand.

ich habe mir jetzt einen kleineren Rucksack zugelegt, den Vaude Cluster 10+3. Sitz sehr gut und geht auch einiges rein. Die Belüftung ist schon sehr gut. Besser als beim Deuter Trans Alpine. Bei der gestrigen ausfahrt von 250km habe ich nachher doch langsam wieder schmerzen im LWS bereich gekriegt. Ich bin aber ohne Rucksack gefahren. Nun habe ich einen schlusstrich gezogen und fahre nach dem Münsterland Giro mal zum Bike Fitting. Irgendwann sind die Schmerzen nachher verschwunden aber nur weil ich es im Unterlenkerbereich sehr bequem fand.

Achja die ausfahrt gestern war ein kleiner Testbrevet und da hatte jemand genau so eine Tasche dabei wie von marmotte27 verlinkt. Die sah sehr hochwertig verarbeitet aus und bietet viel platz.

Nach dem Bike Fitting melde ich mich nochmal.
 
Man kann die Schultergurte so verlängern, wie das bei guten Rucksäcken so üblich ist. Einen besonders kurzen Rücken braucht man nicht.

Per Hüftgurt wird der Rucksack auf der Hüfte fixiert, die Schultergurte gehen nach oben weg und kommen an den Schultern erst mit dem Körper in Berührung. Eine wohlgeformte Wirbelsäule wird auf diese Weise sauber überwunden. Das ist an sich nichts Ungewöhnliches oder Neues, so funktionieren gerade gut belüftete Rucksäcke.

Das Entscheidende ist, ob sich der Netzrücken durch das Gewicht im Rucksack durchdrückt oder ob er hart bleibt und so den Rücken freihält. Der Cluster bleibt hart.
Schwache Netzrücken biegen sich durch, stabile bleiben gerade. Ein gut angebrachter und eingestellter Schultergurt sorgt dafür, dass das bis zur Schulter so stabil weitergeht. Hier bekommen die Schultern in diesem Fall dann wieder Last ab, weil man auf dem RR eher liegt als sitzt. Im Stehen bekommen die Schultern überhaupt nichts ab.

Wenn man Hüftgurt und/oder Schultergurt aber falsch einstellt, ist die ganze Funktion im Arsch.
Man muss sich an die Rucksackregel halten: Die Hüfte trägt die Last.
Deshalb muss der Hüftgurt bombenfest dort sitzen, wo er hingehört.

In der Praxis bedeutet das, der Rucksack sitzt allein per Hüftgurt am Körper. Wenn er jetzt bei ruhigem, aufrechten Stehen den Körper aus dem Gleichgewicht bringt, ist er entweder falsch gepackt oder sitzt nicht richtig.
Der Schultergurt trägt im Stehen keine Last und wird ohnehin erst dann angezogen, wenn auch bereits der Brustgurt fixiert ist.

Ich kenne relativ viele Leute, die bitter enttäuscht sind von irgendwelchen teuren Rucksacksystemen, weil die "irgendwie gar nicht helfen". So, wie sie die Rucksäcke tragen, ist das aber auch kein Wunder. So lange der Irrglaube herrscht, einen Rucksack trage man miot den Schultern, wird sich daran auch nichts ändern.
 
Man kann die Schultergurte so verlängern, wie das bei guten Rucksäcken so üblich ist. Einen besonders kurzen Rücken braucht man nicht.
Dann reicht das obere Ende des Rucksackrückens aber nicht annähernd bis zur Schulter. Beim stehen/laufen/hollandradfahren sind diese Ausführungen alle nachvollziehbar (der Rucksackschwerpunkt liegt hinter dem unteren Kontaktpunkt, wenn dieser fest genug ist kippt der Rucksack gewissermaßen vom Rücken weg), aber in Rennradhaltung? Da liegt der Rucksackschwerpunkt zwischen unterem/hinterem und oberen/vorderen Ende des Kontaktbereichs und die ganze “auf die Hüfte“ Mechanik fällt flach.
 
... ansonsten würde ich von rucksäcken beim RR absehen, unnötiges schwitzen, rückenschmerzen usw. usw.

Da ist eben jeder anders. Fahre recht regelmäßig über meist ca. 50 km einen Quechua Forclaz 30 Air (vom Décathlon) und einen Salewa Urban 22, meist gefüllt mit 5 - 8,5 kg, und habe damit bei dieser Überhöhung keine körperlichen Probleme. Und Rutschen tut auch im Unterlenker nix. Mit dem Schwitzen hat @feelthesteel aber recht.

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@usr Hm, den Eindruck, dass die Mechanik flachfällt, habe ich nicht. Nun bin ich kein Physiker, aber immerhin Praktiker eben dieses vaude-Rucksacks. Was ich beschrieben habe, ist das, was ich selbst erlebe.

Wenn der Rucksack an den Hüften und an den Schultern den Körper berührt, erfolgt ja auch nur dort die Einleitung des Drucks vom Rucksackgewicht. Von dort auch verteilt sich dann der Druck. Aber idR nur abwärts. Was in der Hüft ankommt, wird aber nicht weiter dem Körper angelastet, es geht auf den Fixpunkt Sattel. Was über die Schultern an Druck eingeleitet wird, verteilt sich ebenfalls nach unten. Bei korrrekter Haltung geht das in die Arme. Das ist doch soweit nachvollziehbar, oder?

Erst wenn sich der Rucksack im mittleren Rückenbereich durchdrückt und zwar soweit, dass er dort den Rücken berührt, dann muss auch dieser Teil des Rückens Last tragen. Oder wenn man eine falsche Rückenhaltung hat, der Rücken zum Buckel wird und der Rücken so in Kontakt mit der Rucksacklast kommt.

Denn immerhin liegt der Rennradler nicht vollständig, sondern die Haltung geht in die Richtung "liegend", tatsächlich ist sie aber leicht schräg, die Schultern sind normalerweise höher als die Hüfte.
 
Wenn der Rucksack an den Hüften und an den Schultern den Körper berührt, erfolgt ja auch nur dort die Einleitung des Drucks vom Rucksackgewicht.

Dazu muss der Rucksack aber erst mal so lang sein wie die Strecke Hüfte-Schultern. Bei aufrechter Haltung kann man mit Gurten verlängern (der Rucksack kippt vom Rücken weg, Gurte müssen irgendwie dafür sorgen, dass das nicht überhand nimmt), bei flacher Haltung liegt das obere Ende genau da auf wo der Rucksack eben endet wenn man ihn an der Hüfte ausrichtet.
 
Mal 'ne doofe Frage...hab ichs bei dreimal lesen trotzdem überlesen? Warum überhaupt Rucksack?
Für Gepäckträgerhasser gibts ja neuerdings ;) vielfältige Alternativen http://www.rennrad-news.de/forum/threads/crosser-als-reiserad-eure-erfahrungen.141359/
Bei Streckenlängen wie beschrieben von 30, 50km und erheblich zieht ja auch das "Kurierargument" (muss ich dann ständig wieder abnehmen/dranschnallen) nur wenig.
Und ob die Stylepolizei sich bei einem Rucksack mehr aufregt, als bei Satteltaschen käme auf einen Versuch an.
 
Möglich ist alles. Fetter Rucksack auf'm TT oder auch nur normalem Strassenrad erinnert mich immer an Mädels mit 10cm Bleistiften unter den Hacken aber fetten Einkaufstüten am Arm.
Hauptsache schick;) Mit dem Alter sieht man das gelassener und schraubt im Zweifel auch einen Träger ans TT (bzw. hat einen Reiserenner, wenns denn ohne Gepäck nicht geht :p)
 
Mal 'ne doofe Frage...hab ichs bei dreimal lesen trotzdem überlesen? Warum überhaupt Rucksack?
Für Gepäckträgerhasser gibts ja neuerdings ;) vielfältige Alternativen
Zum einen waren Taschen in diesem Stil schlicht noch nicht allgemein erhältlich, als ich mir mein Mehrtagestouren-Gepäck zusammengestellt habe. Zum anderen bin ich angesichts meiner Beinlänge ziemlich skeptisch, ob ich mehrere kg Ballast so hoch über dem Hinterrad anbringen möchte, zumal im Vergleich zu den Rädern kleiner Leute der Sattel nicht nur höher sondern sich viel weiter hinten liegt (Sitzwinkel und Hinterbaulänge sind über die Rahmengrößen in etwa konstant). Dann lieber hoch, mittig und über vor allem über Arme und Beine vom der “Fahrwerk“ isoliert.
 
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Hallo,
das Thema ist zwar schon etwas älter, dennoch riskiere ich mal einen Kommentar mit meiner Erfahrung.
Ich fahre primär MTB - und das bei mehrtätigen Touren und Alpencross mit dem Deuter Alpine 30.
Auf dem RR ist der für mich unmöglich zu nutzen. Am RR muss es mit möglichst kleinem, leichten Rucksack bei mir sein. Ich hatte ebenfalls starke Rückenschmerzen bei längeren RR Touren.
Jetzt nach 1 Jahr ergänzendes Core-Training mit Trainer und gezieltem Rumpftraining stört mich ein kleinerer Rucksack am RR nicht mehr.
Aber der 30L ist nix fürs RR meiner Ansicht nach.

Gruss Harry
 
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Ich kann ja mal ein kleines Update geben ;-)
Beim Bikefitting wurde meine Sattelneigung korrigiert und der Vorbau ins Minus gedreht so das ich nachher eine Überhöhung von 9cm hatte. Ich bin damit eine Woche gefahren. Die Rückenprobleme sind deutlich zurückgegangen aber ich merkte trotzdem das der Trans Alpine nicht für das Rennrad gemacht ist. Der Vaude Cluster ist da viel besser geignet. Wie dem auch sei leider konnte ich das länger Ausprobieren da ein Autofahrer mich beim abbiegen übersehen hat. Das Cyclocross ist ein totalschaden und ich habe jetzt 4 Drähte im Fuß.
 
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