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Projekt: Vetta

Sehr schönes Rad und auch beim Blick auf die Details gut in Schuss. Die Räder sind nicht schlecht, Wolberfelgen gelten als unverwüstlich, die Reifen sind etwas billig, aber Drahtreifen, die gibts an jeder Ecke und für jeden Geschmack und Geldbeutel.
Die Bremsen würde ich aber tauschen gegen kurze Arabesque. Da könnte nochwas gehen in Sachen Bremskraft. Wenn du einen schönen und originalen LRS willst, dann kann ich dir 600er Hochflanschnaben anbieten. Da müssen dann aber auch Schlauchreifenfelgen ran, das war damals so. Die Naben sind noch neu und OVP.
Zur Altersbestimmung musst du nur auf die Teile gucken, da stehen an verdeckter Stelle immer 2 Buchstaben, die Monat und Jahr der Herstellung angeben. Da es sich mit einiger Sicherheit um die Originalausstattung handelt, kann das Baujahr auch in etwa für den Rahmen gelten (evtl. ein paar Monate jünger).
 
Gekauft hab ich es von einem Bastler der wohl von seiner Frau zum Verkauf genötigt wurde. Der Keller stand entsprechend voll von wunderschön restaurierten Rädern (da fühlt sich der ein oder andere von euch vielleicht angesprochen) und schweren Herzens hat er mich mit dem Rad ziehen lassen. Gratis dazu gabs den potthässlichen Sattel beim Kauf vom Erstbesitzer montiert gewesen ist, Foto gibts weiter unten.

Hallo "Baumhaus",

da bin ich ja froh, das Vetta so schnell wiederzusehen.
Beim Verkauf von Klassikern an Abiturienten gibt es ja immer die latente Gefahr, dass ein mit der Flex gecleantes Fixie oder ein im Regen an eine Laterne gelehntes Unirad daraus wird. Aber da Du Dich an dieses Forum wendest und scheinbar ernsthaft mit der Materie beschäftigen willst, ist das Rad wohl in guten Händen bei Dir.
Leider steht mein Keller nach hiesigen Maßstäben allerdings nicht voll mit Rädern. Eigentlich nur noch drei: die hier schon vorgestellte Gazelle, das namensgebende Moser Cromovelato und ein 60er Mercier. Dazu ein zerlegtes Tsunoda, das vermutlich einen Riss im Rahmen hat und daher nicht zählt. Die meisten hier scheinen eher 10, 20 oder mehr zu besitzen. Aber ich werde meine rare Schrauberzeit bis zum Winter in Projekte für Schwesterherz und meine Frau investieren. Daher musste das Vetta gehen, es wäre eh viel zu wenig bewegt worden, da ich mich auf den andere Rädern so wohl fühle.
Viel Spaß damit, das ist ein guter Einstieg.

Viele Grüße,
Daniel
 
Ah, herrlich! Ich wusste dass du hier im Forum bist!
Ich hatte mich schon, aufgrund deines Ebaynamen an "Jeeves" hier im Forum gewendet, in der Hoffnung es sei sein Fahrrad. Ah na gut, ich hatte das Gefühl deine Frau war froher über den Verkauf als du selbst. Sehr gemäßigt, hätte ich nicht freiwillig her gegeben. Das rot find ich inzwischen richtig geil, ferrarirot fand ich sehr treffend :D
Danke auch für den Sattel, wurde schon am Rad der Frau Mama montiert. Der alte hatte eine gebrochene Sattelstrebe (heißt das so?), sieht da auch einigermaßen passig aus.
Ich muss sagen ich habe bisher noch keine ganzen Keller gesehen hier im Forum, bisher nur einzelne Exponate. Ich werde darauf achten! Das FMoser und besonders die Gazelle fand ich auf jeden Fall beeindruckend, aber wahrscheinlich muss ich mich erst noch an die Maßstäbe hier gewöhnen.
Ihr habt ne lustige Kneipe gegenüber, vor allem die Truppe politisch interessierter, Alte Herren Hobbyfußballer war unterhaltsam.

Vielen Dank für das Fahrrad, ich hab mich sehr lange nicht mehr dermaßen über etwas Materielles gefreut!

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Komisch es fühlt sich schon etwas aufgebogen an, das Hinterrad muss man auf jeden Fall mit etwas Nachdruck montieren.


Du könntest allenfalls versuchen die Kettenflucht zu optimieren, so dass die Kette auf dem 4. Ritzel geschaltet zum Kettenrad fluchtet und eventuell die Position des Umwerfer bestmöglich anpassen (eventuell sogar die Umwerfergabel durch beilegen einer 4mm Unterlegscheibe unten etwas verbreitern).

Kannst du mir das nochmal erklären?
Dh das 4. Ritzel soll exakt zwischen dem großen und dem kleinen Kettenblatt liegen? Macht auch Sinn von der Symmetrie. Im Moment liegt eher das kleine Kettenbaltt auf Höhe des vierten Ritzels, aber wie kann ich dass denn ändern?

Inwiefern kann ich denn den Umwerfer anpassen? Das Problem ist doch, dass die Kette durch schalten auf der Kassette eben einen anderen Weg nimmt und dabei den Umwerfer streift. Entweder ich bringe den Umwerer näher an die vorderen Ritzel, verwende einen breiteren Umwerfer, eine schmalere Kassette oder verringere den Abstand zwischen Kassette und Kettenblatt.
Wie da die 4mm Unterlegscheibe ins Spiel kommt erschließt sich mich auch nicht nicht so richtig, wie verbreitere ich denn dadurch die Gabel? Wo kommt die denn hin? So wie ich das verstehe kann ich damit die Position des Umwerfers verändern, aber dafür hab ich ja auch die Stellschrauben.


Ich hab gelesen dass man eine Mail an [email protected] schreiben kann, mit Bildern und Infos zum Rad (Alter, Teile etc). Man bekommt dann im besten Falle eine Antwort mit dem Orginalzustand des Rades. Werde ich die Tage mal in Angriff nehmen! Hoffentlich gehts auf englisch.

Welche Teile ich dann ändere/erneuere sehe ich dann. Das Lenkerband lass ich dran, hat zwar Gebrauchsspuren aber ist noch gut. Außerdem gefällt mir das Abschlusstape, passt zu den Aufklebern des Rahmens.


Was mache ich Pflegetechnisch? Im Internet finde ich nur mehr oder weniger Tipps was zu tun ist, wenn etwas kaputt ist. Ne gebrochene Speiche, eine schmutzige Kette oder ein Lager mit Spiel kann ich schon erkennen, verhindern würd ich es gern.
Also Kette putzen, messen ggf wechseln, Kettenöl drauf.
Schaltung sauberhalten und Gelenke ölen, noch was?
Rahmen? Keine Ahnung, vorsichtig sein. Ich hab was von wachsen gelesen, aber mit welchem Wachs denn?

Welches Öl verwendet man denn am besten? Laut Internet gibts ja mehr Fahrradöl auf dem Markt als Rotwein in Frankreich. Gleiches gilt für Fett.

Was ich mit Naben und Bremsen mache ist mir auch nicht klar. Gibts noch was auf dass ich achten sollte?
 
Dh das 4. Ritzel soll exakt zwischen dem großen und dem kleinen Kettenblatt liegen? Macht auch Sinn von der Symmetrie. Im Moment liegt eher das kleine Kettenbaltt auf Höhe des vierten Ritzels, aber wie kann ich dass denn ändern?
Mach dir nicht zu viele Gedanken. Ob die Mitte der Kettenlinie zwischen den Blättern vorn und auf Mitte des Kranzes hinten oder kleines Blatt-4. Ritzel ist, ist unerheblich. Wenn sie kleines Blatt-kleines Ritzel wäre oder sowas, dann wäre das was Anderes, obwohl es auch dann noch u.U. fahrbar wäre.
Inwiefern kann ich denn den Umwerfer anpassen?
Die Stellschrauben sind nur die Begrenzungen für den Schaltweg. Wenn der Umwerfer also auf einem der extremen Gänge (großes Blatt/kleines Ritzel oder kleines Blatt/großes Ritzel) an der Kette schleift, dann musst du die Begrenzung erweiter (Schraube etwas rausdrehen), wenn die Kette vom Blatt fällt, Begrenzung einengen, also Schraube rein. Bei allen anderen Gängen entscheidet die Schalthebelstellung. Dabei musst du immer mal nachstellen, wenn du hinten schaltest, weil sich ja da der Schräglauf der Kette ändert.
Was du aber machen kannst: die Kettenflucht einstellen, dazu musst du den Umwerfer drehen. Normal standardmäßig sollte ja die Schaltgabel parallel zum Kettenblatt stehen, aber in der Praxis ist es manchmal sinnvoller, den Umwerfer leicht schräg zu stellen.
Ich hab gelesen dass man eine Mail an [email protected] schreiben kann, mit Bildern und Infos zum Rad (Alter, Teile etc). Man bekommt dann im besten Falle eine Antwort mit dem Orginalzustand des Rades. Werde ich die Tage mal in Angriff nehmen! Hoffentlich gehts auf englisch.
Hier im Forum geht es auch auf Italienisch, Jeeves oder ich können dir bestimmt weiterhelfen.
Was mache ich Pflegetechnisch? Im Internet finde ich nur mehr oder weniger Tipps was zu tun ist, wenn etwas kaputt ist. Ne gebrochene Speiche, eine schmutzige Kette oder ein Lager mit Spiel kann ich schon erkennen, verhindern würd ich es gern.
Also Kette putzen, messen ggf wechseln, Kettenöl drauf.
Schaltung sauberhalten und Gelenke ölen, noch was?
Rahmen? Keine Ahnung, vorsichtig sein. Ich hab was von wachsen gelesen, aber mit welchem Wachs denn?

Welches Öl verwendet man denn am besten? Laut Internet gibts ja mehr Fahrradöl auf dem Markt als Rotwein in Frankreich. Selbiges gilt für Fett.

Was ich mit Naben und Bremsen mache ist mir auch nicht klar. Gibts noch was auf dass ich achten sollte?

Am besten, du nimmst erstmal alles auseinander. Also nicht nur die Teile vom Rahmen runter, sondern die Teile komplett zerlegen, dann reinigen und neu gefettet/geölt wieder zusammen. Gerade wenn das Rad nur selten bewegt worden ist, ist das anzuraten. du hast ja das Glück, dass der Vorbesitzer hier im Forum ist, da kann er dir auch Auskunft geben, was er wann daran gemacht hat. Wenn er also alles vor Verkauf sowieso gereinigt und eingestellt hat, musst du nix machen.
Fett und Öl gibt es viel, aber du brauchst nur ein brauchbares Lagerfett und ein Feinmechaniköl. Auf keinen Fall Leinöl, das verharzt und gibt einen schwer löslichen Klebefilm. Das kannst du nur zum Einspeichen nehmen, denn es schmiert die Speichengewinde und verklebt dann die Nippel, damit sie sich nimmer lockern.
Wenn du schonmal alles auseinander hast, dann kannst du den Rahmen ordentlich reinigen (wenn das nicht schon gemacht wurde) und waxen. Da gibt es welcehs in Sprühdosen, das man schön dick aufspritzen kann, aber es geht auch Karrosseriewax, das man aufpinseln kann. Wenn es trocken ist, poliere es mit einem weichen Lappen, dann glänzt es schön und ist konser4t. Such mal Bohnerwax (mit Carnauba), das ist billiger als das Karosseriezeux, riecht aber strenger. Dann alles wieder zusammensetzen und gut einstellen.
Fetten oder ölen? Ganz einfach: Kugegllager werden gefettet, Gelenke geölt. Also Naben, Steuersatz, Pedale, Tretlager: Fett; Schaltung, Umwerfer, Bremsen: Öl.
Dazu empfiehlt es sich, auch Kontaktflächen zu ölen. Dazu gehört der Kurbelsitz auf dem Tretlager4kant, die Sattelstütze und der Vorbau (nur den Schaft im Rahmen, nie die Lenkerklemmung!). Auch bei Pedalgewinden und Schnellspannaxen empfehle ich Öl, weiter an den Kettenblattschrauben. Das erleichtert die Demontage ungemein. Bei der Sattelstütze und dem Vorbau kannst du auch Montagepaste nehmen, das bringt mehr Reibung und du musst die Klemmung nicht so fest anziehen. Aber damit hab ich noch keine Erfahrung.
 
bonanzero schrieb:
Die Stellschrauben sind nur die Begrenzungen für den Schaltweg. Wenn der Umwerfer also auf einem der extremen Gänge (großes Blatt/kleines Ritzel oder kleines Blatt/großes Ritzel) an der Kette schleift, dann musst du die Begrenzung erweiter (Schraube etwas rausdrehen), wenn die Kette vom Blatt fällt, Begrenzung einengen, also Schraube rein. Bei allen anderen Gängen entscheidet die Schalthebelstellung. Dabei musst du immer mal nachstellen, wenn du hinten schaltest, weil sich ja da der Schräglauf der Kette ändert.
Was du aber machen kannst: die Kettenflucht einstellen, dazu musst du den Umwerfer drehen. Normal standardmäßig sollte ja die Schaltgabel parallel zum Kettenblatt stehen, aber in der Praxis ist es manchmal sinnvoller, den Umwerfer leicht schräg zu stellen.
Ja der erste Teil ist klar, schalten funktioniert soweit gut.
Was genau meinst du hier mit drehen? Ich fasse das als "kippen" auf, hier mal als Skizze.
Schwarz = Umwerfer, Rot = Ketta, Rosa = mögl. Kettenposition
kette68ouz.png

Habe ich das richtig verstanden? Wenn ja, wie setze ich das um?

bonanzero schrieb:
Zur Altersbestimmung musst du nur auf die Teile gucken, da stehen an verdeckter Stelle immer 2 Buchstaben, die Monat und Jahr der Herstellung angeben. Da es sich mit einiger Sicherheit um die Originalausstattung handelt, kann das Baujahr auch in etwa für den Rahmen gelten (evtl. ein paar Monate jünger).
Ich habe erst mal nichts gefunden was sich aufs Baujahr beziehen könnten, nur allerlei Angaben über Produktionsort, Größen von Rahmen, Gewinde, Spezifikationen etc. Da müsste also irgendwo z.B. "J78" stehen? Gibts ein paar klassische "versteckte" Stellen? Ich hab nämlich einigermaßen gründlich geguckt und gegoogelt, nichts gefunden.

Ansonsten melde schreibe ich gleich mal die Mail an Vetta in Deutsch u Englisch. Ich schreib dir und Jeeves dann eine Pn, wär klasse wenn jmd von euch die Zeit zum Übersetzen der wichtigen Teile findet.

Gruß,
Baumhaus
 
Die Skizze hab ich nicht verstanden. Der Umwerfer soll nciht gekippt werden, sondern gedreht, also die Befestigung am Rahmken lösen (vorher Zug entspannen) und dann seitlich etwas verdrehen.
Ich hab oft nicht genug Geduld gehabt und hab mir einfach die Schaltgabel zurehtgebogen.
Die Datumsangabe besteht bei Shimano aus 2 Buchstaben, z.B. EJ. Dabei ist E das Jahr (1980) und J der Monat (Oktober).
http://www.vintage-trek.com/component_dates.htm#shimano
 
Ach so, du hast ja oben schon geschrieben es wären 2 Buchstaben. Bin dann auch fündig geworden, das Tretlager ist mit FB markiert: Februar 1981. Danke!
Und die PN mit der Mail hast du jetzt auch.
 
So bin wieder im Lande!
Antonio Taverna hat promt und sehr nett geantwortet, da Vetta aber wohl nur die Rahmen produziert konnte er mir nicht wirklich weiterhelfen. Ein Lob für den guten Zustand und einen kleinen Exkurs über den Zeta Rohrsatz inklusive!

Das Rad ist jetzt größtenteils demontiert, Gabel, Sattelstütze etc. ließ sich alles relativ leicht abbauen (Steuersatzschraube leider schon ziemlich rund).
Fehlt nur noch das Innenlager. Ich wollts ausbauen, ggf mal angucken und reinigen aber da bin ich irgendwie zu blöd für.




Wie und mit welchem Werkzeug machen ich das? Die Innenlager Abzieher die ich gesehen hab scheinen dafür nicht wirklich geeignet. Muss ich erst diese "Schutzplatten" abziehen um zum wirklichen Lager zu kommen? Auf der rechten Seite (erstes Bild) passt nen 36er Maulschlüssel, aber ist das der richtige Ansatz? Wenn ja: welche Drehrichtung, ganz normales Rechtsgewinde?

Gruß,
Baumhaus
 
Soo um diesen Thread vorerst abzuschließen:
Fahrrad einmal komplett demontiert, gereinigt, gefettet und geölt! Fährt sich herrlich, aber fürs nächste Jahr hängts an der heimischen Wand. Einzig mein Bruder hat die Fahrerlaubnis.
Ich bin im Moment ein paar Zeitzonen weitergezogen, nach Südamerika. Hier fährt man zum sehr wenig Fahrrad weil brandgefährlich und wenn man es dann tut, gern grün-orange-lakierte-singlespeeder.

Noch ein nächtlich entdecktes Graffiti, welches leider Bände spricht:

dsci0111apkv7.jpg
 
Südamerika ist groß. In Kolumbien bspw. gibt es viele Radler, in Bogotà gibt es auch recht ordentliche Radwege. Wo geht es genau hin?
 
Ich bin in Santiago de Chile. Es gibt hier absolut wenige Radfahrer, die Autos nehmen auch nicht wirklich Rücksicht. Nachts kommen wohl noch die Straßenhunde dazu, aber das kann ich noch nicht beurteilen.
Trotzdem werde ich mir eins zulegen, ich halte die Augen und Ohren schon offen nach einem passenden Exemplar. Gibts dann ggf im Stadtschlampenthread zu sehen.
 
Na viel Spaß da unten. Was gibt denn das lokale Angebot her? Alles Import oder gibt es auch einheimische Hersteller?
 
Ich hab bisher nur Import gesehen. Bin inzwischen auch schon fündig geworden, ein Bild gibts vielleicht die Tage.
 
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