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Physiologie zur Trittfrequenz

Das hatte ich letzten Winter in einem anderen thread berichtet. Stimmt schon für submaximale Belastung bei relativ leistungsschwachen. Niedrige tf produziert niedrige HF und ist da erst mal recht ökonomisch. Wenn du aber eine höhere Leistung bringst (z.b.: 5 min all-out) wird du wahrscheinlich wieder zu 90 bis 105 tf gehen. Am berg tendenziel niedriger. Das merkt man auch bei stufentests.
 
Bei meinen letzten 10*1min Intervallen à 400Watt habe ich in meinen Aufzeichnungen gesehen, dass die tatsächliche TF während der Belastungsphasen sogar nur bei 70/min gelegen hat Oo. Davon waren jeweils die ersten 15-30s im Wiegetritt. Die Intervalle habe ich am Berg ausgeführt.

Das mit meiner fraglich optimalen TF um 80/min war mir wiederum beim Schwellentraining über 20min bei minimaler Steigung aufgefallen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Äh, das hatte ich im winter auch auf dem ergometer. Zeitfahrrad flach ist jetzt anders. Muss ich nochmal testen.
 
Ich denke auch, dass je kürzer die Belastung, dest höher die Frequenz, die man fahren kann. Vielleicht sinkt/ermüdet ja mit der Länge der Belastung die muskuläre Koordination (sowohl im Antriebsmuskel, als auch im Zusammenspiel der beteiligten Muskeln untereinander). Da muss jeder sein Optimum durch Austesten finden.
 
Antuell: Ich fahre im moment die 10 min intervalle mit 100-105 TF. Flach im sitzen. Leistung aber noch mässig.
 
Ich liege auch eher in Richtung 80
Bei kürzeren Belastungen etwas mehr, aber eigentlich nie höher als 85

Ausnahme ist da jetzt wenn ich nen CP1-Test fahre. Aber über 90 komm ich da auch nie!
 
Ein Punkt, der oft vergessen wird, selbst in den wissenschaftlichen Studien: Man muss sich an eine TF erstmal anpassen. Wenn ich immer mit 80 fahre, dann ist 80 für mich "optimal", weil meine Muskulatur und mein Kreislauf genau daran angepasst sind. Fahre ich plötzlich 110, dann kann die Leistung durchaus erstmal sinken, weil ich mich in einer Form belaste, für die ich nicht angepasst bin. Dabei kann 110 für mich eigentlich besser sein, ich muss mir nur Zeit geben, damit ich mich an die neue Art zu fahren anpasse.

Insofern kann man nicht "einfach mal" testen, wie sich die Leistung bei anderen TFs verhält. Als Faustregel sinkt die Leistung bei großen Änderungen erstmal, um sich dann langsam in Richtung des neuen Gleichgewichts zu entwickeln.
 
Ich grab den thread mal aus, um ein wenig Selbstbeobachtung zu schildern.

Um meine "Frequenzelastizität" zu entwickeln, bin ich seit letztem Winter vorwiegend single speed unterwegs. Straße, Wald, egal,... Bisher waren es mit knapp 2000 mehr als die Hälfte meiner Jahreskm.
Davor war mein Wohlfühlbereich 100 bis 110, für die gewöhnliche RR-Runde durch Hügel spuckte der TF-Messer immer 102 bis 106 als Durchschnitt aus.
Wenn ich mittlerweile Schaltrad fahre, empfinde ich alles zwischen 70 und 130 als dauerhaft gut tretbar, habe also den erhofften Effekt vom ssp fahren. Allerdings - und das find ich interessant - liegt mein TF-Schnitt jetzt meist in den niedrigen 90ern, also um 10/min deutlich weniger als zuvor.
Ich überlege, woran das liegt. Ob ich früher meine TF aus Gewohnheit gefahren bin, ob ich meinen Fahrstil verändert habe, ob ich jetzt intuitiv zu 90-95 aus irgendwelchen Effizienzgründen neige...

Ideen? Oder gar vergleichbare Beobachtungen?
 
Nach meiner Eigenbeobachtung sorgen niedrige Trittfrequenzen für eine stärkere (logisch), aber auch für eine andere Muskelbelastung. Ab ca. 100 "kicke" ich mehr, als das ich gleichmässig Druck aufbaue. Bei niedrigen TF ermüdet der Muskel viel schneller, wärend man bei einer hohen TF mehr Kreislaufbelastung hat, wobei der Kreislauf sich schneller als der Muskel erholt. Daher machen hohen TF imo selbst dann Sinn, wenn der Puls mehr Belastung anzeigt. Müde Muskeln sorgen bei mir schon wärend des Radelns für eine spürbare Erschöpfung. Hohe Kreislauflast merke ich immer erst nach dem Fahren, an der Gesamterschöpfung wenn man zur Ruhe kommt. Damit meine ich aber durchaus >2h bei sehr hohem Puls.

Ich habe auch schonmal gelesen, dass man am Berg und den da gefahrenen Trittfrequenzen mehr Leistung rausholen kann. Die Erfahrung habe ich auch gemacht. Nur zahlt man dafür eben den Preis der Muskelermüdung, gegen die auch keine kleine Pause hilft. Daher ist die optimale TF vieleicht auch von dem Verhältnis der Muskeln und auch der Strecke abhängig, die man vor sich hat. Kurze Strecken und Anstiege eher mit niedriger TF, lange Strecken eher mit hoher TF, auch wenn es erstmal anstrengender (Puls) wirkt.
 
Optimal für was ist natürlicj die Frage. Bei kurzen Bergsprints so um 1 minute ist bei mir beides möglich., Im Sitzen ne hohe TF um die 100 oder im stehen zu fahren und dann ne TF um die 75-80. Mache ich tatsächlich beides und habe meine "Bergbestzeiten" schon mit beiden Methoden gefahren. Ist bei mir nicht eindeutig.
Ebenso im GA Bereich . Kann sein das im 80er Bereich unterwegs bin, kann auch mal bis mitte der 90er gehen. Im Puls lässt sich da bei mit nix ablesen,
Kann aber auch heute nicht sagen das mich eine niediger TF mehr muskulär ermüdet, vor einem jahr hätte ich das vielleicht noch behauptet ;)
Also aus meinen Beobachtungen kann ich praktisch nix ableiten :)
 
Gerade dazu das Buch "Schneller Radfahren" von H. Allen und S.S. Cheung gelesen. Sie geben zu den im vorigen Post beobachteten TF bei unterschiedlich langen Distanzen und Intensitäten sehr schöne Studien zum Besten (Optimale Trittfrequenz 207f.f.).
 
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