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Philippe - Französisches Rad der 70'er?

AW: Phillipe - Französisches Rad der 70'er?

Sehr schön isses geworden. Sehr schön. Fehlen eigentlich nur noch die Schutzbleche, um die Augen an den Ausfallenden nicht so ungenutzt aussehen zu lassen und eine stilvolle Lenkertasche.
Die Kettenblätter sehen brachial aus. Sind das die üblichen Größen?
 
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54/40. Ich hätte gern ein kleines 36er, dann würd ich das große 50er wieder montieren. Damit sieht es harmonischer aus, so hatte ich es auch 2 Monate in meiner Winterwerkstatt (im Schlafzimmer) stehen.

Für die Schutzblechösen hab ich kleine lila Blümels. Ich werd die fürs Foto mal montieren.

Dummerweise hab ich gestern gleich wieder ein neues Rad geholt - Nr. 6...
 
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36Z ist eine gefragte Größe bei TA, hätt ich auch gern.
Bin schonmal gespannt auch die Bilder mit den Blümels.
 
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Aktuelle Info:

Sonntag geht's mit dem PHILIPPE nach Blois - der Manufaktur wo das Rad herkommt - bevor meine Frau mit dem Wagen mich dann einholt und wir weiter in die Bretagne fahren zum Ausspannen.
Bis Gambsheim werde ich den linksrheinischen Radweg benutzen (in 2008 bereits gefahrene Strecke), und dann den Rhein-Marne Kanal entlang, Richtung Saarburg und Luneville.
Ohne Schutzbleche, aber mit Lenkertasche (Karrimor) und Sattelstützentasche. Also eher leichtes Gepäck, ohne Zelt u. Schlafsack. Geplant sind 900km in 6 Tagen. Lieber km, als Berge. Wobei die Betonung mehr auf entspanntem Vorwärtskommen liegt. Bin leicht erkältet, und muss auf mein rechtes Knie Rücksicht nehmen, das sich bei meinem letzten Trainingspensum (870km und 11.000 Hm im Juli) wieder gemeldet hat...

Bis auf die Kettenblätter (dort 50/34, jetzt 52/38) will ich so fahren wie auf der l'Eroica 2009 bewährt, d.h. auch mit denselben Reifen (Continental 700x28C).

Das Wetter, zuletzt regnerisch, scheint sich ja wieder zu bessern.
GPS ist bereits geladen...

Falls Interesse, kann es hier einen Bericht geben....
 
AW: Phillipe - Französisches Rad der 70'er?

hallo chill33hh, weißt du wieviel zähnezahl unterschied der werfer vorne schafft? ich dachte mehr als 13 dürfen es nicht sein?

Ich guck gelegentlich im keller, da liegt einStapel TA Kettenblätter- ob auch so kleine, weiss ich nicht auswendig.
 
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Hej, gute Reise. Und allzeit einen Finger breit Luft unter der Felge.
Und klar wollen wir einen Bericht sehen, mit farbigen Bildern bitteschön!
 
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22.8.2010
Um 11.30 am Alteburger Markt gestartet.
33er Schnitt bis Ruesselsheim. Ab Trebur Gegenwind, Puls 160 und starke Sonne. Faehre Kornsand und zunaechst an der B9 weiter. 2 Std.
Muehevoll bis Worms, Puls viel zu hoch, 160- 170, kein Wasser mehr. Keine Tankstellen auf der Parallelstrasse der B9, haette in Oppenheim bunkern muessen - Sonntag! Von Worms an Rheinradweg. Pause am Rhein 5 Min. In Ludwigshafen endlich Tankstelle. Gute Strecke durch Mannheim, bis auf die Radwege, dann auf der Strasse weiter bis Speyer, 5 Std.
Pause vor dem Dom - Reise wert - Oberitalien beginnt in Speyer. Vertilge endlich mein Broetchen. Erste Gewitterboehen aber es bleibt fast ganz trocken.
Der Gegenwind wird auch weniger; wieder 26 kmh.
Bis Germersheim gute Strecke, 18:30. Nach einigem Herumfahren Hotel gefunden, Zur Post. Es gibt noch ein zweites, Zum Kurfuerst. 46,- Bescheiden aber ausreichend.
Abends noch Stadtrundgang, Festung angeguckt, und mexikanisch essen.

23.8.2010
Aufbruch um 9:00. Alubuegel der Karrimortasche bricht beim Packen! Altersermuedung? Lasse mir die Ortlieb-Lenkertasche bringen, trotz Plastik... Bis Muenchhausen, 50 km, haelt sie mit nur 1 Buegel.
Nach 1\2 Std. Regen, halte 15 Min an einem Deichwachthaeuschen. Sehr einsame Strecke. Heute Puls passend zum Fahrttempo und maessiger Anstrengung, 130-140, 120 bei Nieselregen. Um 11:00 Sonne, Gegenwind scharf. Tempo faellt von 28 auf 24 kmh.
Schöne Altrheinarme. Hier muss ich nochmal mit Frau und Tochter fahren.
Um 11:45 in Muenchhausen Lenkertasche gewechselt und 3\4 Std. Pause.
Fort-Louis heute rechts liegengelassen; vor 2 Jahren schon besucht - Abstecher wert.
Nun laeuft der Rheinradweg hinter dem Hauptdeich - Fluss ist hoehergelegt - und die Strecke wird monoton. Bei Offenheim 800m Kiesweg- Weg fuehrt zur Kiesgrube. Davon g ibt es hier viele. Trotzdem fast nur Fahrradverkehr; nur etwa 10km lege ich heute auf Strasse zurueck und dies war das schlechteste Stueck; ansonsten nur guter Asphalt.Von Gambsheim nach Brumath Strasse; dort Wasser gekauft; 10 Min. Stop.
Ab Krautweiler Rhein-Marne-Kanal; links der Radweg aus gutem Asphalt. Es gibt fast 50 Schleusen, mit jeder steigt auch der Radweg um 3-4 Meter. Keine Industrie am Kanal. Motorjachten und Frachtkaehne sind unterwegs. Sehr idyllisch.
Um 18:15 erreiche ich Zabern. Die Beine fuehlen sich noch gut an; ob es noch bis Saarburg reicht?
Es folgt das schoenste Stueck des Kanals, das auch ohne Karte problemlos zu finden ist - zweckmaessige Ausschilderung und Bodenpfeile. Auf der Scheitelstrecke rd. 10 ausgelassene Schleusen, hier jetzt alle 200m. Muss das eine Muehe gewesen sein. Mit dem Rad spuere ich fast keine Steigung. Der neue Kanal macht jetzt einen Umweg. Bei Arzweiler Kanaltunnel und Passhoehe Richtung Saarburg; nun ist auch fuer den Radler die Steigung spuerbar. Bergab leider schlechter Asphalt, muss einbremsen. Fahre an einer Gite mit Restaurant vorbei weil ich unbedingt nach Saarburg will - grober Fehler: nie an einem guten Quartier weiterfahren weil man noch ein "bisschen" weiterwill...
Am Ortseingang von Saarburg, grosse ehemalig preussische Kasernen. Etwa 160km und 10:00 Bruttofahrtzeit heute. Die Kleinstadt hat schon bessere Zeiten gesehen, wahrscheinlich zur Zeit des Deutsch-Elsass... 3 geschlossene Hotels; steige schliesslich im "France" ab, stolzer Preis - 56,- fuer Qualitaet die dem Namen nicht gerecht wird. Abendessen beim ehrlichen Doenermann schraeg gegenueber...
 
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Okay, bin aus dem Urlaub zurück... hier nun der komplette Bericht:

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22.8.2010 Erster Tag, Heftrich-Germersheim, 143 km, 6:12h

Um 11.30 am Alteburger Markt gestartet. Die geplante Strecke nach Blois ist 900km lang. Sonnenschein, bestes Fahrtwetter. Aber ich bin nicht fit (Husten). So beschliesse ich am Vortag die erste Etappe “leicht” anzugehen und erst mittags loszufahren. Das ist besser als noch einen Tag zu warten. Das Wetter kann bloss schlechter werden.
33er Schnitt bis zur Mainbrücke Rüsselsheim (28km). Ab Trebur (38km) Gegenwind, Puls 160 und starke Sonne. Auf die linke Rheinseite wo ich nun bis Frankreich bleiben will, mit der Fähre Kornsand, die voll mit Tagestouristen ist (48km). Zunächst fahre ich an der B9 weiter. 2 Std.
Mühevolle Fahrt bis Worms (78km), Puls bis 170, kein Wasser mehr (keine Tankstellen auf der Parallelstrasse zur B9; ich hätte mich in Oppenheim neu eindecken sollen). Pause am Rhein 5 Min. im Schatten (enorme Hitze auf dem schattenlosen Rheindamm). In Ludwigshafen endlich eine Tankstelle um etwas zu trinken zu kaufen. Gute Strecke durch Ludwigshafen (100km) , dann auf der Strasse weiter bis Speyer, 5 Std. (122km)

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Pause vor dem Dom (Touristischer Hinweis: Norditalien beginnt in Speyer!). Ich esse endlich mein eingepacktes Brötchen, vorher war mein Puls zu hoch um etwas zu essen. Erste Gewitterböhen ziehen auf aber es bleibt fast ganz trocken.
Der Gegenwind wird endlich weniger; ich erreiche wieder mein Marschtempo von 26 kmh .
Bis Germersheim wieder gute Strecke. Ich überlege kurz noch bis Wörth weiterzufahren, aber das sind noch fast 30km und ich bezweifle hier ein Hotel zu finden. Hier in Germersheim finde ich aber eins, nach einigem Herumfahren um 18:30, 143km, Zur Post. 43€ mit Frühstück, bescheiden und akzeptabel in der Qualität.
Abends noch Stadtrundgang, Besichtigung der alten, wirklich sehenswerten Festungsanlage, und mexikanisch essen. Nix tut mehr weh, alles fit für morgen.

http://www.gpsies.com/map.do?fileId=evsqedzxwdncclbe

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23.8.2010 Zweiter Tag, Germersheim-Saarburg, 170,2km ,7:55h

Aufbruch um 9:00. Der Alubügel der Karrimortasche bricht beim Packen! Altersermüdung? Ich lasse mir die Ortlieb-Lenkertasche bringen, trotz Plastikbefestigung... Bis Münchhausen, 51,2 km, hält sie mit nur 1 Bügel.
Nach 1\2 Std. Regen, halte 15 Min an einem Deichwachthäuschen. Sehr einsame Strecke. Heute Puls passend zum Fahrttempo und mässiger Anstrengung, 130-140, 120 bei Nieselregen. Um 11:00 Sonne, Gegenwind scharf. Tempo fällt von 28 auf 24 kmh.
Schöne Altrheinarme. Hier muss ich nochmal mit Frau und Tochter hin, und zusammen Fahrrad fahren.
Um 11:45 in Münchhausen Lenkertasche gewechselt (die leider nicht unerheblich kleiner ist), umgepackt und dadurch bedingt 3\4 Std. Pause.
Dann geht es auf dem französischen Rheindamm weiter.
Fort-Louis heute rechts liegengelassen; vor 2 Jahren schon besucht – sonst einen Abstecher wert!

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Nun läuft der Rheinradweg hinter dem Hauptdeich – der Fluss ist höhergelegt - und die Strecke wird etwas monoton – aber gut zum gemütlichen Nachdenken, ein Hauptgrund warum man ja radfährt, und zum Einfahren für eine 900km-Tour. Bei Offenheim 800m Kiesweg- der Weg endet in der Kiesgrube. Kiesgruben gibt es hier überhaupt viele, auch mit kleinen Häfen und Schiffsanlegestellen. Der Radweg geht teils mittendurch. Ansonsten nahezu nur Fahrradverkehr, bis auf die unvermeidlichen Angler; nur etwa 10km lege ich heute auf Strasse zurück und dies war das schlechteste Stück; ansonsten nur guter Asphalt. Von Gambsheim (91km), wo ich den Rheinradweg verlasse, nach Brumath (110 km) das einzige Stück Strasse des Tages; dort Wasser gekauft; 10 Min. Stop. Am Strassenrand ein Hinweisschild mit einem Radler der von einem Auto fast in den Graben gedrängt wird und dem Gebot für Autofahrer, mit 1,50m Abstand zu überholen!

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Ab Krautweiler (113km) Rhein-Marne-Kanal; links der Radweg aus gutem Asphalt, über die gesamte Kanalstrecke. Es gibt fast 50 Schleusen, mit jeder steigt auch der Radweg um 3-4 Meter. Keine Industrie am Kanal. Motorjachten und Frachtkähne sind unterwegs. Sehr idyllisch.
Um 18:15 erreiche ich Zabern (137km). Die Beine fühlen sich noch gut an; ob es noch bis Saarburg reicht?
Es folgt das schönste Stück des Kanals, das auch ohne Karte problemlos zu finden ist - zweckmässige Ausschilderung und Bodenpfeile. Auf der Scheitelstrecke rd. 10 ausgelassene Schleusen, hier jetzt alle 200m. Muss das eine Mühe gewesen sein. Mit dem Rad spüre ich fast keine Steigung. Der neue Kanal macht jetzt einen Umweg. Bei Arzweiler Kanaltunnel und Passhöhe Richtung Saarburg; nun ist auch für den Radler die Steigung spürbar. Bergab leider schlechter Asphalt, muss einbremsen. Fahre an einer Gite mit Restaurant vorbei (zwischen Arzviller und Niderviller) weil ich unbedingt in die “Stadt” Saarburg weiterfahren möchte -- grober Fehler: nie an einem guten Quartier weiterfahren weil man noch ein "bisschen" weiterwill...

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Am Ortseingang von Saarburg, grosse ehemalig preussische Kasernen. 170km und 10:00 Bruttofahrtzeit heute. Die Kleinstadt hat schon bessere Zeiten gesehen, wahrscheinlich zur Zeit des Deutsch-Elsass... 3 geschlossene Hotels; steige schliesslich im "France" ab, stolzer Preis - 59,- für ein Einzelzimmer einer Qualität die dem Namen nicht gerecht wird. Abendessen deshalb beim ehrlichen Dönermann schräg gegenüber... die Stadtbesichtigung wird wegen Regens nur sehr kurz. Aber das Fahrrad steht wie jede Nacht überdacht.

http://www.gpsies.com/map.do?fileId=tdphvucvctphjkrf
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=fmedxuzdwpvbfswn

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24.8.2010 Dritter Tag, Saarburg - Liffol-Le-Grand, 147,4km, 7:08h

Um 9:00 will ich los. Der Regen, der zum Frühstück nachgelassen hat, wird stärker sobald ich auf dem Rad sitze -- da halte ich erstmal unter einer kleinen Halle an. Von Gartenarbitern angefeürt und bejohlt verlasse ich Saarebourg. An der ersten Steigung mit Regenjacke wird mir warm genug. Ich habe Probleme die Richtung zu finden und lande erstmal auf der Schnellstrasse. Das für den Urlaub gekaufte französische Kartenprogramm Georando macht Mucken auf meinem PDA und will die GPS Schnittstelle nicht erkennen. Das Glopus hat nicht so genaue Frankreich-Karten - als Grafiken heruntergeladen vom französischen Server und einzeln per Hand kalibriert - funktioniert aber auf alle Fälle und bedeutet im Normalfall keinen Aufwand mehr für Positions- und Wegbestimmung, was unnötige Halts auf ein absolutes Minimum beschränkt.

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Die Strecke ist über Avricourt ist sehr hügelig obwohl in der Nähe eine Bahnstrecke verläuft. Immerhin umgehe ich die verkehrsreiche N4.
1:40, 38km, 10 Min Pause auf dem Dorfplatz von Leintrey. Ich wringe die Socken aus, aber weil der Regen fortdauert mag ich nicht die trockenen anziehen.
Nach 2:40 Std. Erreiche ich Luneville, der Regen wird seltener; 58km, 1,5l Cola in einer Tankstelle gekauft.
Das Ständige Bergauf-Bergab der nicht der Geographie folgenden Strassen ist ermüdender als die Taldurchqürungen.
Sehr schöne Abfahrt ins Moseltal hinab nach Velle. Hübsche kleine Brücke. Vor der nächsten Steigung wird die Regenjacke weggepackt.
Mehr als zuvor der Regen bremst mich nun der Westwind! Der 23er Schnitt verlangsamt sich immer mehr auf 21.
Vezelise: idyllisches Ortbild mit schöner alter Fachwerk-Markthalle im Zentrum.
Die Orte liegen geschützt in den Senken; mit enormen kurzen Steigungen geht's auf die Höhen wo einem dann auf den waldentblössten Feldern der Wind entgegenbläst und man die Berggänge gleich drinlassen kann.
Als mein Wasser alle ist finde ich glücklich mitten in der Abgeschiedenheit einen Brunnen in Battigny wo ich meine Flaschen auffüllen kann. Eine junge Frau schleift dort ein Fenster ab um es neu zu streichen. In den kleinen Dörfern gibt es keine Infrastruktur mehr, die Läden stehen leer, oft über 10km oder mehr. Fast nie einen Laden oder Tankstelle, bestensfalls eine Auto- oder Landmaschinenwerkstatt. Leute ohne Auto haben es hier auf dem Land sicher noch schwerer als in Deutschland. Aber viele Hauser stehen auch leer oder sind zu verkaufen. In Favieres an einem Waldgebiet riesiges ehemaliges Sägewerk; jetzt leerstehend.
6:10 Pause auf einer Wiese in der Sonne zwischen Saulxerotte und Autreville, sehr schöne kleine Waldstrasse; 112km, für 45 Min. Meine Füsse sind kalt in den feuchten Socken. Ich trockne sie ein bisschen und fahre dann ohne weiter.

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Die D674 ist auch so eine mit dem Lineal in die Landschaft gezogene Napoleonische Chaussee. Offenbar war zur Zeit des Baüs nur das schnelle Marschieren von Fusstruppen wichtig und Zugkräfte nicht knapp. Oder die seinerzeit modernste Artillerie der Welt brauchte keine. Und die Pferdebesitzer verdienten mit Vorspanndiensten.
Beim zweiten irrwitzigen Anstieg der D674 schiebe ich. Mein rechtes Knie tut mir bereits weh genug.
Ein Riesenverkehr in Neufchateau das ich um 17:30 nach 135km erreiche und auf kürzestem Weg wieder verlasse. Ich will noch etwas weiter, etwa bis zur Halbzeit der Strecke. Das ist der Marktflecken Liffol le Grand.
Sehr schöner Abstecher nach Mont-les-Neufchateau und Freville, kleines Strässchen und schmucke Dörfchen am Windschatten spendenden Bergrand. Aber der Wind lässt zu Abend nach.
Hier habe ich Glück und finde um 18:10 nach 148km ein Hotel mit sehr gepflegten Zimmern für 46,50 inkl. Frühstück. Hier esse ich auch zu Abend und mache noch einen Dorfrundgang. Zum ersten Mal auf der Tour scheint am Abend noch die Sonne. Aber auf der Treppe beim Weg ins Zimmer hoch spüre ich zum ersten Mal die Steilanstiege des Tages im rechten Knie...

http://www.gpsies.com/map.do?fileId=mzcnwaobymihalti
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=usejmytqbwdkhknd

25.08.2010 Vierter Tag, Liffol-le-Grand – Noyers, 158,75km, 6:32h

Heute morgen Sonne. Das Frühstück ist etwas sparsam. Start um 8:35, etwas frisch noch, aber ich fahre mich schnell warm.
Das Gepäck fühle ich kaum noch. Die Lenkertasche ist prall gefüllt: Werkzeug für alle Fälle, ein Ersatzschlauch, Flickzeug, Gewebeklebeband (das gute aus der Apotheke), ein kleines Taschenmesser mit Korkenzieher, leichte Pumpe, ein Kombiwerkzeug, 13, 14 und 15 Konusschlüssel einzeln, dazu ein Kettentrenner und ein Zahnkranzabzieher für den seltenen Sachs-Maillard- 5-fach Kranz.

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Ausserdem hab ich vorne die Cameratasche (Sony Nex mit 4 Schraubobjektiven mit Leicagewinde von 15-75mm).
In der Kartentasche ein Solarladegerät mit Akku. Sprachführer, Ausweis, 3 Netzteile und Mobiltelefon. Regenjacke.
In der Hecktasche, an der Sattelstütze befestigt noch zwei kleine Schraubenzieher, etwas Marschverpflegung, zweites Trikot (ohne ärmel), zweites Paar Handschuhe (klassisch gehäkelt, ich fahre trotzdem die moderneren Gelpad-Handschuhe lieber; meine Finger werden nicht so taub), lange Hose, Poloshirt, zweites Paar Socken und meine "zivilen" Schuhe (=Strandsandalen).

Die Chaussee ist jetzt fast flach, im Nu bin ich in Rimaucort. Ein altes Schloss, aber ein Hotel sehe ich auf Anhieb nicht - gut dass ich gestern abend nicht mehr weiter gefahren bin. In Andelot-Blacheville verlasse ich die Chaussee um Chaumont westlich zu umgehen; etwas hügeliger die kleine Strasse bis Bologne, dann eine schöne verkehrarme Allee durch platte Felder. Bei Villiers-le-Sec treffe ich wieder auf die D65. Viel Verkehr, aber die Franzosen fahren bei Radfahrern fast alle rücksichtsvoll. Wie in Deutschland ist man in erster Linie durch engauffahrende Kolonnenfahrer gefährdet, aber die Franzosen als geborene Individualisten neigen dazu kaum und fahren lieber jeder für sich, wie das ja auch vernünftiger ist.
Kaum hügelige Landschaft, zügig zu fahren. Rechterhand kleine bewaldete Berge die etwas den Wind abhalten. In Chateauvillain, 65 km, kaufe ich 1,5l Orangensaft und einen Trinkjoghurt.

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Dann folgen 11km neue, ungewalzte Ashaltdecke die sich übel fährt wie der Grobschotter des Seitenstreifens. In Schotter wird sich die Fahrbahndecke auch zurück verwandeln nach dem ersten Frostwinter. Anstatt 28-30 kmh nur noch 19-20, das ruiniert meinen bisherigen 27er Schnitt. Ich juble als an der Departmentsgrenze der alte, schön glatte Flicken-Asphalt wieder auftaucht. Und auch mein Gehör kann sich erholen, das Rad läuft wieder leiser.
Der Verkehr ist nun deutlich dünner, hauptsächlich Wohnmobile und LKWs. Die Art Strasse der man mit Auto und Motorrad gern über viele 100km folgt und wo man in Frankreich auch wirklich Strecke machen kann. Mit dem Rad nur wenn sich keine Alternative anbietet.
In Chatillon-sur-Seine, 102km, mache ich Pause auf einer schattigen Bank im Schlosspark. Leider etwas Durchfall vom frischen Orangensaft. In einem Supermarkt werden Zitronenlimo und gesalzene Nüsse besorgt und ein Teil gleich aufgefuttert. Noyers sieht auf einmal gar nicht mehr weit aus - von dort sind es nur 280km bis Blois; d.h. Ich ware auf der sicheren Seite. Aber erstmal muss ich's bis Ravieres schaffen...
Ich wechsle von der Auxerrer auf die Djiorner Chaussee - ziemlich holprig - aber in Ampily-le-Sec verlasse ich diesen in den letzten zwei Tagen für 200km verfolgten Strassenzug endgültig. Letztlich war er flacher, verkehrsärmer und windstiller als zunächst befürchtet. Es geht deutlich weniger steil weiter als nach der Karte zu befürchten war. Die Hochebene ist flach wie eine Hand. Sehr kleine, weitverstreute Baürndörfer. Hier viel grössere, besser gebaute Gehöfte als gestern gesehen, meistens sehr gepflegt, einige aber auch leerstehend, verfallen oder zu verkaufen/a vendre. Getreide- und Schafswirtschaft, soweit man das sehen kann. An manchen Stellen wirkt die Landschaft fast parkartig. Viel Wald. Die Landstrasse ist eigentlich ein besserer Feldweg fast ganz ohne Verkehr. Das PHILIPPE läuft auf diesen, durch geringen Unterbau oft sehr welligen Strassen wunderbar elastisch, komfortabel und vermittelt auch bei Abfahrten, wie bei Nesle-et-Masult oder Verdonnet trotz nicht unerheblicher toter Gepäcklast, für das es mit 1730g Rahmengewicht nicht gebaut ist, ein sehr sicheres Fahrgefühl. Damit macht das Gasgeben richtig Spass...

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Auch die Sonne hat sich wieder durchgesetzt und der jetzt mehr aus Süd wehende Wind stört weniger. Ich lege also wieder an Tempo zu und bin schneller und leichter als erwartet im Tal des idyllischen Ravieres, 135km. Nach einer Pause geht's an die letzte Etappe. Die Beine machen noch jede Steigung mit, nur der Puls will kaum noch über 150. Aber besser als 180. In einem waldigen Talstück merke ich nicht das ich bergauf fahre weil kein Wind mich bremst; ich denke ich fahre mit 24 kmh bergab. Richtig fies sind noch zwei Steilstücke bei Pasily und Censy - bei einem steige ich für 100m gnadenlos ab... das brauch ich heute nicht mehr!
Dann die Abfahrt nach Noyers! Schon um 17:15 erreiche ich den fast noch mittelalterlichen Ort, und komme in einem Hotel mit 5 Zimmern unter. Das Zimmer für 50 € mit Frühstück hat nicht nur Badewanne, sogar altes Steinpflaster als Boden. Das kenne ich sonst nur aus Museumsdöfern... was Noyers auch ist. Ich bin froh dass ich's heute bis hierhin geschafft habe denn so hatte ich's für den 4. Abend auch ursprünglich geplant gehabt, und somit meinen Rückstand aus den ersten zwei Tagen gutgemacht. Ich esse noch für ca. 20 € zu abend und mache meinen obligatorischen Stadtbummel...

http://www.gpsies.com/map.do?fileId=zjmiofnnlbqqduqg


26.08.2010 Fünfter Tag, Noyers-Gien, 156,2km, 6:34h


Gleich vom Start weg, 9:15, geht es hoch, Richtung Nitry. Keine Knieschmerzen, aber ich merke die lange Strecke, die Muskeln sind müde. Puls geht heute nicht mehr über 164, und 155 fühlen sich an wie 170 zuhause. Die französischen Mahlzeiten sind nicht so reichlich, und bis auf einen Trinkjoghurt bei km 65 und einen Schokoriegel habe ich unterwegs gestern nichts gegessen. Dazu meine Zitronenlimo wenn ich welche bekomme.
Am Frühstückstisch hatte ich noch nette Konversation mit einem jungen britisch-französischen Pärchen und der holländischen Wirtin mit ihrem Freund aus Neuseeland. Jetzt kämpfe ich wieder allein gegen Berge, Sonne und Wind. Ich wollte es ja nicht anders. Aber erstmals scheint das Ziel in greifbarer Nähe.
In Vermenton fehlen noch 260 der 900 km - ich rufe zuhause an und kündige meine Ankunft in Blois, Philippe Fahrradmanufaktur, für morgen 17:00 an. Andrea ist schon am Packen. In Accolay bei einem kleinen Laden 3 kleine Dosen Limo und eine Kiwi.

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Das nächste schöne Stück ist das Yonne-Tal wo ich sogar Radler sehe. Ein Stück fahre ich sogar neben dem Canal de Nivemais, voller Touristenboote , aber der asphaltierte Begleitweg ist nur stellenweise asphaltiert.
Leider lasse ich mich vom flach aussehenden Gelände verleiten von Surgy nach Oisy abzukürzen und Clamency auszulassen. Das ist die schönere Strecke, aber recht hügelig, und so wird mitten in der Pampa meine zweite Trinkflasche leer... Wie vorgestern mittag rettet mich ein Dorfbrunnen. Eau non potible, aber geschmacklich ansprechend. So fährt es sich besser nach Etrains-sur-Norhain. Mit der D597- Chaussee bin ich soweit zufrieden dass ich beschliesse auf ihr den kürzesten Weg über Bouhy nach St.Amand-en-Puisaye zu fahren, obwohl der mit Sicherheit steiler ist. Auf den Alternativstrecken rechne ich aber mit mehr verlorenen Höhen.
Und so quäle ich mich in der glühenden Sonne die kerzengerade Chaussee entlang, nur überholt von ein paar Schwer-LKWs. Die letzte Steigung hinauf zum Kirchturm von Bouhy sieht man kilometerweit vorher. Ich sagte ja schon, die Armee Napoleons hatte genug Zugpferde. Und die Landbevölkerung war sicher über jede gute Strasse froh auch wenn man die Wagen nur halb volladen durfte. Aber ich habe ja auch keine grossen Taschen mit... überraschend für mich ist Bouhy wirklich der höchste Punkt mit schönem Panorama - jetzt geht es bergab, und wie!!
Das Rad rauscht nur so dahin, mit 55 hinab nach Dampierre und weiter mit 30-35 dem Loiretal, Neuvy, entgegen. Dazwischen, bei Les Forges nochmal eine Rast vor der glühenden Sonne. Ich vertilge den letzten einepackten Schokoriegel.

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Zügig geht's weiter nach Bonny, 128 km, wo ich den ersten Supermarkt nach einhundertundfünfzig Kilometern finde.
An einer Wiese direkt am Loire-Radweg mit einigen Anglern fresse und trinke ich bis der Magen randvoll ist. Zum Glück kann ich es jetzt rollen lassen...
Auch der Loiretal Radweg ist keine durchgängige Einrichtung und ich muss bald wieder auf die N7, kann mich aber jetzt, zum ersten Mal vom leichten Südwind schieben lassen. Briare ist ein idyllisches, sehr belebtes Städtchen mit schöner Kathedrale, Jachthafen und altem Schloss. Ich will aber noch weiter nach Gien. Dort ist besonders die gewaltige Loirebrücke sehenswert. Ich muss über diese per Rad und finde um 18:15 im Südteil der Stadt ein einfaches Hotel das meinem bisherigen Preisniveau entspricht. Ich mache meine abendliche Stadttour, esse beim Italiener und finde Muscheln am Loirestrand.

http://www.gpsies.com/map.do?fileId=apemaaqrzhpljjtd
 
AW: Phillipe - Französisches Rad der 70'er?

27.08.2010 Sechster Tag, Gien-Blois (Ziel), 144km, 6:20h

Um 9:05 geht's los, das Wetter ist regnerisch. Gleich zu Anfang muss ich einen üblen Schauer in einem Bushäuschen abwarten. Dann geht's auf in der Sonne trocknenden Nebenstrassen nach Lion-en-Sulias und von dort auf dem Loire-Deich und Radweg. Der landschaftlich schöne Weg durch die Flussauen führt an einem Kraftwerk vorbei nach Sully-sur-Loire (bekanntes Schloss). Viele Wohnmobilisten parken hier.
Wieder nördlich der Loire ist der Radweg unasphaltiert und schlecht beschildert, teils auch ppüber Nebenstrassen geführt.
Von Chateauneuf nach St.Denis-de-l'-Hotel Hauptstrasse; dort wieder auf die Südseite der Loire gewechselt; und von da pwieder guter Radweg bis Orleans. In der Südstadt fängt es wieder an zu regnen; ich stelle mich nur kurz unter, dann scheint wieder die Sonne. Kurze Besichtigungstour in die Altstadt und zur Kathedrale (viel Baustellen). Bis St. Hilaire Stadtstrasse, dann wieder ein Stück Deich-Radweg. Leider regnet es jetzt länger, und ich habe heute schon zuviel Regenpausen gemacht und dami meinen Schnitt ruiniert. Zwischen 17 und 18 Uhr wollte ich in Blois ankommen.

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Der Loire-Radweg ist bloss Stückwerk; immer wieder muss man auf stark befahrene Strassen ausweichen; so zur Brücke nach Meung und Beaugency.
Bei starkem Regen habe ich nach einem Stück Grobschotterweg zwischen ein paar Gehöften die einzige Reifenpanne der Fahrt. Ich wechsle den Schlauch, finde aber keine Beschädigung im Mantel (später im trocknen, beim Flicken des Schlauchs ein winziges Loch). Irgendwie scheine ich all meine (seltenen!) Reifenpannen bei Regen zu haben: Nässe und Gummi, das passt irgendwie schlecht...
Ich bin es satt und fahre bei strömendem Regen Strasse weiter, verschmähe auch den holprigen Radrandstreifen. Bei St. Laurent-Nouan mache ich, 20km vor dem Ziel meine letzte Regenrast, wringe meine Socken aus und esse ein paar Nüsse.
Dann hört der Regen für eine Stunde auf, und ich folge ein paar Radfahrern die den Loire-Radweg kennen (nur nach den Schildern allein kann man ihm kaum folgen).
Trotzdem komme ich bei Muides ab als ich sie überhole und versaue auf einem Sandweg Hose, Trikot und das ganze Rad. Grrr! 5km vor Blois hört der Asphalt auf dem Deichweg ganz auf und man kommt auch nicht auf die Hauptstrasse zurück.
Kurz vor Blois alte Brückenpfeiler einer vermutlich im Krieg zerstörten grösseren Eisenbahnbrücke.
Der tolle Radweg will mich über die neue Schnellstrasse in die Nordstadt schicken aber natürlich nehme ich die historische Loire-Brücke und durchfahre die Altstadt. Dann hinauf in die Nordstadt zum Philippe-Werk und Geschäft, wo ich um 17:30 nach 150km Tagesstrecke ankomme.
Zwei Verkäufer dort sind sehr freundlich und trotz fehlender Englischkenntnisse - zum Glück trifft gerade meine Frau ein um mich abzuholen und kann übersetzen - interessiert an meinem Rad, machen aber keine Anstalten den Patron anzurufen der, wie sie sagen, für die Technik aus der Zeit seines Seniors kein Interesse zeigt. Die ganz alten Räder seien alle verschrottet worden, die Unterlagen vernichtet und meins eins der ältesten, vielleicht das älteste erhaltene der Marke. Die im Laden zum Verkauf stehenden sind selbstverständlich aus Carbon, noch ein bisschen leichter als mein 35 Jahre altes Stahlrad, und kosten 2.500 € und mehr. Im Nachgang denke ich, so ein Umgang mit der eigenen Historie kann sich ein Hersteller hochwertiger Produkte eigentlich nicht leisten. Aber wer kennt Philippe schon international, z.B. In Deutschland? Wenn man so auf Marketing verzichtet und die Räder nur im eigenen Land verkauft darf die Qualität wohl nicht schlecht sein, sonst wäre die Marke längst verschwunden. Es tut mir nur leid dass mein armes Rad total verdreckt ist von der Regenfahrt und dem schlechtem Loire-Radweg. Die Verkäufer grinsen nur - sie kennen das. Schon wieder geht ein Schaür hernieder. Das Abschieds-Tourfoto im (neuen, sauberen) Team Philippe Trikot.

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Einer der Angestellten zeigt mir seinen eigenen, gold lackierten Stahlrahmen aus Columbus SLX Rohr, einige Jahre nach meinem Renner gebaut, hochwertig verarbeitet mit Umwerfer-Anlötöse und Campagnolo-Ausfallenden. Die Muffen sind ähnlich aber nicht ganz identisch. Dieser Rahmen sei umgelabelt auch in Deutschland verkauft worden. Er gibt mir noch zwei Steuerkopf-Batches aus dieser Zeit mit, glaubt aber auch dass mein Rad original keins hatte.

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So endet der Regentag und die Fahrt nach rund 900km in fünfeinhalb Tagen. Wir finden ein kleines charmantes Hotel nahe dem Schloss, gehen in der Altstadt abendessen, und hören bei einem Strassen- Blüskonzert zu. Am nächsten Tag fahren wir weiter zu Ferien ans Meer -- wo ich das Phillipe gleich am ersten Tag gründlich reinige und unbeschwert vom Fernreisegepäck ein paar schöne Fahrten (etwa 350-400km) durch die Bretagne mache...

http://www.gpsies.com/map.do?fileId=meguabssnbbafyzc

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AW: Phillipe - Französisches Rad der 70'er?

Sehr eindruxvoller Bericht! Vielen Dank. Das macht Lust, bald auch sowas in Angriff zu nehmen.
Der Sitzstrebenanschluss an dem goldenen Philippe sieht übrigens exakt aus wie der meines "Phantoms", nur die Steuerkopfmuffen sind anders. Ist die Stützenklemmung da auch nur mit einer einzigen Schraube gelöst, also mit Gewinde im linken Klemmohr? Ist hinter dem Tretlagergehäuse auch kein zusätzlicher Steg?
 
AW: Phillipe - Französisches Rad der 70'er?

Schade der Umgang mit der Technikgeschichte. Ich fürchte aber, das ist inzwischen fast überall so, zumindest in der Fahrradbranche. Gut ist nur, was neu ist. Autohersteller scheinen da anders zu sein, auch wenn Volkswagen der Käfer trotz Beetle irgendwie peinlich geworden zu sein scheint.
 
AW: Phillipe - Französisches Rad der 70'er?

Sehr schöner Bericht, vielen Dank dafür. Auch die Fotos sind sehenswert, bestimmt wäre auch da noch schöneres Wetter klasse gewesen, aber man kann ja nix dran machen.
Das die Hersteller die eigene Historie nicht so kümmert, findet man auch bei den Italienern zuweilen, aber immerhin gibts hier noch einen, wenn auch uninteressierten, Junior.
Und das güldene SLX-Teil ist ziemlich schick :).
 
AW: Phillipe - Französisches Rad der 70'er?

Chapeau taunide,

sehr schöne Tour... :daumen:

Und natürlich der Bericht dazu. Wenn nächstes Jahr nicht schon eine Tour mit Ginger zu Paletti anstünde, würde es mich ja auch wieder zu den Franzjacken ziehen... :love:

fernwehige Grüße

Martin
 
AW: Phillipe - Französisches Rad der 70'er?

Ja, da wäre ich auch gern mit dabei. Zu irgendwas mussen ja die rostigen Dinger taugen, die da überall in Einzelteilen über die Wohnung verteilt herumliegen.
 
AW: Phillipe - Französisches Rad der 70'er?

Danke für das Lob.

Vom goldenen GLX hab ich keine Detailbilder gemacht. Keine Verbindung zwischen den Kettenstreben, soweit ich mich erinnere. Vom Gefühl her etwas schwerer als meins, vielleicht um 1900g, und etwas weniger fein verarbeitet.

Ich denke auch, man sollte die alte Technik schon angemessen einsetzen. Wobei ich mich immer fragte ob man aus einem Vollblut ein Reiserad machen kann, ohne dass einem Sattelstützen, Vorbauten, Laufräder usw. brechen...
Noch auf der Vorbereitungsfahrt verlor ich zwei Kettenblattschrauben weil ich vergessen hatte sie ordentlich festzuziehen, eine dritte sprengte ich beim Anziehen (ich hab dann alle mit Lack gesichert).
Man weiss es, wenn man's ausprobiert, trotz nicht ausbleibender Entmutigungen im Vorfeld ...
Z.B. hielten sich die günstig erstandenen, wirklich alten Laufräder hervorragend, besser als alle von mir bisher selbst eingespeichten. Selbst nach 135km Eroica im letzten Jahr traute ich ihnen noch nicht und hatte drei Ersatzspeichen mit. Ich brauchte sie ebensowenig wie das andere Werkzeug.
Die "NOS" Continental Reifen bewährten sich ebenfalls erneut.
Mit den Mafac Bremsen hatte ich bei jeder Abfahrt ein absolut gutes Gefühl (sogar mit den alten Belägen).
Huret Schaltung und Freilauf verhielten sich manchmal etwas divenhaft, was aber auch an einem nicht perfekt ausgerichteten Schaltauge liegen kann... hier müsste mal ein geeignetes Werkzeug her.
 
AW: Phillipe - Französisches Rad der 70'er?

Absolut klasse der Reisebericht! :daumen:
Macht Lust auf alte Stahltouren...... :)
 
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