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cyclocross inforeste

Bei der recht kräftigen Gabelkrümmung und dem normal tief liegenden Tretlager würde ich auf einen Randonneur-Rahmen tippen, was wohl auch zum vermuteten Bauzeitraum passt. Was ja nichts schlechtes ist, ich würde mich über einen alten französischen Randonneur riesig freuen, aber das von dir erhoffte (?) frühe Querfeldeinrad halte ich für unwahrscheinlich.
 
vive la france!
schönes restauationsrätsel!
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wofür ist die kleine dünne verbindung der kettenstreben zwischen tretlager und der üblichen dicken verbindung???
das ist doch kein schmutz, oder?
 
ich dachte:
luftpumpenhalter - kann also kein crosser sein...
und auch der lange? radstand spricht dagegen, sieht auf den bilder ja sehr laaaaang aus, der rahmen...
außerdem die ösen...
 
Näher eingrenzen kann ich das Alter nicht, da verblüfft mich allerdings immer wieder mal der ReneHerse. Ab 49 bis Mitte der 50er würde ich meinen.

ich dachte:
luftpumpenhalter - kann also kein crosser sein...
und auch der lange? radstand spricht dagegen, sieht auf den bilder ja sehr laaaaang aus, der rahmen...
außerdem die ösen...

Das Rad ist gut 60 Jahre alt, da kann alles und muss nix...
 
Ich sitze gerade in Neuengland an einem schnuckeligen Hafen und bin etwas abgeschnitten von Fahrraddingen.
Das Rad würde ich auch auf Anfang 1950er schätzen und halte es für ein Sportif oder Demi-Course, also ein sportliches Mittelding zwischen Randonneur und Rennrad, das nicht wirklich für Rennen, sondern Tagestouren ohne Gepäck verwendet wurde. Dafür spricht z.B. Die Adressplakette, die bei in normalem Verkehr benutzten Rädern bis in die 50er in Frankreich Pflicht war oder die Schutzblechösen, denen man ansieht, dass dort auch Bleche montiert waren. Die Pumpenhalterung hinter dem Sattelrohr und die lange Geometrie passen auch dazu.
Solche Räder hatten oft abnehmbare Plastik-Schutzbleche, z.B. Bluemels, statt fest installierter Alubleche. Danach sehen mir die Spuren an den Ösen auch aus. Es ist auf jeden Fall ein schönes, hochwertiges Rad und errinnert mich in einigen Details an Räder von A. Maury.
 
Das mit der Plakette ist sehr interessant, ich hab auch noch ein Rad mit einer solchen, gibt es da mehr Infos zu?

Cu Danni
 
Danke Rene das du dir die zeit genommen hast dein wissen mit uns zu teilen,
ich glaube wir haben alle recht, cycle sportif demi course und auch ggf. cyclocross (keine ahnung ob es dafür benutzt wurde)
Hm, spielte denn in dieser Zeit Cyclocross in Frankreich überhaupt schon irgend eine benennbare Rolle (... und tut es das heute) ? Mein Wissen über die französische "Fahrradszene" jener Zeit ist sehr fragmentarisch (und speist sich vor allem aus dem, was man bei/von Jan Heine so lesen kann ...), aber eigentlich würde ich sagen wollen, dass Cyclocross in Frankreich damals zumindest kein "massenkompatibler" Sport gewesen sein dürfte - die Franzosen fuhren wohl lieber auf der Straße, als sich im Schlamm zu suhlen ... ;) Darauf deutet ja auch der Beitrag von @ReneHerse hin.
Wenn es ein englisches Rad wäre, würde ich es hingegen absolut für möglich halten, da die ja durchaus so eigenartige Neigungen hatten und haben - das entsprechende Cyclocross-Renn-Video aus den 1950er Jahren auf YouTube, bei dem die Teilnehmer ihre Räder ins Wasser werfen und dann hinterherspringen, kennt ja vermutlich hier inzwischen jeder ... :) Aber so einen barbarischen Unfug traue ich den Franzosen insgesamt eher nicht zu, muß ich sagen, die hatten insgesamt meinem Eindruck nach eher ein anderes Verständnis der Dinge ...
 
ich muß gestehen ich bin etwas verwundert über euch und eure argumentation, es ist nahezu nichts über historische
cyclocrossräder bekannt aus der zeit vor ca 1960 - 1965 und ich bin mir sicher das keiner von euch - mich eingeschlossen...

Dann leiste doch mal Pionierarbeit -

...und ohne entsprechende recherche und fakten seid ihr euch aber
absolut sicher dass das rad kein crossrennrad - oder für diese zwecke benutztes rad - sein kann???!!!...

Ich habe bei den Teilnehmern dieses Threads eher den Eindruck von Rat- und Ahnungslosigkeit, bei Dir allerdings den, dass Du unbedingt das Endergebnis Crossrad erreichen möchtest.
 
Ich habe bei den Teilnehmern dieses Threads eher den Eindruck von Rat- und Ahnungslosigkeit, bei Dir allerdings den, dass Du unbedingt das Endergebnis Crossrad erreichen möchtest.
... das ist eben auch genau mein Eindruck.

Natürlich kann (und will - warum sollte ich ?) ich nicht ausschließen, dass dieses Rad hier mal als Crosser verwendet worden ist, aber ich halte die Wahrscheinlichkeit andererseits einfach doch für sehr gering, deswegen schrieb ich ja auch sinngemäß "seinerzeit eher nicht massenkompatibel", d.h., es gab sicherlich eine entsprechende Profi-Szene, aber die dürfte eher klein gewesen sein, insofern standen später auch nicht Hunderte oder Tausende alter französischer Cross-Räder in den Kellern und Scheunen herum, und die Wahrscheinlichkeit, dass ein solches Rad heute "einfach so" auftaucht, ist dementsprechend eher gering. Viel wahrscheinlicher ist dann eben doch, dass es sich um ein Sportif oder Demi-Course handelt, wie ReneHerse geschrieben hat - solche Räder gab es seinerzeit in großen Stückzahlen, weil das eben eine verbreitete Radkategorie und eine auch bei "normalen Menschen" übliche Nutzung war, deswegen davon sind dann eben auch noch relativ viele übrig geblieben und tauchen heute noch bzw. wieder auf.

Man kann eben nicht automatisch aus dem Vorhandensein eines entsprechenden Profi-Rennkalenders automatisch darauf schließen, dass es parallel dazu auch eine entsprechende große "Amateur-Bewegung" gab; in manchen Ländern - ich denke da gerade an Spanien - werden zwar die Profi-Radrennfahrer in den großen Rennen sehr bewundert und bejubelt, aber trotzdem kommt sozusagen "kein normaler Mensch" auf die Idee, dort selber Rennrad zu fahren - das wäre angesichts des rasanten Fahrstils der spanischen Autofahrer auch vielleicht keine so gute Idee ...
Andererseits gab es in England, wo organisierte Straßenrennen über Jahrzehnte hinweg generell verboten waren [!], eine sehr breite und rührige Amateur-Rennszene, die sich nur - eben wegen des Verbots - nach außen hin kaum abgezeichnet hat, und auch nicht unbedingt dazu geführt hat, dass englische Radrennfahrer im Ausland besonders häufig aufgetreten, und besonders erfolgreich waren (natürlich gab es das, aber eben nicht "massenhaft"). Und man pflegte dort eben auch mit Hingabe die etwas "abseitigeren" Sportarten, wie eben das Crossen (oder das Trial-Fahren mit Motorrädern), nur führte dieser Sport ja doch insgesamt eher ein "Nischendasein" (von einem ersten Boom in den 1970er/1980er Jahren mal abgesehen), und dürfte daher auch in den heute noch zugänglichen Publikationen keine große Rolle gespielt haben, obwohl da wahrscheinlich landesweit an Herbstwochenenden viele hundert junge Männer allerorten durchs Gelände ackerten und rannten.
 
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