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Neoblase und Radfahren

vitoatsea

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Wegen einem Krebsleiden wurde mir kürzlich die Harnblase entfernt (Zystektomie) und durch eine sogenannte NEOBLASE ersetzt. Nun habe ich wieder mit einem angepassten Radtraining begonnen. Es würde mich daher interessieren, ob es im Forum Kollegen gibt mit vergleichbaren Problemen zwecks Erfahrungsaustausch!?
 
Mit Krebs sind wir schon zwei. Allerdings wars bei mir hodenkrebs vor 4 jahren, stage 2 mit methastasen im bauchraum. Hab ne hodenprothese. Ein glück hab ich nur größe m genommen und nicht L.

Ich schreib dir das nur, um dir mut zu machen. Lass es mich wissen, wenn/ob du weiteren zuspruch brauchst.

Viele grüße!

Chewa


Suche klassische RR-Chromgabel für mein Paletti. 24,5cm Schaftlänge, ohne Schutzblechösen, auch ohne Gravur :)
 
Danke, chewa1983,

allein deine Antwort auf meine Nachfrage hier im Forum ist schon Zuspruch! Offenbar hast du den Anschluss ans Peloton gut geschafft! Würde mich interessieren, wie du das geschafft hast nach diesem erheblichen, gesundheitlichen Problem. Kennst du auch die Ursache dieses Krebses? Wie geht es dir heute allgemein - und besonders auch bezüglich Radfahren?

Bin seit meiner Krebsoperation am 10.3.14 nun wieder in einem angemessenen Training. Allerdings noch nicht mit dem Rennrad auf der Strasse, aber immerhin schon träglich eine knappe Stunde auf der freien Rolle (derzeit am Giro im TV). Dazu tägliches Stretching/Krafttraining und 3x pro Woche Schwimmen/Wasserjogging. Mache damit überrschend gute Fortschritte und hoffe, dass mir der Urologe demnächst "grünes Licht" gibt für lockere MTB-Touren. Aber auch mein TREK-MADONE wäre startbereit...! Wie sieht das denn bei dir so aus?
 
Also ins Peloton hab ich's noch nicht geschafft. Aber ich arbeite daran, ausfahrten in gruppe mehr als 75 km mit gleichbleibenden schnitt bei 25 zu trainieren. Ich denke, dass ich das dieses jahr noch schaffe.

Bei mir wars aber n bissl anders. Bin halt immer viel rad in der stadt gefahren. Dann die diagnose, 12 wochen chemo und danach ein 3/4 jahr erstmal auskurieren von der chemo. Dann singlespeed aufgebaut. Irgendwann hab ich dann gemerkt, dass mir das fahren in der stadt von a nach b nicht ausreicht. Das war etwa ein jahr nach der Diagnose.


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Also im Jahr 2011. ab da an hab ich jährlich so zw. 1bis 3 touren gemacht, mich aber mitm Singlespeed schnell gelangweilt. Jetzt hab ich immer noch n singlespeed/fixie für die stadt, seit letztem sommer ein mtb (selbst aufgebaut), mit dem ich die isar rechts und links langheize. Nebenbei bau ich mir ein paletti aus den 80ern originalgetreu (soweit wies geht :) ) auf. Aber eigentlich merke ich gerade: ich will aufm asphalt heizen, mit den händen am unterlenker. Aber leider fehlt für ne komplettanschaffung das geld :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Achso: noch ein paar worte, wie ich den krebs überwunden hab: also das war nicht so einfach. Ich bin in eine depression nach dem Ende der chemo reingerutscht. Das war dann der tiefschlag nachdem ich schon angezählt war. Ich hab mir aber professionell helfen lassen. Und 3 jahre danach gehts mir besser denn je: rund zehn kilo weniger durch mehr sport und gesündere ernährung, rauchen aufgegeben, viel weniger bis gar kein alkohol mehr (zZ nur noch alkoholfreien russen in der kneipe, auch wenn ich dann doof angeschaut werde). Ergo: die botschaft des körpers erkannt, keinen raubbau am eigenen körper zu betreiben (außer nur noch sportlich schinden) und dadurch viel viel mehr lebensqualität!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finds übrigens sehr cool wie du dein training durchziehst! Und das so kurz nach der op! Respekt!!!

Den giro würd ich auch gern schauen, muss aber arbeiten :)

Mach weiter so und halt mich aufm laudenden!

:thumbs:

Edit: Hab grad mal Trek Madone gegooglt: geiles Teil! :doublethumbs:
 
Kann das gut verstehen, chewa,

dass du damals nach dieser Diagnose "Krebs" ins Loch gefallen bist. Aber toll, wie du da wieder rausgekommen bist und mit dem Singlespeed und Umstellung der Lebensumstände wieder dahin gekommen bist, wo du nun stehst (bezw. mit dem Rad fährst)! So gesehen ist für uns beide Radfahren die beste Therapie gewesen.

In meinem Fall war's auch happig! Habe bis Ende Februar 2014, als ich die Diagnose "Blasenkrebs" bekam, in den letzen Jahren zuvor pro Jahr so um die 15000 km mit Rennrad und MTB zurückgelegt - keine Anzeichen von Krankheit und neben Radrennen auch an Laufevents (10 km bis Halbmarathon) und Ski-Langlaufrennen teilgenommen. Das in all diesen Disziplinen mit guten Erfolg, meist Kategoriensieger oder mit im Spitzenfeld. Gesamt-Trainingsaufwand jeweils je nach Saison und Wettkampfzielen zwischen 3 und 7 Stunden täglich. Als Rentner kann man(n) sich ja so ein Profi-Programm leisten!

Dann innerhalb von 48 Stunden(!) vom Training direkt in den Operationssaal! Habe immer schon gesund gelebt (kein Alkohol, kein Fleisch, kein Tabak) und wies überhaupt keine Risiken auf bezüglich Krankheiten. Erst vor wenigen Jahren bin ich wieder in die Schweiz zurückgekehrt nach gut 25 Jahren auf See (4 Weltumsegelungen) - gesünder geht es nicht... Dann "von heute auf morgen" die Diagnose "Blasenkrebs" mit notfallmässiger, notwendiger Zystektomie.

Nun mit Neoblase und nach insgesamt 4 Operationen arbeite ich daran, den Anschluss ans Peloton wieder herzustellen. Auf Wettkämpfe will ich inskünftig allerdings verzichten. Aber auf ein akzeptables, gutes Niveau will ich wieder kommen - schon für diesen Sommer steht das Ziel: Alpenpassfahrten! Wohne hier inmitten des denkbar schönsten MTB-Gebietes (Emmental/Entlebuch) und einige der tollsten Alpenpässe sind lediglich eine Tagesausfahrt entfernt. Noch letzten Sommer habe ich 28 Alpenpässe abgeklopft, mehr als einmal 3 an einem Tag. Das muss nicht mehr sein, aber "anständig" und ohne Murcks mit viel Genuss wenigstens z. B. den Susten, Klausen oder Gotthard abzuradeln, das muss drin liegen! Die bisherige Vorbereitung seit der Entlassung aus dem Spital Ende März laufen planmässig und stimmen optimistisch.

Ja, bleiben wir in Kontakt! Bin gepannt, wie es bei dir so weitergeht und ob du deinen gewünschten "Unterlenker" bald beisammen hast! Sende mir mal deine Email-Adresse, würde dir dann mal ein paar Bilder senden von der Region hier. Vielleicht brauchst du ja mal "Krebs-Erholungsurlaub", dann bist du hier genau richtig! Könnte dir hier unvergessliche Radtouren anbieten! Sehe das heute als echte Krebs-Therapie!

Mach's besser und Gruss!

vitoatsea
Email: [email protected]
 
Danke, Frank, für deinen Zuspruch!

Bestimmt ist auch chewa meiner Meinung - genau dahin wollen wir (radfahren), um den Krebs dauerhaft wieder "los zu werden"! Und realistisch betrachtet hat man(n) in so einer Situation ja auch gar keine andere Wahl. Die Alternative wäre ja nur "das Rennen aufgeben" und das kann es nicht sein. Mario Cipollini hat sich nicht geirrt...!
 
Hallo zusammen!

Möchte hier noch ein kurzes Update anfügen - dies nach nunmehr 6 Monaten seit einer totalen Zystektomie (unheilbares Harnblasenkarzinom - Entfernung von Harnblase, Postata,Samenblasen, Lymphknoten). Inzwischen bin ich wieder zurück auf dem MTB und Rennrad (2400 Trainings-km)! Und gestern habe ich auch das einmal unmittelbar nach der 8-Std-Operation angestrebte Ziel erreicht: noch in gleichem Jahr eine Fahrt über einen Schweizer-Alpenpass! Dies auf meinem entsprechend dem Rat des Urologen abgeänderten Rennrad. Alles problemlos und relativ locker geschafft! Möchte mit dieser Info gegebenenfalls andern "Leidensgenossen" mit ähnlichen Problemen Mut machen und einen Weg aufzeigen "dass es geht"! Hier dazu noch die Daten und Bilder:

http://www.freipass.ch/2014_klausen_ausschreibung.html
http://www.quaeldich.de/paesse/klausenpass/?lang=en
 

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Danke Frank,

wie du siehst, hat dein Daumendrücken im Mai geholfen! Bin heute immerhin etwa bei 80% meiner Leistungsfähigkeit vor der Krebsoperation und mehr wird's wohl auch kaum mehr werden. Aber damit kann ich prima leben, beziehungsweise pedalen. Es geht also vorerst einmal weiter...

Gruss Jean-Pierre
 
Hallo zusammen!

Möchte hier noch ein kurzes Update anfügen - dies nach nunmehr 6 Monaten seit einer totalen Zystektomie (unheilbares Harnblasenkarzinom - Entfernung von Harnblase, Postata,Samenblasen, Lymphknoten). Inzwischen bin ich wieder zurück auf dem MTB und Rennrad (2400 Trainings-km)! Und gestern habe ich auch das einmal unmittelbar nach der 8-Std-Operation angestrebte Ziel erreicht: noch in gleichem Jahr eine Fahrt über einen Schweizer-Alpenpass! Dies auf meinem entsprechend dem Rat des Urologen abgeänderten Rennrad. Alles problemlos und relativ locker geschafft! Möchte mit dieser Info gegebenenfalls andern "Leidensgenossen" mit ähnlichen Problemen Mut machen und einen Weg aufzeigen "dass es geht"! Hier dazu noch die Daten und Bilder:

http://www.freipass.ch/2014_klausen_ausschreibung.html
http://www.quaeldich.de/paesse/klausenpass/?lang=en
Hallo Jean-Pierre,

Deine Einstellung und Deine Leistung finde ich spitze! Bin auch ein Betroffener, der nach Krebsdiagnose im Juni diesen Jahres und zwei OPs wieder radelt. Heute waren es z. B. 100 km - zwar nicht mehr ganz so schnell wie früher, aber darauf kommst es nicht an. Hauptsache wieder Radeln und das Radeln ist für mich ein wichtiges Mittel den Krebs zu besiegen. Bin vor meiner Diagnose auch ca. 15 000 km pro Jahr geradelt.

Mach weiter so!

Gruß
Ritzelfuchs
 
Zuletzt bearbeitet:
Toll, Ritzelfuchs,

heute schon wieder einfach so 100 km abgespult! Soweit bin ich noch nicht, arbeite aber daran. Danke für deine Message, habe das alles mit grossem Interesse gelesen. Und mich natürlich auch etwas über deine anderen Einträge informiert. Wirklich - "wir fahren offenbar weitgehend auf der gleichen Strasse" (im wahrsten Sinn des Wortes)! Bei mir waren es heute übrigens nur 40 km, dafür aber mit 700 Höhenmetern - gut zu machen mit dem abgeänderten TREK DOMANE (wie im Bild) von lediglich 6,8 kg.

Auch bei mir waren es vor dem Krebs jährlich um die 15000 Radkilometer (MTB und Rennrad) mit entsprechend zahlreichen Teilnahmen an Jedermannsrennen. Vor allem Passfahrten und Bergrennen, meine Region besteht ja nur aus kleinen und grossen Bergen (Entlebuch/Emmental). Nun muss ich mit weniger auskommen, aber das hat natürlich vor allem mit der schweren Krebsoperation zu tun bezüglich Sitzbereich. Da bist du etwas "besser" dran. Finde es aber höchst bemerkenswert, dass auch du erkannt hast, dass der Sport uns aus dem "Loch" helfen kann (und tut)! Geht mir genau so und daher ist dieser Kontakt zu dir sehr motivierend. Habe inzwischen als Ergänzung zum Radfahren auch wieder ein regelmässiges Lauftraining aufgenommen und bin auch sehr viel im Wasser (Schwimmen, Waterjogging). Falls dich meine "Krebsstory" interessiert, kannst du diese im "Deutschen Blasenforum" nachlesen. Habe da gleich nach der OP ein Thema gestartet, um mehr über diesen ganzen Scheiss zu lernen. Dies hier:

http://www.forum-blasenkrebs.net/in...=1&s=02290fb853e95b7e09d64c9e1b5e027048f201bd


Mich würde deine ungewöhnliche Krankengeschichte interessieren und vor allem, welche Erfahrungen du gemacht hast mit der Verarbeitung dieser Probleme, wie dein Wiederaufbau gelaufen ist und welche Ziele du dir gesetzt hast! Wie in aller Welt kommt ein so aktiver Velofahrer und Sportler zu Hautkrebs und dem Verlust der Nebennieren...? Wahrscheinlich auch bei dir Fragen über Fragen und keine Antworten - geht mir genau so!

Mach's gut und herzliche Grüsse!



Blapbach Top.jpgHilferenpass.JPGMerckx2.JPG
 
Toll, Ritzelfuchs,

heute schon wieder einfach so 100 km abgespult! Soweit bin ich noch nicht, arbeite aber daran. Danke für deine Message, habe das alles mit grossem Interesse gelesen. Und mich natürlich auch etwas über deine anderen Einträge informiert. Wirklich - "wir fahren offenbar weitgehend auf der gleichen Strasse" (im wahrsten Sinn des Wortes)! Bei mir waren es heute übrigens nur 40 km, dafür aber mit 700 Höhenmetern - gut zu machen mit dem abgeänderten TREK DOMANE (wie im Bild) von lediglich 6,8 kg.

Auch bei mir waren es vor dem Krebs jährlich um die 15000 Radkilometer (MTB und Rennrad) mit entsprechend zahlreichen Teilnahmen an Jedermannsrennen. Vor allem Passfahrten und Bergrennen, meine Region besteht ja nur aus kleinen und grossen Bergen (Entlebuch/Emmental). Nun muss ich mit weniger auskommen, aber das hat natürlich vor allem mit der schweren Krebsoperation zu tun bezüglich Sitzbereich. Da bist du etwas "besser" dran. Finde es aber höchst bemerkenswert, dass auch du erkannt hast, dass der Sport uns aus dem "Loch" helfen kann (und tut)! Geht mir genau so und daher ist dieser Kontakt zu dir sehr motivierend. Habe inzwischen als Ergänzung zum Radfahren auch wieder ein regelmässiges Lauftraining aufgenommen und bin auch sehr viel im Wasser (Schwimmen, Waterjogging). Falls dich meine "Krebsstory" interessiert, kannst du diese im "Deutschen Blasenforum" nachlesen. Habe da gleich nach der OP ein Thema gestartet, um mehr über diesen ganzen Scheiss zu lernen. Dies hier:

http://www.forum-blasenkrebs.net/in...=1&s=02290fb853e95b7e09d64c9e1b5e027048f201bd


Mich würde deine ungewöhnliche Krankengeschichte interessieren und vor allem, welche Erfahrungen du gemacht hast mit der Verarbeitung dieser Probleme, wie dein Wiederaufbau gelaufen ist und welche Ziele du dir gesetzt hast! Wie in aller Welt kommt ein so aktiver Velofahrer und Sportler zu Hautkrebs und dem Verlust der Nebennieren...? Wahrscheinlich auch bei dir Fragen über Fragen und keine Antworten - geht mir genau so!

Mach's gut und herzliche Grüsse!



Anhang anzeigen 177495Anhang anzeigen 177496Anhang anzeigen 177497
Hallo Jean-Pierre,

über die Details meiner Krebserkrankung will ich nicht hier schreiben. Ich habe Dir deshalb eine PN geschickt.

Gruß
Ritzelfuchs
 
Vitoatsea und meiner Einer sind inzwischen miteinander geradelt und dabei Freunde geworden. Beide sind wir wohlauf und geben dem Krebs keinen Platz in unserem Körper und unserem Leben. Beide treiben wir viel Sport - in meinem Fall 2015 bisher 13 000 km Rennrad - und stärken so unser Immunsystem. Gott sei Dank sind positives Denken und Sport (mit einer vernünftigen Einstellung) in der Lage den Krebs zu besiegen.

Meine Hoffnung wäre, dass diese Zeilen auch anderen Betroffenen Hoffnung auf Heilung geben können.

Gruß
Ritzelfuchs
 
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