Jetzt wurde es richtig ernst, zwischen Barnard Castle und die nächste Kontrolle liegt Yad Moss. Mit seine 600m das Dach der Strecke. Das Wetter auf Yad Moss kann aber mit den Alpenpässe mithalten, dort oben kann es ganz schlimm sein, es ist nicht von wegen dass man manchmal einen Schilift sehen kann (wenn es nicht zu neblig ist).
Ich fuhr aus Barnard Castle los als es schon dämmerte. Überall fuhren kleine Grüppchen, kein einziges hielt lange zusammen wegen das ständige auf und ab im Teestal.
In Middleton in Teesdale fand ich endlich einen offenen Supermarkt. Ich kaufte mir eine Flasche Kola und etwas zu essen. Viele Fahrer hielten hier an, alle wussten dass das nächste Teilstück sehr hart sein wurde. Einer der Ortsanwohner erkundigte sich bei mir wo al diese Radfahrer herkamen, er sah schon den ganzen Tag ständig Radfahrer hochkraxeln. Ich erklärte ihm dass wir von London nach Edinburgh und zurückfahren, er war mächtig beeindruckt.
Ab hier fuhr ich mehr in eine kleine Gruppe. Die Steigung ist eigentlich recht gleichmässig, da kann man wenigstens eine Gruppe finden. Überall wo man schaute sah man Rúcklichter. Halbwegs der Steigung hielt ich kurz an bei der Kneipe in Langdon Beck. Die war schon lange geschlossen aber ich konnte wenigstens einigermassen komfortabel warmere Klamotten anziehen. Das war auch notwendig, langsam fing es wieder an zu regnen. Der Wind wähte stándig, und fast immer von der Seite. Es ging dann auch sehr langsam vorwärts.
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Oben wurde es erst richtig schlimm mit den Regen. Viele fuhren dann auch recht zaghaft runter. Ich schaltete halt meine Zusatzlampe dazu und hatte ordentlich licht, trotz Regen. Dazu noch den
Garmin in Dauermodus so dass ich wusste wann die Kurven kommen wurden und wie die Kurven liefen. So konnte ich noch halbwegs zügig abfahren. Nur in Alston selbst ging es schnell, fast keiner traut sich aufs Kopfsteinfplaster schnell runterzufahren.
In Alston gab es eine extra Labestelle, fast alle bogen in der Seitenstrasse ein um erst mal mit Thee und Beans on Toast sich wieder aufzuwärmen.
Viele trauten sich nicht mehr heraus und entschlossen sich in Alston zu schlafen. Ich nicht, es war mir noch zu früh, die Beine waren noch gut und ich hatte keinen Schlaf. Dazu ist die Strecke von Alston nach Brampton recht einfach. Ich fuhr zusammen mit zwei Amerikaner weiter, mit denen fuhr ich das grösste Teil der Strecke bis Brampton. Dabei wurde es immer Wärmer, das Mikroklima der Pennines war vorbei. Jeden Fahrer der uns entgegen kam erfreute uns, das war jedes Mal ein extra Bett frei in Brampton. Und tätsächlich, in Brampton gab es noch genügend Essen und genügend Schlafplätze. Ich war zwar jetzt auf meine langsame Planung, entschloss doch zu schlafen. Die nächste Strecke hatte zwar einige extra Schlafgelegentheiten bei 24 Stundentanken aber da wollte ich mir nicht antun. Zumal 4 Uhr morgens eine ideale Schlafzeit für mich ist.