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Langzeitstudie zur Lebenserwartung Ausdauersport

- vernünftig dosierte Bewegung kann nur Positives zur Lebenqualität beitragen !
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0735109714071745
Dr. Peter Schnohr, Copenhagen City Heart Study, Frederiksberg Hospital, Nordre Fasanvej 57, Copenhagen DK-2000, Denmark.

Es handelt sich offenbar um eine Studie eines Herzspezialisten eines Krankenhauses. D. h. es geht nicht um die Lebensqualität, sondern um eine verkürzte Lebensdauer verursacht durch eine Schädigung des Herzens. Oder liege ich da falsch?
 
Es handelt sich offenbar um eine Studie eines Herzspezialisten eines Krankenhauses. D. h. es geht nicht um die Lebensqualität, sondern um eine verkürzte Lebensdauer verursacht durch eine Schädigung des Herzens. Oder liege ich da falsch?

Ein bisschen falsch. Hab den Volltext gerade gelesen. In dieser Arbeit verkürzt Sport die Lebenserwartung garnicht. Über die eigentliche "Lebenserwartung" sagt der Text nicht unbedingt was aus, da diese eine ganz konkrete Definition hat, die mit den Daten hier nicht ganz bedient wird. Es wurden relativ zufällig ausgewählte Menschen für 12 Jahre beobachtet. Nicht-Jogger und harte Jogger (nach Geschwindigkeit und/oder Dauer) hatten dieselbe Häufigkeit von Todesfällen im Betrachtungszeitraum. Leichte und mittelmäßige Jogger hatten eine kleinere Anzahl von Todesfällen im Vergleich zu Nichtjoggern/Hardcorejoggern. Also Intensivjogger sterben so oft wie Nichtsportler, aber Sport im Allgemeinen senkt die Sterbewahrscheinlichkeit, außer eben harter Sport.

Es gibt viele Möglichkeiten, aus diesem Ergebnis auf die zugrundeliegenden Ursachen zu schließen, z.B.:

1. Menschen, die lügen, dass sich die Balken um 90° knicken, wenn sie in einem Fragebogen ankreuzen sollen, wie viel Sport sie machen, sterben genauso oft wie Nichtsportler, weil sie in Wirklichkeit Nichtsportler sind ;)

2. Harter Sport ist genauso gesund oder gesünder als leichter Sport, aber hat darüber hinaus noch negative Effekte, die leichter Sport nicht hat.

3. Menschen, die von der Persönlichkeit her harten Sport bevorzugen, haben vielleicht eine ausgeprägte Fähigkeit zur Selbstüberwindung gepaart mit übersteigerter Ambition. Diese Kombination könnte, bezogen auf die Lebensführung im allgemeinen, eine gefährliche Mischung sein. Möglicherweise führt sie zu riskantem oder ungesundem Verhalten (zu schnell auto-/rennradfahren, Sport wenn krank, Doping, zuviel selbstgemachter Stress, lange Arbeitszeit, zu wenig Schlaf, etc.).

Wenn man #3 mag, dann erkennt man auch, warum ich vor ein paar Tagen behauptet habe, die Berichterstattung zieht einen unzulässigen Umkehrschluss. Ein extremes Persönlichkeitsprofil als verborgene Hintergrundvariable könnte einen Kausalitätspfeil sowohl in Richtung vermehrter Todesfälle als auch in Richtung vermehrten Sports haben, ohne dass es einen Kausalitätspfeil von Sport auf vemehrte Todesfälle geben muss. Dann könnte man ohne weiteres intensiven Sport machen, ohne sich gesundheitlich zu schaden, sofern man alles andere im Leben etwas relaxter sieht.

Aufgrund der Menge und Zuverlässigkeit der Daten finde ich es persönlich unverantwortlich, dass diese Arbeit in dieser Form veröffentlicht wurde, da der Volltext ganz dezidiert statistisch unzulässige Aussagen enthält, die das Vorurteil "Sport ist Mord" erhärten. Der Verlag hat Peer-Reviewer und ein Lektorat, die gerade das verhindern sollten, aber in dieser Form ist der Text halt so sexy, dass er 50x zitiert wird und international in die Presse kommt :mad:

Sucht man nach dem Auftraggeber einer "Studie" (egal welches Thema sie betreffen soll) kann man des öfteren schon die Richtung vorherbestimmen, Grundintentionen der Studienersteller tragen dann noch ihr übriges zum "Ergebnis" bei.

Im akademischen Umfeld haben nur wenige Studien einen Auftraggeber im eigentlichen Sinne. Öfter findet man Forscher, die irgendwie mit der Privatwirtschaft befreundet sind, z.B. als "Berater" (kann viel bedeuten) oder gar als selbstständige Unternehmer. Wenn alles gut läuft, werden solche Interessenskonflikte in den Publikationen offengelegt. Richtig übelriechende Sachen disqualifizieren sich oft selber, da sie eben wahrnehmbar übel riechen. Die Konsumenten von wissenschaftlichen Publikationen sind mehrheitlich nämlich nicht blöde.
 
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Starker Infekt: Kein Training während der Krankheit. Vor Trainingsbeginn nochmal die Zeitdauer des Infektes abwarten. Wiedereinstieg nach Genesung mit lockerem Grundlagentraining. Körpergefühl beachten.

Klingt auf den ersten Blick sehr hilfreich, in der Praxis bleibt der Erkenntnisgewinn aufgrund des erheblichen Interpretationsspielraums bei “Zeitdauer des Infektes“ aber doch eher überschaubar.
 
3. Menschen, die von der Persönlichkeit her harten Sport bevorzugen, haben vielleicht eine ausgeprägte Fähigkeit zur Selbstüberwindung gepaart mit übersteigerter Ambition. Diese Kombination könnte, bezogen auf die Lebensführung im allgemeinen, eine gefährliche Mischung sein. Möglicherweise führt sie zu riskantem oder ungesundem Verhalten (zu schnell auto-/rennradfahren, Sport wenn krank, Doping, zuviel selbstgemachter Stress, lange Arbeitszeit, zu wenig Schlaf, etc.).

Wenn man #3 mag, dann erkennt man auch, warum ich vor ein paar Tagen behauptet habe, die Berichterstattung zieht einen unzulässigen Umkehrschluss. Ein extremes Persönlichkeitsprofil als verborgene Hintergrundvariable könnte einen Kausalitätspfeil sowohl in Richtung vermehrter Todesfällen als auch in Richtung vermehrten Sports haben, ohne dass es einen Kausalitätspfeil von Sport auf vemehrte Todesfälle geben muss. Dann könnte man ohne weiteres intensiven Sport machen, ohne sich gesundheitlich zu schaden, sofern man alles andere im Leben etwas relaxter sieht.

Dass ausgeprägtes Leistungsdenken im Sport mit einer relaxten Einstellung in anderen Bereichen des Lebens einhergeht dürfte aber doch eher selten anzutreffen sein, jedenfalls meiner Erfahrung nach.
Ohne die hier diskutierte Studie im Detail zu kennen drängt sich mir bei solchen Befunden eher die Frage auf, ob irgendwelche latenten Variablen die Zusammenhänge beeinflussen. Wurden die Analyseergebnisse tatsächlich für alle möglichen strukturellen Unterschiede zwischen den beobachteten Individuen kontrolliert. ?
 
Dann könnte man ohne weiteres intensiven Sport machen, ohne sich gesundheitlich zu schaden, sofern man alles andere im Leben etwas relaxter sieht.
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So versuch ich den Radsport auszuüben. Auf dem Rennrad möchte ich mich schon als ehrgeizig bezeichnen und das jetzt seit knapp 40 Jahren.
Und mit dieser persönlichen Erfahrung weiß ich, welche Bedingungen mir im Training/Leben helfen oder schaden. Mein Körper gibt mir ja immer
eine Rückmeldung, wenn ich was falsch mache. Nur die Meisten von uns haben verlernt, die Zeichen des eigenen Körpers wahrzunehmen.
Wenn ich dann eine lange Zeit gegen meine Körper arbeite (Training unter Zeitdruck/ bei Krankheit/ unter Leistungsdruck mit zu hoher Intensität)
kann das nicht gesund sein.

Der sog. "falsche Ehrgeiz" ist sprichwörtlich zu sehen. Hab mich früher auch über viele Sachen aufregen müssen, die mich heute nur noch
periphär tangieren. Es will ja nicht nur der Körper, sondern auch der Geist, trainiert werden.
 
dazu gibts Statistiken. suche mal nach OECD + gesunde Lebenserwartung o.ä.

da wird man feststellen, dass Deutschland z.B. nicht soo weit vorne liegt, weder bei der gesunden LW, noch bei der Gesamt-LW.

bzgl. LW gibt es außer dem F/M-Gefälle z.B. auch Statistiken die ein Gefälle zw. arm und reich (wen wunderts) und Nord/Süd + West/Ost haben (BRD-bezogen). ein gut situierter am Bodensee wird roundabout 10 Jahre älter, als etwa ein Hartzer in Greifswald.


aus eigener Erfahrung kann ich zudem sagen, man weiß nie wie es kommt, deshalb nutze man die Zeit, solange es geht...

Aber schon interessant. z.B. den Vergleich zu anderen europäischen Staaten.
Wobei der Begriff gesund natürlich auch recht Subjektiv ist. Kann mich auch an einen Bericht erinnern, nach dem die Schweizer nach irgendwelchen Umfragen die Glücklichsten Menschen der Welt sind. Irgendein Schweizer Psychologe meinte allerdings es sei halt ein Teil der Kultur in der Schweiz zu sagen, dass es einem gut geht. Geht man aber auf eine Party, nur mit Schweizern sei das "die Definition, der Abwesenheit von Lebensfreude." :D
 
Dass ausgeprägtes Leistungsdenken im Sport mit einer relaxten Einstellung in anderen Bereichen des Lebens einhergeht dürfte aber doch eher selten anzutreffen sein, jedenfalls meiner Erfahrung nach.
Ich wette darauf, daß der Durchschnittsbürger (Beruf, Familie (Kinder, eventuell unterstützung für Oma Opa usw.)) an Zeitknappheit leidet. Und da gerade Radfahren viel Zeit in ansprucht nimmt kommt da auf jedenfall Stress auf, sich die Zeit vorher rauszuarbeiten. Ist bei mir nicht anders.
Versuche das dieses Jahr zu vermeiden, was aber auch zu weit weniger Jahreskilometern führen wird.
 
Ich wette darauf, daß der Durchschnittsbürger (Beruf, Familie (Kinder, eventuell unterstützung für Oma Opa usw.)) an Zeitknappheit leidet.
Was aber nicht sein kann ! Geringste Wochenarbeitszeit seit Menschengedenken, um Dinge des täglichen Lebens, Versorgung, Ernährung usw., brauchen wir uns keine Sorgen machen. Wir verblasen aber unendlich viel Zeit mit elektronischen Medien aller Art, und auch Kinder haben, was als ganz selbstverständlich angenommen wird, mittlerweile ein wöchentliches Bewegungprofil welches höher ist als das Jährliche der durchschnittlichen Landbevölkerung vor hundert Jahren.......
 
Was aber nicht sein kann ! [...] und auch Kinder haben, was als ganz selbstverständlich angenommen wird, mittlerweile ein wöchentliches Bewegungprofil welches höher ist als das Jährliche der durchschnittlichen Landbevölkerung vor hundert Jahren.......
Das ist ja der Punkt, heute muß man einfach den Kindern mehr Zeit opfern. Wer Kinder im Kindergarten oder Schule mal hatte weiß, daß man auch als Elternteil alle Naselang irgendwas mitmachen muß. zu meiner Zeit (keine hundert Jahre her) gabs das alles noch nicht. Es ist weniger die Arbeitszeit als die anderen Verpflichtungen. Ist halt so, kann man mit Leben, geht aber auf die Zeit, die man hat um Sport zu treiben in einem bestimmten Lebensabschnitt. Als Jugendlicher und Rentner ist es dann wieder anders.
 
Möglicherweise geht es um die Wertschätzung - wieviel Zeit bin ich bereit für gewisse Menschen (Kinder, Freunde etc)
oder sonstige Zeiterfordernde Tätigekeiten (Hobbys, Sport, etc.) aufzubringen -
da gibt es sehr große Unterschiede - die Prioritäten sind bei den meisten sehr unterschiedlich angeordnet,
daraus resultieren meiner Erfahrung nach die größten Diskrepanzen in den Ansichten, zwischen "jung und alt",
Singles und Paaren, arm und reich, etc.
Was aber nicht sein kann ! Geringste Wochenarbeitszeit seit Menschengedenken, um Dinge des täglichen Lebens, Versorgung, Ernährung usw., brauchen wir uns keine Sorgen machen. Wir verblasen aber unendlich viel Zeit mit elektronischen Medien aller Art, und auch Kinder haben, was als ganz selbstverständlich angenommen wird, mittlerweile ein wöchentliches Bewegungprofil welches höher ist als das Jährliche der durchschnittlichen Landbevölkerung vor hundert Jahren.......
...ob sich Kinder heute mehr bewegen als vor 100 Jahren, diese Aussage bezweifle ich aber ganz gewaltig ....
 
Ja, der Radsport ist sehr zeitintensiv und dazu wetterabhängig. Ich versuch daher alle Erledigungen darauf abzustimmen.
Und ich müßte jetzt lügen, wenn ich behaupten würde, daß ich Alles immer gut unter einen Hut kriege. Keiner kann auf
mehreren Hochzeiten gleichzeitig tanzen, dessen muß man sich bewußt sein.

Andererseits wissen alle, daß ich ohne mein regelmäßiges Training eigentlich ungenießbar bin. Dafür verzichte ich auf die
ein oder andere Veranstaltung, an der ich sonst gerne teilgenommen hätte, weil der Anfahrtsweg einfach zu weit ist.
 
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Der Radsport ist nicht Wetterabhängig, das zeugt von der falschen Einstellung. :D

Der Vorteil vom Radsport ist ja, dass er Zeitunabhängig ist. Man kann einfach aus der Arbeit raus und eine Runde drehen ist also, wenn man das will unabhängig von festen Trainingszeiten. Ich empfinde das als sehr angenehm und nicht stressend. ;)
 
Mich haben mein Leben lang Ausdauersportarten angek....... !

Ball her + ich laufe bis ich umfalle (die letzten 30 Jahre Tennis, vorher Fußball).

Danke des sehr intensiven Ballsports sind meine Knie (Schlagschulter mittlerweile auch) ziemlich 'durch'.
Nach der letzten von vielen Knie-OP's vor ein paar Jahren wurde mir 'nahegelegt' den Blödsinn mit den Bällen doch zu lassen..:eek:

Das war im Herbst / Winter - bin dann vor lauten Verzweiflung + Bewegungsdrang mit dem Fahrrad zum Trainingsabend meiner
Tenniskumpels gefahren. (25 km mit Kettlerkastenbierfahrrad).

Irgendwann habe ich mich gefragt, wie radfahren im Hellen wäre....?

Glaube, bin heute ein bisschen fitter als vorher (Ballsport immer noch auf reduziertem Niveau) + kann mir in keinster Weise
vorstellen, das mich dies schneller in die Kiste bringt.
Belastung nach 'Bauch'....... keine Pläne mit dem bisschen Ehrgeiz, beimTachogucken eine befriedigende Zahl zu sehen....

Im Gegenteil, ich geniesse beim radfahren ebenfalls eine grosse psychische Erholung.

F.....statistics ;)
 
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Der Radsport ist nicht Wetterabhängig, das zeugt von der falschen Einstellung. :D

Der Vorteil vom Radsport ist ja, dass er Zeitunabhängig ist. Man kann einfach aus der Arbeit raus und eine Runde drehen ist also, wenn man das will unabhängig von festen Trainingszeiten. Ich empfinde das als sehr angenehm und nicht stressend. ;)


Ok, ich gebe zu um aufs Rad zukommen, stresse ich mich schon öfter. Das hat aber nicht ursächlich was mit dem Radsport an sich zu tun, sondern mit meiner Neigung zu übervollen Terminkalendern. Gerade da ist Radsport dann aber für mich eine schöne Korrektur. Ich mache dann mal ein paar Stunden nur eine Sache, konzentriere mich auf auf mich selbst und meine Ziele, seien es Leistungsziele oder eben die geplante Tour, den "Film" der vor mir abläuft, sei es im Kopf beim Rollentraining oder vor dem Auge bei einer schönen Landschaft und nach der Tour habe ich das befriedigende Gefühl was geleistet zu haben, was ich im Wortsinne am eigenen Körper nachspüren kann. Das ist so ganz anders, als dass was ich (und sicher viele andere auch) z.B. aus dem beruflichen Alltag kenne.
Trotz der positiven Effekte die man aus dem Radfahren ziehen kann, sollte man aber auch nicht aus dem Blick verlieren welches Risiko diesem Sport innewohnt und das liegt beim Radsport nicht in erster Linie in einer Selbstschädigung durch zu hartes Training oder Ignoranz gegenüber Signalen des eigenen Körpers, sondern im Sturz- und Unfallrisiko.
 
Der Radsport ist nicht Wetterabhängig, das zeugt von der falschen Einstellung. :D

Der Vorteil vom Radsport ist ja, dass er Zeitunabhängig ist. Man kann einfach aus der Arbeit raus und eine Runde drehen ist also, wenn man das will unabhängig von festen Trainingszeiten. Ich empfinde das als sehr angenehm und nicht stressend. ;)

Ich bin mit dem Rad zur Arbeit seit 30 Jahren bei jedem Wetter 5 Tage die Woche unterwegs. Da gönne ich mir den Luxus, bei
überwiegend trocknem Wetter auf dem Rennrad anschließend zu trainieren.
Ein 3 Stunden-Training im Dauerregen muß ich mir jetzt nicht mehr antun.

Trotz der positiven Effekte die man aus dem Radfahren ziehen kann, sollte man aber auch nicht aus dem Blick verlieren welches Risiko diesem Sport innewohnt und das liegt beim Radsport nicht in erster Linie in einer Selbstschädigung durch zu hartes Training oder Ignoranz gegenüber Signalen des eigenen Körpers, sondern im Sturz- und Unfallrisiko.
So ist es.
 
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