AW: La Marmotte
Was macht Dein Klubkamerad um solche Spitzenleistungen vorzubereiten?
Ehrlich gesagt, weiss ich das so genau nicht, weil ich ihn zuletzt beim "Eifel Extremradmarathon" vom RSC Eifelland Mayen gesehen hatte. An dem Tag, dem 19. Juni, war es in der Eifel kalt und regenerisch, so dass nur 30 Fahrer den Radmarathon beendet hatte - inklusive uns beiden. Aber so härtet man sich ab, was bei Regenwetter in den Alpen von Vorteil sein könnte
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Und da er bei einem großen Bonner Konzern arbeitet, hat er nicht immer die Zeit, um rechtzeitig zu unseren Abendausfahrten zu erscheinen. Deshalb trainiert er meistens alleine - mit und ohne Beleuchtung. Letztes Jahr im Herbst hatte er sich aber vorgenommen, über den Winter "Kilometer zu sammeln". Ich glaube, dass es 10.000 Kilometer sein sollten.
Dieses Jahr müsste ich fast genausoviele Kilometer gefahren sein. Und ich muss sagen, dass man auf Dauer sehr viel Motivation benötigt. Zudem ist es wichtig immer wieder Regenerationsphasen einzuhalten, ansonsten büßt man eher Leistung ein.
Das Trainingstempo sollte im Grundlagenbereich liegen, weil man nur dadurch die Ausdauer bekommt, um mehrere Anstiege hintereinander fahren zu können. Bei den Radmarathons in den Mittelgebirgen muss man auch nicht glänzen. Die Anstiege in den Alpen sind bekanntlich länger.
Das Material kann natürlich auch hilfreich sein. Er fährt mit einen Storck Scenario (oder doch Fenomalist) Carbon-Rahmen mit Thomson-Carbonsattelstütze (mehr Komfort) Ultegra-Kompakt (50-34) und 11-28 Zahnkranz. Bei seinem Hinterrad - Dura Ace WH-7850-C24 CL - sind einige Tage vor "La Marmotte" auf der Abfahrt von Alpe d'Huez drei Speichennippel herausgerissen. Die Hitze auf den Aluflanken war beim
Bremsen zu groß.
Neben dem Material ist aber auch die richtige Ernährung wichtig. Wir hatten uns kurz über die "La Marmotte" und den letzten Anstieg nach Alpe d'Huez unterhalten. Die meisten Teilnehmer nehmen auf der letzten Verpflegung in Bourg d'Oisans zu wenig Nahrung oder Flüssigkeit auf, was sich auf den letzten 13 Kilometern ziemlich rächt. Schließlich muss man damit rechnen, dass man noch 1,5 bis 2 Stunden (oder vielleicht doch mehr) unterwegs sein wird.