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Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

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Lesenswert, aber auch mit Vorsicht zu genießen, finde ich.

Zitat aus dem verlinkten Beitrag:

"Es ist ein altbekanntes Phänomen der Psychologie, dass wir dazu neigen, nur das zu sehen, was wir sehen wollen. Unser Bild von der Welt vor unseren Augen ist nicht objektiv, sondern subjektiv."

Ich nehme stark an, dass das Zitat so auch in der Doktorarbeit, die dem Artikel zugrunde liegt, vorkommt und deren theoretischer Ausgangspunkt oder zumindest ein Teil davon ist. Dieses Motto hätte der Autor beim Schreiben seines Textes vielleicht selbst auch mal beherzigt. So lese ich recht viel Einbahnstraßendenken aus dem Beitrag heraus. Bei Gelegenheit werde ich mal die Doktorarbeit selbst lesen - hoffentlich ist die nicht so polemisch wie er selbst. Da werden Aussagen aus der Studie munter mit eigenen Beobachtungen vermischt und Urteile abgeleitet, deren Zustandekommen eben einer Art und Weise gleicht, wie es mit dem exzerpiertem Zitat im einleitenden Teil des Beitrag noch kritisiert wurde...

Die Analyse ist gefärbt mit eigenen Eindrücken ("Ich selber beobachte...", "Ich bin kürzlich die lange Neckarstraße langgeradelt..."), die Begriffe sind nicht nichtmal ansatzweise operationalisiert (permanente Verwendung von Begriffen, die selbst bereits urteilsbehaftet sind) und aus isolierten Beobachtungen werden voreilige Schlüsse gezogen ("Fahrer großer Autos halten seltenener am Zebrastreifen" = "Fahrer großer Autos fühlen sich mächtig"). Das alles mündet in einer Gesamtaussage, die der Forderung aus dem Eingangszitat komplett zuwiderläuft.

Das ist im Grunde kein Problem - ist ja jedem freigestellt, wie er sich zur Sache äußert. Hilfreich finde ich den Beitrag aber nicht.
 
Verdammt hohe Ansprüche... Erinnert mich an den “Trick“ mit dem einige wohlhabenden Menschen dazu kommen, konsequent weniger Trinkgeld zu geben als ärmere: einfach so viel Perfektion erwarten dass man fast immer einen Vorwand findet besonders wenig zu geben.

Ich habe den Blogbeitrag nicht als Erörterung der abgedroschenen (und sinnlosen, denn die meisten sind ja sowohl als auch) Frage “sind Radfahrer die besseren Menschen“ gelesen, sondern einfach nur als “warum sind Autofahrer so“. Ohne den Schwanz- bzw. Tugendhaftigkeitsvergleich liest sich das doch gleich viel entspannter.
 
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Ich habe den Blogbeitrag nicht als Erörterung der abgedroschenen Frage “sind Radfahrer die besseren Menschen“ gelesen
Ich auch nicht. Aber als einen, der wissenschaftliche Erkenntnis in die abgedroschene Aussage "Schuld ist immer der Autofahrer" rabulisiert.
 
Ich auch nicht. Aber als einen, der wissenschaftliche Erkenntnis in die abgedroschene Aussage "Schuld ist immer der Autofahrer" rabulisiert.
Dass "Schuld ist immer der Autofahrer" behauptet wird kannst du sicherlich mit einem Zitat belegen, richtig? Ansonsten: an den eigenen Ansprüchen gescheitert.
 
Unter dem Artikel auf der Webseite des Kölner Express, finde ich keine Kommentare, daher frage ich ja. Übersehe ich da was?
 
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"Mopeds, Radfahrer und Fußgänger sind als seitlich bewegliche Hindernisse zu betrachten, die die Fahrbahnbreite vermindern."

Deutsche Straßenbaurichtlinien von 1956. Alle Anstrengungen und Verkehrsplanungen gingen in der Wirtschaftswunderzeit in Richtung Auto. Ganz anders sah es etwa zur selben Zeit in den Niederlanden aus.

Radfahren auf Niederländisch
"Die Amsterdamer fahren darauf in majestätischer Haltung, aufrecht und würdig wie Prinzen, in dichten Scharen, während die raren Automobillisten mit einem matten Lächeln der Entschuldigung in der Gosse dahinrollen."

So beschrieb 1953 der Franzose Jacques Faizant den Umgang der benachbarten Radfahrernation mit ihrem liebsten Fortbewegungsmittel.
Quelle: 200 Jahre Fahrrad - Vom Außenseiter zum Gefährt der Zukunft
 
Dass "Schuld ist immer der Autofahrer" behauptet wird kannst du sicherlich mit einem Zitat belegen, richtig? Ansonsten: an den eigenen Ansprüchen gescheitert.

Dieses Stück etwas weiter unten wird recht deutlich.

"Je stärker sich eine Gruppe fühlt, desto ungenierter zeigt sie ihre Verachtung, diskriminiert die, die nicht dazu gehören, und schüchtert sie ein, und zwar hier mithilfe des Autos."

An weiteren Stellen, die ich hier jetzt nicht niederschreibe, ist die Rede vom Hass, den Autofahrer auf Radfahrer haben usf. Dann wird sogar noch auf den Zugegeben, es ist nicht 100-prozentig das, was du meinst bzw. das, worauf ich anspielte, doch die Richtung, die , ist ziemlich klar - wenn du das anders siehst: okay. Mich stört halt das Eindimensionale... der Beitrag ist ja praktisch von "Hass" auf Autofahrer durchzogen. Das ist doch unsinnig, auf dieser Ebene über das Thema zu diskutieren.
 
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Ja klingt ja auch so, wenn man wegen 2 Schrammen und 3 Beulen gleich ins KH gekarrt wird.

Interessant: Bei Alten und Kleinkindern wird das so gemacht und basta. Biste irgendwo in der Mitte wird gefragt "obs geht?" und weg sindse und lassen dich da einfach stehen. Weitere Hilfe oder Krankenwagen, pft selbst wenn dir das Blut irgendwo rausquillt doch nicht :confused:
 
Vor ca. 14 Tagen:

Ich stehe an einer roten Drückerampel als Fußgänger und warte auf grün.
Zwei jugendliche bzw. gerade so erwachsene Radfahrer wechseln ohne sich umzuschauen links von mir ohne zu bremsen auf die Fahrbahn.
Ein Autofahrer kann gerade so ausweichen und hupt. 20m weiter hält er an.
Einer der beiden Radfahrer, die gerade an mir vorbeifahren ruft: "Super, da steht er ja!" oder sowas, beschleunigt und tritt während der Fahrt den rechten Außenspiegel ab - zumindest die Verschalung hat es zerlegt und ist weg geflogen. Danach ist er natürlich losgekeult. Der Autofahrer hinterher. Und tatsächlich 200m weiter an einer roten Ampel kann er die Radfahrer stellen.
Da bin ich dann mal gemütlich hin gelaufen, um mich als Zeuge zur Verfügung zu stellen.
Der Radfahrer war erst noch sehr aufgebracht - Autofahrer natürlich auch.
Polizei wollte keiner der Beteiligten. Am Ende hat man sich auf eine Zahlung von 100 € des Radfahrers an den Autofahrer geeinigt.
Ich denke damit war der Radler mehr als gut bei weg gekommen.
Kranke Leute gibt's....
 
Heute hat's mich erwischt, zum Glück ist es nochmals gut ausgegangen.

Ich fuhr auf einer ruhigen, neben Straße, zweispurig.
Von einem ca. 500m entfernten Dorf (rechts) von mir führte eine Straße im 90 Grad Winkel zu mir.
Da sah einen Audi A6 auf mich zukommen, ich sah ihn schon recht früh da die Felder abgemeht waren.

Nun, er sah mich wohl nicht, obwohl ich wirklich auffällig angezogen war, die Sicht war auch perfekt.
Jedenfalls bremste er ab, ich dachte passt er sieht mich und bog dann plötzlich nach links ab.
Dabei Schnitt er komplett die Spur.
Ich wich bremsend aus, er bremste ebenfalls stark ab.
Ich kippte zur Seite, klickte noch schnell aus und knallte mit der Hand auf die Motorhaube.
So konnte ich den Sturz Grad noch so aufhalten.

Maaaaan, war ich sauer.
Er stieg nicht mal aus, machte das Fenster auf und entschuldigte sich paar mal während ich meinen Ärger rausbrüllte.
Puuuuuh, das ging alles sehr schnell.

Auf der Weiterfahrt merkte ich das Blut an meinem Knie. Hab mir da am Vorbau etwas Haut abgeschürft. Sonst nichts.

Wie kann man so blind durch die Gegend fahren.
 
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