Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

[Stollentroll]

Normalerweise rege ich mich nur kurz auf, wenn es "seltsame" Situationen gibt... quasi 5 Sekunden für den Anderen, dann ist gut. Ist ja meine Sache, ob ich mich negativ reinziehen lasse.

Letze Woche gab es jedoch eine Nahtod-Erfahrung mit einem durchdrehenden Autofahrer:
Bergauf eine schmale Bergstrasse (Alte Spirzenstrasse mit 14% in der Nähe von Freiburg) . Von oben ein PKW, sieht mich, macht keine Anstalten zu bremsen, obwohl die Fahrbahn zu schmal für uns Beide war. Ich quasi am Abgrund... Hab maximal laut "Stop, Du A..." geschrien, damit er wenigstens dann anhält... hat zwar geklappt... er bremst, Tür auf, und schreit rum..."wieso ich diese kleine Straße fahre, ich solle die großen nehmen"...und so weiter... "Kreiiisch".
Da ich nach wie vor direkt am Abgrund stand, keine Chance der Re-Eskalation meinerseits... Er hat sich sicher überlegt, mir einen Kick zu geben, dann wäre es das gewesen...Was für ein HONK!
Alter Schwede, ich war so erschrocken angesichts dieser Situation, ich fahr bald nur noch Tretroller...

Wenn es mich kostet durch einen eigenen Fahrfehler, okay, aber wissentlich abgeschossen zu werden durch die Waffe "Auto"...NO!

 

[tutnix2]

http://www.sz-online.de/sachsen/prozess-nach-horrorunfall-3656926.html

Autofahrer mit folgendem Register nimmt Rennradler die Vorfahrt:
"Aufgefallen im Straßenverkehr ist der Nossener schon mehrfach, 13 Eintragungen zieren das Fahreignungsregister, meist wegen zu hoher Geschwindigkeit. Auch Fahrverbote gab es schon."

Was macht man da? Logisch:
"Trotz des langen Vorstrafenregisters und der schweren Verletzungen des Radfahrers stellt Richterin Ute Wehner auf Antrag von Staatsanwalt Dieter Kiecke das Verfahren wegen geringer Schuld gegen eine Geldauflage von 500 Euro ein."

Was für ein Dünnschiß! Ich meine die SZ und das Verfahren. Manchmal versteht man die Welt nicht. Hört sich so an, wie Fahrradfahrer haben immer Schuld.

 

[ironrabuman]

Haben sie nicht?!?

Ich mein, ist doch klar. Die Deutschen haben das Auto erfunden und Die Süddeutsche schreibt aus und für eine Region, in der die teuersten Automobilhersteller Deutschlands ihre Stammsitze haben. Meinst Du also im Ernst, dass die Pro-Fahrrad sind? Das wäre ja das gleiche, als ob im Schinkengürtel Europas (Holland, NDS, M-V) jemand eines renommierten Zeitungsblattes Vegetarismus predigen würde...

Ist aber nicht die Süddeutsche, wollts nur sagen.

 

[Ma Rt In]

Danke! Klarer Fall von Eigentor... Hab es gelöscht.

Ist aber nicht die Süddeutsche, wollts nur sagen.

 

[dobelli]

Was die Presse daraus macht, ist mir in dem Fall ehrlich gesagt egal. Aber wenn man Sätze liest wie "Wären es zwei Autos gewesen, dann hätte es nur Blechschaden gegeben."
Es sind aber eben nicht nur Autos auf den Straßen unterwegs.

Zudem finde ich es einfach nur immer wieder krass, was man sich mit einem Auto alles erlauben darf, bis es ernsthafte Konsequenzen gibt. Klar, kann man mal "jemanden übersehen", oder die Geschwindigkeit falsch einschätzen. Aber mit so einem Register an Vorstrafen? Hofft man da durch 500 € () ehrlich auf Besserung?

 

[usr]

Hofft man da durch 500 € () ehrlich auf Besserung?

Hey, immerhin wurde er nicht für's umnieten bezahlt, ein Hoch auf die Gerechtigkeit!

 

[Ma Rt In]

Was die Presse daraus macht, ist mir in dem Fall ehrlich gesagt egal. Aber wenn man Sätze liest wie "Wären es zwei Autos gewesen, dann hätte es nur Blechschaden gegeben."
Es sind aber eben nicht nur Autos auf den Straßen unterwegs.

Zudem finde ich es einfach nur immer wieder krass, was man sich mit einem Auto alles erlauben darf, bis es ernsthafte Konsequenzen gibt. Klar, kann man mal "jemanden übersehen", oder die Geschwindigkeit falsch einschätzen. Aber mit so einem Register an Vorstrafen? Hofft man da durch 500 € () ehrlich auf Besserung?

Dass Vorstrafen (selbst für gefährliche Körperverletzungen) nichts ausmachen, wenn man nur eine Handvoll guter Spezies hat, die vor Gericht alle eine Falschaussage tätigen, habe ich vor 10 Tagen am eigenen Leib erfahren dürfen. Und da kann ich noch froh sein, dass ich mir damals das Genick nur angebrochen habe...

Recht haben und Recht bekommen...

 

[usr]

Dass Vorstrafen (selbst für gefährliche Körperverletzungen) nichts ausmachen

Mengenrabatt

 

[snowbenji]

http://www.sz-online.de/sachsen/prozess-nach-horrorunfall-3656926.html

Autofahrer mit folgendem Register nimmt Rennradler die Vorfahrt:
"Aufgefallen im Straßenverkehr ist der Nossener schon mehrfach, 13 Eintragungen zieren das Fahreignungsregister, meist wegen zu hoher Geschwindigkeit. Auch Fahrverbote gab es schon."

Was macht man da? Logisch:
"Trotz des langen Vorstrafenregisters und der schweren Verletzungen des Radfahrers stellt Richterin Ute Wehner auf Antrag von Staatsanwalt Dieter Kiecke das Verfahren wegen geringer Schuld gegen eine Geldauflage von 500 Euro ein."

Wird eigentlich nur mir kotzschlecht bei diesem Artikel? Einerseits unsere tolle Rechtsprechung, andererseits die Art und Weise, wie dieser Artikel mal wieder komplett Anti-Radfahrer geschrieben wurde. Gleich unter der Überschrift die Frage: "War der Rennfahrer zu schnell?" Warum gleich so dispektierlich den Radfahrer als "Rennfahrer" bezeichnen? Warum nicht die Frage: "War der Autofahrer zu schnell?"
Und dann die letzten zwei Sätze: "Dass auch er eine gewisse Mitschuld an dem Unfall trägt, dafür spricht die Tatsache, dass er von rechts kam, jedoch auf die linke Seite des Transporters prallte. Das heißt, dieser war schon um die Kurve gefahren, als es zum Aufprall kam. Fast schon tragisch: Hätte der Transporterfahrer nicht gebremst, wäre wahrscheinlich gar nichts passiert"

Ich bin einfach nur fassungslos gerade.

 

[domane]

und dann noch die interessante Einordnung der Situation, welche nicht mit der Sicht der Zeugin übereinstimmt.
Sowas ist echt traurig. Von der Zeitung und auch im Allgemeinen

 

[Gelöschtes Mitglied 71483]

Muß mich selbst zitieren.
Die Sache ist vor Gericht zu Gunsten meines Radsportfreundes ausgegangen. Die Sache war schon im Sommer erledigt, bis er heute ein Schreiben bekam , das ihn das Flintenweib zivielrechtlich verklagt. Jetzt fängt für ihn die ganze Zitterei von vorne an.
Also VORSICHT Jungs, das kostet schlaflose Nächte!
Rawuza

Zivilverhandlung, Urteil am 9,5.17, Zeuge der Klägerin behauptet: Die Frau lag minutenlang bewußtlos im Auto!!!!
Meine Zeugenaussage ca. 45 Min, Kollege brauchte 30Min. Verhandlungsdauer in Neuß von 9-12,15Uhr.
Bin gespannt wie ein Flitzebogen was dabei rauskommt. Schmerzensgeldforderung 1500€.
Rawuza

 

[horst666]

Zivilverhandlung, Urteil am 9,5.17, Zeuge der Klägerin behauptet: Die Frau lag minutenlang bewußtlos im Auto!!!!
Meine Zeugenaussage ca. 45 Min, Kollege brauchte 30Min. Verhandlungsdauer in Neuß von 9-12,15Uhr.
Bin gespannt wie ein Flitzebogen was dabei rauskommt. Schmerzensgeldforderung 1500€.
Rawuza

Ich drück die Daumen! Es ist schon faszinierend, wie die Erinnerung mancher Leute sich den eigenen Wünschen anpasst......

Verlink doch bitte noch mal den Ursprungsbeitrag, ich erinnere mich nur noch dunkel

 

[Gelöschtes Mitglied 71483]

Suchfunktion Tatort Zons eingeben.
Rawuza

 

[amberlynn882c8]

fahren dann leider auch nur wie jeder andere.

 

[usr]

Zivilverhandlung, Urteil am 9,5.17, Zeuge der Klägerin behauptet: Die Frau lag minutenlang bewußtlos im Auto!!!!

Und für “minutenlang bewusstlos“ würde frau sich mit läppischen 1500€ zufriedengeben? Allein schon an diesem Missverhältnis müsste man doch eigentlich erkennen, an welchem Ende der Fisch stinkt. Viel Erfolg!

Das Verhalten der Frau erinnert mich ein wenig an die sunk cost fallacy: so wie man gerne dazu neigt, schlechtem Geld gutes hinterherzuwerfen, weil man sich nicht eingestehen möchte eine schlechte Investition getätigt zu haben scheint die Dame einer kleineren Lüge eine größere hinterherschieben zu wollen, da sie nur so dem Fehlereingeständnis sich selbst gegenüber aus dem Weg gehen kann.

 

[horst666]

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Rawuza

Üble Geschichte. Wurde bzw wird auch gegen die Frau ermittelt bzw Klage erhoben?

 

[Crash_Kid]

Wird eigentlich nur mir kotzschlecht bei diesem Artikel? Einerseits unsere tolle Rechtsprechung, andererseits die Art und Weise, wie dieser Artikel mal wieder komplett Anti-Radfahrer geschrieben wurde. Gleich unter der Überschrift die Frage: "War der Rennfahrer zu schnell?" Warum gleich so dispektierlich den Radfahrer als "Rennfahrer" bezeichnen? Warum nicht die Frage: "War der Autofahrer zu schnell?"
Und dann die letzten zwei Sätze: "Dass auch er eine gewisse Mitschuld an dem Unfall trägt, dafür spricht die Tatsache, dass er von rechts kam, jedoch auf die linke Seite des Transporters prallte. Das heißt, dieser war schon um die Kurve gefahren, als es zum Aufprall kam. Fast schon tragisch: Hätte der Transporterfahrer nicht gebremst, wäre wahrscheinlich gar nichts passiert"

Ich bin einfach nur fassungslos gerade.

Sehr merkwürdiger Artikel. Aber das ist eben leider nichts ungewöhnliches bei Regional-/Lokalzeitungen. Um eine kleine Zeitung am Leben zu halten, muss sie 'interessant' sein.
Klassisches "Wir gegen die"

 

[Cologne-Racer]

Wird eigentlich nur mir kotzschlecht bei diesem Artikel?
....
Ich bin einfach nur fassungslos gerade.

weiß gar nicht, warum man sich so aufregt. wer länger Rad fährt bzw. die Medien zu dem Thema Rad -auch und gerade in den letzten Jahren in BRD beobachtet-, weiß doch, dass diese Leitlinie gelebter und erwünschter Konsens ist.

einfach auch mal aktiv Nachrichten lesen: in BRD sind Radfahrer vielfach "Rambo-Radler", und VW, vorsätzliche Betrüger die die Umwelt vergiften, die "schummeln" nur.


allein diese allgemeine Phrase (scheint so ne DPA Copy & Paste Vorlage zu sein):
"Der Radler verletzte sich schwer und wurde mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht"

nicht der Radfaher hat "sich" schwer verletzt, er wurde von einem anderen Verkehrsteilnehmer schwer verletzt.

und weiter, wie in diesem Fall die Vorfahrt eindeutig genommen wurde - von einem bekannten Verkehsrowdy-, wird noch hinterrücks versucht dem Radfahrer eine Mitschuld aufzudrücken. alle Macht dem Stärkeren, die Justiz macht natürlich mit. in dem Fall im Autoland BRD sowieso:

"Trotz des langen Vorstrafenregisters und der schweren Verletzungen des Radfahrers stellt Richterin Ute Wehner auf Antrag von Staatsanwalt Dieter Kiecke das Verfahren wegen geringer Schuld gegen eine Geldauflage von 500 Euro ein....Und der Radfahrer sei wohl auch zu schnell gewesen. Der fährt jetzt nicht mehr mit dem Rennrad, hat sich kein neues gekauft, sondern ist mit dem Mountainbike unterwegs, auf der „Wald-Autobahn“, wie er sagt."

Tenor: runter von der Straße, ab in den Wald, kostet sonst nur Wirstchaftswachstum.

so Artikel nehme ich nur noch bestätigend zur Kenntnis . die Umstände muss man akzeptieren oder zuhause bleiben. die Zeiten sind hier eben härter geworden.

 

[Low7ander]

R.I.P., Michele

 

[eins4eins]

Beitrag über das leidige Thema Auto vs Rad im NDR:

Interessanterweise ist sowohl mein aktueller Hauseingang im Beitrag zu sehen, als auch meine davor bewohnte Wohnung in einer anderen Stadt Zufälle gibts