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Klassiker geklaut! Der mein Rad is weg Thread!

Selbstverständlich hat jeder von uns hierfür seinen ganz persönlichen und subjektiven Ansatz, den ich auch respektiere.

Ich verbringe jede Woche eine Nacht mehr auf der Straße als in meinem Bett und meine nicht, daß wir unsere Regeln durch Attribute wie „nicht per se vorhanden, sondern von der Gesellschaft geschaffen“ relativieren und uns der Einfachheit halber das Gesetz der Straße zu eigen machen sollten, nur weil es von mehr Menschen verstanden und respektiert wird. Das käme einer Kapitulationserklärung gleich.

Ich halte es für ausgeschlossen, auch nur eine Nacht auf der Straße ohne Ordnungswidrigkeiten zuzubringen. Aber das Überfahren eine durchgezogenen Linie ist halt mal weder Diebstahl, noch Nötigung, Betrug, Körperverletzung oder Raub.

Meine Botschaft ist: Nein, ich bin nicht einer von Euch. Ich finde das auch - mit Euren Worten - nicht kacke. Aber wenn Ihr Euch unseren Gesetzen und unserem Wertesystem nicht unterwerft, dann schiebt mal drei Wochen einen Rollstuhl oder verbringt ein paar Nächte hinter Gittern. Wenn das nicht hilft, verlaßt bitte unser Land, wenn Ihr Euch mit Gesetzen, Regeln und Gepflogenheiten nicht anfreunden könnt. Ich bin hier geboren, aufgewachsen und ziehe hier meine Kinder groß. Ein selbstgeschriebenes Gesetz der Straße werde ich nicht akzeptieren.

Ganz ehrlich, wenn sich eine Stadt wie Berlin bereits selbst aufgegeben hat und das Gesetz der Straße in Erwägung zieht, ist mir das egal. Das ist 600 km weg. Ich lebe in einem anderen Land mit immer noch anderen Werten. Zum Glück.

Nichtsdestotrotz, hier geht es um einen kleinen Fahrraddiebstahl, von dem wir nicht mal wissen, ob "die Mädels“ überhaupt in Unrechtsbewußtsein gehandelt haben. Eine kleine Anzeige würde das sicher aufklären, ohne daß man irgendjemand zu nahe tritt. Bei uns zumindest.
 

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Re: Klassiker geklaut! Der mein Rad is weg Thread!
Selbstverständlich hat jeder von uns hierfür seinen ganz persönlichen und subjektiven Ansatz, den ich auch respektiere.[...]

Meine Botschaft ist: Nein, ich bin nicht einer von Euch. Ich finde das auch - mit Euren Worten - nicht kacke. Aber wenn Ihr Euch unseren Gesetzen und unserem Wertesystem nicht unterwerft, dann schiebt mal drei Wochen einen Rollstuhl oder verbringt ein paar Nächte hinter Gittern. Wenn das nicht hilft, verlaßt bitte unser Land, wenn Ihr Euch mit Gesetzen, Regeln und Gepflogenheiten nicht anfreunden könnt. Ich bin hier geboren, aufgewachsen und ziehe hier meine Kinder groß. Ein selbstgeschriebenes Gesetz der Straße werde ich nicht akzeptieren.
[...]
Das Rechtssystem in diesem Land ist anders als Du glaubst und eine außergerichtliche Einigung wird bei kleineren Delikten, zumal bei Jugendlichen durchaus angestrebt (nicht zu verwechseln mit Selbstjustiz).
Auch ein solides Rechtssystem wie hierzulande wird Dir nicht die Mühe ersparen Dich gegebenenfalls mit Deinen Mitmenschen zu einigen. Das fängt mit einem freundlichen Umgang und Respekt an und erfordert auch (gerade bei Jugendlichen) manchmal den Mut selbst einzuschreiten.
Es geht hier immer noch um gestohlene Fahrräder und die Frage, wie man damit umgeht und wie man sowas verhindern kann. Diese ganzen Wutausbrüche sind mir absolut unverständlich und ich persönlich habe eine andere Vorstellung von den (wünschenswerten) Gepflogenheiten in diesem Land.
 
…, dass wir unsere Regeln durch Attribute wie „nicht per se vorhanden, sondern von der Gesellschaft geschaffen“ relativieren und uns der Einfachheit halber das Gesetz der Straße zu eigen machen sollten, nur weil es von mehr Menschen verstanden und respektiert wird. Das käme einer Kapitulationserklärung gleich.

Ist das so? Letztlich ist doch nichts statisch, auf diesem Planeten. Alles ist in Bewegung, gerade Gesellschaftliches, weshalb auch gerade das einer regelmäßigen Legitimation unterzogen werden muss.
Denkst Du unter der oben geschriebenen Formulierung an §175 StGB, kommst Du zu dem Schluss, dass nicht das Gesetz über Rechtmäßigkeit und Unrechtmäßigkeit einer Handlung entscheiden kann oder darf, sondern nur die Moral der Masse, die der Ethik des Einzelnen entspringt. Anderenfalls wäre Homosexualität wohl kaum bis 1994 einen Paragraphen im Strafgesetzbuch wert gewesen, und dann, von heut auf morgen, plötzlich nicht mehr.
Allein deshalb sollte man sich die Motivation des Einzelnen durchaus Gedanken machen und ihm zuhören. Man muss sich ja seine Sichtweise nicht zu eigen machen...

Ich halte es für ausgeschlossen, auch nur eine Nacht auf der Straße ohne Ordnungswidrigkeiten zuzubringen. Aber das Überfahren eine durchgezogenen Linie ist halt mal weder Diebstahl, noch Nötigung, Betrug, Körperverletzung oder Raub.

Oder Homosexualität, nach obigem Beispiel. Bezieht diese rote Linie auch vor 1994, oder im Zweifel bis 1973 (erste tatsächliche Lockerungen) den §175 mit ein, ist das zumindest doch sehr fragwürdig, aus heutiger Sicht. Klammerte die rote Linie auch vorher schon den §175 aus, hast Du Dir de facto ebenso subjektiv aus den Gesetzen welche rausgesucht, die Du akzeptierst, und welche, die Du nicht akzeptierst.
Diese Subjektivität solltest Du Anderen ebenso zugestehen, und sie Dir zumindest anhören.

Meine Botschaft ist: Nein, ich bin nicht einer von Euch. Ich finde das auch - mit Euren Worten - nicht kacke. Aber wenn Ihr Euch unseren Gesetzen und unserem Wertesystem nicht unterwerft, dann schiebt mal drei Wochen einen Rollstuhl oder verbringt ein paar Nächte hinter Gittern. Wenn das nicht hilft, verlaßt bitte unser Land, wenn Ihr Euch mit Gesetzen, Regeln und Gepflogenheiten nicht anfreunden könnt. Ich bin hier geboren, aufgewachsen und ziehe hier meine Kinder groß. Ein selbstgeschriebenes Gesetz der Straße werde ich nicht akzeptieren.


Das klingt nach "geh doch nach drüben!", in meinen Ohren, und passt nicht wirklich zu dem, was ich von Dir kenne. Für gewöhnlich schätze ich Deine Beiträge nämlich sehr, und daher auch Dich. Diese Sätze machen es allerdings nicht gerade leicht, allein schon aus dem Grund nicht, dass all Dein persönlicher Bezug zu "unserem Land" auch für mich gilt, ebenso wie für etwa 80Millionen andere Menschen, und ich ganz offenbar zwar den gleichen Gesetzen unterliege, meine Regeln und vor allem meine Gepflogenheiten sich aber ziemlich deutlich von Deinen unterscheiden.
Zumal meine Perspektive ist: in einer Demokratie sollte jedes Gesetz von "der Straße", bzw. selbst geschrieben werden. Deshalb auch das "alle Macht geht vom Volke aus". Klammerst Du die Straße aus, würde das dabei nur durch ein Verbot der Wahlbeteiligung funktionieren.

Ganz ehrlich, wenn sich eine Stadt wie Berlin bereits selbst aufgegeben hat und das Gesetz der Straße in Erwägung zieht, ist mir das egal. Das ist 600 km weg. Ich lebe in einem anderen Land mit immer noch anderen Werten. Zum Glück.

Eine sehr egozentrische Sicht, bedenkt man, dass wir in einem föderalistischen Land leben, bei dem es sich mit Berlin um die Hauptstadt handelt. Dass gerade dabei die "Werte", die von dem Bundesland in dem Du lebst auf Menschen in anderen Bundesländern ausstrahlen als wenig moralisch und korrekt gesehen werden, lässt Dein "zum Glück" zwar aus Deiner Sicht verständlich wirken, aber für Aussenstehende durchaus einiges an Denkwürdigkeit mitbringen.

Nichtsdestotrotz, hier geht es um einen kleinen Fahrraddiebstahl, von dem wir nicht mal wissen, ob "die Mädels“ überhaupt in Unrechtsbewußtsein gehandelt haben. Eine kleine Anzeige würde das sicher aufklären, ohne daß man irgendjemand zu nahe tritt. Bei uns zumindest.

"Bei uns zumindest" hat allerdings auch schon Menschen dazu bewogen, Straftaten nicht dem Gesetz, bzw. den dieses überwachenden Institutionen zu melden, sondern es still und heimlich in Regensburg einer wenig demokratischen oberen Hierarchie-Ebene zu überlassen.
So einfach ist es ganz offenbar doch nicht...
 
Es geht hier immer noch um gestohlene Fahrräder und die Frage, wie man damit umgeht und wie man sowas verhindern kann.
Daher auch mein Kommentar:
Nichtsdestotrotz, hier geht es um einen kleinen Fahrraddiebstahl, von dem wir nicht mal wissen, ob "die Mädels“ überhaupt in Unrechtsbewußtsein gehandelt haben. Eine kleine Anzeige würde das sicher aufklären, ohne daß man irgendjemand zu nahe tritt. Bei uns zumindest.
Damit bleibt die Kirche im Dorf.
Das klingt nach "geh doch nach drüben!", in meinen Ohren
Nein, es gibt kein "drüben" mehr, zum Glück. Aber durchaus, wer sich hierzulande nicht mit Gesetzen und einem bestehenden Wertesystem anfreunden kann, der gehe in ein Land, wo man das toleriert und ihn willkommen heißt.
Zumal meine Perspektive ist: in einer Demokratie sollte jedes Gesetz von "der Straße", bzw. selbst geschrieben werden.
Nein, bitte nicht, wenn Du damit den nächtlich schreienden und flaschenzertümmernden Pöbel auf der Straße meinst, egal welcher Konfession.
Dass gerade dabei die "Werte", die von dem Bundesland in dem Du lebst auf Menschen in anderen Bundesländern ausstrahlen als wenig moralisch und korrekt gesehen werden, lässt Dein "zum Glück" zwar aus Deiner Sicht verständlich wirken, aber für Aussenstehende durchaus einiges an Denkwürdigkeit mitbringen.
Das bringt das wohl mit sich. Hier setzen wir Werte noch nicht entschuldigend in Anführungszeichen. Danke für dein Verständnis.

Um das abzurunden, den Hunderfünfundsiebziger gestehe ich Dir gerne zu, unsäglich, keine Frage. Der wird aber auch gern als Notbremse für alles benutzt, nicht nur für Fahrraddiebstahl.
 
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Hm, das mit dem Blick auf die Gegenseite kann ich zwar theoretisch nachvollziehen, sehe aber auch eine Erosion der Allgemeinverbindlichkeit von Regeln. Da muß man dann eben auch so einen Hoeneß akzeptieren, der nur das - in üppigerem Maßstab - macht, was Gang und Gäbe ist, nämlich nach Kräften den Staat zu melken und zugleich Steuern zu sparen oder zu beschiessen. Nennt sich dann Schwarzarbeit, ist der Kauf ohne Beleg etc.
Ja, da ist es sehr schwer zu vermitteln, das hier noch n Ansätzen das Gleichheitspostulat des GG ernst genommen wird usw.
Die sehr praktische Konsequenz für mich wäre in dem Fall ein Meiden der Quartiere, wo sich eben verdächtige Klientel herumtreibt und entsprechende Sicherungsmaßnahmen - vom mitführen von Pfefferspray gegen Junkie-Übergriffe wie neulich am Bahnhof, wo blöderweise der Briefkasten mit Nachtleerung steht und die Bahn ihr Hausrecht schleifen lässt, bis zu baulichen Schutzmaßnehmen gegen die dauernde Einbrecherei.

Läuft also letztlich auf Segregation hinaus, die sich sonst - nach Bourdieu und bestätigt durch die Gentrifizierungsforschung - zumindest als weniger militante, aber räumlich wirksame Distanzierung ereignet. Was einem dann von pädagogischer Seite gerne vorgehalten wird.
Wenn dann die Bereitschaft zum sozialen Miteinander durch solche Vorfälle getrübt wird, ist für mich ein Teufelskreis im Gange, den wir derzeit sehr oft medial in Gestalt von Berichten über Gated Communities für die, die es sich leisten können, oder eben privater Sicherheitsdienste in Wohngebieten für´s kleinere Geld, serviert bekommen.

Was die Kapitulation vor Groß- oder Kleinkriminellen angeht, sollte nicht mit Steinen werfen, wer im Amigo-Glashaus sitzt - so sauber ist das system CSU/Bayern nun auch nicht.
Ganz ehrlich, wenn sich eine Stadt wie Berlin bereits selbst aufgegeben hat und das Gesetz der Straße in Erwägung zieht, ist mir das egal. Das ist 600 km weg. Ich lebe in einem anderen Land mit immer noch anderen Werten. Zum Glück.
Dann wäre ja auch NRW zumindest im Ruhrgebiet wegen der ungelösten Rockerproblematik (Staatsapparat kneift offenbar gewaltig) auch der Aufgabe zu bezichtigen. Auch habe ich mal über den Notruf in einer Bedrohungssituation die Polizei gerufen - abgespeist wurde mit dem Kommentar, sie häten gerade keinen Streifenwagen in der Nähe. Das durch sowas Schießsport-Clubs gleich attraktiv werden, ist dann auch leider intendierte Folge.
Und sicherlich könnte man da auch ne Fortsetzung schreiben. Zudem: Leider ist das mit dem Wegschicken von biodeutschem Gesindel etwas komplizierter.
 
1. Es mag woanders anders sein, aber es gibt hierzulande nicht den geringsten Grund und keine realistische Notlage, die es notwendig macht, ein Fahrrad zu klauen, außer einer unendlich arroganten "Ich scheiß drauf, dass ich jemand anderem für lächerlichen Gewinn einen echten Schaden zufüge" Haltung.
2. Es gibt hier, auch im Gegensatz zu anderen Gegenden, durchaus sinnvolle (moderate) Maßnahmen solchen Mini-Straftätern zu begegenen.
3. Das aller- wirklich allerletzte was ich will, ist in einer Gesellschaft leben, in der akzeptiert wird, dass ein "Gesetz der Straße" von denen durchgesetzt wird, die sich durch Äußerlichkeiten "Respekt" verschaffen.
4. Die sich in dieser Diskussion scheinbar abzeichnende Aufteilung der Forumsmitglieder in nach der Staatsmacht rufende kleinbürgerliche Spießer auf der einen und coole Hipster, die sich auch eloquent im Kleinstkriminellen-Milieu bewegen können, auf der anderen Seite, ist völliger Schwachsinn. Das Leben ist keine billige Vorabendserie!
 
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1. Es mag woanders anders sein, aber es gibt hierzulande nicht den geringsten Grund und keine realistische Notlage, die es notwendig macht, ein Fahrrad zu klauen, außer einer unendlich arroganten "Ich scheiß drauf, dass ich jemand anderem für lächerlichen Gewinn einen echten Schaden bereite" Haltung.
[...]
Von einer realistischen Notlage, die den Fahrradklau legitimieren würde, hat hier bis jetzt keiner was geschrieben (oder sollte ich was überlesen haben?).
Ich möchte hier jedem der ihn noch nicht kennt den Film "Ladri di biciclette" wärmstens ans Herz legen. Das ist der Gegenpol zur Vorabendserie:)
 
..sondern man zeigt ihnen "Ich bin einer von Euch, und fand das Kacke".

aber mit wem solidarisiere ich mich denn da? bin ich denn "einer von denen"? und wer sind "die" überhaupt?

nicht, dass ich nicht auch schon mist gebaut hätte oder dass es mir an krimineller energie mangeln würde, aber man bildet ja irgendwann seine moralischen grundsätze.

wenn jemand jemandem etwas weg nimmt, muss er mit den konsequenzen leben. muss der bestohlene ja auch. ich kann zwar nicht sagen, wie ich in so einer situation reagieren würde, aber ich wäre garantiert kein milder richter. wenn ich den heini, der mein xxx€ rad in seinen besitz gebracht hat, darauf an mir vorrüberrollt, könnt ihr sicher sein, dass ich nicht erst die polizei rufe.
und da der diebstahl schwer aufzuklären wäre, ist es in meinen augen um so wichtiger, anzeige zu erstatten.
 
Ich möchte hier jedem der ihn noch nicht kennt den Film "Ladri di biciclette" wärmstens ans Herz legen. Das ist der Gegenpol zur Vorabendserie:)

Ja passt. Besonders die Szene, in der der verzweifelte Bestohlene den endlich gefundenen Dieb erfolglos zur Rede stellen will. Zeitlos.
 
aber mit wem solidarisiere ich mich denn da? bin ich denn "einer von denen"? und wer sind "die" überhaupt?

Gute Frage, die Letztere. Die erste verstehe ich nicht ganz, weil ich von einer Solidarisierung kein Wort gesprochen habe. Eher von einer Anlehnung an "Bist Du in Rom, mach es wie die Römer". Oder "Sprich die Sprache des Angesprochenen, auf dass er Dich versteht".

nicht, dass ich nicht auch schon mist gebaut hätte oder dass es mir an krimineller energie mangeln würde, aber man bildet ja irgendwann seine moralischen grundsätze.

Genau: "irgendwann". Und die moralischen Grundsätze sind immer genau dann wichtig, wenn man sie denn selbst gebildet hat?

wenn jemand jemandem etwas weg nimmt, muss er mit den konsequenzen leben. muss der bestohlene ja auch. ich kann zwar nicht sagen, wie ich in so einer situation reagieren würde, aber ich wäre garantiert kein milder richter. wenn ich den heini, der mein xxx€ rad in seinen besitz gebracht hat, darauf an mir vorrüberrollt, könnt ihr sicher sein, dass ich nicht erst die polizei rufe.
und da der diebstahl schwer aufzuklären wäre, ist es in meinen augen um so wichtiger, anzeige zu erstatten.

Genau um den ersten Absatz ging es mir. Letztlich denke ich nämlich, dass in Kreisen, in denen 6 Monate Bau auch gern mal zur Selbstbeweihräucherung dienen, fast die Sozialstunden mehr Angst machen. Oder anders formuliert: um Jemandem mit Freiheitsentzug drohen zu können, muss er sich erstmal eins fühlen: frei.
Die Anzeige wäre dann eher was für die Akten, bzw. Statistik...
 
Ob es sinnvoll ist sofort Anzeige zu erstatten oder davon abzusehen sei jedem selbst überlassen, .........................................
Diese sehr schlichte Aussage kann man natürlich problemlos so gelten lassen.:daumen:

Die ursprüngliche Version
...............Ob es sinnvoller ist bei denen jetzt den nulltoleranten Hausmeister zu geben oder darauf zu vertrauen, dass die beiden irgendwann von selbst die Lust am Klauen verlieren sei jedem selbst überlassen.
beinhaltet zusätzlich sehr deutliche Wertungen, eine desavouierende einerseits und eine menschlich-sympathische andererseits.
.................................................
Das ist sinngemäß das Gleiche...................................
Deshalb ist das ganz und gar nicht das Gleiche
.................................................Ich hoffe so ist es verständlicher...und niemand fühlt sich verachtet.
und das hat auch nichts mit besserer Verständlichkeit oder einem unmotivierten Gefühl zu tun.
Du hast in der neuen Aussage einfach die Beleidigung weggelassen, ohne dich von der ursprünglichen zu distanzieren.:rolleyes:
Na immerhin, ich habe auch nicht erwartet, daß sich Deine Einstellung ändert.:confused:

LG Helmut
 
Wenn mir jemand sagt, dass es jedem selbst überlassen ist, ob er wie eine gesengte Sau rast oder mit einer vernünftigen Geschwindigkeit Fahrrad fährt, dann würde ich mich auch als bekennender Raser nicht als gesengte Sau beleidigt fühlen.
Wenn man denn will, dann kann man das sicher verstehen. Ich gebe auch manchmal den nulltoleranten Hausmeister und wenn sich durch diese Redewendung irgendwann mal ein Hausmeister diskriminiert fühlen sollte, dann werde ich mich in aller Form entschuldigen:)
 
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................................
Daher zu Abwechslung mal was positives… Ich habe mein Rad wieder !! :D
.......................................................
Der Händler hat sich aber den Ausweis und alles von den Mädels zeigen Lassen und hat auch deren Adressen.
Die müssen jetzt also die 150 + meine 100 Finderlohn wieder rausrücken. Sonst folgt die Anzeige…
...................................................
Mal ab von dem merkwürdigen Streit um die Frage, ob und warum man auf die sich bietende Chance, eine Straftat aufzuklären, verzichten sollte - wie ging die Geschichte weiter?
@skeptiker , Du hast Dein Rad wieder, das freut mich, und ich glaube alle an diesem Faden Beteiligten freuen sich mit Dir.
Auf welchem Wege bekommst Du nun Deine 100,- € Finderlohn wieder? Hast Du die korrekten Personalien der 3 Mädels von dem Händler mitgeteilt bekommen, existieren die tatsächlich, und treibst Du die nun selber ein?
Oder wickelt der geschädigte Händler das für Dich mit ab?
Ich bin gespannt, wann und wie diese Sache vollständig abgeschlossen sein wird, die hat noch Potential.

LG Helmut
 
Es erleichtert mich, dass trotz der vielen Beiträge hier keine Rad gestohlen wurde. *klopfaufholz* :daumen:
 
Also der Händler hat die Personalien der "Diebe" Er hat sich den Ausweis zeigen lassen und alles notiert. Also alles vorschriftsmäßig.
Ich stehe weiter mit ihm in Kontakt. Da bis jetzt niemand unter der Adresse zu erreichen war, hat er nun heute einen Brief eingeschmissen,
mit der Forderung, ihm die 150€, sowie mir die 100€ Finderlohn zurück zu zahlen. Sollten sie dieser Aufforderung nicht nachkommen, wird eine Anzeige folgen.

Im Moment ist der Händler ja derjenige mit dem größten Verlust. Ich habe zwar auch 100€ Finderlohn ausgezahlt aber bei mir überwiegt die Freude. Neben dem finanziellen Verlust des Händlers käme für ihn, auch wenn er alles richtige gemacht hat, ein Anzeige wegen Hehlerei dazu. Selbst wenn dieser fallen gelassen würde, ist das schon mal der erst unnötige Punkt.

Des weiteren hab ich persönlich keinerlei Vertrauen in die Justiz. Meine Einstellung, bzw. Abneigung zur Polizei habe ich hier zu Beginn der Diskussion, in einem den Foren-Regeln konformen Tonfall, bereits geäußert. Das kann jeder finden wie er will und ich erwarte da auch keine Sympathie für, erst recht nicht seitens der Polizei…
Der Dorf-Polizist der noch an das Gute in Menschen glaubt und aus diesem Grund dem Verein beitritt, den lass ich mal außen vor, gegen den habe ich nichts ;) Grade die Berliner Polizei tut allerdings nicht unbedingt viel für ihr gutes Image. Ich käme mir doof dabei vor, mich oft und gerne über die Polizei aufzuregen, dann aber hinzurennen wenn ich ein Problem habe. Das wiederum bedeutet nicht, dass ich gesetzlos wäre und jeder machen darf was er/sie will… Natürlich gibt es auch Situation, in denen die Polizei unabkömmlich ist. Wenn die Versicherung ohne Anzeige nicht zahlt oder bei schwerwiegenden Delikten, Mord etc. Einen Rad-Diebstahl, bei dem der Geschädigte (in diesem Falle ich) sein Rad sogar wieder bekommen hat, zähle ich nicht dazu…

Auch den draus resultieren Lernerfolg der Diebe, halte ich bei einer Anzeige nicht für höher als wenn ich persönlich ein Entschuldigung und eine Entschädigung verlange. Zumal in diesem Fall nicht damit zu rechen ist, dass es sich hier um einer professionelle Hehlerbande handelt. (Rad einen Kilometer entfernt vom Tatort an den Radladen gegenüber zu verkaufen ist nicht sehr professionell.)
Mit Selbstjustiz hat das meiner Meinung nach auch nichts zu tun. Lediglich mit gesundem Menschenverstand und einem vernünftigen Miteinander. Wenn ich allerdings an der Ampel stehen würde und mein eigens Rad fährt neben mir vor, würde ich wohl auch nur einmal kurz nachfragen wo die Person es her hat und ob sie freiwillig absteigt…

Die Unterstellung, ich mache mich mitverantwortlich für kommende Diebstähle wenn ich keine rechtlichen Mittel einlege, weiße ich von mir. Die hundert Euro Rückzahlung des Finderlohns wäre eine finanzielle Strafe und ich habe auch nicht vor zu sagen: "Heij, alles cool, kann ja mal passieren aber nicht noch mal bitte." Da werden sich schon deutlichere Worte finden lassen, ohne gleich zu beleidigen. Außerdem steht die Androhung einer Anzeige ja noch weiterhin aus.

Ich werden dennoch niemanden hier versuchen davon abzuhalten, den Dieb seines Fahrrades anzuzeigen. Das muss bzw. sollte jeder selber wissen. Eigentlich versuche ich ja (politische) Diskussionen im Internet zu vermeiden, da regt man sich nur auf aber bei solchen Sätzen:

Wenn das nicht hilft, verlaßt bitte unser Land, wenn Ihr Euch mit Gesetzen, Regeln und Gepflogenheiten nicht anfreunden könnt. Ich bin hier geboren, aufgewachsen und ziehe hier meine Kinder groß. …

- muss ich wirklich kotzen.

Danke und auf wiedersehen. Ich werden über den Ausgang der ganzen Sache noch mal kurz berichten.
Ansonsten werde ich mich nun weiter meinen Fahrräder zuwenden und auch weiter die Augen offen halten, falls einem von euch etwas abhanden kommt.
Aber die Polizei rufe ich nicht ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Vor 2 Jahren wurde der Halbschwester meiner Söhne das von mir für sie aufgebaute Corratec MTB geklaut...

http://www.mtb-news.de/forum/t/geklaute-fahrraeder-im-ibc-b-b.301740/page-12#post-10093861

Die Polizei hat nach nem halben Jahr den Fall zu den Akten gelegt...
Letztes Jahr wurde das Rad 2x gesichtet, in der unmittelbaren Umgebung in der sie wohnt...
Eben ruft sie mich an und erzählt mir, dass das Rad auf IHREM Hinterhof an IHREM Fahrradständer angeschlossen steht... da ist ne Weinhandlung und noch so andres auf dem Gelände.

Ich hab ihr gesagt sie soll das Rad mit einem ihrer Schlösser sichern, das Aktenzeichen raus suchen und die Polizei anrufen... die war ganz aufgeregt die Kleene...

Meint ihr ein Dieb kommt auf die Idee das geklaute Rad direkt am Tatort zu parken? Ich denke der Besitzer wird vermutlich der relativ ahnungslose Käufer des Diebesgutes....

Crayzeee

Helge
 
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Vor 2 Jahren wurde der Halbschwester meiner Söhne das von mir für sie aufgebaute Corratec MTB geklaut...

http://www.mtb-news.de/forum/t/geklaute-fahrraeder-im-ibc-b-b.301740/page-12#post-10093861

Die Polizei hat nach nem halben Jahr den Fall zu den Akten gelegt...
Letztes Jahr wurde das Rad 2x gesichtet, in der unmittelbaren Umgebung in der sie wohnt...
Eben ruft sie mich an und erzählt mir, dass das Rad auf IHREM Hinterhof an IHREM Fahrradständer angeschlossen steht... da ist ne Weinhandlung und noch so andres auf dem Gelände.

Ich hab ihr gesagt sie soll das Rad mit einem ihrer Schlösser sichern, das Aktenzeichen raus suchen und die Polizei anrufen... die war ganz aufgeregt die Kleene...

Meint ihr ein Dieb kommt auf die Idee das geklaute Rad direkt am Tatort zu parken? Ich denke der Besitzer wird vermutlich der relativ ahnungslose Käufer des Diebesgutes....

Crayzeee

Helge

Hi hi!

Ich schaue seit 14 Tagen an jedem Radständer hier in Berlin ob ein weißes Damenrad mit weißem Korb abgestellt wurde. So eins wurde meiner Freundin, während sie im Urlaub war, von unserem Hinterhof geklaut. Das zweite innerhalb von 4 Jahren und unser drittes in 10 Jahren. Immer alte aber gepflegte Damenräder, immer einfach in sich oder mit nem billigem Schloss gesichert. Mein Alltagsrad mit teilweise teuren Komponenten aber mit nem dicken Bügelschloss unverrückbar gesichert blieb dagegen bisher unangetastet. Scheinbar sind nur schnelle, einfache Jobs interessant.
Na ja die Ordnungshüter auf der Wache verwiesen uns an die Online Anzeige auf der Internetseite der Polizei. Für eine Anzeige live vor Ort hätten wir bis zu 4h warten müssen. Scheinbar waren die vier Ermittler im Empfangsbereich mit wichtigerem beschäftigt. Schien jedenfalls keiner geil drauf zu sein sich mit dieser Lappalie beschäftigen zu wollen. In ca. einem halben Jahr wird der Polizeipräsident persönlich uns mitteilen dass die Fahndung ergebnislos eingestellt wird. Die Versicherung hat jedenfalls die Regulierung, mit der Begründung des fehlenden Versicherungsschutzes für nachts außerhalb verschlossener Räume abgestellter Fahrräder, abgelehnt. Woher wollen die wissen das das Rad nachts gestohlen wurde? Das wird wahrscheinlich doch nur der Dieb wissen.

So langsam gehen uns die Damenräder aus.
 
Mmn. spiegelt sich in der Fahrraddiebstahl und Vandalismus-Problematik einfach nur die ganz normale Entwicklung von einer Solidargemeinschaft hin zu einer Individualgesellschaft. Frei nach dem Motto: Mich interessiert nur was ich ich jetzt will und alle Anderen können mich mal kreuzweise. ... Na außer Mutti vielleicht.
 
ob das "normal " ist, sei mal dahingestellt,
sonst sehr treffend beschrieben...

gilt übrigens nicht nur für dieses spezielle thema.

greetz
lars
 
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