• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Klassiker geklaut! Der mein Rad is weg Thread!

Anzeige

Re: Klassiker geklaut! Der mein Rad is weg Thread!
Und R84 zum Schluss leider ne ganze Menge Rauch… :confused:
hör bloß auf... ich hab nur die bilder gesehen und kannte das haus näher.
Den Thread hier dominieren dem Titel geschuldet ja eher die schlechten Nachrichten.
Daher zu Abwechslung mal was positives… Ich habe mein Rad wieder !! :D
Hatte bei eBay Kleinanzeigen eine Anzeige aufgegeben mit 100 € Finderlohn.

Eben wurde ich gerufen, ein Typ wurde im Wedding von einen Rad-Händler angerufen.
Dem Typ wurde nämlich auch sein Rad gestohlen und der Händler meinte er hätte vielleicht jetzt was passendes für ihn.
Hat ihm aber nicht so gefallen, hat aber trotzdem mal im Netz nachschaut was man dafür so verlangen könnte und dabei meine Anzeige gesehen. War dann tatsächlich meins. Der Händler war auch sehr nett, er meinte 3 Mädels haben ihm das Rad verkauft, mit der Aussage ihr Ex-Freund schulde ihr noch Geld, dafür verkauft sie jetzt sein Rad. Für 150€. Das ist wohl das traurigste an der Story… :)

Der Händler hat sich aber den Ausweis und alles von den Mädels zeigen Lassen und hat auch deren Adressen.
Die müssen jetzt also die 150 + meine 100 Finderlohn wieder rausrücken. Sonst folgt die Anzeige…

Trotzdem, jetzt erst mal ein kleines Freudentänzchen und frohe Ostern euch allen.

ha, klasse sowas, da haste wohl richtig glück gehabt.
ob ich auf ne anzeuge verzichten würde, wo man schonmal adressen hat, würde ich mir überlegen - bin aber in der hinischt ein arschlochund gönne dieben einfach ordentlich echos - eventuell kommt ja mehr dabei heraus. das sowas dann aus der wildbahn entfernt wird, dauert leider etwas länger.

kannste ja heute abend mit beeus im zgk begiessen :D den kontrollpunkt gibt es leider auch nicht mehr :(

 
ups, hab das ganze hier nicht weiter verfolgt, habe irgendwie keine mail bekommen über neue posts…
ja ich kann das schon verstehen, dass die meisten hier für ein anzeige plädieren, vielleicht bin ich da zu gutmütig und hoffe das sie auch so was daraus lernen. hinzu kommt meine persönliche einstellung zur polizei. aber die muss hier nicht weiter diskutiert werden. es geht ja um fahrräder und nicht um politik
:bier:
 
:) als mein Rad weg gekommen ist, bin ich über meinen Schatten gesprungen und habe es angezeigt. mir wurde knallhart erklärt, dass genau einmal etwas unternommen wurde, als ein Fahrrad gestohlen wurde. Das sei das Rad des Obergurus dort im Präsidium gewesen. Schade, wenn das so ist, aber noch härter ist es, wenn das auch noch mit einem gewissen stolz erzählt wird...
 
... lernen. hinzu kommt meine persönliche einstellung zur polizei. aber die muss hier nicht weiter diskutiert werden. es geht ja um fahrräder und nicht um politik
:bier:

Die Polizei hat mit Deinem Fall ja eigentlich gar nichts mehr zu tun.
Du kannst Deine Strafanzeige auch direkt bei der Staatsanwaltschaft abgeben.
"Lernen" werden die Diebe gar nichts, wenn sie nicht befürchten müssen,
strafrechtlich belangt zu werden.
 
Daß es manchem schwerfällt, zur Polizei ein auch nur halbwegs entspanntes Verhältnis zu entwickeln, ist nicht verwunderlich, tut hier aber nichts zur Sache.
Meine persönliche Einstellung zu der Fragestellung, ob man entlarvte Kriminelle anzeigen sollte, muß hier ebenfalls nicht weiter diskutiert werden, denn es geht hier ja um gestohlene Fahrräder und nicht um Soziologie -
knapp umreißen möchte ich sie dennoch:
wer auf die Anzeige der Straftäter verzichtet, toleriert ein asoziales, gesellschaftsschädliches Verhalten, indirekt belohnt er es gar, fördert und begünstigt damit weitere Straftaten, im Ergebnis handelt er mit dieser Unterlassung selber asozial. Dabei sind die Motive für sein Handeln bzw. Nicht-Handeln unerheblich,
sei es ein blauäugig-naiver Glaube an einen heilsamen Effekt, gerade noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen zu sein,
seien es Bequemlichkeit und Desinteresse,
sei es eine klammheimliche Solidarisierung mit den Kriminellen gegen die Gesellschaft und ihre Institutionen.

LG Helmut
 
Dass es bei Pubertierenden und post Pubertierenden tendenziell als chic gilt verwegen bzw. kleinkriminell zu sein ist vermutlich keine allzu große Gefahr für die Integrität einer Gesellschaft und ihrer Institutionen. Wie Du schon sagtest, es geht hier um ein gestohlenes Fahrrad (und zwei halbwüchsige Mädels). Ob es sinnvoller ist bei denen jetzt den nulltoleranten Hausmeister zu geben oder darauf zu vertrauen, dass die beiden irgendwann von selbst die Lust am Klauen verlieren sei jedem selbst überlassen.
 
Dass es bei Pubertierenden und post Pubertierenden tendenziell als chic gilt verwegen bzw. kleinkriminell zu sein ist vermutlich keine allzu große Gefahr für die Integrität einer Gesellschaft und ihrer Institutionen. Wie Du schon sagtest, es geht hier um ein gestohlenes Fahrrad (und zwei halbwüchsige Mädels). Ob es sinnvoller ist bei denen jetzt den nulltoleranten Hausmeister zu geben oder darauf zu vertrauen, dass die beiden irgendwann von selbst die Lust am Klauen verlieren sei jedem selbst überlassen.

Als jemand, der einige Jahre jugendgerichtlich tätig war, kannst Du mir getrost glauben:
Je früher hier in jungen Jahren eine strafrechtliche Grenze gesetzt wird, desto besser.
Deine Darstellung, die ja wohl verharmlosend sein soll, ist nach meiner Erfahrung insoweit wirklich falsch.
 
Ich habe gar nichts geschrieben, was falsch oder richtig sein könnte. Und dass ich Fahrrad klauende Jugendliche für harmlos halte ist nur meine Meinung, Du darfst sie ruhig fürchten:)

Edit: Dass es wichtig ist Jugendlichen möglichst früh klare Grenzen zu setzten finde ich übrigens auch. Ich würde da nur andere Prioritäten setzten und finde juristische Maßnahmen nicht immer angebracht bzw. notwendig.
 
Zuletzt bearbeitet:
letztendlich würde sich bei einer Anzeige mindestens der nächste Besitzer eines potenziel geklauten Rades bedanken (sofern ein Umdenken stattfindet) - muss nicht, aber unwahrscheinlich ist es nicht, dass weitergemacht wird. Zudem ging es hier offensichtlich um Geld und eben nicht um den typischen "ich bin besoffen und klau ein Rad für den Heimweg" Diebstahl (wenn ich drüber nachdenke macht das aber auch keinen Unterschied, da auch der Suffkopp wohl auch ein zweites mal nach Hause muss). So wie ich das im Kopf habe, war das ja nichtmal ne Nacht und Nebel-Aktion sondern recht dreist - von wegen vorm Fenster weg klauen.

Achja, wenn ich die zahl richtig im Kopf habe, werden unter 5% der Farraddiebstähle in Berlin aufgeklärt. Du hast also extremes Glück gehabt, der nächste wird dieses nach Adam Riese nicht zwingend haben. Ich kann zwar auch nicht Einwände verstehen - von wegen kleinkariert, typische deutsch oder werden sicher erwachsen, das hilft den nächsten Betroffenen aber herzlich wenig und würde es euch treffen, sähe die Argumentation sicher etwas anders aus (behaupte ich mal).
 
Wenn das eine einmalige Geschichte war/ist, die man vielleicht als Jugendsünde tolerieren könnte, dann passiert nach Jugendstrafrecht doch nichts was für einen jungen Menschen weitergehende Konsequenzen hat.
Letztendlich geht es aber auch um das Signal, daß es bestimmte Verhaltensmuster gibt, die eben nicht mit dem Leben in einer Gemeinschaft tolerierbar sind und deshalb ist m.M. eine Anzeige als präventive Massnahme notwendig.

Übrigens selbst bei einer Aufklärungsrate von 5% sehe ich das als bekennender Optimist nicht so negativ.
Für mich heißt das, daß zumindest einer von 20 sein Rad wiederbekommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass es bei Pubertierenden und post Pubertierenden tendenziell als chic gilt verwegen bzw. kleinkriminell zu sein ist vermutlich keine allzu große Gefahr für die Integrität einer Gesellschaft und ihrer Institutionen. Wie Du schon sagtest, es geht hier um ein gestohlenes Fahrrad (und zwei halbwüchsige Mädels). Ob es sinnvoller ist bei denen jetzt den nulltoleranten Hausmeister zu geben oder darauf zu vertrauen, dass die beiden irgendwann von selbst die Lust am Klauen verlieren sei jedem selbst überlassen.

Den
nulltoleranten Hausmeister
darfst Du gerne steckenlassen!:mad:o_O

Darüberhinaus darfst Du gerne gründlich lesen, versuchen zu verstehen, und nachzudenken kann auch nicht schaden.
Nach heutigem Sprachgebrauch läßt das Wort "Mädels" kaum Rückschlüsse auf deren Alter zu.
Die Begriffe "halbwüchsig" und "(post) Pubertierenden" hast Du willkürlich dazugedichtet.

Wie Du schon sagtest, es geht hier um ein gestohlenes Fahrrad (und zwei halbwüchsige Mädels)
Doppelt falsch!
1. geht es um 3 "Mädels" unklaren Alters, und
2. geht es auch um einen vorgeblichen Ex-Freund, von dem wir nicht wissen, ob er überhaupt existiert, und wenn ja, ob er selber das Rad gutgläubig erstanden oder aber gestohlen hat, ob er ein Vorstrafenregister hat etc.

vertrauen, dass die beiden irgendwann von selbst die Lust am Klauen verlieren
Du unterstellst, die 3 beiden;) hätten das Rad selbst geklaut; denkbar, sie können aber auch "nur" die Hehler gewesen sein, oder ihre Geschichte des Schuldeneintreibens in Eigeninitiative/Selbstjustiz stimmt sogar.

Ein Teil der Fahrraddiebstähle geht auf das Konto von systematisch vorgehenden Serientätern. Diesem "Glücksfall" nicht nachzugehen kann bedeuten, die Chance nicht zu nutzen, einen (oder gar mehrere) Serientäter dingfest zu machen.

Daher ist meine Toleranz bei solchen Themen tatsächlich nicht groß.

LG Helmut
 
Ich habe gar nichts geschrieben, was falsch oder richtig sein könnte. Und dass ich Fahrrad klauende Jugendliche für harmlos halte ist nur meine Meinung, Du darfst sie ruhig fürchten:)

Edit: Dass es wichtig ist Jugendlichen möglichst früh klare Grenzen zu setzten finde ich übrigens auch. Ich würde da nur andere Prioritäten setzten und finde juristische Maßnahmen nicht immer angebracht bzw. notwendig.
Also ich hatte mal eine Kumpel, der hat mich, als ich 14 War, dazu verleitet, an irgendwelchen Auto zu probieren, ob wir die Türen aufbekommen. Wir wurden von der Polizei aufgegabelt und nach Hause gebracht. Ich war davon so schockiert, dass ich nie wieder einen Gedanken an so was verschwendet habe. Wer weiß, vielleicht wäre das anders gewesen, wenn ich gelernt hätte, dass das ok is und nicht schlimm.
 
Wenn das eine einmalige Geschichte war/ist, die man vielleicht als Jugendsünde tolerieren könnte, dann passiert nach Jugendstrafrecht doch nichts was für einen jungen Menschen weitergehende Konsequenzen hat.
Letztendlich geht es aber auch um das Signal, daß es bestimmte Verhaltensmuster gibt, die eben nicht mit dem Leben in einer Gemeinschaft tolerierbat sind und deshalb ist m.M. eine Anzeige als präventive Massnahme notwendig. ...

Ja.
Es ist aber weniger das "Signal" an den Täter sondern viel mehr auch die Möglichkeit, z.B. auch durch die
Jugendgerichtshilfe, auf ihn einzuwirken. Das Jugendstrafrecht hält hier sehr viele Instrumente - eben nicht nur die Strafe - bereit.
Ohne das "rechtssoziologisch" an diesem - eigentlich ungeeigneten - Ort genauer vertiefen zu wollen:
Es gibt heute viele gute und umfangreiche Untersuchungen darüber, was mit Jugendlichen passiert, deren Straftaten nicht geahndet
bzw. nicht zur Anzeige gebracht werden (z.B. lesenwert Remschmidt/Walter: "Marburger Kinderdelinquenzstudie").
In den meisten Fällen wird dann die Wiederholungsgefahr größer.
Fahrradklauende Jugendliche kann man dann, wie @HongKong es tut, für "harmlos" halten.
Das ist dann aber eine Laienmeinung, die mit der Wirklichkeit erwiesenermaßen nichts zu tun hat:
Das Gegenteil ist der Fall.
 
Den darfst Du gerne steckenlassen!:mad:o_O
[...]
LG Helmut
Nicht doch ich teile hier eigentlich nur mehr oder weniger die Sichtweise des Geschädigten und Du wirst mir vielleicht zustimmen, dass man über die wahren Hintergründe bestenfalls spekulieren kann. Denkbar ist vieles und ob es jetzt zwei oder drei Mädels waren (pubertierend oder post pubertierend) tut doch eigentlich nichts zu Sache, oder?
Der Gesetzgeber sieht nicht ohne Grund vor, dass man die Möglichkeit hat in so einem Fall von einer Anzeige abzusehen. Das als asozial zu bezeichnen ist schon ein bisschen gewagt. Ich habe im Übrigen keinen hier als nulltoleranten Hausmeister bezeichnet und wäre froh wenn das auch so wahrgenommen würde.
 
Nicht doch ich teile hier eigentlich nur mehr oder weniger die Sichtweise des Geschädigten und Du wirst mir vielleicht zustimmen, dass man über die wahren Hintergründe bestenfalls spekulieren kann. Denkbar ist vieles und ob es jetzt zwei oder drei Mädels waren (pubertierend oder post pubertierend) tut doch eigentlich nichts zu Sache, oder?
Der Gesetzgeber sieht nicht ohne Grund vor, dass man die Möglichkeit hat in so einem Fall von einer Anzeige abzusehen. Das als asozial zu bezeichnen ist schon ein bisschen gewagt. Ich habe im Übrigen keinen hier als nulltoleranten Hausmeister bezeichnet und wäre froh wenn das auch so wahrgenommen würde.
Aber genau, weil die Hintergründe unklar sind, würde ich zur Anzeige greifen. Dort werden dann die Hintergründe geklärt und dann kann man gegebenenfalls immernoch von der Strafverfolgung absehen und die Anzeige fallenlassen. Oder halt auch nicht.
 
Also ich hatte mal eine Kumpel, der hat mich, als ich 14 War, dazu verleitet, an irgendwelchen Auto zu probieren, ob wir die Türen aufbekommen. Wir wurden von der Polizei aufgegabelt und nach Hause gebracht. Ich war davon so schockiert, dass ich nie wieder einen Gedanken an so was verschwendet habe. Wer weiß, vielleicht wäre das anders gewesen, wenn ich gelernt hätte, dass das ok is und nicht schlimm.
Ich kenne Dich zwar nicht aber ich würde dennoch darauf wetten, dass aus Dir trotzdem was geworden wäre, auch ohne Polizei. Ein Auto zu klauen ist zwar nicht ok aber ein Fahrrad zu klauen ist eindeutig schlimmer!
Aber genau, weil die Hintergründe unklar sind, würde ich zur Anzeige greifen. Dort werden dann die Hintergründe geklärt und dann kann man gegebenenfalls immernoch von der Strafverfolgung absehen und die Anzeige fallenlassen. Oder halt auch nicht.
So würde ich es wahrscheinlich machen, ich finde es aber in Ordnung, wenn beim Skeptiker die Freude überwiegt und er Gnade vor Recht ergehen lässt.
 
Nicht doch ich teile hier eigentlich nur mehr oder weniger die Sichtweise des Geschädigten und Du wirst mir vielleicht zustimmen, dass man über die wahren Hintergründe bestenfalls spekulieren kann. Denkbar ist vieles und ob es jetzt zwei oder drei Mädels waren (pubertierend oder post pubertierend) tut doch eigentlich nichts zu Sache, oder?
Der Gesetzgeber sieht nicht ohne Grund vor, dass man die Möglichkeit hat in so einem Fall von einer Anzeige abzusehen. Das als asozial zu bezeichnen ist schon ein bisschen gewagt. Ich habe im Übrigen keinen hier als nulltoleranten Hausmeister bezeichnet und wäre froh wenn das auch so wahrgenommen würde.
Natürlich gibt es keine Pflicht zur Anzeige.
Wann es angebracht ist, von einer Anzeige abzusehen, darüber ließe sich bestimmt diskutieren.
Meiner Meinung nach ist neben einem geringen Schweregrad des Deliktes eine notwendige weitere Voraussetzung, daß der Fall vollständig geklärt ist, der Täter voll geständig ist und tätige Reue zeigt.
Das ist hier jedoch nicht der Fall!

.........................................
Ich habe im Übrigen keinen hier als nulltoleranten Hausmeister bezeichnet und wäre froh wenn das auch so wahrgenommen würde.
Doch das hast du: mit diesem Satz
Ob es sinnvoller ist bei denen jetzt den nulltoleranten Hausmeister zu geben oder darauf zu vertrauen, dass die beiden irgendwann von selbst die Lust am Klauen verlieren sei jedem selbst überlassen.
hast du pauschal jeden, der für eine Anzeige plädiert, so verächtlich tituliert.:mad:
Wenn du möchtest, daß das anders wahrgenommen wird, mußt du das auch anders formulieren.o_O

LG Helmut
 
Ob es sinnvoll ist sofort Anzeige zu erstatten oder davon abzusehen sei jedem selbst überlassen,
Das ist sinngemäß das Gleiche. Ich hoffe so ist es verständlicher...und niemand fühlt sich verachtet.
 
Mal so in den Raum geworfen, da ich beide Perspektiven durchaus verstehen kann:

hör bloß auf... ich hab nur die bilder gesehen und kannte das haus näher.

Ich auch. Sehr nah, sogar.
Allein schon deshalb stehe ich wohl eher nicht im Verdacht, ein Hausmeister zu sein; und wenn ich einer wäre, dann recht sicher nicht vom Typ der null-Toleranz. ;)

Auch wenn ich die gesellschaftliche Perspektive auf den Rad-Diebstahl nachvollziehen kann, dass eine Anzeige richtig und wichtig wäre, empfinde ich einige Begründungen als etwas zu undifferenziert, bzw. als womöglich aus der falschen Richtung argumentiert. Oder einfach zu einseitig gedacht.
Ich kenne mich mit eben diesen juristischen Studien nicht aus, dafür aber die andere Seite, nämlich aus meinem näheren Umfeld die soziale, bzw. pädagogische Herangehensweise an derartige Konstellationen. Interessanter Weise sieht die oft genau gegenteilig zu den juristischen Studien aus, nämlich so, dass versucht wird vieles außergerichtlich zu klären - was in meinen Augen durchaus Sinn macht.

Unser Rechtssystem ist doch schließlich nichts, was per se vorhanden war/ist, sondern etwas, was wir (Menschen/Gesellschaft) geschaffen haben, um Streitfälle zu klären. Eine Straftat ist in dem Kontext in sich nichts pauschal Böses, sondern "nur" der Verstoß gegen Regeln, die aus dem im gesellschaftlichen Konsens entstandenen Rechtssystem her rühren.
Generell mag dieses Gefüge funktionieren, jedoch tut es das nur dann, wenn sein Ursprung tatsächlich auch von allen Beteiligten anerkannt wird - und da beißt sich die Katze in den Schwanz: Jugendlichen, und auch zunehmend anderen Menschen fällt es schwer, das Rechtssystem als fair zu akzeptieren. Das fängt bei Sätzen wie "Hoeness bekommt für Milliarden drei Jahre von denen er ein halbes sitzt, und ich für x-mal schwarz fahren 6 Monate ohne Bewährung" an, und endet letztlich darin, dass ein eigenes Wertesystem geschaffen wird.
Eine Straftat ist dann nicht pauschal eine Straftat, bloß weil es so im Gesetz steht, sondern sie wird auf Grund der eigenen Moralvorstellungen eine.


Natürlich werden auch die besagten Mädels von der Falschheit ihrer Tat wissen und ausgehen, sofern sie tatsächlich die Diebe waren oder von der Hehlerware wussten. Sollte das allerdings aus der dargelegten, etwas soziopathischen Perspektive heraus geschehen sein, dürfte eine Anzeige mit folgender Strafe am wenigsten bringen. Das wahrscheinlich einzige was sie an Denke anregen würde wäre ein oben geschriebener Satz, in unbekannter Umformulierung.
Nachhaltig kann derartig agierenden Menschen doch dann eigentlich nur auf der Basis ihrer eigenen "street-credibility" begegnet werden. Man sagt also nicht "Ich stehe über Dir, und etwas ungreifbares wie das Gesetz entscheidet, dass das falsch war", sondern man zeigt ihnen "Ich bin einer von Euch, und fand das Kacke". Das mag gelesen und aus der Perspektive derer, die den Staat nebst Gewalten und Vollzugsorganen voll und ganz akzeptieren kuschelig und lächerlich rüberkommen, aber zumindest nach meiner Erfahrung bringt genau das mehr.
Vielleicht liegt es daran, dass ich dank Tätowierungen an Hals, Händen und weiß der Henker noch wo alles, dem Gegenüber einen gewissen Respekt einflöße (quasi in der "Uniform" der Straße), oder daran, dass sie einfach Angst davor haben, mir auf den Schlips zu treten. Keine Ahnung.

Meine Wahrnehmung ist aber zumeist, dass einem nicht unerheblichen Teil der so genannten Halbstarken die Strafe durch ein Gericht weniger Angst macht, als die Strafe durch ihresgleichen. Denn während die Erste berechenbar und nicht anerkannt ist, ist Zweitere unberechenbar, und tendenziell schmerzhafter - in jedem Sinne.

Von daher sollte man bei diesem Thema durchaus differenzieren, denn nichtmal die Unterwelt lebt ohne Regeln und Gesetze. Es sind nur andere, und nicht die gesellschaftlichen, die in Büchern stehen. Existent sind sie dennoch, und führen, je nachdem wen man vor sich hat, auch durchaus manchmal zu mehr Erfolg.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten