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Klassiker an die Moderne anpassen - Sakrileg?

crispinus

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Liebe Klassiker-Gemeinde. Die ins Original zurückversetzten Prachtexemplare, welche hier immer wieder herrlich vorgestellt werden sind ein Traum und sicher auch ein erstrebenswertes Ziel für den Freak.
Wenn ich genauer hinsehe, vor allem aber in den flacheren Gegenden für den Durchschnittsradler praktikabel. !

Nun suche ich gern nach einem Rahmen in komplett Reynolds oder Columbus und stelle dann fest, daß häufig die Übersetzung bei 42 24 endet.

Was aber, wenn man wie ich die 28 hinten wirklich braucht, und bzw. vorn kleiner als 42 ziehen will,( ganz zu schweigen vom3fach Kranz) - weil es halt rundum bergauf geht.

Welche Gruppe ist unter den klassischen am ehesten für solche Amateurwünsche geeignet? Welche von Campa, welche von Shimano oder Simplex?
Da lese ich beispielsweise: Shimano Santé - sehr schön gemacht, beinahe Dura ace, erschwinglich. Und dann: Kapazität hinten:26 maximal :(


Dank für eine kleine Orientierungshilfe
 
AW: Klassiker an die Moderne anpassen - Sakrileg?

Kein Sakrileg. Mach was dir Gefällt. Wenn du schon vorm Aufbau son Gewese machst wird dat eh nüscht...oder?!

Grüße

 
AW: Klassiker an die Moderne anpassen - Sakrileg?

Dank für die Blumen (und das nette Porträt).

Ich hätte nur gerne Informationen, welche klassischen Gruppen die gewünschten "Bergkapazitäten " ermöglichen.
Oder alternativ welcher Dreifachkranz unserer Zeit a) paßt b) nicht völlig geschmacksverirrt wirkt

Finde ich wesentlich schwieriger als einen ordentlichen Rahmen zu wählen, und bin daher auf fachlichen Rat angewiesen. Danke
 
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campa victory/triomphe hat lk 116 - da geht es runter bis 35, das ist mit ner 8fach 14/26 bergtauglich und nicht zu grob gestuft...
 
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"Sante beinahe Dura Ace" ist totaler Murcks. Damit wollen die Stricher bei ebay nur ihren Dreck teuer verkloppen.
 
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Es gibt so gut wie jedes Shimano Schaltwerk (und auch Campa [Rally etc] , alle möglichen Franzosen, Japaner...)inne Ausführung mit langem Käfig, da kannste dann Ritzel draufpacken, wie Du lustig bist.

Dreifachkurbeln sind auch keine Erfindung der Neuzeit, gabs scchon in den 60´s. Da besonders bei Briten und Franzosen.

Sind aber relativ begehrt/selten. Am besten die jeweilige Bucht durchwühlen.
 
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aufs 28er heben aus erfahrung shimanos 600ex und dura ace ex
auf die passenden kurbeln (lk 130) geht es bis 38 zähne runter.(6/7-f)
sachs huret rival geht mit 52/38 auf 7-fach 13-28
von campa fahre ich eine alte 3-fach superrekord (ohne blutrinne) 52/42/36. die kette wird über ein nuovo record schaltwerk mit langem käfig (nur wegen der 3-f-kurbel notwendig) problemlos aufs 28er gehoben (6/7-f).
die kombinationen funzen tadellos.
zu den gröberen schaltschritten: ne 52/42 kurbel bietet richtig schön fahrbare kombinationen ohne gegenschalten hinten. bei 52(53)/39 muß man eher leicht gegenschalten, aber 39/28 läuft auch prima den berg rauf.
da geht schon was mit dem ollen kram. ein etwas breiteres trittfrequenz-spektrum stellt sich mit der zeit ein.

gruß
klaus
 
Schöne alte Dreifach-Kurbeln gibt es doch noch etliche zu ergattern, etwa bei eBay (vor allem ebay.fr - Vorsicht: oft franz. Pedalgewinde - da gibt es aber auch Lösungen).
Ich war auch auf der Suche und konnte einige schöne Exemplare auftreiben wie:

TA Pro Vis
TA Tevano
Stronglight 49D
Sugino PX
usw.

Weiterhin werden immer wieder mal Kurbeln von Campa (SR/NR), Gipiemme, Ofmega und Konsorten als Dreifach-Version angeboten.

Die Suche und das warten lohnt sich also...

Bei Schaltwetken würde ich nach Campa Rally, Suntour z.B. Cyclone oder Shimano 600 (da gab es zuletzt zwei mit langem Käfig in der Bucht) schauen.
Bei der Auswahl des Schaltwerks kommt es natürlich darauf an ob du gerastert und ungerastert schalten möchtest...

Simplex SLJ oder Huret Jubilée mit langem Käfig sind wiederrum eher mit Glück anzutreffen.

Hoffe ich konnte mit ein paar Suchbegriffen für eBay helfen...
 
AW: Klassiker an die Moderne anpassen - Sakrileg?

Siehste...ist doch gar nicht so schlimm.
Such dir einfach ein Rad, was dir gefällt. Wenn nicht alles passt, bau das einfach um.
Kannst natürlich auch warten, bis dir eine gut erhaltene Puch Bergmaschine vor die Füße fällt. :p
 
AW: Klassiker an die Moderne anpassen - Sakrileg?

Prinzipiell muss man ja sagen, dass Berge und hügeliges Land keine Erfindungen der Neuzeit sind. Es muss also schon immer irgendwie gegangen sein.
Aus eigener Erfahrung (wohne selber im Bergland) kann ich sagen, dass jede mir bekannte Suntour, Shimano und Campagnolo auf 28 Z schaltet. Simplex hab ich auch schon auf 28 Z gafahren, da ist allerdinx die Einstellung etwas fummelig. Und mit 42-28 ist man in den Bergen zumeist sehr gut bedient. Wer keine Rennen fährt, ist auch mit der Stufung bei 7- oder 8-fach gut bedient. Bei 6-fach sind die Sprünge schon ziemlich groß, aber noch fahrbar, 5-fach würde ich auf, RR in 14-28 nimmer fahren.
Wenn 42 zu hart ist, kann mann immer noch auf den Shimano-LK mit 130 mm ausweichen, da sind 38 Z möglich. Campas Victory oder Triomphe lassen 36 Z zu, haben aber einen exotischen LK, wo es kaum Ersatzteile gibt. Ofmegas Mondial ist ähnlich, aber noch seltener. Und dann gibt es noch den Universal-LK 110, da ist ziemlich alles möglich, es gibt ein herausragendes Sortiment an Kettenblättern aller möglichen Hersteller und auch Ersatzteile in Hülle und Fülle. Damit kann man eine Kompaktkurbel bauen, aber für einen Klassiker mit Rahmenschaltern ist das unpraktisch, weil der Sprung beim Schalten vorn so groß ist, dass man hinten nachschalten muss, um einen guten Anschluss zu haben. Das ist bei 39-53 übrigens auch so. 42-52 (und andere Sprünge von ~10 Z) ist daher eine gute Stufung, die für Rahmenschalter gut geeignet ist.

Prinzipiell steht einer Modernisierung eines alten Rades nichts im Weg, außer, wenn es sich um einen echten Klassiker handelt (oder einen, der es werden kann) und alle Teile noch original dran sind. Das wäre einfach schade drum. Wenn es aber ein Rad ist, das mehrfach umgebaut wurde und wo Teile aus mehreren Generationen dran sind, dann sehe ich keine Bedenken. Musst nur aufpassen wegen der Einbaumaße, aber das sind alles keine unlösbaren Aufgaben.
 
AW: Klassiker an die Moderne anpassen - Sakrileg?

Einen Klassiker an die Moderne anzupassen ist vielleicht unangebracht, wenn man ihn irgendwann einmal teuer verkaufen will...

Ein Sekrilek ist es jedoch nicht, denn in erster Linie musst Du damit fahren können. Was bringt Dir ein Renner in TOP-Zustand, wenn Du bergauf schieben musst und nach 30 Kilometern nicht mehr sitzen kannst?

Egal, was Du mit einem Renner machst - er wird nie allen gefallen.

"neumodischer Kram",
"nur Mittelklasse",
"nicht Gruppenrein",
"ein Fall für die Stylepolizei",
"nicht original",
"die Klingel muss ab",
"ich hätte das in weiß genommen"
"völlig veraltet" .......

Du musst Deinen Renner mögen!
 
AW: Klassiker an die Moderne anpassen - Sakrileg?

ich verstehe das Problem auch nicht so richtig - Berge gab's schon immer. Was ich auch immer nicht verstehe, ist die Annahme, daß man mit diesen "alten Rädern" nicht genauso fahren kann, wie mit dem Alu/Carbon-Krams. Klar - 3kg Gewichtsunterschied macht schon was aus beim Hochbeschleunigen, und auch die Bremsen sind einiges besser, aber sonst...

An meinem End80er-Rad fahre ich Campagnolo 8fach, schalte mit Record-Ergos direkt am Lenker - ich kann mich irgendwie nicht im Nachteil sehen.

Einbaubreite hinten 130, Steckkassetten z.B. von Miche in 6 (!) verschiedenen Abstufungen, selbstverständlich auch 13/28, siehe z.B. hier:

http://www.bike-components.de/products/info/807?xtor=AL-8-[1]-[Froogle]

Grüße
Christian
 
AW: Klassiker an die Moderne anpassen - Sakrileg?

Ich muss den anderen weitgehend zustimmen:
28 Zähne schafft zumindest an einem klassischen, langen Ausfallende jedes mir bekannte Schaltwerk, wenn das Rad im Ausfallende möglichst weit "hinten" ist. Baut man die Anschlagschräubchen aus und schiebt das Rad noch weiter zurück, gehen manchmal auch 30 Zähne, wobei dann aber der Unterschied zwischen den Kettenblättern nicht riesig sein sollte und das kleinste Ritzel vielleicht mit 14 Zähnen genügen muss.
Die Gesamtkapazität eines Schaltwerks ist bei solchen Spielereien viel wichtiger, als die ab Werk angegebene maximale Ritzelgröße, die ja auch wegen der verschiedenen Ausfallendenformen mit der nötigen Sicherheit angegeben wurde.
Reicht die Gesamtkapazität für Deine Wunschabstufung nicht aus, wird ein Schaltwerk mit längerem Käfig fällig - allein wegen eines großen Ritzels wird es das jedoch nicht.

Mit dem großen, alten 144er Lochkreis bist Du auf 42 Zähne festgelegt; ganz, ganz selten findet man noch irgendwo ein 41er Blatt dafür. Allerdings gab es auch damals schon Dreifachkurbeln, sowie "Adapterkettenblätter" mit der Möglichkeit, an einer Art "Verlängerung des kleinen Blatts nach innen" ein drittes Blatt zu montieren. Spécialités TA bietet solche Lösungen auch heute noch für die neueren Lochkreise an.

Viele klassische Kurbeln mit kleineren Lochkreisen wurden ja bereits genannt; allerdings ist es nicht immer ganz einfach, dafür heute noch passende Kettenblätter zu bekommen.
Eine gute und historisch korrekte Wahl ist die grandiose, ganz klassische TA Pro Vis, die auch heute noch das breiteste nur denkbare Übersetzungsspektrum möglich macht, bei Bedarf auch 3-fach.
Wenn es etwas moderner sein darf, sind MTB-Kurbeln der ersten Generation eine Alternative: Sie haben den heute noch gängigen "Compact"-Lochkreis von 110 mm.

Willst Du eher touren als rennen, kommt noch eine leicht sonderbare Lösung in Frage: Die moderne 10-fach-Kassette mit nur einem Kettenblatt vorn, z.B. in der Abstufung 42 mit 11-30. Dafür wird aber auf jeden Fall eine Nabe mit 130 mm Einbaubreite und mindestens 8-fach-kompatiblem Freilauf fällig. Shimano-Schaltwerke schaffen ein 30er Ritzel am langen, schraubenlosen Ausfallende meistens problemlos.

Die Santé würde ich nach sehr langjähriger Erfahrung aber durchaus in die Nähe der Dura Ace rücken. Sie war praktisch die erste wirklich "moderne" Shimano-Gruppe mit der bis heute aktuellen Schaltwerksgeometrie und -übersetzung, "gesteckter" Befestigung des Schaltwerkskäfigs (Dura Ace ging damals einen anderen Weg) und hatte einige Details, auf die sogar die Dura Ace verzichten muss, z.B. doppelt gedichtete Naben und ein spezielles Formteil statt eines geschnittenen Blechstücks als Vorderseite des Schaltwerkskäfigs. Vor allem die Naben halten praktisch ewig; die perlmuttweiße Optik der anderen Teile ist natürlich Geschmackssache. Außer der Kurbel ist die Santé vergleichsweise leicht; die HR-Nabe lässt sich problemlos mit einem modernen Freilauf ausrüsten und das Schaltwerk wird mit schmaleren Rädchen 9- und 10-fach-kompatibel.
 
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Dank für die vielen Antworten. Besonders an Knobi, der mich wegen der 28er kapazität ein wenig beruhigt, v. a. an welche Stelle das Hinterrad dabei gehört! Gerade auf die Santé war ich durch knobi in der durifort story aufmerksam geworden.

Die Variante mit langem Käfig war mir von shimano 600ex bekannt, nur braucht man Geduld um Komplettangebote zu finden, in denen ein langer Käfig vorkommt. Die in meinen Augen "leichtere" Lösung ist der 3fach Kranz, wobei ich dankbar bin für den TA vis tip bin. Der bringt zB bei 6fach Kassette engere Abstufungen. Ich habe jetzt eine modernere Lösung wie dura ace 7704 als 3fach ins Auge gefaßt, auch weil dabei Kettenblatt und Lager u.U.frischer sind! (http://www.ebay.de/itm/220862586268?ssPageName=STRK:MEWAX:IT&_trksid=p3984.m1423.l2649) Empfehlenswert?

Mir ist völlig klar, daß "früher" auch alle die Berge hochkamen, die haben eben härter trainiert als icke .seufz
 
AW: Klassiker an die Moderne anpassen - Sakrileg?

Eine gute und historisch korrekte Wahl ist die grandiose, ganz klassische TA Pro Vis, die auch heute noch das breiteste nur denkbare Übersetzungsspektrum möglich macht, bei Bedarf auch 3-fach.

Ich meine sogar 4-fach.

Man kann das aber auch ganz zwanglos angehen und einen alten Rahmen ganz modern aufbauen. Ob ich jetzt einen neuen Stahlrahmen kaufe und modern aufbaue oder einen alten ...
 
AW: Klassiker an die Moderne anpassen - Sakrileg?

FÜr 28Z hinten brauchst Du keinen langen Käfig, erst so ab 30Z wird das wichtig, zB die Suntour Cyclone II mit mittellangem Käfig aus den Achzigern macht 32/34 mit links. Sie ist mit 163g auch noch erstaunlich leicht!
Ich halte 42/28 für längere Berge ohne ausreichendes Training schon für ziemlich anstrengend, leerpumpend...
Stronglight u. Zeus Kurbeln bei den Kettenblättern gehen runter bis 36Z,
Es gibt neue Suginokurbeln in klassischem Design m. LK110mm.
 

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AW: Klassiker an die Moderne anpassen - Sakrileg?

also ich selbst fahre ne 600er Gruppe 2x8 am alten Stahlrahmen mit langem XTR Schaltwerk. Da kann ich ohne Probleme 13-32 Kassette fahren. Der Vorteil ist auch, dass ich auch neue Shimano Freilaufnaben für 8fach krieg. Die Kombination funktioniert auch mit so gut wie jeder Kurbel. Ich hab z.B. ne 79er DuraAce Kurbel drauf. Wäre eben ne günstige Möglichkeit mit STI-Hebeln, gibts viel auf Ebay. Vielen ist das aber dann zu modernisiert, für mich aber eben praktischer.
 
AW: Klassiker an die Moderne anpassen - Sakrileg?

Etwas ganz ähnliches habe ich vor einigen Wochen für meinen Vater zusammengebaut, funktioniert ebenfalls prima.
 
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