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Klassiker als Sportgerät?!

Ruestungsmeyer

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Liebes Forum,

wie ich gerade so mein bereits kurz vorgestelltes Peugeot PY 10 zerlege und putze und fette und und und...

http://www.rennrad-news.de/forum/showthread.php?t=78836

...kommt mir die Frage, ob es vertretbar ist, solche Räder noch als Sportgeräte zu nutzen. Natürlich nicht 3-Mal die Woche ein 100 Km-Rennen, aber schon ein paar Km darauf zu spulen und das auch mit der diesen Rädern ursprünglich zugedachten Belastung.

Wie sieht eure Meinung dazu aus?
 
AW: Klassiker als Sportgerät?!

warum nicht, es fahren täglich ältere autos durch die gegend.
 
AW: Klassiker als Sportgerät?!

Da steht nix dagegen, ich fahre alle meine Klassiker im Alltag, habe allerdings einige, so daß die einzelnen Räder auf eher wenig km kommen.
Aber diese Räder wurden genau dafür gemacht, speziell so ein Profi-Gerät wie Deines.
 
AW: Klassiker als Sportgerät?!

Sehe ich genauso!

Fahre mein Eddy Merckx Team Stuttgart (Columbus SLX) von 1989/90 (mit ner kompletten DA7400 drauf gebaut) auch regelmäßig gemeinsam mit Leuten, die mit 6,5 KG Carbonmaschinen daher kommen.
Manchmal fluche zwar am Berg über die Rahmenschalthebel oder bilde mir ein, dass die ca. 10,4 KG einfach zu viel sind aber meistens ist's dann einfach meine mangelhafte Kondition als die 2 KG mehr, die das Rad wiegt ;)

Also schick machen und fahren!
 
AW: Klassiker als Sportgerät?!

Selbstverständlich sollst Du mit dem Klassiker fahren! Welchen Sinn soll ein Rennrad denn sonst haben, ausser gefahren zu werden. :D

Mein Gazelle Champion Mondial hat im letzten Jahr wohl mehr Straße (RTF, Marathon, Training) gesehen, als in den 20 Jahren davor.
Am 21.-22.8. kommen dann noch ein paar Runden Nürburgring dazu. Man muss halt ein wenig mehr Pflegeaufwand betreiben, als bei einem neuen Rad, aber wirklich nur ein wenig mehr.

Ein Teilnehmer der letzten RTF in Bracht war mit einem ~30 Jahre alten Lauer unterwegs, kein Problem!

Jader
 
AW: Klassiker als Sportgerät?!

Das hört sich gut an und freut mich sehr!

Kann´s kaum abwarten, der Mühle nach ihren geschätzten 20 Jahren Keller-Koma mal so richtig die Sporen zu geben! :lol:

Danach wird selbstverständlich wieder ordentlich gepflegt! ;-)
 
AW: Klassiker als Sportgerät?!

fahren, fahren, fahren!!
dafür ist ein rad ja gemacht. fahre meinen 1986er klassiker auch als sportgerät, was es ja auch ist.
viel spaß mit deinem stahlross
 
AW: Klassiker als Sportgerät?!

Ueberhaupt kein Problem.
Ich wuerde sogar so weit gehen zu behaupten, dass du in aller Regel mit den alten Dingern genauso schnell (oder langsam) bist wie mit einem modernen Rad. Die 2-3 Kilo weniger und etwas komfortableres Schalten machen soviel nicht aus.
 
AW: Klassiker als Sportgerät?!

Mein '86-er Koga fahre ich noch immer regelmässig bei RTF's (auch über 200km), mein '97-er Bioracer ist sogar meine 1. wahl führ Brevets.
 
AW: Klassiker als Sportgerät?!

Ueberhaupt kein Problem.
Ich wuerde sogar so weit gehen zu behaupten, dass du in aller Regel mit den alten Dingern genauso schnell (oder langsam) bist wie mit einem modernen Rad. Die 2-3 Kilo weniger und etwas komfortableres Schalten machen soviel nicht aus.

So sieht's aus. Die 2-3kg haben die Meisten Karbonkapitäne, an denen ich auf meiner Runde jeden Tag vorbeiziehe, dafür locker mehr auf den Hüften. :D
 
AW: Klassiker als Sportgerät?!

in erster linie finde ich es wichtig daß man spaß am sportgerät hat. 2 1/2 kilo mehr und nicht immer den richtigen zahn auf dem ritzel steigert die kraft und leidensfähigkeit. ganz klar: ja. oder waren die jungs früher teddys ?

gruß
klaus
 
AW: Klassiker als Sportgerät?!

z.B. sind die Lager nicht so gut gedichtet, wie an aktuellen Naben / Innenlagern. Steuersatz ist empfindlicher als 1 1/8" und schwieriger einzustellen.

Der moderne Kram ist zum größten Teil einfach 'besser'.

Jader

Englische Komponentenhersteller sind hier die große Ausnahme und in ihrer Qualität weit höher zu bewerten, als italienische, französische oder Erzeugnisse.

So hatten "Chater Lea"-Pedale vereits ab den 20er Jahren Dichtungen aus Leder (ich selbst habe erst kürzlich Dichtungen an solchen Pedalen aus den 30ern ausgewechselt), Maurice Selbach hatte in diesen Tagen bereits Nadellager für das Innenlager und das untere Steuersatzlager verwendet. Den Headclip-Steuersatz, eine frühe Form des integrierten Steuerstzes, bei dem Lagerringe direkt in das Steuerrohr eingelegt werden, hatte es in England bereits im 19. Jahrhundert gegeben und lediglich die Tatsache, das Campagnolo, als es in den 50er Jahren seine ersten Steuersätze vorstellte, diesen Steuersatztyp nicht mit seinen hervorragenden Oberflächen bediente, führte dazu, daß das technisch überlegene System der integrierten Steuersätze für über 40 Jahre in Vergessenheit geriet. Es hatte dieses System schon ab den 20er Jahren auch in der Größe 1 1/8" gegeben, jedoch war es den Tandems vorbehalten, wo man größere Stabilität als Anforderung an eine Gabel stellte. Diese Liste der bis heute tragenden Innovationen englischer Konstrukteure könnte ich schier endlos weiterführen.

Ich öffne hier sehr häufig englische Pedal- und Nabenlager, die sich trotz jahrzehntelangen Gebrauches in hervorragendem Zustand befinden. Wirklich, es bereitet mir größtes Vergnügen, an derart hervorragendem Material arbeiten zu dürfen.

Ich werde gleich einmal Fotos der Achse einer Chater Lea Pedale hochladen.

So, hier sind zwei Fotos. Das erst zeigt die Achse der aus den 30er Jahren stammende Pedale mit ihrer ledernen Staubschutzdichtung. Der Zustand der Kugellaufbahn ist hervorragend, die Kugeln haben lediglich eine deutliche Bahn poliert, es ist aber nicht die geringste Kraterbildung zu erkennen (auf den Fotos allenfalls Blitzreflexe). Äußerlich zeigen die Pedalen Spuren starken Gebrauches, sind also in 70 Jahren nicht geschont worden, laufen jedoch heute immer noch weich wie Seide. Ich muß dazu sagen, daß das Preisniveau dieses Herstellers weit über dem lag, zu dem Campagnolo später seine Teile anbot. Berechnet man den Preis dieser Teile anhand des Inflationsentwicklung und dem damaligen Verdienst neu, würde man für Campagnolos Sortiment als Verkaufsraum einen Kaugummiautomaten für ausreichend halten.

Das zweite Foto zeigt die in die Pedalkappe eingelassene Dichtung, die das Lager der äußeren Pedalseite schützt.

img_5773.jpg


img_5771.jpg
 
AW: Klassiker als Sportgerät?!

Denkt ihr wirklich, dass ein modernes 10 oder 11-fach Rad wartungsärmer als ein klassisches 6 oder 7-fach Rad mit Rahmenschaltung ist?

Ich habe in Jahrzehnten noch kein WB40 in eine Rahmenschaltung spritzen müssen. :D
 
AW: Klassiker als Sportgerät?!

Denkt ihr wirklich, dass ein modernes 10 oder 11-fach Rad wartungsärmer als ein klassisches 6 oder 7-fach Rad mit Rahmenschaltung ist?

Ich habe in Jahrzehnten noch kein WB40 in eine Rahmenschaltung spritzen müssen. :D

AMEN!
allein die schalthebel sind so viel einfacher als STIs gebaut, die kriegt man nicht kaputt.
Konuslager kann man n a c h s t e l l e n , was mit gekapseltem industrielagerzeugs nicht geht. ketten an 6-8fach halten viel länger als 10fach, ergo ritzel, kettenblätter.
ich denke ein altes rad ist eher gutmütiger und wartungsärmer und dann sind oft die ersatzteile noch billiger weil man nämlich die erzeugnisse unterschiedlicher hersteller oft noch tauschen kann...
 
AW: Klassiker als Sportgerät?!

... ich habe erst gestern abend ein ähnliches Thema mit einem Konstrukteur diskutiert.

Dieser meinte, daß moderne Rahmen in Richtung der Kraftvektoren, die der Fahrer auf die Innenlagerachse/ Pedale bringt, steifer konstruiert wären. Dadurch wird die eingesetzte Kraft schon etwas besser umgesetzt. ABER ... deshalb wären diese Rahmen bei allen die Fahreigenschaften bestimmenden Faktoren deutlich schlechter und weniger steif als die alten Stahlrenner. Deshalb geht erstens ein Großteil des Kraftvorteiles wieder verloren und die Rahmen sind einfach nicht mehr haltbar.

Insofern taugt ein alter Stahlrahmen also wahrscheinlich deutlich mehr zum Sportgerät ... vor Allem, wenn die Haltbarkeit im Vordergrund steht ... und man nicht jede Saison ein neues Radl kaufen will ... :cool:
 
AW: Klassiker als Sportgerät?!

Außerdem finde ich einen schlanken Stahlrahmen eleganter als einen wuchtigen Alu- oder merkwürdig krummen CFK-Rahmen.
Bei ner Zeitfahrmaschine ist das wieder was anderes...

Jader
 
AW: Klassiker als Sportgerät?!

Also bei meinem AX'er brauchte ich noch nie irgendein Lager nachzustellen, bloss ein Schaltwerk hab ich ruiniert und erneuern müssen (30,-). Aber das kann mit dem neumodischen Kram auch passieren.

Und die Dauerhaltbarkeit des Stahlrahmens ist sicher besser.
 
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