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Kildemoes Randonneur – ein Versuch

ta22os

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Nun habe ich mich doch entschlossen den Versuch zur Rettung eine Kildemoes Randos zu dokumentieren.
Bislang war ich mir nicht sicher, ob ich das Projekt tatsächlich starten werde und ob irgendwelche Erfolgsaussichten bestehen. Gestern hab ich den Rahmen vom Strahlen zurückbekommen und war recht überrascht, wie sauber das Ding zusammengelötet ist.

Aber nun von Anfang an.
Vor ein paar Wochen habe ich hier von @Crocodillo den Rahmen erworben. Da sich auf den Verkaufsfotos angedeutet hat, dass ein Riss in der Sitzstrebenanlegung gebildet hat, haben wir uns auf den Preis für die Gabel geeinigt. Danke dafür.
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Riss in der Anlegung
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An verschiedenen "verdächtigen" Stellen hab ich dann noch Lack entfernt. Dabei hab ich noch einen Riss in der 2. Anlegung entdeckt, sowie 2 Risse im Sitzrohr, die wohl von einem Kindersitz mit schwerer Beladung herrührten.

_DSC0866_1024.jpg

_DSC0863_1024.jpg


Eigentlich ein Fall für die Tonne. Aber da der Rahmen aus 531ST und damit recht leicht ist, wollt ich ihn nicht entsorgen. Zudem interessiert mich die Geo des Rahmens. Mit einem deutlich flacheren Steuerrohr und steilerem Sattelrohr ist der Rahmen eher das Gegenteil meines Vogels. Und bei Rahmenhöhe 60 m/m ist das Oberrohr mit 56 cm ziemlich kurz.

Was mir überhaupt nicht gefallen hat, war die Innenverlegung des hinteren Bremszugs. Ein- und Auslass rechts unten im Oberrohr hätten mich mit Aero-Hebeln dazu gezwungen mit der linken Bremse hinten zu bremsen. Will ich nicht…
Zudem fand ich die Löcher ohne irgednwelche Verstärkungen ziemlich lieblos gemacht (ist aber original).

_DSC0871_1024.jpg

Soweit erst mal. Fortsetzung folgt demnächst.

Grüße

Klaus
 
Zuletzt bearbeitet:
Den Rahmen hab ich dann mal kurz mit Altteilen zusammengesteckt um zu testen, ob er gerade läuft. Alles bestens. Lange war ich ohne Bremsen allerdings nicht unterwegs;-)

20160608_165641_1024.jpg

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Zuletzt bearbeitet:
Wird abonniert der Rahmen hatte mich auch interessiert. Hab aber noch zu viele offene Baustellen schön zu sehen das da was vorangeht.
 
Uuuuh, das wird bestimmt gut. Gleich mal abonnieren.
Wenns mit dem Löten klappt, bring ich dir ein paar 953-Rohre vorbei.

So viele Abos…
Vielleicht sollte ich in Zeitungsvertreter machen.

Die Löterei ist schon fertig. Bilder folgen. Aber was soll ich mit 953er Rohren? :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist das jetzt naiver ernst
um mal eben nen Rahmen zu löten braucht man mehr als nur ein Brennergeschirr
Das stimmt natürlich, aber wenn es dabei nicht unbedingt drauf ankommt, effizient im Sinne von schnell und damit kostensparend zu arbeiten, kommt man sogar völlig ohne professionelle Vorrichtungen und Maschinen aus und bekommt trotzdem einen verzugsfreien Rahmen, der so aussieht, wie er soll. Wenn man ohne Rahmenlehre baut, ist der springende Punkt meiner Ansicht nach, Steuerrohr und Hinterbau mit einem alten Laufradsatz in stabilen L-Profilen auszurichten und so auch anzulöten.
Für die Gehrungen der Rohre reicht eine kleine Eisensäge und ein Satz ordentlicher Feilen (bei XCR, Metax, 953 usw. lieber mehrere Sätze Feilen, weil sie das nicht lange überleben). Angezeichnet wird ganz ohne CAD einfach nach dem Einstecken in die anderen Rohre. Richtig: Dafür müssen Steuerrohr und Sitzrohr an den Verbindungsstellen komplett gelocht werden, worüber man sicher diskutieren kann, wenn der Fahrer ein wüster Kraftbolzen sein sollte.
Ausgerichtet und vor dem Löten immer wieder überprüft wird das Ganze auf einer simplen MDF-Platte samt Zeichnung in Originalgröße; bei der ersten Kettenstrebe hilft es, dort eine alte Nabenachse festzuschrauben. Ansonsten braucht man noch ein paar Blechwinkel, ein paar Holzklötzchen, zwei lange Alu-L-Schienen und zwei stabile Vierkantprofile, eine alte und hundertprozentig gerade Gabel samt altem Steuersatz, passende Lochsägen, Schleifstifte oder -kappen und, ähm - einen handlichen Akkuschrauber. Und natürlich Klemmblöcke für die Rohre.
Erfahrung im Löten sollte natürlich reichlich vorhanden sein und es schadet auch nicht, einen ordentlichen Brenner mit verschiedenen Spitzen zu haben; notfalls reicht aber auch eine relativ kleine, wenn man damit umgehen kann (nicht schön, aber machbar). Verschiedene Lote und Flussmittel haben natürlich auch verschiedene Eigenschaften, die nicht immer so ausfallen, wie man es erwartet oder wie es in der Beschreibung steht. Das sollte man also schon ausprobiert haben, bevor der erste echte Rahmen auf dem Programm steht.

"Mal eben 'nen Rahmen bauen" geht also durchaus - und doch auch nicht!
Der erste Rahmen wird vergleichsweise teuer werden, weil man ja erstmal alles mögliche kaufen und ausprobieren muss, das in kaum einer Werkstatt einfach so rumliegt.
Er wird vergleichsweise viel Zeit verschlingen, wenn man z.B. immer nur nach Feierabend ein, zwei Stunden lang was machen kann.
Er wird irgendwo sicher irgendeine Abweichung haben, die man aber kompensieren bzw. richten kann, wenn man nicht hastig "allesaufeinmalohnenachdenkenundnachmessenlötet".
Er wird nicht in allen Details perfekt aussehen und sich dabei sicher auch vom ursprünglichen Bild im Kopf unterscheiden.
Aber machbar IST das!

Bei mir war die ganze Planung der größte Zeitaufwand, weil ich Rattlecad nicht auf dem Mac zum Laufen bekam und daher ein Illustrationsprogramm verwendet habe - und, weil der Rahmen einige Eigenheiten aufweist, also keine simple Kopie eines normalen Rennrads ist. Sägen und Feilen war erstaunlich einfach bei Columbus Spirit, Life und SL, aber ziemlich ekelhaft bei Rohren aus dem alten Metax-Material. Eine fiese Kleinigkeit waren die komplett innenverlegten Züge in Edelstahlröhrchen, die natürlich knickfrei und in angenehmen Radien durchs Tretlagergehäuse laufen sollten und dort schon sein müssen, bevor Unterrohr und Kettenstrebe eingelötet werden, mit genügend Platz für ein modernes Patronenlager. Das geht nur mit 31,6er Unterrohr und 30x17 Kettenstreben; letztendlich zu viel Gebastel für einen optischen Gag. Das ganze "Nachgebastel" mit Anlötteilen dauert wieder länger, als der eigentliche Rahmen.

Bilder und Thread? Schon bald. :D
 
deine ausführungen zum Thema decken sich weitgehenst zu Smoliks Buch Rahmen selber bauen
Vollkommen klar das der back ground stimmen muss,Ausstattung der Werkstatt ist das A & O
Zeit darf bei so einem Projekt keine rolle spielen
Aber das ansinnen von @Bonanzero " ich bring mal schnell ein paar Rohre vorbei" ist Utopi nmM
 
Der Reiz dabei wäre eher das gemeinsame Selbermachen, z.B. an zwei verlängerten Wochenenden oder in einer Urlaubswoche. Wenn die Planung bzw. Zeichnung vorher steht, wird das eine schöne und vermutlich auch erfolgreiche Session.
 
Nun endlich die Bilder von den Reparaturen (ist ja schon ne Weile fertig).

Ich hab mir eine ganze Weile den Kopf zerbrochen, wie die Probleme am besten und einfachsten zu lösen sind.
Auf die Öffnungen wollte ich einfach „Deckel“ drauflöten. Das wird man zwar sehen, aber die Löcher so zu schließen, dass wieder ein sauber geformtes Rohr entsteht, war mir zu viel Aufwand bzw. zu viel Spachtelei.
Und eigentlich finde ich’s eh besser, wenn solche „Arbeiten“ erkennbar sind. Zudem sollte es keine Restauration werden, sondern ein pragmatischer Aufbau eines Gebrauchsrads, das auch am Ende nicht wieder zu schade dazu ist auch mal im salzigen Schneematsch eingesetzt zu werden. Die Gefahr ist immer groß:rolleyes:

Bei der Sitzstrebenanlegung wollte ich ursprünglich die Rohre etwas unter den Strebenspitzen absägen und die Spitzen mechanisch entfernen. Da die Dinger massiv sind, hätte man sonst wohl ordentlich Temperatur draufgeben müssen, und beim Anlöten das Gleiche.
Aber zuerst hab ich dann mit einer Mini-Dremel-Flex einen feinen Schlitz in die Risse bis zum „Grund“ gesägt. Die rechte Seite war nur sehr oberflächlich angerissen, links ein bisserl tiefer, aber auch deutlich weniger als ich erwartet hatte.
Da ja eh nix zu verlieren war, habe ich den Versuch unternommen, die feinen Schlitze wieder zuzulöten. Offenbar wurde bei der Herstellung des Rahmen auch Silberlot verwendet. Ob sich an der Stelle Messing- und Silberlot „vertragen“ hätten, weiß ich nicht. Wäre aber mal ganz interessant zu wissen (@Knobi?;)). So hat’s jedenfalls geklappt.

Auf das Sitzrohr kam dann auch einfach ein „Deckel“ drauf. Alle Deckel selbstverständlich standesgemäß aus 531er Rohr:)

Die beiden Strebenspitzen:
_DSC0907.jpg


_DSC0906.jpg

Am Ende des Klemmschlitzes hab ich noch eine Entastungsbohrung gemacht und das Loch mit eine Unterlegscheibe verstärkt. Das sah vorher nicht sehr vertrauenserweckend aus.
_DSC0900.jpg

Deckel auf dem Sattelrohr:
_DSC0899.jpg


Deckel auf dem Oberrohr:

_DSC0901.jpg

Und die neuen Zuganschläge:
_DSC0897.jpg


Grüße

Klaus
 
Nun endlich die Bilder von den Reparaturen (ist ja schon ne Weile fertig).

Ich hab mir eine ganze Weile den Kopf zerbrochen, wie die Probleme am besten und einfachsten zu lösen sind.
Auf die Öffnungen wollte ich einfach „Deckel“ drauflöten. Das wird man zwar sehen, aber die Löcher so zu schließen, dass wieder ein sauber geformtes Rohr entsteht, war mir zu viel Aufwand bzw. zu viel Spachtelei.
Und eigentlich finde ich’s eh besser, wenn solche „Arbeiten“ erkennbar sind. Zudem sollte es keine Restauration werden, sondern ein pragmatischer Aufbau eines Gebrauchsrads, das auch am Ende nicht wieder zu schade dazu ist auch mal im salzigen Schneematsch eingesetzt zu werden. Die Gefahr ist immer groß:rolleyes:

Bei der Sitzstrebenanlegung wollte ich ursprünglich die Rohre etwas unter den Strebenspitzen absägen und die Spitzen mechanisch entfernen. Da die Dinger massiv sind, hätte man sonst wohl ordentlich Temperatur draufgeben müssen, und beim Anlöten das Gleiche.
Aber zuerst hab ich dann mit einer Mini-Dremel-Flex einen feinen Schlitz in die Risse bis zum „Grund“ gesägt. Die rechte Seite war nur sehr oberflächlich angerissen, links ein bisserl tiefer, aber auch deutlich weniger als ich erwartet hatte.
Da ja eh nix zu verlieren war, habe ich den Versuch unternommen, die feinen Schlitze wieder zuzulöten. Offenbar wurde bei der Herstellung des Rahmen auch Silberlot verwendet. Ob sich an der Stelle Messing- und Silberlot „vertragen“ hätten, weiß ich nicht. Wäre aber mal ganz interessant zu wissen (@Knobi?;)). So hat’s jedenfalls geklappt.

Auf das Sitzrohr kam dann auch einfach ein „Deckel“ drauf. Alle Deckel selbstverständlich standesgemäß aus 531er Rohr:)

Die beiden Strebenspitzen:
Anhang anzeigen 367723

Anhang anzeigen 367722
Am Ende des Klemmschlitzes hab ich noch eine Entastungsbohrung gemacht und das Loch mit eine Unterlegscheibe verstärkt. Das sah vorher nicht sehr vertrauenserweckend aus.
Anhang anzeigen 367720
Deckel auf dem Sattelrohr:
Anhang anzeigen 367719

Deckel auf dem Oberrohr:

Anhang anzeigen 367721
Und die neuen Zuganschläge:
Anhang anzeigen 367718

Grüße

Klaus
Wofür sind die Deckel? Sehr schöne Arbeit, habe auf die Bilder gewartet B-)
 
Na, die Deckel sind zum Schließen der Öffnungen für die Innenverlegung des Bremszugs im Oberrohr und zum Schließen der Risse im Sattelrohr.
Da das Sattelrohr innen natürlich nicht mehr rund war habe ich mit einer Reibahle nachgeholfen. Nun passt eine 27,2er Sattelstütze (die 27,0er war vorher schon zu dünn, warum auch immer…)
 
Nachdem ich mal wieder Ausführungen über das Löten gelesen und die Bilder von den verschlossenen Löchern gesehen habe, kommt bei mir eine Frage hoch die mich schon länger, grundsätzlich beschäftigt. Was ist eigentlich mit dem Flußmittel, das in Richtung Rahmeninneres läuft? Korrosive Flußmittelreste müssen ja mechanisch oder durch Beizen entfernt werden, müssen die Rahmen dann nicht in's Säurebad? Oder gibt es nicht aggressive Flußmittel, die am Metall bleiben können oder sich durch Wasser auswaschen lassen?

Nein, ich habe nicht vor mir einen Rahmen zu löten :rolleyes: Aber vielleicht mal FlaHa-Ösen nachrüsten, eine Lichtkabelführung oder sowas...
 
Flussmittel zieht H2O,ich bewahre meine umhüllten Silberlot Stäbe in Bügelflaschen auf
Kleinteile kann man gut ineinem Wasserbad vom Flussmittel befreien
ideal wäre mit Glasperl strahlen die Lötstelle vom Fm. zu reinigen
 
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