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Köln hebt Radwegbenutzungspflicht auf

Wäre diese Meldung am ersten Tag des vierten Monates heraus gekommen könnte ich das Ganze ja zu ordnen. Aber so bin ich gerade sehr verunsichert, ob es wirklich so gemeint ist wie es da steht. Es wäre natürlich schön, wenn es so wäre. Ich weiß dann nur nicht ob ich mich freuen oder ärgern soll, dass in Köln nach über 10 Jahren mal die VwV zur STVO umgesetzt werden soll.
 
Den Satz fand ich gut:
Zudem sollen Spuren für Rechtsabbieger so umgebaut werden, dass Autos und Lastwagen ihre Geschwindigkeit verringern müssen.

Rechtsabbieger sind die größte Katastrophe. Letzens wollte ich zu fuss auf der Bonnerstr.Ecke Gürtel über den Zebrastreifen als eine diese DB Sattelschlepper mit gefühlten 200km/h rechts abbog und ich gezwungen war stehen zu bleiben oder plattgewälzt zu werden.

Ich fahre auf den Ringen sowieso oft auf der Strasse aber manche glauben auch die Innenstadt sei eine Autobahn. Allerdings sind die Radwege auf den Ringen absurd und gefährlich, besonders zwischen Rudolf-und Zülpicherplatz.

Beschluss:

Die Verwaltung wird gebeten,

  1. zügig die Radwegenutzungspflicht aufzuheben, wo nicht aufgrund einer qualifizierten Gefahrenlage eine Radwegebenutzungspflicht angeordnet werden muss, und somit den Radfahrenden durch Abnahme der blauen Schilder an den Radwegen die Wahlfreiheit zu geben, entweder den Radweg oder die Straße zu benutzen. Anhand vorhandener Daten soll die Verwaltung dem Verkehrsausschuss eine Liste der Sofortmaßnahmen sowie der Wege vorlegen, die erst nach weitergehenden Maßnahmen von der Benutzungspflicht ausgenommen werden können.
  2. schnellst möglich die Radwegenutzungspflicht an den Ringen – hier auch im Zusammenhang mit der im Radverkehrskonzept Innenstadt geplanten shared-bike-lane – aufzuheben. Radfahrende sollen hier selbst entscheiden können, ob sie auf der Straße fahren oder den Radweg nutzen.
  3. bei freilaufenden Rechtsabbiegern – insbesondere bei stark befahrenen Straßen – geeignete Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung durchzuführen.
http://www.gruenekoeln.de/ratsfrakt...adwegenutzungspflicht-umsetzung-in-koeln.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Wird es angesichts dieser Entwicklung nicht allmählich die STVO zu ändern und dort die Benutzungspflicht rauszustreichen?
Ich muss leider sagen, dass bei mir auf dem Land munter weiter Radwege gebaut werden und die Benutzungspflicht angeordnet wird.
 
Denn wir sind der durchschnittliche Radfahrer!
Her mit gut ausgebauten Radwegen, ich brauch' keine Straße, wenn die Radwege top sind..
 
Wird es angesichts dieser Entwicklung nicht allmählich die STVO zu ändern und dort die Benutzungspflicht rauszustreichen?
Ich muss leider sagen, dass bei mir auf dem Land munter weiter Radwege gebaut werden und die Benutzungspflicht angeordnet wird.

Die STVO sagt eigentlich: Benutzungspflicht nur bei Gefahrenlage, die erheblich über dem Durchschnitt ist (§45 (9)). Dass die Verkehrsverwaltungsbehörden das kaum beachten und demnach rechtswidrig anordnen, sieht man ja an der aktuellen Rechtssprechung, die die Anordnungen eigentlich durchweg kippen, eine Bestätigung ist eher die Ausnahme.

Hinter den ständig neu aus dem Boden sprießenden Blaulollis nebst Radwegen im Nirgendwo, steckt vermutlich eine Föderungsmaßnahme, die an die Benutzungspflicht als Bedingung geknüpft ist. Kann man jedenfalls hin und wieder lesen, wenn man die Akten dazu einsieht.
 
Ich hab nichts gegen Radwege, nur etwas gegen die Benutzungspflicht. Wer will und sich darauf sicherer fühlt, darf gerne die Radwege benutzen, was ich bei guten Radwegen auch mache.
Leider sorgen schon beim bloßen Vorhandensein von nichtnutzungspflichtigen RVA regelmäßig sonst ordentliche und verständige Bürger dafür, dass sich Radfahrer neben der RVA (bzw vermeintlichen RVA) nicht lange wohl fühlen. :(
 
Also interessant finde ich ja, das der Kölner Watchblog zum Radfahren da nichts drüber bringt und @gruni1984 die andere Narrenhochburg am Rhein etwas weiter südlich hat 5 Jahre (in Worten fünf Jahre) erstmal geforscht obwohl ein deutliches Positionspapier des Radverkehrsbeauftragten vorlag. Nun soll umgesetzt werden, bin gespannt wann - genaues erfährt mann/frau nicht :-(

OK hab eben gesehen es ist in dem Kommentaren vom letzten Blogeintrag versteckt und Marco ist augenscheinlich nicht sonderlich optimistisch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist kaum zu glauben: nach fast 20 Jahren setzt Köln geltendes Recht und Verwaltungsvorschriften um. Wenn andere Institutionen ähnlich schnell wären, würden Kindergeld zum Bachelor-Abschluss und die Rente zur Beerdigung ausbezahlt.
Das schlimmste dabei: Köln darf sich sogar noch als Vorreiter fühlen! auch wenn einige andere Städte und Gemeinden das vorher schon gemacht haben.
Abzuwarten bleibt noch, was das dann in Köln überhaupt bedeutet. Immerhin wurden 500-Fahrradwegkilometer ja wohl seit 2011 schon überprüft und sicher nicht alle abgeschildert.
 
In Frankfurt wurde das auch groß angekündigt. Seitdem sind mehr neue Benutzungspflichten angeordnet worden, als alte entfernt wurden. besonders schlimm: die Stadt setzt jetzt auf Schutzstreifen, weil die Benutzungspflicht auf diesen von den Autofahrern durchgesetzt wird, man die Benutzungspflicht nicht oder nur sehr viel schwerer wegklagen kann und sie viel weniger Parkplätze kosten als Radwege oder Radstreifen.
 
Und was ist der Nachteil von Schutzstreifen?
Nur das sie eigentlich überflüssig sind?
 
Und was ist der Nachteil von Schutzstreifen?
Nur das sie eigentlich überflüssig sind?

Straßenbahn in Mittellage mit eigenständigem Gleiskörper. Rechts dann die Fahrspur für Autos in 2,75 Breite, daran anschliessend 1,25m Schutzstreifen, 25cm Sicherheitstrennstreifen und dann Parkplätze. Und das über 2 Kilometer. Wenn Du ausreichend Platz zu den Parkplätzen lässt, kann weder Auto noch LKW überholen und an der nächsten Ampel steigt der Autofahrer hinter Dir aus und haut dir eine rein, weil Du den Schutzstreifen nicht benutzt hast.
 
Ohne das legale Mittel des Schutzstreifens hätte man Radstreifen mit ausreichenden Sicherheitsabständen anlegen müssen
Warum "müssen".
Die Stadt könnte auch einfach sagen: Fahrt auf der Straße ohne irgendwelche besondere Einrichtungen für Radfahrer.
(oder es bleibt bei der Radwegbenutzungspflicht)
 
So ist auch der Ist-Zustand: Zweispurig mit 3x200 Metern zu bestimmten Urhzeiten erlaubtes Parken auf der rechten Spur. Ist nicht angenehm zu fahren, aber man kann 200 Meter "dicht" machen wo es zu eng ist und dann hat man eine ganze Spur zum Radfahren. Mit Schutzstreifen wird dieser Bereich, wo es zu eng ist nun auf die gesamte Strecke ausgeweitet. Man wird mit 30 Zentimetern Abstand überholt bei Tempo 50 und kann zu den Parkplätzen nur 50cm Abstand halten. Wenn da einer pennt oder eine Tür aufgeht, war es das.

Ich werde diese Strecke nach dem Umbau sicher nicht mehr befahren. Ich habe keine Lust als Menschenopfer für mehr Parkplätze unter dem Deckmantel der Radverkehrsförderung zu enden.
 
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