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IAM Cycling wird per Ende 2016 aufgelöst

moomn09

ContreLeMont
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Da keine zusätzlichen zahlungskräftigen Sponsoren gefunden wurden, löst Teamgründer Michel Thétaz das einzige Schweizer Profiteam per Ende Jahr auf. Hat sich leider in den letzten Monaten abgezeichnet.

Nebst den gesamthaft ca. 80 Mitarbeitern ist dies vor allem für den Schweizer Radsport, welcher ohnehin nicht gerade mit Geld und Möglichkeiten gesegnet ist, ein harter Schlag. Irgendwie schon bezeichnend, dass es offenbar nicht möglich ist, hierzulande ein vernünftiges Pro-Team zu unterhalten.
 
Irgendwie schon bezeichnend, dass es offenbar nicht möglich ist, hierzulande ein vernünftiges Pro-Team zu unterhalten.

Möglich wär das schon, aber Thétaz wollte(?) halt höher als 12 Mio hinaus anstatt kontinuierlichem Aufbau. Kommt da schon ein einen Tick früh, die Ankündigung.
Aber so können sich die Fahrer wenigstens neu orientieren. :confused:

Oder es gibt jetzt doch noch den Kaninchenausdemhuteffekt. o_O
 
Möglich wär das schon, aber Thétaz wollte(?) halt höher als 12 Mio hinaus anstatt kontinuierlichem Aufbau. Kommt da schon ein einen Tick früh, die Ankündigung.
Das ist schon richtig, vielleicht war da wirklich etwas wenig Geduld gepaart mit zu hohen Ansprüchen. Auf der anderen Seite hätte man wohl, wenn genügend adäquate Teams vorhanden gewesen wären, nichtmal die World-Tour-Lizenz erhalten. Und dementsprechend wurde man dann abgeschlagen letzter im Jahresranking. Einziges wirkliches Ausrufezeichen war der 8. Rang von Frank an der Tour. Aber auch an diesem Beispiel wird ersichtlich, welch geringe Bedeutung der Radsport in der Schweiz mittlerweile hat. Für einen Schweizer die beste Klassierung seit über 15 Jahren (und die damaligen Topplatzierungen wurden ja nicht gerade sauber rausgefahren), und kaum jemand interessiert sich dafür.

Oder es gibt jetzt doch noch den Kaninchenausdemhuteffekt. o_O
Wohl kaum, denn es gibt ja weder einen Materialsponsor, noch irgendwelche anderen Sponsoren. Im Prinzip sind da lediglich die Angestellten übrig.

Aber ich mag die Bezeichnung dieses Effektes:D:bier:
 
Aber auch an diesem Beispiel wird ersichtlich, welch geringe Bedeutung der Radsport in der Schweiz mittlerweile hat.
Das leuchtet mir nicht ganz ein. Ein Land was ja gut da steht. Was viel für die Natur tut. Berge, Kultur, Geschichte, Sehenswürdigkeiten ohne Ende. Wirtschaftlich stehen die ja auch gut da. Das hier keine Sponsoren finden lassen ist echt traurig.
 
Der Überraschungserfolg von Roger Kluge am Giro heute wird da auch nicht viel ändern.
Aber immerhin, denn Kittel und Greipel sind schon zu Hause.
 
Aber auch an diesem Beispiel wird ersichtlich, welch geringe Bedeutung der Radsport in der Schweiz mittlerweile hat. Für einen Schweizer die beste Klassierung seit über 15 Jahren (und die damaligen Topplatzierungen wurden ja nicht gerade sauber rausgefahren), und kaum jemand interessiert sich dafür.
Naja... Im XCO ist die Schweiz seit Jahren das Maß aller Dinge und wird immer wieder für die gute Struktur der Nachwuchsarbeit gelobt. Da können sonst nur noch die Franzosen mithalten. Vielleicht liegt aber genau hier auch ein Problem: Auf dem MTB gibt es die Vorbilder, dort zieht es die Jungen hin. Der Straßenradsport hat ein angestaubtes Image. Klar es gibt FC, aber der ist irgendwie auch eher der Typ, der ältere Damen und Herren anspricht.
Ein weiterer Punkt ist das antiquierte Finanzierungsmodell im gesamten Radsport. Die alleinige Abhängigkeit von Sponsorengeldern ist fatal. Da müsste es mal einen starken Zusammenschluss der Teams geben, der gegen/mit der ASO eine Beteiligung der Mannschaften an TV Geldern durchsetzt. Das ist natürlich schwer, weil man nicht über die Druckmittel verfügt wie bspw der Fußball... Ein paar interessante Gedanken hatte der Oleg schon dazu ;)
 
Das leuchtet mir nicht ganz ein. Ein Land was ja gut da steht. Was viel für die Natur tut. Berge, Kultur, Geschichte, Sehenswürdigkeiten ohne Ende. Wirtschaftlich stehen die ja auch gut da. Das hier keine Sponsoren finden lassen ist echt traurig.
Darin liegt ja genau das Problem. Zumindest ein Teil davon. Wir messen der Wirtschaft eine sehr hohe Bedeutung zu, dem Sport hingegen weniger. Dazu kommt nunmal, wie Achilleus bemerkt hat, dass das Image des Strassenradsports im Eimer ist. Das gilt in der Schweiz noch mehr als anderswo, denn "wir" waren ja immer tüchtig dabei. Mit drei Fahrern beim Festina-Skandal, danach Camenzind ("das müsst ihr mir erstmal beweisen"), später die Phonak-Katastrophe mit Landis (und Geldgeber Andy Rihs, welcher wohl damals als letzter noch an einen sauberen Sport geglaubt hatte, war am Boden zerstört).
 
Ok an das habe ich gar nicht gedacht oder so gesehen.

Unsere österreichischen Athleten was im Ausdauer Sport tätig sind sind auch keine heiligen wenn man die Vergangenheit nochmal ansieht. Wir haben auch kein Profi Team aber ich finde es tut sich was wenn man den Giro anschaut und das passt schon so. Was mir am meisten ärgert ist das das unsere Medien ORF nicht mal die Ö-Tour live zeigen. Wir haben auch einen Sport Kanal Sport+ trotzdem wird nur 15min. Zusammenfassung gezeigt. Hat zwar mit Profi Team nichts zu tun aber hier muss es ja auch mit Geld, Sponsoren irgendeinen Grund geben was mir auch sauer aufstößt.
 
... plus die ewge Krux von Sportsponsoring in kleineren Ländern (grad beim Radsport), das lohnt sich aus Sicht der Wirtschaft oft nicht,
die Reichweite ist zu klein.

In grossen Ländern gibt's für den gleichen Preis ein deutlich grösseres Zielpublikum (Musterbeispiel Radssport: nationale Lottogesellschaften).
 
... plus die ewge Krux von Sportsponsoring in kleineren Ländern (grad beim Radsport), das lohnt sich aus Sicht der Wirtschaft oft nicht,
die Reichweite ist zu klein.
Naja. Die meisten größeren Firmen, auch die in der Schweiz ansässig sind, agieren auf dem Weltmarkt. Wenn Nestle ein Radteam sponsern würde, wäre der Werbeeffekt also nicht nur auf die Schweiz beschränkt.
IAM ist ebenfalls international ausgerichtet und hat seinen Bekanntheitsgrad sicher sehr gesteigert.

In Österreich wäre Red Bull ein Kandidat, aber die machen ja lieber Werbung in Action Sportarten. Swarovski,...
 
Wenn Nestle ein Radteam sponsern würde, wäre der Werbeeffekt also nicht nur auf die Schweiz beschränkt.

Hätte dieser amoralische Deppenkonzern zwar bitterst nötig, aber so einen extrem fragwürdigen Sponsor würde ich dem Radsport nicht wünschen.
Timeo Danaos et dona ferentes.
 
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