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Hitzeplatzer am Vorderad?

Bergaufradler

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Bin seit ein paar Tagen um eine Erfahrung reicher - Reifenplatzer am Vorderrad.

Nach einer (langsam gefahrenen) Abfahrt mit lediglich ca. 350hm / 5km - also wirklich nix besonderes - ist mir ca. 30 Sekunden später in der Ebene bei ca. 30 kmh der Vorderreifen (also der Schlauch, nicht der Reifen) mit einem ziemlich lauten Knall geplatzt, kam ohne Sturz davon.

Durch das Ausrollen ohne Luft hat es den Reifen zum Teil von der Felge gezogen, der Reifen ist mM aber ebenso wie die Felge ohne Schaden - nach der Montage eines neuen Schlauches bin ich meine Tour problemlos zu Ende gefahren.

Der Schlauch ist auf ca. 20 cm der Länge nach aufgeplatzt (nicht bei den Schweißnähten), Felgenband ist wie neu, auch sonst keine Beschädigungen - sieht für mich eindeutig nach Hitzeplatzer aus.

Verwendete Felgen auf diesem Rad sind die Billig-Shimanos RH500 (oder heißen die WH500?), das Fahrergewicht so um die 85kg.

Was ich nun nicht so ganz verstehe ist die Tatsache, dass ich diese Stelle ja sehr oft (und meist viel schneller) fahre und noch nie irgendwelche Probleme hatte - meist fahre ich wesentlich Material-fordernde Sachen (gibt hier bei mir Streckem mit knapp 900hm am Stück bei 16% Gefälle und Serpentinen die man aus 70 - 80 anbremst) - da ist nie was gewesen und jetzt das bei der Mini-Abfahrt.

Das Blöde für mich ist jetzt, dass ich für den Vorgang keine Erklärung habe - habt ihr eventuell eine?
 
Maybe it helps!

Erklärung:
- Die warmen Temperaturen, plus das Bremsen auf der Abfahrt haben dazu geführt, dass sich der Schlauch ausgedehnt hat, das Felgenband weiter in die Nippellöcher gedrückt wurde. Anschließend hat der Schlauch das scharfkantige Speichenende einer Speiche berührt, die das Felgenband durchstoßen hat und ist geplatzt!
- Manchmal drücken sich auch Aluspäne, die bei der Produktion in der Felgezurückgeblieben sind in den Schlauch!
- Fremdkörper im Mantel?

Abhilfe:
HP Felgenband (z.B. Schwalbe High Pressure) montieren! Auf richtige Breite achten!!!! Vorher kontrollieren wie weit die Speichen bei dem Billiglaufradsatz in die Nippellochaussparung hineinragen und gegebenenfalls scharfkantige Nippelenden bearbeiten!


Dass du weiterfahren konntest hängt damit zusammen, dass du u.U. mit der Handpumpe in der Regel nicht so viel Druck in den Reifen bekommst wie mit der Standpumpe!


Technical Service Instructions

SI-4BG0B-001

WH-R500

• The tires should be inflated to a suitable pressure before use.

• If using rims with clincher tires, use rim tape or spoke hole plugs for a rim size of

18-622 and which can withstand high pressures, otherwise the tires may suddenly

puncture and come off, and severe injury may result. Furthermore, it is not

recommended that you reuse rim tape or spoke hole plugs after they have been

removed from the wheel. If the tape or plugs are reused, the tires may suddenly

puncture and come off, and severe injury may result

 
Zuletzt bearbeitet:
Warum bist du langsam gefahren? Musstest du hinter Autos runter schleichen? Warst du beim Bremsen vielleicht etwas sorglos, weil du schwierigere Abfahrten gewohnt bist?
 
In 350 hm steckt eine Menge Energie, damit könnte man auf geeigneter Strecke einige male ohne treten aus dem Stillstand auf 80 km/h beschleunigen - und würde dabei immer noch weniger Wärme in die Felgen einleiten als wenn man mit konstant gemäßigter Geschwindigkeit herunterfährt.

Schau dir mal die Grafiken auf http://www.sudibe.de/technik_bremsen_leistung.html an. Das sind zwar nur Modellrechnungen, aber sie zeigen dennoch recht deutlich, dass auch über ein relativ breites Spektrum an Grundannahmen (die sehr unterschiedlichen Parameter für "Rennrad", "Reiserad", "Tandem") immer wieder eine Geschwindigkeit zwischen 30 und 40 km/h die beste "Felgenheizung" darstellt.
 
Also um mal ein paar Dinge zu präzisieren:

Langsame Abfahrt:
im konkreten Fall heißt das nicht über 70 kmh wegen vor mir dahin schleichender Autos, überholen unmöglich. Wenn ich da ohne solche Bremser runterrollen kann, komme ich regelmäßig auf 80 bis 85 kmh und muss dafür aber vor den recht engen Kurven (zT fast schon Serpentinen) aber auch entsprechend härter bremsen.

Felgenband:
natürlich als erstes nach dem Platzer das Felgenband inspiziert - ist das originale von Shimano, superdick und unbeschädigt, ganz leicht in die Speichenlöcher gewölbt so wie es sein soll.

Speichenspannung ok, habe die Räder gerade erst neu zentriert / Spannung der Speichen angeglichen. Baue auch selbst Laufräder, als das passt schon.

Produktionsspäne:
die Felgen haben schon einige tausend km und einige Sätze Reifen hinter sich, Bremsflanken sind noch absolut in Ordnung, kann ich also ausschließen.

Reifendruck:
bei Abfahrt auf 8 bar aufgepumt und weil ich der Standpumpe nicht traue mit dem Schwalbe Druckmeßgerät (das kleine blaue Ding) kontrolliert - sollte bei meinem Kampfgewicht (gut 85 kg) passen, fahre das seit Jahren so. Da ich faul bin verwende ich unterwegs CO2 Patronen - gibt ebenfalls ca 8 bar.

Beim Bremsen etwas sorglos gewesen:
könnte sein - bin halt in der Geschwindigkeit der Schleicher nachgefahren, wenn ich nachdenke wahrscheinlich fast ständig gebremst, ist ja nur eine kleine Abfahrt, was soll ich da schon großartig aufpassen - ist natürlich Mist und ganz falsch, das wird´s wohl gewesen sein.

Bin aber ehrlich gesagt immer noch sehr überrascht, dass diese vergleichsweise Miniabfahrt schon in der Lage ist den Schlauch platzen zu lassen, habe immer gedacht dass passiert vielleicht bei einer Glockner Abfahrt oder so wenn man nicht aufpasst, aber doch nicht auf meiner "Hausstrecke" zum Warmfahren....

Wieder was gelernt - langsam fahren ist also echt gefährlich.:D

PS: mein nächstes RR kriegt Scheibenbremsen.

Edit:
Gerade nochmal die Diagramme der Bremsleistungen durchgesehen und schnell selbst nochmal den Taschenrechner zur Hand genommen - der GPS Log der Abfahrt sagt, es waren 47 kmh Durschschnittsgeschwindigkeit, die durschschnittliche Kurvengeschw. lag bei etwa 30 kmh - daher wohl in einem guten Bereich um ordentlich einzuheizen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei Scheibenbremsen kannst du damit auch sehr viel falsch machen wenn du so die Abfahrt fährst. Da kann es auch bis zu Totalausfall gehen wegen Überhitzung. Vorallem bei so kleinen Scheiben wie sie am RR montiert werden.

Zweifelsfrei richtig.

Wenn ich Scheibenbremsen höre, denke ich immer an die Bremsen meines MTB-Enduro - 203 mm vorne und hinten mit einer guten Bremse gibt selbst bei meinem Kampfgewicht ein absolut verlässliches Bremsverhalten, Fading kenne ich da praktisch nicht - und ich fahre ganz sicher nicht langsam und lass es auch mal im Bikepark ordentlich krachen.

Wie auch immer - es liegt mir fern hier eine Pro/Contra Felgenbremsen gegen Scheibenbremsen Diskussion anzuzetteln

Das Felgenbremsen funktionieren haben ja wohl viele, viele Millionen Höhenmeter all der Rennradler da draußen bewiesen, dass Scheibenbremsen funktionieren ist wohl auch nicht (mehr) neu.

Trotzdem will ICH beim nächsten Rennrad Scheibenbremsen - bin halt ein Technikfreak, ob´s notwendig bzw. besser ist als die gute alte Felgenbremse ist was ganz anderes.

Edit: geh jetzt raus fahren - hat zwar gefühlt 35 Grad, ist aber trotzdem besser als vorm Computer zu hocken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bis du die Scheibenbremsen hast, könntest du deine Felgen mit Kaptontape etwas hitzetauglicher machen.
Evtl. als untere Schicht - unter normalem Velox Baumwolltape - wenn du bisher die Reifen leicht drauf bekommst. Es gibt aber auch Leute die Kaptontape erfolgreich als alleiniges Felgenband verwenden (2 Schichten).

Kaptontape ist extrem dünn, noch deutlich dünner als Stan's Felgenband oder sowas. Es wiegt quasi nichts, isoliert ganz herrvorragend gegen Wärme und hält 250 Grad Celsius lange Zeit völlig unbeschadet aus - kurzzeitig auch mal 400 Grad. Gibts auch als Polyimidband in der Bucht vom Chinamann zum absoluten Spottpreis.
 
Welche Bremse auch immer, Dauerbremsen ist Gift, weil dabei kontinuierlich Energie in das Bremssystem eingeleitet wird. Mittlere Geschwindigkeit ist auch Gift, denn wenn du richtig schnell fährst (zumindest passagenweise), vernichtet der Wind eine Menge Energie - und kühlt obendrein. Bei 80 km/h bremst die Luft viermal so stark wie bei 40. Das ersparst du den Bremsen.
Also laufen lassen und vor Kurven scharf runterbremsen.

Wenn der Verkehr das erlaubt.

Gruß, svenski
 
Was meint denn die Gemeinde, ob nicht Schlauchlosreifen die Lösung sind?:-B
Muesste man doch schinden können, bis die Gummis schmelzen:'(
Ich hab im Moment hält 25mm Kuehlkoerper an der Bremsflanke. Schwarz. Strahlt ja besser ab;-)
 
...wegen vor mir dahin schleichender Autos, überholen unmöglich.
Was mich besonders nervt, wenn sie kurz vor der Abfahrt noch überholen und mir dann vor der Nase rumgurken. An den unübersichtlichen Stellen, wo man nicht überholen kann, schleichen sie und nach der Kurve, wenn man endlich weit genug sieht, finden sie plötzlich das Gaspedal. Hinten dran gibt's noch eine Extraportion Windschatten, als Zückerchen für die Bremsen.

Manchmal hilft nur noch viel Abstand, damit das Spiel mit laufen lassen und kräftig bremsen wieder einigermassen funktioniert.
 
Bin früher sehr viel und sehr schnell Motorrad gefahren - was denkt ihr wie da die blöden Rennradler genervt haben - gurken da mitten auf den schönsten Pässen rum und verstofpen die Straße, kann man überhaupt nicht mehr richtig Stoff geben. Diese Idioten auf ihren Rädern!

Mittlerweile sehe ich das etwas anders :D, die Motorräder sind alle verkauft, ich habe nur noch RR und MTB.

Ist also alles Ansichtssache und jeweilige (kurzfristige) Interessenslage.

Ich gurk auch immer wieder mal mit der Familie im Schleichertempo rum, friedliche Koexistenz ist der Schlüssel.
 
Ich gurk auch immer wieder mal mit der Familie im Schleichertempo rum, friedliche Koexistenz ist der Schlüssel.
Ja, dazu gehört auch, dass man sich nicht absichtlich behindert oder sogar mal etwas nett ist und dem anderen seinen Spass gönnt. Mit dem Auto lasse ich die schnellen Motorradfahrer auch leicht überholen und bekomme dafür schon mal ein Danke. Ist es bei den schmalen Passsträsschen zu viel verlangt, nach der Kurve kurz mit beschleunigen zu warten, damit derjenige, der schon eine Weile hintendran klebt, auch überholen kann? Manche Autofahrer können das und finden sogar noch den rechten Blinker.
 
Ist es bei den schmalen Passsträsschen zu viel verlangt, nach der Kurve kurz mit beschleunigen zu warten, damit derjenige, der schon eine Weile hintendran klebt, auch überholen kann? Manche Autofahrer können das und finden sogar noch den rechten Blinker.
Mal davon abgesehen, dass die meisten Leute grundsätzlich vorne fahren wollen, ist das auch eine Statusfrage.
Fahre mal mit einem ollen Kleinwagen auf der Autobahn im fließenden Verkehr mit. Da wirst du auch laufend schon aus Prinzip überholt, weil die Fahrer der dicken Dinger ganz sicher nicht hinter einem Kleinwagen rumgurken werden. Dass die danach kilometerlang nicht schneller sind, spielt da gar keine Rolle.

Und dann erwartest du, dass man sich von solch lumpigen Fahrrädern, die ja nicht mal Licht dranhaben, überholen lassen? (Das mit dem Licht hörte ich tatsächlich mal als "Argument", als ich den entsprechenden Kollegen mal daraufhin ansprach, als er über die Radfahrer auf den Pässen klagte. Wären die mit Scheinwerfer unterwegs gewesen, hätte ihm vielleicht die Farbe der Trikots nicht gepaßt.)

Den meisten Autofahrern ist auch gar nicht bewußt, dass den Radfahrern eine Motorbremse fehlt. Der größte Teil von denen nutzt die Motorbremse auch eher unbewußt und schaltet nicht einmal dann runter, wenn es sinnvoll ist. Im höheren Gang zu fahren, bedeutet ja Spritersparnis. (Hört man ja immer wieder.) Und so wird eben gebremst, bis die Scheiben glühen.
Das waren früher mal die Experten, die mit Autos ohne Motorbremse unterwegs waren und ihre Trommelbremsen so sehr erhitzten, bis es "schwammig" wurde und die Plastenabenabdeckungen ins Stinken und Fließen kamen. Egal, bloß keine Pause.

Wenn ich solche Experten vor mir habe, lasse ich es einfach abreißen, damit ich es immer mal wieder laufen lassen kann. Notfalls bleibe ich in einer Bucht stehen und passe eine ordentliche Lücke ab. Alles, Hauptsache kein Bremsenschleifen.

Was ich allerdings bei vielen Rennradlern auch hasse, wenn sie im Windschatten den Autos hinterhereiern. Bringt nur nix und ist zudem noch gefährlich.
Und dann noch die ganz Verwegenen, die die Kurven extrem schneiden. Ich hatte da auch schon mehrfach fast ein paar Spezialisten auf der Motorhaube.

Was ebenfalls nicht so prickelnd ist, wenn die Heizer den Berg runterkacheln und durch den im Tal liegenden Ort weiterheizen. Zebrastreifen? Scheißegal! Immer feste drauf. Da bekommt man es als Fußgänger mit der Angst.
Die Kandidaten interessieren Fußgänger in etwa so viel, wie viele Autofahrer die Radfahrer. - Vielleicht sind das ja sogar dieselben Typen? Nur eben ab und an mit unterschiedlichen Untersätzen.
 
Na klar sind das die selben Idioten. Oder glaubst Du, das Fahrzeug macht doof?

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Na klar sind das die selben Idioten. Oder glaubst Du, das Fahrzeug macht doof?
Das Fahrzeug wohl eher nicht.
Eher leicht schizophren sehen sie sich immer nur in der Rolle des Führers des jeweiligen Untersatzes, nicht allgemein als Verkehrsteilnehmer mit Verständnis für die Probleme der jeweils Anderen.

Ich höre jedenfalls selten von den jeweiligen Idioten, dass sie mit unterschiedlichen Untersätzen ähnlich unterwegs sind. Autofahrer meckern über Radfahrer und Fußgänger, Radfahrer über Autofahrer und Fußgänger, Fußgänger über Autofahrer und Radfahrer. :rolleyes:
 
Ich habe den Eindruck, dass sich manchmal die Sicht und Einschätzung einer Verkehrssituation jeweils mit dem geführten Fahrzeug verändert. Habe mich auch schon dabei erwischt, glücklicherweise aber durch darauf folgende Reflexion wieder zu etwas mehr Vernunft "gelenkt".
Ich denke es geht bei solchen Geschehen und entsprechenden Situationen vor allem um Egoismus.
 
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