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Gibts bald nur noch Rennräder mit Scheibenbremsen?

Aha, weil Carbonsports mal 100 Disc-Laufräder verkauft bekommt, ist der Markt also relevant. Alles klar.
 
Als Späteinsteiger in dieses Thema möchte ich auch noch meinen Senf dazugeben. :)

An meinen 7 Rädern (unterschiedlicher Typen) habe ich Felgenbremsen und Scheibenbremsen, beides sowohl hydraulisch als auch mechanisch. Die Räder werden alle gefahren. Seitdem ich das Rose TeamDX mit Scheibenbremsen habe, plane ich mein altes Rennrad zu verkaufen und durch eins mit Discs zu ersetzen.

Damit wir uns nicht falsch verstehen. Nichts gegen Felgenbremsen im Allgemeinen. Viele sind damit zufrieden.
Ich spreche nur für mich. Und ich habe mich mit Rennrad-Felgenbremsen nie wohl gefühlt. Auf flachen Strecken geht's noch, aber bergab ist das nichts für mich. Ich bin groß und schwer, dazu untrainierte Mausschubser-Hände. Da wird der Bremsweg lang, Freunde, sehr lang! Und je länger die Abfahrt dauert, desto mehr verkrampfen die Hände.

Welche Wohltat sind da die hydr. 160er Discs am TeamDX. Seitdem machen mir Abfahrten auf der Straße erst Spaß! Davor war das Stress, ganz ehrlich. Und da ich zwar gerne sportlich Rad fahre, aber nicht meinen Lebensunterhalt damit verdiene, geht der Spaß vor! ;)

140er Scheiben sind Mist - keine Frage. Dass die Hersteller immer noch neue Modelle damit rausbringen, ist eine Frechheit.
180er (wie an meinem MTB) wären mir noch lieber. Da ich aber bisher keine Alpenpässe fahre, reichen mir die 160er. Jedenfalls in der hügeligen Oberpfalz.

Ach ja... ich bin 202cm mit einem BMI von 24, also im grünen Bereich. ;)

Hydraulischen Felgenbremsen würde ich am Rennrad eine Chance geben. Damit habe ich auch gute Erfahrungen gesammelt (am Trekkingrad).
Mal sehen ob die eine größere Verbreitung finden. Denn rein optisch gefällt mir ein Renner mit Felgenbremsen auch besser.

Und ganz nebenbei: Durch die Gravel- / Endurancebikes mit den "Komforthöhen" am Steuerrohr entdecken viele der bisherigen RR-Fahrer auch den Unterlenker wieder. Der kommt einem jetzt freundlich ein Stück entgegen und kann dadurch von den meisten auch (wieder) genutzt werden.

Das kann ich unterschreiben.
Wobei es bei mir nicht nur die Sattelhöhe war, sondern auch die Lenkerform. Mein TeamDX hat einen recht kompakten Lenker vgl mit dem ausladenden Rundbogen des Renners. In Summe sorgte das dafür, das in UL-Haltung immer meine Oberschenkel gegen die Brust schlugen, obwohl meine Arme voll ausgestreckt waren. Sehr unangenehm auf Dauer. Auf dem TeamDX sieht man mich viel öfters in UL-Haltung. Jetzt kann ich auch mal die Höhe des Oberkörpers überm Lenker variieren. Und wenn die Arme nicht permanent ausgestreckt sind, federt das besser. :daumen:
 
Das kann ich nur voll unterschreiben! Eine lange Passabfahrt im Regen (so etwas soll es auch bei echten Profirennen geben) reicht, um die Felgenflanken zu ruinieren. Das ist für mich das Hauptargument gegen Felgenbremsen: Ein tragendes Teil (die Felge) wird beim Bremsen verschlissen. Eine Bremsscheibe ist viel schneller gewechselt als eine Felge und viel billiger als ein neues Vorderrad. Außerdem kann man ohne Rücksicht auf die Felgenbremse Carbonfelgen verwenden.
Verbesserungspotential sehe ich aber bei den Scheibenbremsen am Vorderrad: Die Gabel wird beim einseitigen bremsen auf Torsion belastet, was durch eine sehr steife und damit schwereGabel ausgeglichen werden muss. Abhilfe würden zwei Bremsen schaffen, eine auf jeder Seite. Der selige Smolik hat das schon vor Jahren propagiert, aus Kostengründen baut es aber niemand serienmäßig ein.
Ob man Scheibenbremsen am Crosser bevorzugt, hängt auch vom Gelände ab: In der norddeutschen Tiefebene reichen Cantis, hier am Rande des Schwarzwaldes sind Scheibenbremsen vorteilhaft. Mini-V-Bremsen sind keine echte Alternative, da sie sehr exakt eingestellt werden müssen und sich schnell zusetzen.
Wegen der komfortableren Gabel bevorzuge ich am Rennrad (noch) Felgenbremsen, in allen anderen Anwendungsfällen ist die Scheibenbremse weit überlegen. Ich vermute, dass die Profis bei nassen Bergetappen in Zukunft Scheibenbremsen fahren werden, ansonsten aber bei den Felgenbremsen bleiben.
 
ich kann mir persönlich nicht vorstellen das sich die Scheibenbremse durchsetzt beim Rennrad. die UCI selbst hat den Versuch abgebrochen als sich Fran Ventoso bei Paris-Roubaix an solcher sehr verletzte als er zu fall kam und auf die Scheibenbremse eines anderen Fahrer gefallen war und sich das Bein aufschnitt. OP`s etc waren der fall. auch egal.
meiner Meinung nach setzt sich die Scheibenbremse nur dann durch wenn sie auch im Profisport ankommt, dennoch finde ich die Quatsch. allein die Wartung, das Radwechseln , das schleifen und das Gewicht sind für mich abschreckend.
 
dennoch finde ich die Quatsch. allein die Wartung, das Radwechseln , das schleifen und das Gewicht sind für mich abschreckend.
Uff, da hat aber jemand fundierte Kenntnisse! Ich bin beeindruckt von soviel Detailwissen.
als sich Fran Ventoso bei Paris-Roubaix an solcher sehr verletzte
Auch hier wieder präziseste Kenntnisse über den Unfallhergang und die genaue Verletzungsursache.

Sorry, aber mit so einer "Argumentationskette" machst Du hier keine Punkte.
 
Toll, toll ! Ich bin immer wieder am staunen was Hobbyradler ( sind wir hier fast alle ) die das techn. Potential ihres Rennrades zu vielleicht 50% ausschöpfen können glauben spüren zu können bzw. welche techn. Anforderungen sie stellen. Tip - mal mit einem Profi od. Ex-Profi eine längere Fahrt mit ein paar kleinen Abfahrten machen. Da wird man dann schnell feststellen das Material ziemlich unwichtig ist. Hab' ich letztes Jahr mal erleben dürfen - gutes Leih - Rad mit einer Gruppenlosen Shimano Felgen Bremse - und auf den Abfahrten war der Ex- Profi einfach weg - an den Bremsen hat es garantiert nicht gelegen :(
 
... und wurde eh schon lange dementiert! Verletzung kam nicht von der Bremsscheibe!
 
ich kann mir persönlich nicht vorstellen das sich die Scheibenbremse durchsetzt beim Rennrad. die UCI ...
meiner Meinung nach setzt sich die Scheibenbremse nur dann durch wenn sie auch im Profisport ankommt

Mal sehen. Dazu gibt's auch gegensätzliche Meinungen:

Nirgendwo prallen dagegen technische Innovationen und konservatives Denken so stark aufeinander wie in der Rennradszene. Das Material der professionellen Rennfahrer galt lange als Vorbild, an dem sich der durchschnittliche Freizeitfahrer orientierte. Doch diese Zwangsläufigkeit ist seit einigen Jahren brüchig, können doch mittlerweile Hobbyfahrer leichtere und aerodynamischere Räder fahren als die Profis, weil letztere durch das Regelwerk des Weltradsportverbandes UCI in engen technischen Grenzen gehalten werden, während Hobbyfahrer auf den neuesten Stand der Technik zurückgreifen können. „Das gilt auch für die Scheibenbremse“, erklärt Géraldine Bergeron von Sram. „Hobbyfahrer greifen immer häufiger zu Rennrädern mit Disc-Brakes, ungeachtet der Frage, ob Profis diese fahren“. Aktuell befinden sich diese bei UCI-Rennen in einer (zwischenzeitlich wieder ausgesetzten) Erprobungsphase: Doch das Profi-Peloton ist skeptisch, vor allem wegen des ungeklärten Verletzungsrisikos durch die Bremsscheiben beim Massensturz, Unwägbarkeiten beim neutralen Material-Support oder wegen des höheren Gewichts. „Alles Argumente, die für die meisten Hobbyfahrer nicht zählen“, meint Bergeron und verweist darauf, dass nahezu jeder namhafte Rennradhersteller mittlerweile Disc-Räder in allen Preis- und Gewichtsklassen anbietet.
 
Fran Ventoso bei Paris-Roubaix an solcher sehr verletzte als er zu fall kam und auf die Scheibenbremse eines anderen Fahrer gefallen war und sich das Bein aufschnitt.
Ventoso ist längst als Lügner geoutet.

Es gab keinen Unfall, bei dem er zu Fall gekommen wäre. Ergo kann er sich auch die Aussenseite des linken Beins nicht an der Scheibenbremse des anderen Fahrrades verletzt haben, da diese ebenfalls auf der linken Seite des Fahrrades angebracht ist. Was wohl passiert ist, ist, dass er sich das Bein am Ritzelblock seines Vorausfahrers verletzt hat. Rekonstruieren können wird das aber wohl niemand, da er die Wunde an seinem Bein erst später bemerkt hat, wie Ventoso inzwischen auch zugegeben hat.

Ein Verbot der mega-gefährlichen Ritzelblöcke (oder der noch gefährlicheren Kettenblätter) hat übrigens noch niemand gefordert. Oder habe ich da was verpasst, und demnächst stellt die UCI alle Rennräder auf Gates-Riemen und Rohloff um?
 
Ein Verbot der mega-gefährlichen Ritzelblöcke (oder der noch gefährlicheren Kettenblätter) hat übrigens noch niemand gefordert. Oder habe ich da was verpasst, und demnächst stellt die UCI alle Rennräder auf Gates-Riemen und Rohloff um?
Man könnte ja Riemenantrieb mit Pinion-Getrieben zur Vorschrift im Peloton machen....
 
Hey Leute, erstmal danke für die vielen Kommentare , jeder hat seine Meinung , und das ist meine, ob sich jetzt der Kunde an der Bremse verletzt hat oder nicht ist mir Wurscht, wollt hier nichts lostreten, schließlich fahren wir ja alle gern Rennrad und kommen auch gern heil wieder nach haus denk ich.
Aber könnt ihr euch noch an die Gewichtsdiskussionen erinnern, ich selbe fahre sogar noch alu, will mir aber nächstes Jahr nach der eurobike eventuell auch ein carbon treter zu legen. aber wenn ich sehe das mein alu rad 8 kg hat ohne carbonräder, und die neuen 2600€ Modelle mit Scheibe 8,5 kg haben, ist das nicht ganz so dolle.
 
Das Mehrgewicht der Scheibenbremse liegt bei ca. 400g. Ob dich das spürbar einbremsen würde wage ich zu bezweifeln.
Da spielen andere Faktoren eine größere Rolle.

Canyons neues Endurace CF SLX 8.0 bringt z.B. 7,4kg auf die Waage, kostet aber auch 3600€.
Roses XEON CDX-3000 liegt bei ca. 7,8kg und kostet 2650€.
 
Siehst du den einzigen Vorteil von Carbon gegenüber Alu etwa nur beim Gewicht?
Worin sonst, Resistenz gegen Aluminiumwürmer?

Und komm mir jetzt nicht mit aussehen, wenn das wirklich so entscheidend wäre müssten wir über Scheibenbremsen gar nicht erst diskutieren...
 
Nur aus Interesse: wie kommst du auf die Zahl? Vergleichst du die Gruppen miteinander oder Räder anhand deren Komplettgewicht?
Den Wert habe ich mal in einer bekannten Zeitschrift gelesen. Dort wurde das durch den Vergleich von Rädern (selber Hersteller, vergleichbarer Typ) mit Scheiben- und Felgenbremsen ermittelt.

Bei Canyon z.B. wiegt das Endurace CF 9.0 7kg und das Endurace CF SLX 8.0 7,4kg (Herstellerangabe) und das bei vergleichbarer Ausstattung (Shimano Ultegra). Die Laufräder vom CF 9.0 sind im Vergleich zum CF SLX 8.0 (beides DT Swiss RR21 Dicut für Felgen/Scheibe) auch noch ein paar Gramm leichter und die Gabel müsste in der Scheibenversion noch geringfügig schwerer sein.
Das wären dann also noch nicht mal 400g.

Hab gerade gesehen, dass der Rahmen vom CF SLX 8.0 doch 200g leichter als der vom CF 9.0 ist. Also wäre man im Fall Canyon bei ca. 500g.

Die SRAM Disc soll noch ein wenig leichter als die Shimano sein.

Und komm mir jetzt nicht mit aussehen, wenn das wirklich so entscheidend wäre müssten wir über Scheibenbremsen gar nicht erst diskutieren...
Du wirst es nicht glauben, ich finde die Optik von Rennrädern mit Scheibenbremsen geiler :eek::)

Keine (hässliche) Zange an Gabel und Bremssteg und keine hässlichen Bremsflanken an den Laufrädern. Aber da kann man jetzt sehr wahrscheinlich stundenlang drüber streiten :)
 
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