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Gibts bald nur noch Rennräder mit Scheibenbremsen?

Und den "Unfall" kann ich nach den bisher vorliegenden Fakten nicht als von einer Scheibenbremse verursacht ansehen. Sich während der Fahrt das linke Bein an einer Scheibenbremse eines anderen Fahrrades zu verletzen (von einem Sturz war ja plötzlich keine Rede mehr) ist schlichtweg physikalisch unmöglich.
Der war im Gegenverkehr, deshalb auch der Unfall... :rolleyes:
 
Mmmhh, schon klar. ;) Und auch die Wunde hat absolut die Form einer Wunde, die man sich zuzieht, wenn man an eine mindestens 140 mm große Scheibe kommt, die senkrecht am Fahrrad angebracht ist:
_1_s8.jpg

(Quelle: http://www.srf.ch/sport/mehr-sport/rad/wie-riesige-messer-debatte-um-scheibenbremsen)

Ich habe keine Ahnung, an was der sich diese Verletzung zugezogen haben könnte, aber eine Bremsscheibe war es jedenfalls nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Fahrergewerkschaft sollte dringend die MTBler über den Vorfall informieren. Die fahren ja offenbar seit Jahren mit unerkanntem Todesrisiko.

Aber so ganz ohne Polemik: Welche nüchternen Sicherheitseinwände werden denn formuliert?
Unabhängig davon, ob die sachlich zutreffen oder nicht.
Gabelbrüche, Bremssystem-Ausfälle. Davon habe ich gelesen.
Beides lässt sich lösen und ist auch bearbeitet worden. Von Cyclocrossern höre ich jedenfalls kein Klagen (mehr).
 
Aber so ganz ohne Polemik: Welche nüchternen Sicherheitseinwände werden denn formuliert?

In dem Schreiben der Fahrergewerkschaft kein einziger. Das ist genau der Punkt.

Unabhängig davon, ob die sachlich zutreffen oder nicht.
Gabelbrüche, Bremssystem-Ausfälle. Davon habe ich gelesen.
Beides lässt sich lösen und ist auch bearbeitet worden. Von Cyclocrossern höre ich jedenfalls kein Klagen (mehr).
Das wäre die richtige Herangehensweise. Die vielen Ausfälle, die es anfangs gab, waren ja dem Leichtbauwahn mit Mini-Scheiben usw. geschuldet. Das abzustellen war/ist überhaupt kein Problem. Und auch die Gabelbrüche sind ein bekanntes Problem, das man bei MTBs vor Jahren auch hatte - heute auch kein Problem mehr, da die Konstruktionen entsprechend ausgelegt sind.
 
Wobei einige Hersteller da offensichtlich Design über Funktion stellen. Wie ist es sonst zu erklären, daß auf der Velo Berlin letztes WE immer noch haufenweise Rennräder mit zwei 140'er Scheibchen angeboten wurden?
 
Wie ist es sonst zu erklären, daß auf der Velo Berlin letztes WE immer noch haufenweise Rennräder mit zwei 140'er Scheibchen angeboten wurden?
Das gibt es bei den MTBs auch. Es sind letzte Saison diverse Race-Hardtails mit 2x140er Scheiben rausgekommen. Da geht das letzte Fitzelchen Gewichtsersparnis über alles. Oder warum auch immer die das machen. Verstehen muss man das nicht.
 
Unter solchen Bedingungen könnte ich dann die Radlergewerkschaft verstehen. Solche Scheiben sind tatsächlich nichts. Aber auch dieses Problem ist doch bitte lösbar und kann kein prinzipielles Nein begründen.
 
Es geht weniger um Befürworter oder Gegner von Scheibenbremsen. Es geht darum, dass die UCI eine (augenscheinlich weitreichende) Entscheidung trifft lediglich auf einer wenig glaubhaften Erklärung (wenig glaubhaft aufgrund des Widerspruchs in Ventosos Aussage "ich habe es gar nicht bemerkt und erst später festgestellt aber es war _definitiv_ wegen einer Scheibenbremse genau wie bei dem anderen Fahrer von Etix [bei dem es aber erwiesenermaßen keine Scheibenbremse war]" eines äußerst unwahrscheinlichen Unfallhergangs (wie bitte funktioniert es ohne Sturz, sich links außen am linken Schienbein an der ebenfalls links montierten Scheibenbremse des Vorausfahrenden zu verletzten? Entweder Gummimensch oder etwa rückwärts gefahren?). Wenn ich jetzt deswegen mit meinem Crosser nicht mehr z.B. bei den Cyclassics fahren dürfte, weil das Vorgehen des französischen Verbandes Schule macht, wäre ich schon ziemlich angesäuert. Wie mag es da erst einem gehen, der sich gerade erst ein topaktuelles Endurance-RR mit disc brake für mehrere tausend Euro gekauft hat? Darf plötzlich bei Amateurveranstaltungen nicht mehr fahren, bloß weil ein Profi, der nebenbei vom einzigen Ausrüster ausgestattet wird, der bisher keine Scheibenbremsen im Angebot hatte, eine nicht beweisbare und zumindest zweifelhafte Geschichte erzählt hat.

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Wenn DAS der Grund ist, warum die Scheibenbremsen noch nicht verbauen, ist das wirklich lachhaft..
Aus technischer Sicht spricht mehr dagegen, bzw. nicht wirklich dafür.
Ich fahre weiter mit 622mm Alu-Discbremse.. :X
 
Da ist er wirklich auf der letzten Rille unterwegs gewesen. In einigen Kurven sah das aber schon ein wenig "unrund" aus (hat nicht immer die Ideallinie getroffen) und manchmal ist es auch ganz schön eng geworden.
Das hat aber in erster Linie damit zu tun, dass dir Strecke nicht wie bei einer Motorsportveranstaltung auf einem Rundkurs einstudiert ist, d.h., er kannte seine Bremspunkte schlicht nicht genau. Das Problem hätte er mit der Scheibenbremse auch. Umgekehrt treffen Kriteriumsfahrer die Ideallinie auch mit Felgenbremsen exakt, weil sie halt viele Runden auf dem Kurs drehen.
Und wenn jetzt einer mit den Herstellern und der Kompatibilität kommt: das ist ein Problem, das nur existiert, wenn man keine Ahnung von Scheibenbremsen hat.
Im Augenblick sind das Problem eher die verschiedenen Achsstandards.
Beispiel: Meinen Crosser habe ich auf 10fach rückgebaut (im Neuzustand 11fach). Warum? Weil der 11fach Rennrad Freilauf breiter ist als der MTB 11fach Freilauf, der wiederum so breit ist wie ein Rennrad 10fach Freilauf. Hinterachse bei meinem Crosser ist eine 142x12 Steckachse. Laufräder mit diesem Maß und 11fach Rennrad Freilauf sind nach wie vor selten und die, die es gibt, sind Systemlaufräder mit 24 Speichen, für mein Gewicht mit Geländeeinsatz und Scheibenbremsen ungeeignet. Der Rückbau auf 10fach ermöglicht das Fahren von 29er MTB LRern. Einzige Alternative wäre sonst der Gang zum Laufradbauer.
Diese Probleme wären leicht zu lösen, aber es besteht auf meiner Seite die Befürchtung, dass die Industrie daran gar kein Interesse hat.
Es geht darum, dass die UCI eine (augenscheinlich weitreichende) Entscheidung trifft
Nein, die UCI hat gar keine Entscheidung getroffen, weder jetzt, noch vorher. Sie hat lediglich eine Testphase von Scheibenbremsen bis Ende 2016 durchführen lassen (die Entscheidung wäre danach gekommen) und diese Testphase im Augenblick unterbrochen (nicht beendet!). Diese Zeit kann genutzt werden, um den Unfall von Ventoso ergebnisoffen zu untersuchen. Da die UCI von den Herstellern abhängig ist (das Modell Profiradsport funktioniert nur noch Dank zahlreicher Werksteams auf der höchsten Ebene des Sports) werden eventuelle Zweifel an der Version Ventosos sicherlich untersucht.

Wer sich vor einer endgültigen Entscheidung der UCI ein Disc Rennrad zugelegt hat, der hat das m.M.n. auf eigenes Risiko getan, damit evtl. irgendwann nicht mehr an offiziellen Veranstaltungen teilnehmen zu können, nachdem eine Entscheidung der UCI nie vor 2017 zu erwarten war.
 
Die UCI hat kein abschließendes Urteil gefällt, aber dennoch sehr wohl eine Entscheidung getroffen: den Tests aufgrund von Sicherheitsbedenken auszusetzen. Und diese Entscheidung wurde nun bereits vom ersten nationalen Verband zum Anlass genommen, ein Verbot unabhängig vom endgültigen Urteil auszusprechen. Da steckt also schon eine weiterreichende Wirkung als "testen wir halt später weiter" dahinter.

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Was wäre denn die Alternative bei einem solchen Test?
Nur mal angenommen es gibt doch Probleme mit Scheibenbremsen im Peloton und beim nächsten Rennen verletzten sich zwei und es wird einem der Finger abgetrennt (ja, unwahrscheinlich). Dann dürfte sich die UCI nach dem einen Vorfall sicherlich was anhören (so unsicher der Vorfall bisher auch noch sein mag).

Man macht einen Test, man setzt den Test nach einem Vorfall aus, man untersucht, man setzt den Test fort oder eben nicht.
 
Was spricht denn aus technischer Sicht gegen Scheibenbremsen am Rennrad? Oder habe ich dich da falsch verstanden?
Scheibenbremsen kamen am MTB deswegen auf, weil Felgenbremsen durch Dreck, Matsch und Schmodder probleme bekommen konnten.
EIn Rennrad wird auf der Straße bewegt. Wenn etwas Wasser auf der Felge ist, kann man schon von einer seltenen Ausnahme reden.
Scheibenbremsen sind schon von Prinzip aus schwerer als Felgenbremsen, ist garnicht anders möglich. Denn man hat weniger kombinierte Bauteile (Bei einer Rennradbremse ist die Felge schon da, die Aufnahme in der Gabelkrone braucht kein zusätzliches Material, die Hebellängen usw. sind kurz und die Anpressdrücke der Beläge niedrig).

Ich sehe aber auch keinen Grund Scheibenbremsen zu verbieten. Wenn einige Fahrer die Nachteile (Gewicht, schlechtere Aerodynamik, bei den 140er Scheiben niedrigere Dauerbremsleistung) auf sich nehmen um z.B. bessere Bremskontrolle zu erreichen, warum nicht?

Gruß,
Patrick
 
Das Problem liegt in diesem Teil:

Der Zusammenhang zwischen dem Vorfall und der Scheibenbremse ist...? Vermutet, aber nicht gesichert.
Und das ist ein Problem, weil...?
Man kann doch sehr wohl die Entscheidung verstehen, den Test aufgrund einer Vermutung zu unterbrechen.
 
Das Problem liegt in diesem Teil:

Der Zusammenhang zwischen dem Vorfall und der Scheibenbremse ist...? Vermutet, aber nicht gesichert.
Das ist eben der Unterschied zwischen einer Testphase und einer Freigabe, die man ja auch wieder rückgängig machen könnte, insbesondere zum nächsten Saisonstart.

Bei “Test“ steckt einfach viel mehr “unter Vorbehalt“ drin, deshalb ist es in einem Test angemessen, ihn schon bei geringen Verdachtsmomenten zu pausieren, während es bei einer Freigabe vollkommen überzogen wäre, sie ohne eine abgeschlossene intensive Untersuchung zurückzuziehen und das womöglich sogar in einer laufenden Saison.

(Letzteres wäre vielleicht dann angemessen, wenn -wie auch immer- wiederholt vor laufenden Kameras Arme, Beine oder Köpfe von Bremsscheiben abgetrennt werden würden. Tourmalet Discbrake Massacre, falls jemand beim velo berlin film award abräumen möchte ;-) ).
 
Zuletzt bearbeitet:
@Lieblingsleguan @usr

Tests sollen Ergebnisse bringen. Wenn man sie unterbricht, weil es einen Hinweis darauf gibt, dass da was richtig gefährlich ist, unterbricht man ihn, richtig.
Aber man unterbricht ihn mit einem klaren Ziel: Den Hinweis zu klären und dann entweder weiter zu machen, wenn sich die Gefahrenlage nicht bestätigt, oder zu beenden, wenn sie sich bestätigt, denn dann hat der Test sein Ergebnis gebracht.

Und was ist hier passiert?
 
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