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Fragen zu Brooks Sättel

Der B17 ist doch aber eher für aufrechtes fahren oder ? Ggfs. kommt dieser auch in Frage... Habe auch schon gesehen, dass diesen manche zurechtschneiden, wahrscheinlich um diese größere Breite zu haben.

Kann man die Brooks eigentlich gut ohne Sitzpolster in der Hose fahren, weil ich diese Sitzpolster schon immer irgendwie störend finde?

Der B17 wird eher als Tourensattel beworben, da ausgehend von der durchschnittlichen Sitzknochenbreite bei der eher aufrechten Haltung eben diese Sattelbreite angenehm wäre.
Wenn Du jetzt aber einen breiteren Knochenabstand hast, brauchst Du ja auch bei stärker geneigter Haltung generell einen breiteren Sattel. Deshalb war die Empfehlung dahingehend.
Ich fahre meinen Brooks nur ohne Polster - allerdings auch nur bis max. 35 km eine Tour. Aber ohne Probleme, vor allem auch ohne Schweißbildung wie beim Plastiksattel.
 
Also, man sollte sich schon von der Vorstellung verabschieden, der Werkstoff Leder sei ein Allheilmittel. Der Sattel muss, auch wenns ein Kernledersattel ist, erstmal grundsätzlich an den Hintern passen (wäre interessant was jonasonjan an Sattel passt, nur so als Vergleich).
Auch der Vermessungsfetischismus bei Sätteln ist kein Dogma, meine Sättel sind mir, katholisch gesehen, einfach zu schmal. Da ich mich darauf aber wohl fühle pfeif ich auf die Theorie.
Daß ein Brooks erst eingefahren ist, und damit erst dann Bequem, wenn er Dellen von den Sitzhöckern hat wie eine Mondlandschaft ist damit eindeutig Quark. Was nach einer normalen Probefahrt (für 'nen Sattel eher schon 2x80km) nicht passt, wird sich nie passend einfahren.
Ich hab halt die Situationn (das Glück?) daß mir der Team Pro ab neu in etwa genauso gut gepasst hat, wie die (später und mit viel Sucherei) als passend ermittelten Ariones.
Darauf aufbauend ist aber der Unterschied über lange Strecken schon deutlich, das Leder ist elastischer, ohne schwammig wie ein Gelpolster zu sein. Die Ariones fahre ich am "reinen" Renner und am MTB trotzdem lieber, weil das Gefühl etwas konkreter ist, und ich damit eben im Mittel bessere Strassen fahre.
Mit/ohne Sitzpolster ist ein deutlich grösserer Unterschied, als das Sattelmaterial. Ohne fahr ich nur zum Shoppen ins Dorf.
 
Der Brooks swallow ist für MICH der bequemste Sattel und ich habe schon etliche ausprobiert, auch auf längeren Strecken gut über 100 km. Zuletzt gab es halt den Fizik Arione und den swallow
zur beliebeigen Auswahl. Für längere Strecken habe ich immer den swallow genommen und bin damit ganz gut gefahren, mit dem Arione ging das definitiv nicht.
Aber was solls, beim nächsten Benutzer wird es genau umgekehrt sein oder er favorisiert einen ganz anderen Sattel. Man kann so allgemein ein bisschen darüber reden, aber das muss je/r selbst herausfinden. Eine richtige Beratung funktioniert beim Sattel nur ganz grob . Nachteil beim Brooks ist m.E. der recht hohe Preis und die gebotene Vorsicht bei Regen, Leder halt. Dazu kommt das Gewicht und die Optik ( is mir nicht sooo wichtig) denn zu einem superleichten Carbonrenner passt ein Brooks iwie gar nicht. Ich schramme da mit dem Brooks an meinem Alu Cannondale noch so gerade an der Optik vorbei :)
 
So wie das meine Vorredner schon anklingen lassen haben ist es auch immer eine Frage der Verwendung. Ich fahre den Brooks Sattel am Bahnhofs-/Pendlerrad, weil ich weiß, daß ich den mit ner Anzughose ohne Polster fahren kann - ohne EInschränkung. Am Renner würde ich eher keinen fahren, weil ich einfach die Entlastung der SQLab Sättel so schätze. Da ziehe ich dann ne Polsterhose an und gut ist. Und außerdem wirkt ein Brooks an einem modernen Rad meiner Meinung nach auch deplaziert. Wobei, wenn es quasi nur mit so einem Sattel geht, würde ich auch den am modernen Renner fahren.
 
Na ja, die Aussage, ein Ledersattel sei an einem Carbonrenner deplaziert ist auch nur so ein Mode-Ding und ungefähr so vernünftig wie eine Extremüberhöhung fahren, nur weil man das im Schaufenster / Rennradbravo so gesehen hat.

Wenn er zum Hintern passt, passt er auch zum Fahrrad, punktum......


Abgesehen davon, dass es beim Sattel in der Tat kein alle glücklichmachendes Konzept geben kann, auch bei Leder gibt es nicht umsonst die verschiedensten Formen, finde ich dagegen frappierend, dass dort, wo bei aktuellen Kunststoff- Sätteln ein ( mal nur marketing-technischer, mal technischer) Bohei um irgendwelche "Entlastungszonen für den Dammbereich" oder weiss ich was gemacht wird, so eine über hundert Jahre alte Bauweise diese Probleme ( na ja zum guten Teil und nicht für jeden, sicher...) materialbedingt gar nicht erst aufkommen ließ.

Auch der allgemeine Tenor, ein Ledersattel sei ausnehmend teuer sei, relativiert sich im Grunde recht schnell: Es gibt nicht wenige Kunststoffsättel, die die Marke von 100 Euro leicht knacken, gerne auch bis 300 Euro und mehr. Dabei muss die Schale dabei noch nicht einmal aus Carbon sein.
Nicht zuletzt dürfte die Lebensdauer deutlich länger als bei Kunststoff sein, wenn man ihn nicht zu Tode pflegt.........
 
Wenn man so alte Radprofis trifft - bei den RTFs die ich so fahre sind öfter welche, jedenfalls früher - die noch mit Ledersätteln gross geworden sind, äh, warum, äh, sitzen die alle auf zeitgemässen Sätteln, wo doch Ledersättel so toll sein sollen? Ich habe noch nie einen Altprofi, also einen Opa-Ex-Profi, auf`m Ledersattel sitzen gesehen, das mag allerdings geografisch bedingt sein. Und ja, bei den RTFs sehe ich auch Volk auf Ledersätteln, aber je anspruchsvoller die RTFs sind um so weniger Ledersättel sehe ich. Bei meinem letzten L-B-L habe ich zum Beispiel keinen gesehen. Das mag aber wieder Gründe gehabt haben.
 
Aus dem selben Grund, warum heute jede zweite Hobbylusche auf E-Schaltung, Leistungsmessysteme oder was auch immer bestehen, was gerade so angesagt ist. Weil Plastik irgendwann "in" war und Leder "out". Will sagen, dass Funktion und Sinnhaftigkeit nicht immer, eigentlich nur selten, im Vordergrund stehen.

Der "Renn-Opa" muß auch schon recht betagt sein, um das noch aus seiner aktiven Zeit ins Jetzt rüber zu bringen: Spätestens in den 70ern galten natürliche Materialien als "schwierig" und alles was neu war, war eben aus Plastik und damit eben prima.

Die Vorstellung, was ein Rennrad ist und was dazugehört ist schon recht eingefahren. Es ist eigentlich ein Wunder, dass sich so etwas wie "Kompaktkurbeln" durchsetzen konnte ( was nun alles andere als neu war...).

Aber die wurden ja auch durch die Rennradbravos propagiert, die inzwischen einen nicht unerheblichen Anteil daran haben, wie das allgemeine "Bild" vom Rennrad gezeichnet ist.

EDIT: Nicht dass etwas mißverstanden wird: ein Allheilmittel ist Leder nicht. Auch als es nichts anderes gab als Leder, gab es genauso Sitzprobleme wie heute..... allerdings auch oftmals weit längere Strecken......
 
Letztlich ist das alles eine Rechthaberdiskussion. Statt sich zu freuen, daß wir die Alternativen haben, muss es natürlich ein "Richtig" und ein "Falsch" geben.:crash:

Nicht alles was alt ist, ist deshalb gut, nicht alles was neu ist besser. Mir gruselts jetzt schon vor dem Tag, an dem ich keine Ersatzteile mehr für meine mechanische Schaltung und Felgenbremse mehr bekomme.
 
[quote="AndreK, post: 2849807, member: 14379"
Ich habe noch nie einen Altprofi, also einen Opa-Ex-Profi, auf`m Ledersattel sitzen gesehen, das mag allerdings geografisch bedingt sein. Und ja, bei den RTFs sehe ich auch Volk auf Ledersätteln, aber je anspruchsvoller die RTFs sind um so weniger Ledersättel sehe ich. Bei meinem letzten L-B-L habe ich zum Beispiel keinen gesehen. Das mag aber wieder Gründe gehabt haben.[/quote]


Je anspruchsvoller die RTF, desto weniger Ledersättel....:) thx für den Gute Nacht Lacher.....
 
[quote="AndreK, post: 2849807, member: 14379"
Ich habe noch nie einen Altprofi, also einen Opa-Ex-Profi, auf`m Ledersattel sitzen gesehen, das mag allerdings geografisch bedingt sein. Und ja, bei den RTFs sehe ich auch Volk auf Ledersätteln, aber je anspruchsvoller die RTFs sind um so weniger Ledersättel sehe ich. Bei meinem letzten L-B-L habe ich zum Beispiel keinen gesehen. Das mag aber wieder Gründe gehabt haben.


Je anspruchsvoller die RTF, desto weniger Ledersättel....:) thx für den Gute Nacht Lacher.....

Gut geschlafen?
 
Obwohl die Diskussion schon 1 Jahr her ist.

Meine Sattelerfahrung der letzten 35 Jahre:
- mit Kunststoffsätteln hatte ich früher oder später immer Probleme. Meistens "eingeschlafene" Genitalien. Oft auch Schmerzen beim Sitzen. Es waren günstige und teure Sättel dabei. Mit sqlap und ähnlichen war es etwas besser.
- mit Vollledersätteln nie Taubheitsgefühle. Nur beim Einfahren Schmerzen an den Sitzhöckern. Wenn sie eingeritten waren waren es die besten "Polster".

Da sich unsere Sitzbeinhöcker nach vorne verjüngen reicht in Rennradposition eine schmalerer Sattel.

Brooks B17 : bei mir am Bahnhofs-MTB. Relativ schnell eingefahren d.h. bequem. Für die vorgeneigte Sitzposition mir schon zu kurz. Habe das Gefühl gleich hinter der metallenen Sattelnase mit dem Schambein zu hocken. Federt ansonsten gut bei Unebenheiten auf der Straße. Besser für aufrechte Sitzposition.

Brooks Swift : bei mir am Rennrad. Nach 500 bis 800 km merk ich nur noch leichte Unannehmlichkeiten im Bereich Sitzbein bei längeren Ausfahrten. Relativ fester Sattel für gute Kraftübertragung.

Brooks Professionel : bei mir jetzt auf dem besseren MTB. Habe mich noch nicht ran getraut. Ist hart wie Stein gibt nicht nach. Keine Ahnung was der für ein Problem hat. Ob man ihm den Saft entzogen hat. Vielleicht lege ich ihn in Marinade ein :D.
Keine Angst, ich weiß dass man Ledersättel nur 1-2 mal pro Jahr fettet.
An den muss ich irgendwann ran. Ich kann ja nachher Sitzbäder machen.
Oder hat jemand einen brauchbaren Tip?:rolleyes:

Gyes (z.B. G6) : flach wie eine Flunder. Ist wohl auch leichter als Brooks. Hat damit schon jemand Erfahrung (Einfahrzeit, Sitzgefühl) ?

Gruss jok
 
Ich fahre seit ein paar Wochen einen Brooks Cambium C15 und bin von dem ziemlich begeistert, zumal an dem Teil die Pflege komplett entfällt.
 
Brooks Professionel : bei mir jetzt auf dem besseren MTB. Habe mich noch nicht ran getraut. Ist hart wie Stein gibt nicht nach. Keine Ahnung was der für ein Problem hat. Ob man ihm den Saft entzogen hat. Vielleicht lege ich ihn in Marinade ein :D.
Einlegen würde ich den nun nicht, der könnte Schaden nehmen.
Habe selbst den (Team) Professional seit über 20 Jahren auf allen drei Rädern und würde keinen anderen haben wollen.
Fabrikneu ist der so hart, daß man ihn eher als Folterinstrument denn als Sattel bezeichnen kann.
Meinen Erfahrungen nach wird der erst bei vielleicht 2500 bis 3000 km wirklich komfortabel.
Aber einmal eingeritten ist der ein Traum. Ich brauche auch keine Hosen mit dickem Polster.
 
Ik habe so meine eigene Theorie betr. Sattel:
Ich teile sie in wie folgt:
Breite : breit, mittelbreit, schmal. B MB S
Form (querdurchschnitt): rund, mittelrund flach. R MR F
Härte: : hart, mittelhart , weich H MH W

Fur mich gelt: MB, F, MH
Wenn ich mir eine Sattel ansehe un fühle dan weiss ich schon ob's mir beim Fahren gefallt.
Volledersattel gefallen mir gar nicht.
 
Brooks Professionel : bei mir jetzt auf dem besseren MTB. Habe mich noch nicht ran getraut. Ist hart wie Stein gibt nicht nach. Keine Ahnung was der für ein Problem hat. Ob man ihm den Saft entzogen hat. Vielleicht lege ich ihn in Marinade ein :D.
Keine Angst, ich weiß dass man Ledersättel nur 1-2 mal pro Jahr fettet.
An den muss ich irgendwann ran. Ich kann ja nachher Sitzbäder machen.
Oder hat jemand einen brauchbaren Tip?:rolleyes:
Keine Ahnung, ob der Tipp für dich brauchbar ist, aber ich hätte einen:
(Den, von einem alten Rennradler, der meinte, dass man zuwenig fährt, wenn der Arsch schmerze, lasse ich mal weg.) :D

Extrem störrische (harte) Brooks wurden früher einfach mit einem Gummihammer bearbeitet. (Mein leider schon verstorbener Trainer aus Jugendzeiten, verwendete einen Aluhammer. Er packte eine olle Lederschürze drüber und klopfte genüßlich eine halbe Stunde auf dem Sattel rum.) - Ob das für den Sattel gut ist, keine Ahnung. Aber funktioniert hat's. :cool:
 
@mimesn

ich denke das muss man sehr dosiert machen. Ähnlich der Belastung des Sattels durch den Fahrer und Bodenwellen.
Ansonsten kann ich mir vorstellen, dass das Gestell bzw. die Nieten leiden und der Sattel nicht sehr lange hält.

Ich werde morgen mal vorsichtig mit dem Campinghammer klopfen.

Den Rest der Anpassung werde ich durchs einfahren erledigen.
 
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