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Falcon San Remo

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MCmurdah

Moin!
Ich habe vergangene Woche ein Falcon San Remo ergattert und möchte in diesem Thread den Aufbau dokumentieren. Da ich mich für die nächsten zwei Monate noch in England aufhalte und mir hier nicht so viel Werkzeug zur Verfügung steht, müsst ihr euch aber noch ein wenig gedulden.

Falcon ist war ein englischer Hersteller, dessen Markenzeichen die Wraparound-Stitzstrebenanlegung war. Das San Remo war das Topmodell.
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Der Verkäufer hat das Baujahr mit 50er Jahre angegeben. Vieles spricht in meinen Augen aber für 60er. Auf den Bremskörpern ist innen "610" eingraviert. Ist das vielleicht ein Hinweis auf deren Baujahr?
Was meint Ihr? Ich finde den Link mit den unterschiedlichen Reynoldsdecals nicht wieder...

Der Lack hat übrigens schon ein paar ärgerliche Macken und Kratzer, im Gegensatz zum Chrom an Gabel, Felgen und Kurbel. Der ist Top. Und die Decals (vorallem das wunderschöne am Sitzrohr) sind auch erstaunlich gut erhalten.
 
Danke für den Link. Demnach ist das Rad aus der ersten Hälfte des Jahrhunderts und somit wahrschenlich doch 50er Jahre?
Bei velobase ist der Umwerfer und die Bremsen als 60er Jahre angegeben....
 
Hallo,

Bremskörpern ist innen "610" eingraviert

Ich glaube das sind 61mm Schenkellänge der Weinmannbremsen. Hinten steht bei meinem Rad zB 750.
Also nix Baujahr.

Gruß Mathias
 
Danke für den Link. Demnach ist das Rad aus der ersten Hälfte des Jahrhunderts und somit wahrschenlich doch 50er Jahre?
Schwer zu sagen; ich bin kein "Auskenner" bei englischen Lightweights, habe aber schon viel bei http://www.classiclightweights.co.uk/builders.html herumgelesen und möchte behaupten, dass sich die englischen Räder der 1950er und 1960er Jahre so gut wie nicht voneinander unterscheiden lassen - in dieser Zeit hat sich nicht viel getan (außer, dass die kleinen Hersteller, die oft seit den 1930er Jahren im Geschäft waren, nach und nach verschwunden oder von Raleigh übernommen worden sind ...). Große und sofort erkennbare Unterschiede gibt es zu den Rädern der Zwischenkriegszeit, und auch die Fahrräder der frühen Nachkriegszeit (1946 - 1951) sehen im Allgemeinen anders aus. Diesen Rahmen hätte man (vorausgesetzt, dass es Falcon da noch als eigenständigen Hersteller gab, und es nicht zwischenzeitlich schon eine weitere "Aufklebermarke" im Raleigh-Imperium geworden ist ...) auch in den 1970ern und eventuell sogar in den frühen 1980ern noch genauso gebaut bekommen können, aber die Abziehbilder sprechen eindeutig für ein früheres Baujahr (wobei es da auch sehr seltsame "Zeitsprünge" geben kann, weil Räder häufig vom Hersteller oder von anderen Rahmenbauern neu lackiert und mit neuen oder eben mit noch vorhandenen alten Abziehbildern versehen wurden). Mich wundert ein bißchen die schlichte blaue Lackierung - das gab es natürlich schon auch so, war aber eher nicht typisch für englische Lightweights, da waren eigentlich Banderolen auf Unter- und Sitzrohr quasi "Standard".
Bei velobase ist der Umwerfer und die Bremsen als 60er Jahre angegeben...
Ganz klar - Mittelzugbremsen kamen den zeitgenössischen Katalogen nach erst Anfang der 1960er Jahre groß heraus und waren dann eine Zeit lang der De-facto-Standard. Gerade bei diesen seinerzeit sehr teuren und hochwertigen Lightweight-Rahmen, die die Erstbesitzer nicht selten ihr (aktives) Leben lang gefahren haben, war es aber eher die Regel als die Ausnahme, dass da verschlissene oder veraltete Teile (vor allem Schaltwerke und Umwerfer) gegen neue ausgetauscht wurden. Wenn man also keine definitiven Belege für die ursprüngliche Ausstattung hat (z.B. über die Kaufquittung oder alte Fotos), kann man diese Räder über die Komponenten nicht verläßlich datieren. Aber wie gesagt: Es könnte prinzipiell auch alles original sein so, das wissen nur die Marken-Fachleute, die entsprechende Räder oder zeitgenössische Kataloge haben ...
 
Unter dem Pumpenhalter ist ein Aufkleber erkennbar, wahrscheinlich vom Händler, der das Rad neu verkauft hat. Wo Du schon vor Ort bist, würde ich bei dem, so es ihn denn noch gibt, mal vorbeigehen und fragen. Als guter Engländer hat er noch Unterlagen über alle seit dem 17. Jahrhundert verkauften Räder...
 
Irgendwie schwierig. Ich bin auf der Suche nach dem zu den Schalthebeln und zum Umwerfer passenden Schaltwerk. Doch welches ist es?
Probleme:
1. Irgendwie sieht (zumindest für mich) fast jeder Cyclo Benelux Umwerfer des Weltweiten Webs genauso aus wie meiner.
2. Meine Schalthebel scheinen ein Unikat zu sein! Ich habe bisher keine mit dem Schriftzug "SUPER" auf den Befestigungsschrauben und mit Hebeln aus Stahl finden können...

Hat jemand ne Idee, welches Schaltwerk dazugehört?
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Ich glaube diese Kurbel gehörte ursprünglich mal ans Rad: Williams C.1232 (Der linke Arm ist ja noch dran)
Was meint ihr? Hat die zufällig einer rumliegen?;)

Würde eigentlich jede beliebige Keilkurbel aus mein Tretlager passen?
 
Servus,

ich glaube das sind Schalthebel der Cyclo Benelux MK V oder später ...

PS..

Auch bei Keilkurbeln gab es unterschiedliche Längen der Welle ... und ganz kleine Unterschiede im Durchmesser
 
Falcon ist war ein englischer Hersteller, dessen Markenzeichen die Wraparound-Stitzstrebenanlegung war.

Das hab ich irgedwo gelesen: Wraparound kommt in England zwar recht haeufig vor, aber Falcon hat sich von den anderen Herstellern abgehoben, weil sie (zumindest in den 50ern und 60ern, danach weiss ichs nicht) jedes ihrer Raeder mit Wraparond zusammengeloetet haben. Egal welches Modell und welche Preisklasse.
Wie vertrauenswuerdig die Quelle ist/war kann ich nich sagen, weil ich sie grad nicht wiederfinde...:oops:
 
Soo. Ich bin wieder zurück aus England. Das Rad hat den Flug sehr gut überlebt.
Mittlerweile liegt es in Einzelteilen in meinem Keller. Zu meinem Erstaunen ließ sich alles Problemlos demontieren. Nix festgegammelt oder so.:)
Nur die linke Innenlagerschale und der Schraubkranz ist noch fest, da mir dafür das Werkzeug fehlt.

Jetzt erstmal ein paar leider etwas düstere Bilder der geputzten Teile:
Schalthebel auf Werkstattboden
_DSC4033.JPG


Der Umwerfer
_DSC4035.JPG


Weinmann Vianquer 999 in super Zustand
_DSC4034.JPG



BH Racelite VNabe
_DSC4041.JPG


Das neuere Shimano-Schaltwerk ohne Gruppenzugehörigkeit (links) wird gegen ein Cyclo Benelux MK7 (für 4-5fach, rechts im Bild) getauscht:
_DSC4027.JPG


Die hässliche und nicht originale Kurbel (oben) von Sugino wird durch ein Williams C3121-Kurbelset (unten) ersetzt
_DSC4038.JPG



Eines der wenigen Teile die ich poliert habe:
_DSC4025.JPG
 
Mit den oben gezeigten Teilen möchte ich das Rad wieder aufbauen. Die schwarzen Bluemels kommen auch wieder dran.
Dann suche ich noch einen GT. Schön fände ich ja sowas (nur der hintere):
Rando1_700_450.jpg

Aber hält der auch was aus? später würde ich gerne einseitig eine klassische Aktentasche dranhängen. Geht das? Wo wird dieser GT eigentlich befestigt?
 
Solche Träger, die nur an den Ausfallenden und mit 2 Schrauben am Schutzblech befestigt werden, gabs mal bei Sella Berolinum, aber diese Konsruktion ist wohl nicht ohne Grund sang- und klanglos vom Markt verschwunden. Die neue Ausführung hat eine Befestigung am Hinterbau, wofür dort Gewinde nötig sind. Mit Schellen ginge auch, aber zum Einen ist das wenig elegant und zum Andern auch nicht wirklich stabil.
862025246453.png


Bei Velo Orange gibts noch den "Constructeur Rack" mit den Schutzblechbefestigungen. Dafür braucht man aber stabile Bleche, am besten aus Stahl. Die Plastik-Bluemels würden das sicher nicht lange mitmachen.
ra-0018_1.jpg

Darüber hinaus bleibt nur noch zu sagen, dass diese GT-Form eher französisch ist, an englischen Rädern bammelt eher eine größere Tasche am Sattel, wie z.B. hier:
13.jpg


übrigens solltest du die Streben der Schutableche kürzen, so dass sie nur ein paar mm über die Kloben hinausgucken.
 
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