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für Freunde des Hercules

fuerdieenkel

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Oberfranken
Hallo zusammen,

hier darf ein Sammelordner für alle Hercules Modelle aus mittelfränkischer Produktion entstehen.

Ich hätte diesen Senf auch in"zeig her, deinen Klassiker" einbauen können, aber so geht das Thema nicht gleich unter.
Ich habe heute ein Hercules aus seiner Heimat Nürnberg entführt und wundere mich ein wenig über dessen Ausrüstung.
Angeboten wurden ein Rad aus den 60er Jahren, welches sich beim Abholen als Kind der 80er entpuppte.
Bei mir hat es gleich eine heftige Abwehrreaktion ausgelöst, da anno dazumal der Schulweg auf Hercules Saragossa und San Remo bewältigt wurde und dies nun mal nicht die beste Assoziation ist.:)
Und dann noch dieses langweilige Blasblau mit den einfallslosen Graphiken - eben genau wie damals.
Beim flüchtigen hinsehen aber nicht das erwartete Mannesmann Bapperl und die leidige Sachs/Huret Garnitur.
Der Erstbesitzer meint es ist eine Replik der Europameistermaschine - mhhh - und in Originalausstattung.
Hercules hat ja einige Male den Deutschen Amateur Straßenmeister (u.a. mit Thomas Freienstein) gestellt aber sonst bin ich ahnungslos.

Bestandsaufnahme:
Modell Ajaccio
Geröhr Reynolds 531C komplett
Ausfaller Campagnolo
Schaltung Huret Success Titanium
Lenker/Vorbau Cinelli
Rest Campagnolo Super Record
9,5kg bei RH56

hier ein Bild im Fundstadium:




alles was ich bis jetzt gefunden habe ist ein Prospekt:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=330516268332&ssPageName=STRK:MEWAX:IT
Nun mein Begehr:
-ist Ajaccio ein Veranstaltungsort?
-ist die Bestückung mit Komponenten am Rad korrekt oder Willkür?
-kann jemand das Baujahr eingrenzen?
-haben die Lebkuchenpreußen selber gelötet?

Karsten
 
Zuletzt bearbeitet:
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Steff_N

Hilfreich
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AW: für Freunde des Hercules

...aber nicht das erwartete Mannesmann Bapperl und die leidige Sachs/Huret Garnitur.
Der Erstbesitzer meint es ist eine Replik der Europameistermaschine - mhhh - und in Originalausstattung.
Hercules hat ja einige Male den Deutschen Amateur Straßenmeister (u.a. mit Thomas Freienstein) gestellt aber sonst bin ich ahnungslos.

Bestandsaufnahme:
Modell Ajaccio
Geröhr Reynolds 531C komplett
Ausfaller Campagnolo
Schaltung Huret Success Titanium
Lenker/Vorbau Cinelli
Rest Campagnolo Super Record
9,6kg bei RH56
...

-ist Ajaccio ein Veranstaltungsort?
-ist die Bestückung mit Komponenten am Rad korrekt oder Willkür?
-kann jemand das Baujahr eingrenzen?
-haben die Lebkuchenpreußen selber gelötet?

Karsten

Um es genau zu sagen, muss ich noch in meine Prospekte und alte TOUR-Ausgabe schauen. Aber soviel kriege ich jetzt schon zusammen:

Anfang der 1980er Jahren hat Hercules einen offensiven Versuch gestartet, im Rennrad- und Rennsportrad-Bereich Fuß zu fassen. Sie haben mehrere Modelle mit zumeist südeuropäischen Städtenamen (San Remo, Salerno, Toledo, Ventimiglia...) auf den Markt gebracht. Das Ajaccio (Hauptstadt Korsikas) war das Spitzenmodell (Preis 1981: 3.150 DM), das es aus sowohl aus Columbus SL als auch aus Reynolds 531 und mit verschiedenen Austtatungen gegeben hat.
Das Replika-Modell gab es laut Prospekt von 1986 aus Columbus SL, als das Rad des Deutschen Meisters in limitierter Auflage und nummeriert. Die Nummer müsste auf dem "Hinterbauspiegel", also dem Abschluss der Sattelstreben stehen. Zu der Zeit gab es in der TOUR auch ganzseitige Anzeigen für dieses Modell.
Ich erinnere mich aber auch an einen Artikel über Joachim Nöll, der im Auftrag Replika-Rahmen aus Mannesmann-34-Rohren gebaut hat.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Steff_N

Hilfreich
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AW: für Freunde des Hercules

Wolf im Schafspelz, gefällt mir gut das Rad.
Bei Hercules muß ich immer zuerst an M5 mit P3 Krümmer denken.
Ich finde den Ansatz das Modell in der Überschrift zu nennen auch gut.
Ist dann über Titelsuche leichter zu finden.
Gruss
Gman
 
AW: für Freunde des Hercules

Das ist gewissermaßen DAS Hercules, damals absolut am oberen Ende der Fahnenstange und im Klick-Zeitalter eigentlich neu schon retro. Da gab es sogar im damaligen Prospekt eine Liste mit Wahlmöglichkeiten bei den Komponenten und es wurde zumindest zwischen den Zeilen betont, dass es sich bei diesem Rad um etwas ganz, ganz anderes als alle anderen Ferkulesse handelt.
Als Rohrmaterial habe ich Columbus SL im Kopf, als werksseitiges Schaltwerk die Huret Jubilée in ihrer letzten Ausführung mit Löchlein im Käfig, als Sattel einen schwarzen oder blauen Concor SL, Speichen von Hoshi.
 
AW: für Freunde des Hercules

Gefällt! :daumen:
Gerade weil man erst genauer hinsehen muss, um was es sich da handelt.
Von weitem würde ich zuerst an ein Kaufhaus-Modell denken.
 
AW: für Freunde des Hercules

Keine Ahnung. Das von mir beschriebene Modell aus SL mit Jubilée war 1986/87 aktuell, die Super Record war da immer noch dran.
 
AW: für Freunde des Hercules

Hallo Karsten,
soviel ich weiß, hat Hercules die Rahmen in Italien fertigen lassen.
Viel Spaß damit
Gruß aus Mittelfranken
 
AW: für Freunde des Hercules


Ach Herrje,

dieser hellblaue "Exot", einfach ein Knaller... :love: :daumen:

Wenn das gute Stück meine Rahmenhöhe hätte würde Dir ja fast ein unmoralisches Angebot machen... :dope: So bleibt mir "nur" höhere Instanzen lobzupreisen, daß es in fürsorgliche Hände gekommen ist... :cool:

vergönnte Grüße

Martin
 
AW: für Freunde des Hercules

...aber das hellblau eines Hercules weckt andere Emotionen als bianchiceleste.
Irgend etwas ist da beim fränkischen Marketing schief gelaufen.
Na ja - es ist sicherlich prinzipiell dasselbe Problem, das manche Leute mit Peugeot haben: man hat Massen und Massen an billigen Peugeot-Stadt- und Tourenrädern gesehen, und kann sich deswegen irgendwie gar nicht vorstellen, dass es im selben Design mal richtig hochwertige Räder gab, mit denen die Tour de France zu gewinnen war ... Und diesem Hercules hier sieht man ja seine "inneren Werte" auch sozusagen erst auf den dritten Blick an ... :dope:
Das Früh-80er-Jahre Hellblau finde ich inzwischen (wieder) schick, nachdem die meisten Räder in dieser Farbe inzwischen den Weg allen Alteisens gegangen sind - ich bin gerade dabei, mein erstes "richtiges" Rad, ein Winora Sportrad von 1983 in dieser Farbe zu rekonstruieren. :)

Doch, ich glaube wirklich: Metallic-Hellblau geht jetzt wieder ... :lutsch:
 
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Selbst Chesini hat seinerzeit Rahmen in hellblau metallic lackiert. Deutschland war wohl Vorbildland damals...;)
Ich weiß auch nicht, wer seinerzeit damit angefangen hat, aber die Peugeot PKN 10 "(Super) Competizione" gab es jedenfalls schon 1979(-1982) in Hellblau ... Unsere Enkel (so weit vorhanden ...) werden uns wahrscheinlich kaum glauben wollen, dass Frankreich auch mal Vorbildland im Fahrradbereich war, und zwar sogar so richtig ... :cool:
 
AW: für Freunde des Hercules

servus,
hab jetzt das columbus sl pendant zu diesem hercules erstanden. is wohl wirklich das spätere modell mit der geprägten "stückzahlnr" auf den hinteren streben. bei mir steht unter dem ajaccio auch replica. ist denn deiner auch unterverchromt, karsten?
der lack hat einige macken an der bremszugführung am oberrohr. muss jetzt mal sehen was ich verbaue... muss ja nicht immer superrecord sein ;)
 
AW: für Freunde des Hercules

bei mir ist das ganze ding unterverchromt, wobei bei der komplett verchromten gabel oben schon etwas absplittert. mit dabei war ein record steuersatz, sattelklemmbolzen und schalthebel, was eventuell sogar für ne superrecord schaltung spricht... könnte aber auch nachgerüstet worden sein. eventuell kommt jetzt vorerst mal eine campa 990 century drauf. werd es generell erst mal mit rumliegenden teilen aufbauen und nach und nach austauschen. schön dass das rad heim nach nürnberg gekommen ist ;)
 
AW: für Freunde des Hercules

Zur Geschichte dieser Räder: die hellblauen Hercules waren ja die Team-Räder der erfolgreichen RSG Nürnberg. In den Tour-Heften so ab 1984 ist zum einen zu lesen, dass Hercules die normalen Räder im Ofen gelötet hat, andererseits wurden die Profimaschinen, also die mit den Gravuren in den Enden der Sitzstreben, wohl von Nöll gebaut wurden. Material war wohl Mannesmann 34 CrMo 4, das mit Silber gelötet wurde. 1985 hat Nöll mit diesen Rahmen das gesamte Nürnberger Team ausgerüstet, natürlich als Hercules lackiert und gelabelt. Das Rohr sollte ähnlich gut und leicht wie 753 sein, aber noch zugfester und bruchsicherer, allerdings wohl nicht konifiziert sondern durchegehend gelich dünn mit Wandstärken von 0,6 im Oberrohr und 0,8mm im Unter- und Sitzrohr.
Das Ganze ist in der Tour 3/85 nachzulesen.
 
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Das stammt ja noch aus der Zeit, als Hercules auch noch Mofas und Mopeds produziert hat. :)
Und Anfang der 80er Jahre war der motorisierte Zweiradmarkt wohl schon rückläufig und man hat es mit dem Rennrad versucht.
Trotzem schickes Rad, obwohl ich die alten Mokicks auch ganz schön finde. ;)
 
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sodala, hier mal ein paar bilder vom Zustand. die offenliegenden chromstellen sind ergebnis meiner rosteindämmungsaktion. der vorbesitzer hat ein paar stellen ziemlich übel überpinselt, siehe sattelrohr...
hatte beim kauf eigentlich vor ein schöneres alltagsrad draus zu basteln, von daher war mir der lackzustand nicht so wichtig... leider ists jetzt doch wieder ne profibaustelle ;(. dann eben wieder investieren.




 
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joa, keine aufwendigen glitzereffekte... trotzdem kein ral-ton. muss mich mal umsehen. laut knobi sollte ich wohl bei fiat oder porsche anfangen ;)
jetzt muss erst mal das rossin fertig werden.
 
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